Hand aufs Herz: Wie viele Kleidungsstücke habt ihr im Schrank, die ihr noch nie anhattet? Angeblich sind es im Schnitt 20 Prozent unserer Kleidung, die wir nie tragen. Ich selbst konnte das nicht glauben und habe in meinem eigenen Schrank gestöbert. Und siehe da: Ich habe einige Teile gefunden, an denen noch das Etikett hing. Das hat mir einmal mehr verdeutlicht, dass wir ein großes Problem in unseren Kleiderschränken haben: Wir wählen beim Kaufen nicht mehr sorgfältig genug aus und kaufen oft zu viel.
Jeder einzelne von uns kauft Kleidung. Der eine mehr, die andere weniger. In Europa und den USA sind es im Jahr durchschnittlich sogar ganze 16 Kilogramm.
Der schöne Schein der Modebranche
Vermutlich suchen die meisten Menschen Mode nach Farben, Stoffen, Schnitten oder Marken aus. Natürlich spielt der Preis auch eine wichtige Rolle. Aber die wenigsten kaufen danach, ob ihr Pullover oder die Jeans nachhaltig produziert wurde. Was auch ja kein Wunder ist: Wie kaum eine andere Branche setzt die Modeindustrie auf den schönen Schein. Nicht zu vergessen: Fashion ist ein gigantisches Geschäft. Satte 2,5 Billionen Euro wurden 2017 mit Mode umgesetzt.
Dass hinter der glitzernde Fassade der Fashionwelt teilweise unter katastrophalen Bedingungen gearbeitet wird, ist eigentlich bekannt. Doch nicht nur das: Bei der Produktion kommen Gifte zum Einsatz, Unmengen von Wasser wird verschwendet und am Ende landet alles im schlimmsten Fall nach einmaligem Tragen wieder auf dem Müll. Mode ist zu einem Wegwerfprodukt geworden – die neue Kollektion hängt schon im Geschäft.
Fashion-Week: Die Modebranche ist im Wandel
Aber: Die Branche ist im Wandel. Es passiert etwas. Immer mehr Menschen wollen gute und fair produzierte Kleidung. Und die Unternehmen reagieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die Neonyt, eine Modemesse für nachhaltige Kleidung, die ich im Rahmen der Berliner Fashion-Week besucht habe.
Auch der WWF ist auf der Fashion-Week
Auf der Neonyt haben sich Unternehmen und Marken vorgestellt, die neue Wege gehen. Sie verzichten auf Gifte, recyceln Stoffe, zahle faire Löhne und stehen für “Slow Fashion”. Auch der WWF Deutschland war mit einem Stand vertreten und klärte die Besucher über die Wasserrisiken auf, die mit der Textilproduktion verbunden sind.
Nachhaltige Mode wird immer besser
Faire und ökologisch produzierte Kleidung ist natürlich nicht neu. Aber lange Zeit sah “faire” und “ökologische” Mode auch genau so aus. Man musste ewig suchen, bis man etwas fand, das mit der “herkömmlichen” Kleidung preislich und ästhetisch konkurrieren konnte. Das hat sich zum Glück geändert.
Mein Tipp an euch lautet:
Sucht nach Alternativen! Tut es für die Umwelt oder für faire Produktionsbedingungen. Am Ende seid ihr diejenigen, die diese Stoffe auf der eigenen Haut tragen. Die sollte euch diesen Mehraufwand doch Wert sein!
Ich halte euch auf dem Laufenden
Als Markenbotschafterin unterstütze die Arbeit des WWF Deutschland. Beispielsweise habe ich dabei geholfen, sogenannte Geisternetze aus der Ostsee zu fischen. Ich werde euch gerne hier auf dem Laufenden halten, was ich dabei noch so alles erleben werde. Und natürlich werde ich für euch auch weiterhin die Modebranche kritisch beobachten und hier wieder berichten.
Du siehst wirklich wunderschön aus. Vielen Dank.