Für die Men­schen, für die Tie­re: Auf Dorf-Visi­te in Tansania


youtuber am holz gewehr: Kelly auf ihrer Selous Reise mit Gewehr in einem Dorf in Tansania
Damit üben die Ranger: Kelly am Holzgewehr © Melanie Gömmel / WWF

Auto­stun­den im Staub, irgend­wo zwi­schen dem Selous und Mosam­bik. Heu­te errei­chen wir das abge­schie­de­ne Mocho­mo­ro Vil­la­ge, eines der sie­ben Dör­fer in der Mba­r­an­g’an­du Wild­life Manage­ment Area (WMA). Es liegt direkt an einem wich­ti­gen Wild­tier-Kor­ri­dor, hier kreu­zen sich Wild­tier­wan­der­rou­ten. Wir wer­den vom Dorf-Komi­tee emp­fan­gen, das im Spa­lier auf­ge­stellt auf uns war­tet. In der Ver­samm­lungs­hal­le stel­len wir uns vor. Kel­ly und Jodie erklä­ren, war­um sie hier sind und wie sie die deut­sche Öffent­lich­keit via You­Tube errei­chen wol­len. Wahr­schein­lich sind wir das ers­te Kame­ra­team, das je in die­ser Gegend gedreht hat. Kein Wun­der, dass das Dorf-Komi­tee auf­ge­regt ist und jedem unse­rer Schrit­te folgt.

Im Dorf ohne Strom

Auf Selous reise: youtuber kelly und Jodie im Dorf inn Tansania mit kindern
Kel­ly und Jodie bre­chen das Eis © Mela­nie Göm­mel / WWF

Kel­ly und Jodie ver­ste­hen es, das Eis zu bre­chen. Sie machen Fotos und Vide­os mit den vie­len Kin­dern. Wir las­sen uns das Dorf zei­gen und sehen uns eine klei­ne Kran­ken-Sta­ti­on an. Unglaub­li­che 800 Pati­en­ten wer­den hier pro Monat von einem Arzt behan­delt. Strom gibt es hier nicht, des­halb kann Nachts nie­mand ver­arz­tet wer­den. Die Ver­bes­se­rung der Lebens­be­din­gun­gen und die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung sind extrem wich­tig. Ohne sie wird es uns nicht gelin­gen, die­sen wert­vol­len Wild­tier­kor­ri­dor vor der Aus­beu­tung zu schüt­zen. Des­halb bil­det der WWF  hier zum Bei­spiel auch Imker aus, die durch den Ver­kauf des Honigs ‑hof­fent­lich- eine gute Alter­na­ti­ve zur Wil­de­rei haben.

Durch den Kor­ri­dor — zum Händeschütteln

Kelly MissesVlog und Jodie Calussi beim Dorf-Komittee
Kel­ly und Jodie erklä­ren ihre Mis­si­on © Joscha See­hau­sen / WWF

Wir fah­ren nun durch den 20 Kilo­me­ter brei­ten Wild­tier-Kor­ri­dor. Johan­nes erzählt uns, dass die frisch geteer­te Stra­ße hier vor eini­gen Jah­ren noch eine Pis­te vol­ler kra­ter­tie­fer Schlag­lö­cher war. Wir sind froh dar­über, dass wir etwas schnel­ler vor­an­kom­men. Als wir Abends in unse­rer Unter­kunft in Nali­ka ein­tref­fen, begrüßt uns auch hier das loka­le Dorf-Komi­tee. Einer der Dorf-Auto­ri­tä­ten ist ein tan­sa­ni­scher Arzt und Theo­lo­ge, der in Hei­del­berg stu­diert und gelebt hat. „Der WWF kann eine Schlüs­sel­funk­ti­on in die­ser Regi­on haben und dazu bei­tra­gen, dass die Men­schen mit ihrem enor­men Reich­tum an Tie­ren und Land­schaft von einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung pro­fi­tie­ren“, sagt er.

Staubige Straße in Tansania
Wir sind lan­ge unter­wegs — zum Glück auf jetzt geteer­ten Stras­sen © Mela­nie Göm­me / WWF

Ich bin beein­druckt von Kel­ly und Jodie, die sich auch nach zwölf anstren­gen­den Stun­den Fahrt ohne Mur­ren für unse­re Arbeit ein­set­zen, auch zu spä­ter Stun­de noch vie­le Hän­den drü­cken und sich auf­merk­sam die Pro­ble­me des Dor­fes anhören.

Vom Wil­de­rer zum Wildhüter

Am nächs­ten Tag las­sen wir uns das „Com­mu­ni­ty Con­ser­va­ti­on Cent­re“ zei­gen, ein rie­si­ges Gelän­de an der Süd­gren­ze des Selous, umge­ben von Kilo­me­tern unbe­rühr­ten Buschs. Die­se Schu­le war ehe­mals ein Lager für Flücht­lin­ge aus Mosam­bik. Heu­te wer­den hier jun­ge Frau­en und Män­ner zu Dorf­wild­hü­tern aus­ge­bil­det – unter Ande­rem mit Unter­stüt­zung des WWF. Der Leh­rer erzählt uns: „Es ist kein Geheim­nis, dass vie­le Wild­hü­ter frü­her akti­ve Wil­de­rer waren.“ Die Umwand­lung klapp­te in der Ver­gan­gen­heit erstaun­lich gut. Ange­sichts der Tat­sa­che, dass gera­de kei­ne Schü­ler im Col­lege sind, sieht man aber deut­lich, dass es gera­de an finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung fehlt, was der WWF drin­gend ändern will!

Melanie Gömmel im jeep in tansania
Es geht zurück nach Dar­essa­lam © Johan­nes Kirch­gat­ter / WWF

Zurück nach Daressalam

Am Nach­mit­tag flie­gen wir zurück nach Dar­essa­lam, unse­re Rei­se neigt sich dem Ende zu. Am spä­ten Abend kom­men wir in unse­rem Hotel an, wir sind alle ziem­lich erschöpft von den Ereig­nis­sen der letz­ten Tage. Welt­ret­ten ist ganz schön anstren­gend. Umso mehr bedan­ken wir uns für die groß­ar­ti­ge Unter­stüt­zung, die vie­len Nacht­schich­ten und die herr­lich unkom­pli­zier­te Art bei Kel­ly und Jodie! Asan­te sana!

Unter­schrei­be unse­re Peti­ti­on, um Selous zu retten!

 

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