Wir in Europa essen Fisch, der anderswo fehlt. Das ist natürlich etwas knapp dargestellt und muss in einen größeren Zusammenhang gestellt werden. Aber im Kern geht es um den Fischkonsum des globalen Norden (also unseren Fischkonsum!) und was der mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern zu tun hat. Von dort kommen heute 61 Prozent des weltweit gehandelten Fisches.
Auf der weltgrößten Agrarmesse, der Grünen Woche (#IGW) in Berlin, machen wir gerade darauf aufmerksam. Aber natürlich nicht nur da. In elf EU-Ländern arbeiten wir zurzeit mit #fishforward daran, solche Zusammenhänge zu (er)klären.
Wieviel Fisch darf es sein?
Eine Frage brennt mir dabei besonders unter den Nägeln: Wie hoch kann der Beitrag von wild gefangenem Fisch zu Nahrungssicherung und globalem Proteinbedarf im Jahr 2050 sein? Dafür arbeite ich mit WissenschaftlerInnen von der Universität Kiel zusammen. Sie helfen mir bei den Prognosen und rechnen hoch, wie sich der Fischbedarf weltweit und in einzelnen Ländern bis zur Mitte des Jahrhunderts entwickeln wird. Auf die Ergebnisse dieser Berechnungen bin ich schon sehr gespannt.
Das Fischerei-Spiel
Die gleichen WissenschaftlerInnen haben ecoOcean entwickelt, ein Computerspiel, das den Akteuren Zusammenhänge des globalen Fischfangs vermittelt. Den digitalen Spieltisch dafür brachten sie gleich mit. Wir ließen zahlreiche Besucher in die Rolle der Fischer schlüpfen. Faszinierend, wie sehr die Spieler überrascht waren von den Auswirkungen, die es hat, wenn immer das Maximum rausgeholt wird: Auch wenn sich nicht alle an der drastischen Übernutzung der Ressourcen beteiligen, ist am Ende für niemanden mehr genug da.
Noch bis zum 24. Januar stellt das Bundesministerium für Zusammenarbeit (BMZ) seine Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ in den Mittelpunkt der Grünen Woche. Mit diesem und einem weiteren interaktiven “Angel-Spiel” konnten wir die Bühne bespielen, die uns das BMZ zur Verfügung gestellt hat.
Ich finde: Wir konnten in jedem Fall gute Denkanstöße liefern.
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