Fischotter gehören zu unseren Flüssen und Seen. Doch sie sind vom Aussterben bedroht. Was wir über die niedlichen Tiere wissen müssen.
1) Otter haben das dickste Fell
Im Gegensatz zu Meeressäugern wie Walen oder Robben haben Fischotter keine Fettschicht, sondern ein unglaublich dichtes Fell, dass sie vor Nässe und Kälte schützt. Auf einem Quadratzentimeter Haut befinden sich bis zu 70.000 Haare – der Mensch hat dagegen auf gleicher Fläche im Durchschnitt nur 200 Haare auf dem Kopf. Insgesamt kommen so bis zu 140 Millionen Haare zusammen, die für die notwendige Isolation sorgen. Die Haarschichten sind miteinander verzahnt und bewirken, dass im Wasser Luft zwischen ihnen eingeschlossen wird, die der Wärmeregulation dient. Bei Tauchgängen werden diese Luftpolster durch den Druck zum Teil wieder aus dem Fell gepresst, was zu langen Blasenketten führt, die tauchende Otter hinter sich herziehen.
2) Fischotter wurden früher mit Hunden bejagt
Sein einmaliges Fell wäre dem Otter fast zum Verhängnis geworden: Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Fischotter bejagt und beinahe ausgerottet, um ihre kostbaren Pelze zu verarbeiten. Jäger stellten ihnen mit Otterhunden, einer speziell für die Otterjagd gezüchtete Hunderasse, nach und kassierten Prämien für jedes erlegte Tier.
3) Fischotter haben guten Hunger
Otter haben einen sehr schnellen Stoffwechsel und müssen deshalb essen, was das Zeug hält. Sie nehmen täglich zwischen 15 und 25 Prozent ihres Körpergewichts an Nahrung zu sich. Die lose Haut des Otters ermöglicht es den Tieren kleine Taschen zu bilden, in denen sie immer etwas zu essen bunkern können!
Da die Otter so viele Fische fressen, wurden sie lange Zeit als Schädlinge an Fischteichen stark bejagt und viele Fischotter ertranken in Fischreusen. Heute schützen Elektrozäune und Otterkreuze (Metallgitter an den Reusen) die bewirtschafteten Zuchtteiche vor dem Fischliebhaber.
4) Ottermännchen nehmen Junge manchmal als “Geisel”
Wie gesagt, müssen Otter wegen ihres Stoffwechsels eine Menge essen. Wenn sie aber nicht genug Nahrung bekommen, wird‘s bei den Ottern ungemütlich. Ottermännchen nehmen Junge als Geisel, bis die Mutter des Babys mit Futter für dessen Freilassung bezahlt.
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5) Früher galten Otter als Delikatesse während der Fastenzeit
Apropos Essen: Das Fleisch des Fischotters stand früher sogar auf dem menschlichen Speiseplan. Als Tier, das überwiegend im Wasser lebt, galt der Otter für die Kirche als „Fisch“ und durfte deshalb auch in der Fastenzeit gegessen werden. Wie übrigens auch der Biber.
6) Fischotter können bis zu sieben Minuten tauchen
Otter können problemlos bis zu sieben Minuten unter Wasser bleiben. Sie haben Schwimmhäute an den Pfoten, die für den Antrieb beim Schwimmen und Tauchen sorgen. Wie artistische Kunstschwimmer jagen sie Fische und tauchen nach Amphibien. Fischotter können nahezu lautlos schwimmen und dabei alle Geräusche und Gerüche wahrnehmen. Während sich der übrige Körper im Wasser befindet, liegen die Sinnesorgane auf einer Linie kurz oberhalb des Wasserspiegels. Mit Hilfe der stark ausgeprägten Vibrissen (Tasthaare) machen Fischotter ihre Beute auch im trüben Wasser ausfindig.
7) Kot, der nach Veilchen riecht
Zur Revierabgrenzung setzen Fischotter häufig Kotmarkierungen an herausragenden Steinen oder anderen prominenten Stellen ab. Die Losung hat einen charakteristisch tranigen Geruch. Der Kot heißt in der Fachsprache “Otterlosung” und kann nach Veilchen riechen. Er enthält unverdauliche Schuppen und Gräten von Fischen.
8) Otter-Mütter adoptieren verwaiste Babys
Wenn Otter-Babys von Menschen großgezogen werden, werden sie zu anhänglich, um in der Wildnis allein klarzukommen. Darum überlassen viele Aquarien die Aufzucht von sechs- bis achtwöchigen Babys oft anderen weiblichen Ottern.
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9) Fischotter hassen Brücken
Eine merkwürdige Eigenart, die den Tieren oft das Leben kostet, ist dass sie es strikt vermeiden, unter Brücken hindurch zu schwimmen. Sie laufen lieber neben dem Wasser her. Das geht natürlich nur, wenn es unter den Brücken noch rechts und links Wege gibt. Sonst nehmen sie lieber größere Umwege in Kauf und leider auch manchmal den gefährlichen Weg über die Straße. Der Straßenverkehr gehört zu den größten Bedrohungen der Wassermarder. Warum die Otter Brücken meiden, konnte bisher noch nicht geklärt werden. Man kann aber künstliche Wege unter den Brücken bauen, so genannte Bermen. Die werden dann gern angenommen und nicht mehr so viele Otter überfahren.
10) Otter ist nicht gleich Otter
Der Fischotter hat noch einen Verwandten in Übersee — den kalifornischen Seeotter. Seeotter sind besonders schlaue Tierchen, die Steinwerkzeuge nutzen, um Muscheln und Krebse zu knacken. Seeotter halten oft Händchen beim Schlafen und umwickeln sich mit Seetang, damit sie nicht von der Strömung weggetrieben werden. Das hat unser heimische Otter nicht nötig.…
Weitere interessante Fakten über den Otter findet ihr auch in unserem Artenlexikon. Und wer wissen will, was den Otter vom Biber unterscheidet, kann hier nachlesen.
Was können wir für die Otter tun?
Das wichtigste, das wir für den Erhalt des Fischotters tun können, ist ihren Lebensraum zu schützen. Dabei ist vor allem die Gewässerqualität von entscheidender Bedeutung, vor allem für seine Lieblingsbeutetiere: die Fische. Die Begrenzung von Schadstoffeinträgen, das Anlegen und die Renaturierung von Gewässern und der Erhalt naturnaher Uferstrukturen sorgen für eine Entspannung der Otter-Population. Besonders wichtig ist es, dass Brücken fischottergerecht so umgebaut werden, dass die Fischotter trockenen Fußes unter den Brücken durchlaufen können.
Für echte Otter-Fans empfiehlt sich die Seite https://www.otterspotter.de/verhalten-und-lebensweise. Hier kann man die süßen Tiere bei ihrem Treiben beobachten.
Fischotter retten und Plastikmüll vermeiden
Ich bin gespannt auf die Berichte
usw.