UPDATE
Diese Übergangszeit empfinden wir als unnötig, wir sind aber trotzdem froh. Klöckner bewegt sich doch – wohl auch aufgrund des Drucks unsere Eilaktion. Vielen Dank an unsere über 35.000 Unterzeichner! Zusammen geht was!
Der Kampf ist allerdings noch nicht ganz vorbei: Überraschend legte am Montag die tschechische Regierung Widerspruch gegen das gesamte Abstimmungsverfahren ein. Wir halten Euch auf dem laufenden.
Blei ist hochgiftig. Wir verbannen Blei zu Recht aus dem Alltag der Menschen. Blei in der Nahrung kann sowohl bei akuten Vergiftungen als auch bei chronischen Dosen zu Schädigungen des Nervensystems oder der Nieren führen. Aber Pflanzen und Tiere sollen weiter Blei ausgesetzt sein. Das ist nicht länger hinnehmbar. Auch und gerade nicht durch bleihaltige Munition.
Seeadler vergiften sich
Ein Beispiel: Die Jagd auf Seeadler ist glücklicherweise verboten. Trotzdem fallen sie in großen Zahlen der Jagd zum Opfer. Ein großer Teil der majestätischen Vögel stirbt an Bleivergiftungen – auch hierzulande! Die Adler fressen die von Jägern an Ort und Stelle ausgeweideten Organe oder aber auch angeschossenes, verendetes Wild — und nehmen dadurch Blei aus Geschossrückständen auf. Das aufgenommene Blei vergiftet die Vögel. Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) zeigen, dass Bleivergiftungen die Todesursache für ein Drittel – in einigen Schutzgebieten sogar für bis zur Hälfte – aller tot aufgefundenen Seeadler sind. Längst nicht das einzige Beispiel, wie die Natur unter dem Blei leidet. Die Zeit ist überreif für ein Komplettverbot der Bleimunition.
Tonnenweise Blei in der Umwelt
Jedes Jahr gelangen durch die Jagd Tonnen von giftigem Blei in unsere Umwelt. Mehr als eine Million Wasservögel sterben jährlich in Europa an den direkten Folgen der Bleivergiftung. Untersuchungen zeigen, dass sich das Blei sogar im Sediment der flachen Uferzonen von Gewässern ablagert und sich die Konzentrationen des Giftes dort über Jahre immer weiter erhöhen. Die Wasservögel nehmen die Bleipartikel dann bei der Suche nach Nahrung auf und verenden qualvoll. Das ist völlig unnötig. Längst gibt es sichere und praxistaugliche bleifreie Munition. Seit vielen Jahren setzen wir vom WWF uns zusammen mit vielen anderen Organisationen wie etwa dem NABU für das Verbot bleihaltiger Munition ein.
Ministerin Klöckner blockiert
Ich kann es deshalb kaum fassen, dass jetzt die deutsche Politik querschießt. Wie so oft sind sich Umwelt- und Landwirtschaftsministerium nicht einig. Frau Klöckner blockiert mal wieder- mit fadenscheinigen Argumenten. Deutschland hat angekündigt, sich bei einer EU-weiten Abstimmung über ein Verbot bleihaltiger Munition an Gewässern enthalten zu wollen. Die angekündigte Enthaltung könnte das Abstimmungsverhalten anderer EU-Staaten negativ beeinflussen. Es ist wirklich kaum zu glauben.
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Wir haben deshalb in einem Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner dringend gefordert, der Empfehlung der EU-Kommission, der Europäischen Chemikalienagentur sowie der Position anderer Mitgliedstaaten wie etwa Frankreich unbedingt zu folgen und sich für ein Verbot von bleihaltiger Schrotmunition in Feuchtgebieten einzusetzen.
Die Zeit für ein Verbot ist reif, überreif. Und es ist auch längst an der Zeit nicht mehr konkrete Fortschritte für den nationalen und europäischen Natur- und Artenschutz zu blockieren.
…warum eigentlich nicht generelles Verbot bleihaltiger Munition? — die Einschränkung “in Feuchtgebieten” impliziert doch, dass bleihaltige Munition weiter produziert wird und insofern eine Kontrolle, was in Feuchtgebieten verschossen wird, kaum möglich wäre…
(H.Gehlig)
Wir würden ein generelles Verbot bleihaltiger Munition auf jeden Fall unterstützen. Die Erfahrungen zeigen ja, dass es praxistaugliche Alternativen gibt.
Zum Einen ist Munition ohne Blei nicht für alle Flinten geeignet, beziehungsweise ist auch der Preis für bleifreie Munition weitaus höher. Zum Anderen ist auf Schießständen (auch Jäger sollten üben) der Schuss in den Kugelfang mit Stahl nicht überall erlaubt. Man bezahlt bei 50 Schuss jetzt schon 12€ beim Training…
Wo hält Frau Klöckner denn noch überall ihre Hand auf???
Ein Lobbyregister muss endlich her.
Was haben wir für eine Landwirtschaftsministerin !!! Bis jetzt hat sie doch nichts für die Umwelt und das Tierwohl geleistet. Im Gegenteil: ihr Bestreben scheint nur auf ihr eigenes Wohl ausgerichtet zu sein. Sie könnte so viel Gutes bewirken. Ich bin unfassbar wütend und traurig, dass wir solche Leute in der Regierung haben !!
Unsere Bundeslandwirtschaftsministerin scheint für mich eine einzige Fehlbe-setzung zu sein, mit Tierwohl hat sie jedenfalls nichts am Hut. Ob es sich um die Kastenstände im Schweinestall handelt oder wie hier um das geforderte Verbot der Bleimunition, das hat alles nichts mit “christlichen Werten” zu tun, die in ihrer Partei ansonsten ziemlich hoch gehalten werden.
Als Pfälzer bin ich spätestens seit Kohl nur noch im“Sorry“- Modus und hoffe nur, dass mein Akzent mich nicht verrät.
Frau Klöckner ist da nur eine weitere Enttäuschung. Von der „Weinprinzessin“ und Repräsentantin für Sauf-Event zur Verbraucher-Schützerin! Ich hatte gedacht, dass ihre Journalisten-Karriere ihren Horizont etwas über Wald, Wiesen und Gülle hinaus geweitet hätte. Stattdessen purer Agrarindustrie- und Grossbauern-Lobbyismus auf der ganzen Linie! „Laß fahren alle Hoffnung!“
Klöckner ist eine Frau ohne Seele, die keine Integrität hat.
Sie redet nur Blödsinn. Es ist nicht zu ertragen.
Wir brauchen dringend ein eigenes Tierministerium!
Es wäre schön, wenn Ihr dazu einen Vorstoß machen könntet!
Ist diese Frau wirklich so ahnungslos? Jedenfalls wird sie ihrem Amt in keiner Weise gerecht. Vielleicht sollte sie sich weiter für Produktwerbung vermarkten.
Hallo, das ist eine erschreckende Nachricht. Ich bin dafür, dass sich Deutschland an dieser Abstimmung beteiligen muss. Mich interessieren die Gründe die sie angeführt hat. Nur die Meinung einer Person (Bundeswirtschaftsministerin) spiegelt nicht Gesamtmeinung der Bevölkerung wieder. Ich vertrete die Position der EU-Mitgliedstaaten; aus meiner Sicht wäre ein grundsätzliches Verbot bleihaltiger Munition sinnvoll.
Zu den Vorbehalten des BMEL gibt es hier Hintergründe: https://www.jagderleben.de/news/bleimunition-landwirtschaftsministerium-sieht-klaerungsbedarf-711947
Die Bedenken sind aber unserer Einschätzung nach leicht auszuräumen.
Das soll aufhören!!!!!!!!!
Es ist kaum zu ertragen, was sich Frau Klöckner (schon lange) leistet. Ihre Politik ist unglaubwürdig. Völlig skandalös, was sich in der grauenvollen “Tier-Industrie”, ja im gesamten Agrarbereich, abspielt. Mir ist es ein Rätsel, in welchen Sphären sich solche Politiker/innen bewegen.
Frau Klöckner , treffen Sie doch mal richtige Endscheidungen. Immer diese Verlängerungsfristen bei Tier- und Agrar Themen. Es ist wirklich zum Ko.….
Wer nix macht macht nix falsch (stimmt leider nicht :-))
Aber von der Sorte gibt es bekanntlich in Berlin noch mehr.
Das war ja kaum anders zu Erwarten. Gibt es dazu eine Online-Petition, die man unterschreiben kann?
Gibt sogar eine von der GRA dagegen
Es sollte überhaupt nicht mehr geschossen werden. Nur noch in Einzelfällen und dann nur nach einem Gutachten mit Genehmigung der Naturschutzbehörden. Wildtiere sollten als Nahrungsangebot den großen Beutegreifern wie Wolf und Luchs zur Verfügung stehen. Der Mensch muss sich ausklinken. Zu essen haben wir genug. Zu glauben, dass wir “regulierend” eingreifen müssen, ist Größenwahn und Selbstüberschätzung in hohem Maß. Wir sollten Sorge tragen, dass Lebensräume für unsere gebeutelte Natur wieder neu entstehen. Die Natur kann alles Weitere sehr gut selbst regeln, vorausgesetzt wir dringen nicht ein und geben keine Schadstoffe in die Umwelt ab.
Solange es sich auf die Begrenzung von Feuchtgebieten bezieht, hat es für Sportschützen zum Glück keine Auswirkungen. Möchte nicht wissen, wie viele Flinten brechen bei Beschuss mit Stahl. Vom Preis bleifreier Munition ganz zu schweigen…
Es ist leider traurig, dass man den “vom Volk gewählten” Vertretern nicht trauen kann. Sobald jemand einen Vorschlag macht, wie man die Bevölkerung noch besser ausbeuten kann, wird dieser vorläufig abgelehnt und zwei Wochen später, unter anderem Namen — der Inhalt bleibt, als eigene Idee vorgelegt und durchgesetzt. Sobald mal einer den Kopf (und den Mund) für Volk und Umwelt sinnvoll nutzt, wird dieser gleich mundtot gemacht und ihm/ihr ein Verfahren angehängt; für Belange die nichts damit zu tun haben — und wenn es nicht gezahlte GEZ-Gebühren sind oder der altbekannte Stempel mit dem großen “N”. Langer Rede, gar kein Sinn. Wir, und natürlich die Umwelt, werden von irgendwelchen Personen unter einer Glaskuppel Jahr um Jahr weiter verkaspert und ausgebeutet, damit die Diäten (dieses Wort ist doch paradox?) weiter erhöht werden können und die Leute klatschen immer noch Beifall. Bitte verzeiht, dass ich euch mit meiner Auffassung unserer “Politik” belästigt habe, aber die raffgierige Spezies Mensch ist das Krebsgeschwür, welches den blauen Planeten zerstört; und dieser Krebs hat schon vor Jahrhunderten gestreut.
Ich würde gerne mal wissen, wer die Millionen an toten Vögeln aus dem Hut gezogen hat. Wenn die Zahl stimmen würde, dann sähe man im Revier Fallwild und dann würden Jäger freiwillig und sofort auf bleihaltige Munition verzichten. Das ist aber nicht der Fall. Sicher ist aber, dass die alternativen Schrotmaterialien eine geringere Tötungswirkung aufweisen, weil sie eine geringere Dichte haben. Die Energie eines bewegten Körpers hängt direkt von der Masse ab. Wenn man einen Tischtennisball und einen Tennisball auf die gleiche Geschwindigkeit beschleunigt, dann hat der Tischtennisball weniger Energie. Auf Schrot übertragen: leichte Schrotkörner haben eine geringere Energie und führen deswegen zu unnötigem Tierleid. Wer schon einmal gesehen hat, wie eine gut getroffene Gans torkelnd weiterfliegt und deswegen in der Ferne unauffindbar niedergeht, wo sie elendiglich eingeht, der wird von bleifrei weniger begeistert sein. Bleifreie Schrotmunition ist staatlich verordnete Tierquälerei. Zudem eine dumme Subvention der Waffen und Munitionsindustrie, denn die meisten Waffen in Jägerhand werden unbrauchbar, weil mit ihnen kein Stahl verschossen werden kann und darf. Wir werden uns folglich neue Waffen anschaffen müssen. Herzlichen Glückwunsch, ihr Tierquäler!