Kakao-Zere­mo­nie: Inne­rer Frie­den oder Wellness-Hype?


Trend trifft Tradition: Eine Kakao-Zeremonie kann eine spannende Reise sein © Imago / Pond5 Images / Peter Koren

Kakao ken­nen wir haupt­säch­lich als eines der Haupt­be­stand­tei­le von Scho­ko­la­de oder als süßes Getränk. Doch Kakao hat noch ande­re Fähig­kei­ten als nur den Gau­men zu erfreu­en. Dem Roh­stoff wird nach­ge­sagt, dass er für Ent­span­nung und die Frei­set­zung von Glücks­hor­mo­nen sor­gen kann.

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Gera­de in unse­rer hek­ti­schen Welt suchen immer mehr Men­schen nach Wegen, sich zu ent­span­nen und inne­ren Frie­den zu fin­den. Eine fas­zi­nie­ren­de Mög­lich­keit bie­ten die alten Tra­di­tio­nen der Kakao-Zere­mo­nien. Die­se uralten Ritua­le, die von den indi­ge­nen Völ­kern Meso­ame­ri­kas prak­ti­ziert wur­den, haben in den letz­ten Jah­ren eine bemer­kens­wer­te Renais­sance erlebt und fin­den immer mehr Zulauf in der west­li­chen Welt. Doch was ist eigent­lich ein Kakao­ri­tu­al, wie läuft es ab und für wen ist es geeignet?

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Kakao: Dem Heiß­ge­tränk wer­den unge­ahn­te Kräf­te vor­aus­ge­sagt © Ima­go / Pond5 Images

Ursprün­ge der Kakao-Zeremonie

Die Geschich­te der Kakao-Zere­mo­nien reicht Jahr­tau­sen­de zurück. Schon 1900 v. Chr. kul­ti­vier­ten die Olme­ken Kakao im feuch­ten Tief­land der mexi­ka­ni­schen Golf­küs­te und berei­te­ten aus den Kakao­boh­nen ein Getränk zu, das sie als gött­lich betrach­te­ten. Spä­ter über­nah­men die Maya und die Azte­ken die­se Tra­di­ti­on und ent­wi­ckel­ten sie wei­ter. Kakao war für sie nicht nur ein Nah­rungs­mit­tel, son­dern ein spi­ri­tu­el­les Werk­zeug, das in reli­giö­sen Zere­mo­nien ver­wen­det wur­de. Getrun­ken in sei­ner puren Form als unver­ar­bei­te­ter Roh­ka­kao soll­te er dabei hel­fen, Kör­per und Geist in Ein­klang zu brin­gen und einen höhe­ren Bewusst­seins­zu­stand zu erlangen.

Kakao-Zere­mo­nien haben unter den Indi­ge­nen im heu­ti­gen Mexi­ko eine lan­ge Tra­di­ti­on © Ima­go / Gemi­ni Collection

Tat­säch­lich ent­hält die­se rei­ne­re Form des Kakao eine Fül­le von gesund­heits­för­dern­den Inhalts­stof­fen, dar­un­ter Theo­bro­min, eine Sub­stanz mit sti­mu­lie­ren­der Wir­kung, und Anan­da­mid, das “Glücks­hor­mon”. Die­se Inhalts­stof­fe kön­nen dazu bei­tra­gen, Stim­mung und Ener­gie zu ver­bes­sern, Stress abzu­bau­en und das all­ge­mei­ne Wohl­be­fin­den zu stei­gern. 

Tra­di­ti­on in neu­em Gewand 

Heu­ti­ge Kakao­ze­re­mo­nien knüp­fen zwar an die alten Tra­di­tio­nen an, wer­den jedoch in deut­lich abge­wan­del­ter Form prak­ti­ziert. In der Regel wer­den hoch­wer­ti­ge, rohe Kakao­ge­trän­ke ver­wen­det, die mit einer Mischung aus Gewür­zen wie Vanil­le, Zimt und Cayenne­pfef­fer zube­rei­tet wer­den. Die Zere­mo­nie selbst kann in ver­schie­de­nen For­men statt­fin­den, von einer gemein­sa­men Sit­zung in einer klei­nen Grup­pe bis hin zu einer per­sön­li­chen Medi­ta­ti­on. 

Die Ele­men­te einer heu­ti­gen Kakao-Zere­mo­nie sind:

  • Inten­ti­on set­zen: Die Zere­mo­nie beginnt oft damit, dass jeder Teil­neh­mer eine per­sön­li­che Absicht oder ein Ziel für die Sit­zung setzt. Dies kann alles sein, von der Suche nach inne­rer Ruhe bis zur Bewäl­ti­gung von per­sön­li­chen Her­aus­for­de­run­gen. 
  • Kakao trin­ken: Die Teil­neh­mer trin­ken lang­sam und acht­sam von ihrem Kakao. Die­ser Pro­zess kann medi­ta­tiv sein und eine tie­fe Ver­bin­dung zum Getränk und sei­nen spi­ri­tu­el­len Eigen­schaf­ten för­dern. 
  • Medi­ta­ti­on und Reflek­ti­on: Wäh­rend des Trin­kens des Kakao kön­nen geführ­te Medi­ta­tio­nen, Atem­übun­gen oder ein­fach stil­le Refle­xio­nen statt­fin­den. Dies hilft den Teil­neh­mern, in einen Zustand der Ent­span­nung und Acht­sam­keit ein­zu­tre­ten. 
  • Tei­len und Ver­bin­den: Nach der Medi­ta­ti­on haben die Teil­neh­mer oft die Mög­lich­keit, ihre Erfah­run­gen zu tei­len und sich mit­ein­an­der zu ver­bin­den. Dies för­dert die Gemeinschaft.
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Die moder­ne Kakao-Zere­mo­nie hat wenig mit der Tra­di­ti­on gemein © Ima­go / Pond5 Images / Jozef Klopacka

Gefahr der Kommerzialisierung

Die Kakao-Zere­mo­nie ist eine span­nen­de Pra­xis, die alte Tra­di­tio­nen mit moder­nen Bedürf­nis­sen ver­eint. Sie bie­tet eine beson­de­re Mög­lich­keit, Stress abzu­bau­en und Ent­span­nung zu fin­den. Dabei soll­te man jedoch auch immer im Blick behal­ten, dass alte Tra­di­tio­nen und spi­ri­tu­el­le Ritua­le der Gefahr der Kom­mer­zia­li­sie­rung unter­lie­gen. Teil­wei­se wer­den die­se Ritua­le von west­li­chen Unter­neh­men und Prak­ti­zie­ren­den auf­ge­grif­fen, ohne ange­mes­se­nen Respekt für die kul­tu­rel­len Wur­zeln der Pra­xis zu zeigen. 

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Die kom­mer­zi­el­le Ver­mark­tung kann dazu füh­ren, dass Bedeu­tung und Authen­ti­zi­tät ver­lo­ren gehen. Ins­ge­samt soll­ten wir uns also im Vor­hin­ein aus­rei­chend mit der The­ma­tik aus­ein­an­der­set­zen. Bevor man sich auf die­se Rei­se begibt, ist es rat­sam, sich gut zu infor­mie­ren, ver­ant­wor­tungs­voll zu han­deln und die eige­nen Erwar­tun­gen und Beden­ken sorg­fäl­tig zu prü­fen. 

Kakao als kost­ba­rer Roh­stoff 

Neben den teils unse­riö­sen Prak­ti­ken, die unter dem Titel Kakao­ze­re­mo­nie kom­mer­zi­ell ange­bo­ten wer­den, soll­te nicht zuletzt auch der ver­wen­de­te Roh­stoff Kakao kri­tisch hin­ter­fragt wer­den. Der Anbau ist nach wie vor beson­ders mit dem Pro­blem der Ent­wal­dung, also Abhol­zung und kon­ven­tio­nel­le wirt­schaft­li­che Nut­zung von Urwald­ge­bie­ten ver­bun­den. Es lohnt sich also beim Kon­sum von Kakao, nicht nur im Rah­men von Kakao­ze­re­mo­nien, auf des­sen Ursprung und Her­stel­lung zu ach­ten. In den meis­ten Fäl­len las­sen sich Pro­duk­ti­on und Lie­fer­ket­te nur schwer bis gar nicht nach­ver­fol­gen. Das BIO-Sie­gel in Kom­bi­na­ti­on mit den Sie­geln von Fair­trade oder Rain­fo­rest Alli­ance sind hier­für ein guter Anhalts­punkt beim Einkauf.

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Wenn Scho­ko­la­de, dann bit­te fair und nach­hal­tig her­ge­stellt © Ima­go / IP3press / Vin­cent Isore

Der WWF Deutsch­land setzt sich in einem Pro­jekt gemein­sam mit dem WWF Ecua­dor und der Gesell­schaft für Inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit (GIZ) GmbH und geför­dert vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung für den Auf­bau von nach­ver­folg­ba­ren Scho­ko-Lie­fer­ket­ten ein.

Mehr Infos zum Pro­jekt und wie nach­hal­ti­ger Kakao­an­bau gelingt, gibt es hier zu lesen. 

 

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