Welches Gemüse bekomme ich in welchem Monat frisch und aus regionalem Anbau? Was kann ich überhaupt im Winter essen, wenn ich mit saisonalem und regionalem Gemüse kochen will? Um Verwirrung an der Gemüsetheke zu vermeiden, hier unser Gemüse des Monats.
Fenchel essen im November!
Der Winter steht quasi schon vor der Tür, doch es gibt trotzdem noch genügend Gemüsesorten aus heimischem Anbau, die im Monat November frisch auf unseren Tellern landen können. Wer Fenchel liebt, der sollte sich jetzt noch schnell daran sattessen. Wer ihn nicht mag, der sollte ihn jetzt unbedingt probieren. Fenchel hat nämlich von Juni bis maximal November Saison in Deutschland. Einige FeinschmeckerInnen sind überzeugt davon, dass die Qualität der Herbst-Fenchelsorten sogar besser ist. Bei uns wird er vor allem in wärmeren Regionen, zum Beispiel in Süddeutschland oder im Rheinland angebaut. Er braucht – neben Wärme — einen lockeren humushaltigen Boden und eine gleichmäßige Wasserversorgung. Drei bis vier Monate nach der Aussaat kann er geerntet werden – wenn ihn nicht die Schnecken gefressen haben. Bei uns sollte das spätestens Ende Oktober sein, da die Pflanze frostempfindlich ist.
Warum gerade Fenchel?
Die Fenchelknolle schmeckte schon den alten Römern. Sie waren es angeblich, die die Pflanze nach Deutschland brachten. Auf Italienisch heißt Fenchel übrigens „finocchio“. Warum das in Italien auch ein volkstümliches Schimpfwort für Schwule ist, ist rätselhaft (und bescheuert). Doch zurück zum Thema – warum sollte man also mehr Fenchel essen? Ganz einfach! Er ist vielseitig, schmeckt gut und ist unheimlich gesund. Er hilft gegen Magen-Darm-Probleme und regt die Leber- und Nierentätigkeit an. Außerdem enthält er viele Ballaststoffe und Vitamine und ist sehr kalorienarm.
Was kann ich damit machen?
Fenchel kann man roh essen, kochen, braten, dünsten oder pürieren, also in quasi allen Aggregatzuständen zu sich nehmen. Etwas spezifischer: Roh ist er erfrischend und würzig und macht sich besonders gut in Blattsalaten (Saison im November haben zum Beispiel Radicchio, Romanasalat oder Endiviensalat). Gekocht, gedünstet oder gebraten entfaltet er sein süßliches, anis-artiges Aroma. Um die gesunde Knolle zu genießen, braucht man kein Vier-Sterne-Koch sein: Geviertelte Fenchelknollen einfach scharf in etwas Öl anbraten und anschließend mit Salz, Pfeffer und ein paar Spritzern Zitronensaft im Ofen garen. Super Beilage für ein leichtes, gesundes Abendessen.
Aromen- und Geschmacks-Kombinationen mit Fenchel
Es lohnt sich, einfach mal ein bisschen herumzuexperimentieren. Besonders empfehlenswerte Geschmackskombinationen sind zum Beispiel:
Fenchel + Zitrone + Mandeln
oder
Fenchel + Orange + Oliven + Minze
oder
Fenchel + Birne + Gorgonzola
Was man bei Fenchel beachten sollte
Beim Fenchelkauf darauf achten, dass die Blätter frisch und grün sind und die Schnittstellen der Knolle und der Stiele nicht eingetrocknet sind. Frisch geerntet hält sich der Fenchel im Kühlschrank mindestens drei Wochen. Die grünen, feinen Blättchen müssen nicht weggeschmissen werden, sondern können fein gehackt über das Gericht gestreut werden.
Wieso sollte ich überhaupt regional und saisonal essen?
„Regional“ und „saisonal“ scheinen in den letzten Jahren zu den Buzzwords der kultivierten EsserInnen geworden zu sein. Doch saisonale Lebensmittel aus der Region sind mehr als ein hipper Trend, tragen sie doch zur Verringerung der klimaschädlichen Treibhausgase bei.
- Saisonale Produkte vermeiden Klimagase, da sie nicht extra aus dem Ausland beschafft werden müssen und ohne künstliche Wärmezufuhr im Freiland wachsen.
- Regionale Produkte verbrauchen durchschnittlich 48 mal weniger Treibstoff als eingeflogenes Obst und Gemüse.
Wer wissen möchte, welche weiteren Obst- und Gemüsesorten im November klimafreundlich verzehrt werden können, der werfe einen Blick in unseren Saisonkalender.
Hallo Herr Meissner,
danke für die interessanten Geschmackskombinationen — Fenchel, Birne, Gorgonzola gefällt mir besonders gut.
Was man noch dazu sagen könnte ist, dass Fenchel nicht nur zur Nahrung verwendet wird sondern auch als arzneilich genutzt wird. Fenchelöl wird zum Beispiel in Seifen und Zahnpasta weiterverarbeitet. Im antiken Rom wurde Fenchel zur Förderung der Milchbildung bei stillenden Müttern genutzt. (Quelle: http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00199-Fenchel/MZ00199-Fenchel.html)
Hier noch ein Absatz zu der Wirkung von Fenchel:
“Fenchel enthält Vitamine wie Beta-Carotin und Vitamin C, sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Dazu liefert Fenchel verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe und enthält zudem ätherische Öl, insbesondere Anethol und Fenchon.
Beta-Carotin ist die Vorstufe von Vitamin A und für die Augengesundheit, sowie auch für eine gesunde Haut von Bedeutung. Vitamin C wirkt antioxidativ. Diese Vitamine können freie Radikale binden und so dazu beitragen, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Zudem unterstützt Vitamin C das Immunsystem und erhöht die Aufnahme von Eisen. Calcium ist gut für Knochen und Zähne und unterstützt die Verdauungsenzyme. Magnesium ist für die normale Funktion der Muskeln wichtig. Eisen ist am Sauerstofftransport im Körper beteiligt und kann zudem bei Müdigkeit helfen.” (Quelle: https://www.goodme.de/superfood-lexikon/fenchel/)
Ich freu mich schon auf das Gemüse des Monats für Februar.
danke für den Beitrag!
Wir essen sehr selten Fencheln, aber durch den Beitrag wird der Fenchel dieses Monat den Hauptplatz auf unserem Esstisch einnehmen.
Eure Artikeln sind echt hilfreich, macht weiter so!
Ein sehr toller Artikel. Wir von Fedres Umzüge GmbH aus Berlin finden euren Artikel sehr interessant und sehr hilfreich, daher werden wir dein Blog weiterhin verfolgen und unterstützen. Danke