Igel gefun­den — was tun? Sie­ben Tipps


Ein Igel schläft im Herbstlaub
Nicht wecken! © iStock / getty images

Im Herbst ist es Zeit für Igel sich dicken Speck für den Win­ter­schlaf anzu­fres­sen. Gehen die Tem­pe­ra­tu­ren dann dau­er­haft gegen Null, so ver­krie­chen sich Igel in einem Unter­schlupf, in dem sie die kal­ten Win­ter­mo­na­te gemüt­lich ver­schla­fen können.

Doch gera­de jetzt wer­den auch beson­ders vie­le klei­ne Igel gefun­den, die nicht das nöti­ge Gewicht auf­wei­sen, um allei­ne über den Win­ter zu kom­men. In die­sem Herbst ist das Speck anfres­sen für Igel schwie­ri­ger gewor­den. So eini­ges auf sei­nem Spei­se­plan ist rarer gewor­den. Durch den tro­cke­nen hei­ßen Som­mer gibt es für Igel in man­chen Gebie­ten deut­lich weni­ger zu fres­sen. Insek­ten, Wür­mer und Schne­cken sind ein­fach sel­te­ner. Da ist den Igeln Hil­fe will­kom­men. Nur wie?

Wie soll­ten wir mit Igel umge­hen, die uns begeg­nen? Mit­neh­men oder in Ruhe las­sen? Womit füt­tern? Und was brau­chen sie, um Win­ter­schlaf hal­ten zu können?

Unse­re sie­ben Tipps hel­fen euch beim Umgang mit Igeln.

1. Braucht der Igel über­haupt Hilfe?

Igel sind Wild­tie­re, kei­ne Haus­tie­re! Es ist gesetz­lich ver­bo­ten, sie aus der Natur zu ent­neh­men, es sei denn, sie brau­chen Hil­fe. Bevor ihr einen Fun­digel auf­nehmt, prüft daher bit­te genau, ob es sich um ein ver­letz­tes, kran­kes oder sehr jun­ges (ver­wais­tes) Tier handelt.

2. Wann man Igel hel­fen sollte

Im spä­ten Herbst ver­krie­chen sich die sta­che­li­gen Tie­re in den Win­ter­schlaf und wachen Ende März oder Mit­te April, wenn die Tem­pe­ra­tu­ren auf über 15 Grad stei­gen, wie­der auf. Wenn ihr jetzt ein her­um­lau­fen­des Igel­chen seht, ist das an sich noch kein Grund zur Sor­ge — es han­delt sich wahr­schein­lich um ein Tier, das sich erst noch ein aus­rei­chen­des Fett­pols­ter anfres­sen muss. Ist ein Igel jedoch sicht­bar zu klein, ver­letzt oder zu schwach soll­te man jedoch hel­fen. Mit einem Gewicht von über 600 Gramm kön­nen Igel ohne Unter­bre­chun­gen überwintern.

Erst nach Win­ter­ein­bruch müs­sen Igel über­haupt „geret­tet“ wer­den. Wenn ein Igel bei Minus­gra­den oder Schnee her­um­läuft, dann stimmt etwas nicht. Die­ses Tier braucht Hilfe.

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3. Unter­kühl­te Igel wärmen!

Die Kör­per­tem­pe­ra­tur eines Igels liegt bei 36°C. Wenn sich die wei­che Bauch­un­ter­sei­te des Igels deut­lich küh­ler als die eige­ne Hand anfühlt, dann soll­te das Tier sofort gewärmt wer­den. Dazu setzt ihr den Igel auf eine lau­war­me, in ein Hand­tuch gehüll­te Wärm­fla­sche und deckt ihn mit einem wei­te­ren Hand­tuch zu.

4. Vor­sich­tig untersuchen!

Ihr soll­tet das Tier vor­sich­tig nach Wun­den unter­su­chen und Para­si­ten wie Maden, Zecken oder Flö­he vor­sich­tig entfernen.

5. Rich­tig füttern!

Igel ernäh­ren sich nor­ma­ler­wei­se von Insek­ten und Regen­wür­mern. Da wohl die wenigs­ten Men­schen Zugriff auf die­se Spei­sen haben, sind etwas leicht ange­bra­te­nes (unge­würz­tes!) Hack­fleisch oder Rühr­ei mit wenig Öl auch eine gute Idee. Kat­zen­fut­ter ist auch gute Igel­nah­rung. Obst oder Gemü­se sowie Nüs­se, Brot, Nudeln oder Reis soll­ten dem Tier nicht ange­bo­ten wer­den. Zum Trin­ken bit­te nur Was­ser und nie­mals Milch geben. Milch ver­ur­sacht Durch­fall und kann zum Tod des Tie­res führen.

Ein Igel trägt einen Apfel auf dem Rücken
Nur tra­gen, nicht essen! Obst ist kei­ne geeig­ne­te Igel­nah­rung. © iStock / get­ty images

6. Kei­ne Igel-WG!

Igel sind Ein­zel­gän­ger und möch­ten auch ger­ne allei­ne woh­nen. Habt ihr durch einen (unglück­li­chen Zufall) meh­re­re Tie­re gefun­den, so setzt sie bit­te sepa­rat in Papp­kar­tons (es sei denn, es han­delt sich um eine Mut­ter mit Jung­tie­ren). Die Papp­kar­tons soll­ten mit Zei­tungs­pa­pier aus­ge­legt wer­den und einen Platz zum Ver­ste­cken bieten.

7. Ab zum Tierarzt!

Bringt das Tier nach einer ers­ten Ver­sor­gung bit­te schnellst­mög­lich zum Tier­arzt oder zu einer Igel­not­hil­fe. Adres­sen für Igel­schutz­ver­ei­ne in ganz Deutsch­land fin­det ihr hier. Die Igel-Expert:innen kön­nen euch bera­ten, was das Bes­te für euren Find­ling ist. Bit­te ver­sucht nicht, den Igel ohne ent­spre­chen­de Kennt­nis­se bei euch zu Hau­se über­win­tern zu lassen.

Ich habe kei­nen Igel gefun­den, will aber trotz­dem Igel­ret­ter werden

Kein Pro­blem. Auch ohne Fun­digel könnt ihr wirk­lich eine Men­ge für die sta­che­li­gen Tier­chen tun.

  1. Augen auf bei der Gar­ten­pfle­ge! Bit­te Vor­sicht im Umgang mit Rasen­mä­hern, Laub­saugern oder Rechen. Die­se kön­nen Igel töten oder schwer ver­let­zen. Beson­ders gern bau­en die Tie­re Nes­ter in Laub- oder Kom­post­hau­fen. Seid ganz vor­sich­tig beim Umgra­ben und lasst den Kom­post­hau­fen zwi­schen Novem­ber und April bes­ser ganz in Ruhe. Wenn ihr möch­tet, dass sich die sta­che­li­gen Tie­re in euren Gär­ten wohl­füh­len, schaut euch hier die Tipps für einen igel­freund­li­chen Gar­ten an.
  2. Sor­ge für Schlupf­lö­cher im Zaun! Igel wan­dern auf der Suche nach lecke­ren Insek­ten weit umher. Durch vie­le Zäu­ne kom­men sie aber nicht durch und kön­nen sogar in grob­ma­schi­gen Draht­zäu­nen hän­gen bleiben.
  3. Vor­sich­tig fah­ren! Jedes Jahr ster­ben zahl­lo­se Igel im Stra­ßen­ver­kehr. Beson­ders auf­merk­sa­mes Fah­ren in der Däm­me­rung und nachts kann vie­le Leben retten.
  4. Kei­nen Müll in die Natur schmei­ßen! Joghurt­be­cher und Blech­do­sen kön­nen zu töd­li­chen Fal­len wer­den, wenn die neu­gie­ri­gen Tie­re sich dar­in ver­fan­gen. Auch Plas­tik­tü­ten haben in der Natur nichts zu suchen. Stellt vol­le Müll­sä­cke bes­ser nicht schon Tage vor der Müll­ab­fuhr auf die Stra­ße, denn ein neu­gie­ri­ges Igel­chen auf der Suche nach einem Unter­schlupf könn­te sich im Sack ver­ste­cken und auf der Müll­kip­pe landen.

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26 Kommentare

  1. Anna
    21. Oktober 2016
    Antworten

    Bei Fress­napf gibt es sogar extra Igelnahrung.

    • Pietsch Antje
      22. Oktober 2016
      Antworten

      Die gibt es in jedem gut sor­tier­tem Gar­ten­cen­ter oder Zoo­markt auch. Das Igel­fut­ter ist sehr teu­er im Ver­gleich zum Kat­zen­fut­ter und auch nicht unge­dingt besser.

      • AMI
        26. Oktober 2016
        Antworten

        Das Fut­ter im Gar­ten­cen­ter und Co. ist in höchs­tem!!! Maße unge­eig­net, ent­hält getrock­ne­tes OBST, Äpfel z.B.…., geht gar nicht, oft auch Bäckerei­n­e­ben­er­zeug­nis­se d.h. ZUCKER und Teig­res­te. Sonst auch meist Nicht!!! Geeig­ne­te ande­re Zuta­ten. Die Igel fres­sen das nicht frei­wil­lig nur wenn sie am ver­hun­gern sind und dann geben Ihnen Magen Darm Pro­ble­me, Durch­fall etc den Rest. Lie­ber Herr Wott­ke, und anbra­ten des Rüh­reis sowie Rind­flei­sches ( was auch nicht so sehr zu emp­feh­len ist, bes­ser ist Huhn)
        Mögl. OHNE!! Fett!!!!. wenn dann bit­te nur wenig hoch­er­hitz­ba­res Öl
        . Und etwas Bana­ne oder auch Avo­ca­do wer­den ger­ne ange­nom­men, wegen Fett­ge­halt und Darmpflege…sind aber wie Süßig­kei­ten, also nicht so oft !!!!

        • Inge Steinhoff
          12. November 2019
          Antworten

          Oh je, habe mei­nem Igel aber schon­mal ein Rüh­ren gege­ben. Hat­te vor dies 1x die Woche zu geben. Wer­de ich strei­chen und gekoch­tes Hüh­ner­fleich geben. Wie­viel Gramm “muss” ein Igel in einer Woche zunehmen??

        • Defne
          27. Juni 2020
          Antworten

          Der ist soo süss 😍😍😍😍

    • AMI
      26. Oktober 2016
      Antworten

      Die wird nicht gefressen..Mal auf die Inhalts­an­ga­ben ach­ten, Res­te­ver­wer­tung, Bäcker­ne­ben­er­zeug­nis­se , also Zucker, Mehl etc..das was man kei­nem Haus­tier geben sollte…das hier sind Wild­tie­re. Das Feucht­fut­ter wird auch nicht frei­wil­lig gefres­sen und bit­te auf Schwei­ne­fleisch!! Oft ver­deckt als Fleisch­ne­ben­er­zeug­nis­se Ich weiß nicht war­um da noch NABU Stem­pel drauf sind !??? Die Kennt­nis­se kön­nen nicht
      Vor­han­den sein.
      Deutsch­land ist in den Baby­schu­hen was Igel­schutz angeht. Eng­land ist 10 Jah­re weiter.
      Es gibt Igel­hos­pi­tae­ler !!! Mit Inten­siv­sta­ti­on !!! So, und hier gibt es K e I n e !!! Wenn dann nur gaa­anz gaa­anz sel­ten Tier­ärz­te die über die 4 Stun­den Uni­grund­kennt­nis­se in den ers­ten Semes­tern !!! hin­aus über Haupt Ahnung haben und womög­lich beim Ster­ben nach­hel­fen mit Advo­cat, Spot on etc. Floh­pu­der oder Sprit­zen set­zen mit anti­wurm anri­pa­ra­sit Zeugs.…so sieht das hier aus !! Selbst Igel­for­scher sind hin­ten, ganz weit mit Kennt­nis­sen. unfass­bar !!! Und es ist das belieb­tes­te Wild­tier der Deut­schen !!! Wie geht das! ??? Und ! am aussterben !

      • G.Löffler
        28. Oktober 2016
        Antworten

        Hal­lo,
        inzwi­schen bin ich soweit, das es kei­nen Sinn hat immer zu wet­tern was es n i c h t gibt. Sie haben völ­lig Recht. Aber dadurch ändert sich nichts.
        Wie wäre es, eine Info­ein­heit auf­zu­bau­en, die Tier­me­di­zin­stu­den­ten einen ers­ten Ein­blick geben kann wie man mit Igeln umgeht? Wer dann Ansprech­part­ner ist? Schla­ge vor, dass man das erst­mal in Gie­ßen anbie­ten könn­te. Muss aber fun­diert sein. Gibt es sicher schon irgend­wo, könn­te man dann über­tra­gen. Muss wahr­schein­lich erst­mal ehren­amt­lich sein, wür­de aber mög­li­cher­wei­se aus Spen­den­gel­dern finan­zier­bar sein.
        Sie kön­nen ger­ne mit mir Kon­takt auf­neh­men, viel­leicht läßt sich was entwickeln.
        Lg G.L.

  2. 22. Oktober 2016
    Antworten

    […] Nach Win­ter­ein­bruch müs­sen Igel „geret­tet“ wer­den. Wenn ein Igel bei Minus­gra­den oder Schnee her­um­läuft, dann stimmt etwas nicht. Die­ses Tier braucht Hil­fe. Igel gefun­den – was tun? […]

  3. AMI
    26. Oktober 2016
    Antworten

    IGEL die im Spät­herbst, oder Win­ter her­um­ir­ren tags­über , oder nachts EGAL!!
    MÜSSEN drin­gend !!!! Rein­ge­holt wer­den. Sie sind krank, unter­kühlt und haben eben nicht genug Fett­re­ser­ven, das heißt unter­ernährt!!! Und fin­den auch kaum noch Fut­ter, da die Gär­ten von jedem Herbst Blatt befreit !!! KEINE Nah­rung mehr bie­ten können..Laufkaefer, Ohr­wür­mer etc. Die Igel müs­sen sofort rein­ge­holt wer­den und gewärmt. Es ist falsch was Sie schrei­ben, dass man sie so lau­fen las­sen soll im Win­ter, käl­ter Jah­res­zeit. Ein Igel im Win­ter­schlaf schraubt sei­ne Tem­pe­ra­tur auf bis zu 2 Grad runter.Ja, Was pas­siert wenn er auf­wacht? Ener­gie­spar­mo­dus rast auf vol­le Pul­le hoch, sprich an die 36 Grad…und ver­braucht sehr, sehr viel Ener­gie, das heißt die letz­ten Reserven..Auch Rat­ten wegen dem zuneh­men­den Müll!!! über­all Stra­ße Parks Geh­we­ge sind ein rie­si­ges Pro­blem sie stö­bern die Nes­ter auf und fres­sen die Igel… Jetzt aber bit­te nicht irgend­wo RTten­gift ver­tei­len !!! Auch Igel fres­sen das !!! Gera­de wenn es nur ein­fach in die Löcher gestopft wird und nicht!!! Gesi­chert in ent­spre­chen­den Köder Boxen…Leider machen selbst pro­fes­sio­nel­le Schäd­lings­be­kämp­fer die­sen Feh­ler. Hun­de Kat­zen bud­deln das auch aus…oder Menschen!!!

  4. AMI
    26. Oktober 2016
    Antworten

    Lie­ber Herr Wottke,
    Ich fin­de es toll, dass Sie sich für unse­re Natur engagieren.
    Ich wür­de mich ger­ne malit Ihnen kurz­schlie­ßen in punc­to Igel.
    Es muss drin­gend!! Auf­klä­rungs­ar­beit geleis­tet wer­den, das geht so nicht weiter.
    Es wer­den total ver­al­te­te Weis­hei­ten wei­ter­ge­ge­ben. Das meis­te ist über­holt, und noch wich­ti­ger es müs­se n drin­gendst Tier­ärz­te Schu­lun­gen die­se Tie­re betref­fend erhal­ten. Es ist fast schon zu spät wir haben kaum noch Igel.
    Ret­ten Sie die letz­ten mit mir ?
    Bin mit Eng­land ver­netzt, die Igel Socie­ty dort treibt mich auch an das zu tun, sie sind ent­setzt wie rück­stän­dig Deutsch­land in Sachen Igel ist !!!! Eine Katastrophe .

  5. Verena Wendt
    27. Oktober 2016
    Antworten

    Schon allein die Abbil­dung von dem Igel im Schnee ist ein Witz, denn hier­bei han­delt es sich nicht um unse­ren Braun­brust­igel, son­dern um eine exo­ti­sche Art.
    Dann immer die­se undif­fe­ren­zier­ten Auf­ru­fe, dass man alle Igel im Herbst in Ruhe las­sen soll, die für vie­le Igel töd­li­che Fol­gen haben. Denn auf­grund zuneh­mend erschwer­ter Lebens­be­din­gun­gen gibt es immer häu­fi­ger kran­ke Igel. Wor­an man die­se erkennt, soll­te mal auf­ge­führt wer­den und nicht die­ser pau­scha­le Unsinn, den Herr Wott­ke da ver­zapft. Herr Wott­ke soll­te sich vor wei­te­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen zur “Igel-Hil­fe” bes­ser erst­mal bei wirk­li­chen Igel­fach­leu­ten schlau machen. Zumin­dest auf die Sei­ten von Pro Igel soll­te er mal im Inter­net schau­en, dann wür­de er sei­ne Feh­ler erkennen.
    Was ich auch sehr ver­mis­se, ist der Hin­weis, dass Igel in einem war­men Raum bei ca. 20 Grad unter­ge­bracht wer­den. Dass ist über­le­bens­wich­tig für die Tie­re. Und auch der Hin­weis von Herrn Wott­ke, den Fun­digel umge­hend einem Tier­arzt vor­zu­stel­len, ist falsch, denn lei­der gibt es deutsch­land­weit so gut wie kei­nen Tier­arzt, der die erfor­der­li­che Sach­kennt­nis hat, einen Igel kor­rekt medi­zi­nisch zu ver­sor­gen. So ist es trau­ri­ge Tat­sa­che, dass für die meis­ten Igel der Weg zum Tier­arzt der letz­te ist. Vor allem dann, wenn man den Igel umge­hend einem Tier­arzt vor­stellt. Denn waren die Tie­re nicht vor einer Tier­arzt­be­hand­lung meh­re­re Stun­den in einem war­men Raum unter­ge­bracht, besteht die gro­ße Gefahr, dass sie im unter­kühl­ten Zustand behan­delt wer­den, was töd­li­che Fol­gen für die Igel hat. Und das pas­siert lei­der — auf­grund feh­ler­haf­ter Ver­öf­fent­li­chun­gen in den Medi­en — sehr häu­fig. Dass es immer weni­ger Igel gibt, liegt nicht nur am Stra­ßen­ver­kehr, son­dern das jedes Jahr zig Igel bei den Tier­ärz­ten auf­grund feh­len­der Sach­kennt­nis und Inter­es­se unnö­ti­ger­wei­se zu Tode behan­delt wer­den. Zeigt man die­sen Miss­stand bei den Tier­ärz­te­kam­mern an, besteht kei­ner­lei Inter­es­se dage­gen vor­zu­ge­hen. Dabei wäre es zum Wohl des Igels drin­gend erfor­der­lich, sämt­li­che Tier­ärz­te zu Fort­bil­dungs­maß­nah­men zu ver­pflich­ten und an den Uni­ver­si­tä­ten in der tier­ärzt­li­chen Aus­bil­dung das The­ma Igel zu inte­grie­ren. Falls nicht, wird es irgend­wann kei­ne Igel mehr geben.

    • Albert Wotke
      1. November 2016
      Antworten

      Sehr geehr­te Frau Wendt, wir freu­en uns sehr, dass Sie sich so enga­giert und aktiv für den Igel­schutz ein­set­zen. Sie haben recht: Inten­si­ve Auf­klä­rung und fun­dier­te Infor­ma­tio­nen sind die Grund­vor­aus­set­zung, um hel­fen zu kön­nen. Auf der von Ihnen zitier­ten Sei­te http://www.pro-igel.de fin­den sich vie­le nütz­li­che Infor­ma­tio­nen für Igel-Ret­ter. Ihre Skep­sis gegen Tier­ärz­te kön­nen wir aber so pau­schal nicht tei­len. Igel sind die häu­figs­ten Wild­tie­re, die in Klein­tier­pra­xen vor­ge­stellt wer­den. Dank her­vor­ra­gen­der Wei­ter­bil­dungs-Unter­la­gen, unter ande­rem von Pro-Igel, ken­nen sich die meis­ten Tier­ärz­te inzwi­schen wirk­lich gut aus. Es gibt auch eine Rei­he von Igel-Sta­tio­nen, die auf die Hil­fe von Igeln spe­zia­li­siert sind, und die sich gut aus­ken­nen. Gesun­de, wohl­ge­nähr­te Igel brau­chen im Herbst kei­ne Hil­fe. Ver­letz­ten und kran­ken Igel oder ver­wais­ten Igel­säug­lin­gen soll­te gehol­fen wer­den. Haben Sie vie­len Dank für den Hin­weis auf das Bild. Da ist unse­rer Bild­re­dak­ti­on ein Feh­ler unter­lau­fen. Noch ein Hin­weis zum Umgang: Auch wenn Ihnen die Sachen der Igel sehr am Her­zen liegt, bit­ten wir Sie, Ihre Kri­tik sach­lich vor­zu­tra­gen. Pau­scha­le Vor­wür­fe hel­fen unse­rer gemein­sa­men Sache nicht.

  6. Eberhard Diezel
    27. Oktober 2016
    Antworten

    EDi
    Wir haben schon mehr­fach Igel im Spät­herbst ver­sorgt. Beach­tet wer­den muss das Gewicht und der kör­per­li­che Zustand. Die meis­ten Igel kön­nen nach einer Stär­kungs­kur wie­der im Spät­herbst oder einem mil­den Win­ter­an­fang in die Natur ent­las­sen wer­den, was sicher­lich das Bes­te ist.
    Bei­spiel: Jun­ger gefun­de­ner Igel neben einem gepark­ten Auto Mit­te 10/2015 — Gewicht 180 g — Tier völ­lig teil­nahms­los und total unter­kühlt — nicht mehr gehfähig.
    Wär­mung u. etwas Warm­was­ser zum Trin­ken — s.kleine Nah­rungs­stü­cke anfangs mit Stei­ge­rung (Baby-Kat­zen-fut­ter) bis zu einem rie­si­gen Appe­tit bereits nach weni­gen Tagen. Nach 4 Wochen wur­de der quick­le­ben­di­ge und run­de Igel mit 750 g Kör­per­ge­wicht wie­der in der Natur (ohne Auto­ver­kehr) aus­ge­setzt, wo er sich sofort in einen vor­be­rei­te­ten Stroh­hau­fen begab ohne wei­te­re Nah­rungs-auf­nah­me in den Fol­ge­ta­gen (Kon­trol­le!). Ganz geschwäch­te Tie­re haben wir auch im Win­ter in einem gros­sen Kar­ton mit Ver­steck­mög­lich­keit durch­ge­bracht. Sie schla­fen viel bei etwas abge­senk­ter Wohn­raum­tem­pe­ra­tur, wachen öfters auf und trin­ken etwas mit wenig Nahrungsaufnahme.
    Im April geht es wie­der an die fri­sche Luft. Manch­mal kom­men sie abends zurück, weil sie offen­bar bekann­te Stim­men ver­neh­men. Natür­lich wer­den sie dabei auch ein biss­chen “belohnt”.

  7. Albert Wotke
    28. Oktober 2016
    Antworten

    Wir freu­en uns, dass Sie sich so enga­giert für Igel ein­set­zen, die Hil­fe brau­chen. Dan­ke für die guten Tipps und Anre­gun­gen. Ger­ne neh­me ich mit Ihnen direkt Kon­takt auf.

    • Ralf Hempe
      28. Oktober 2016
      Antworten

      Hal­lo,
      gibt es ein Min­dest­ge­wicht, ab dem gefun­de­ne Igel vor dem Win­ter Hil­fe brau­chen und ab wann (z.B. Mit­te November)?

      • Albert Wotke
        1. November 2016
        Antworten

        Die Fach­leu­te haben sich dar­auf geei­nigt, dass ein Jung­igel Anfang Novem­ber unge­fähr 500 Gramm wie­gen soll­te, um den Win­ter unbe­scha­det zu über­ste­hen. Je spä­ter im Jahr ein unter­ge­wich­ti­ger Igel gefun­den wird, des­to wahr­schein­li­cher ist es, dass er krank ist und Hil­fe braucht. Jetzt im Novem­ber gibt es auch immer weni­ger Nahrung.

  8. Heike
    28. Oktober 2016
    Antworten

    Noch etwas ande­res, lei­der nimmt die Popu­la­ti­on der Mar­der in Deutsch­land sehr zu, es gibt ja kaum noch ien Revier ohne und die gehen auch auf Igel. Unse­ren Igel haben sie auch umge­bracht . Wir haben die Res­te in unse­rem Dach gefun­den, wo die Mar­der ihr Unwe­sen treiben.

    • 19. November 2016
      Antworten

      Hal­lo Hei­ke, ich dach­te immer die Popu­la­ti­on der Mar­der geht deut­lich zurück. Hast Du da viel­leicht eine Quel­len­an­ga­be für mich? Wei­ter gilt es doch w