Rasenroboter boomen. Stetig sind es mehr automatische Rasenmäher, die sich beinahe lautlos ihren Weg durch die Gärten bahnen. Dabei werden die Mähroboter zur Todesfalle für Igel. Die Zahl der verletzten und getöteten Igel steigt dramatisch an.
Das Problem: Igel fliehen nicht
Gerade im Frühjahr nach dem Winterschlaf, aber auch im Sommer und Frühherbst sind Igel im Rasengrün auf Futtersuche. Bemerken sie den Rasenmäher-Roboter, ist er meist schon sehr nah. Und dann wird den Tieren ihr Abwehrverhalten zum Verhängnis: Igel laufen bei Gefahr bekanntlich nicht weg, sondern rollen sich zu einer Kugel zusammen. Das hilft gegen tierische Feinde, aber nicht gegen die Messer des Mähroboters.
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Besondere Gefahr für Igeljunge
Im August und Anfang September ist Hauptwurfzeit für Igel. Zumeist in der Dämmerung unternimmt die Igel-Mama dann erste Ausflüge mit ihren Jungen. Die kleinen Igel sind besonders gefährdet, weil sie auch unter extra flache, vermeintlich Igel-sichere Mähroboter geraten können.
Fast die Hälfte der Igel überlebt nicht
Für die autonomen Rasenmäher sind Igel nur ein kleines Hindernis wie Äpfel oder Birnen. Die Mähroboter überrollen die Tiere und verursachen schlimmste Verletzungen: Die Messer skalpieren die Igel, trennen Gliedmaßen ab oder schneiden ihre Schnauzen. Am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) wurden 370 Fälle von Schnittverletzungen durch Mähroboter analysiert. Die meisten verletzten Igel werden demnach erst Tage oder sogar Wochen nach dem Unfall gefunden. Auch die eher leichten Verletzungen können später zu schweren Entzündungen etwa durch Ablage von Fliegeneiern in den Wunden und damit zum Tod führen. Knapp die Hälfte der aufgefundenen Igel überlebten die Verletzung nicht oder mussten eingeschläfert werden.
Die Bestände des Igels sinken
Das ist inzwischen nicht mehr nur ein trauriges Tierschutzproblem: Der Bestand des Braunbrustigels (Erinaceus europaeus) ist rückläufig. 2020 wurde der Igel auf die Vorwarnliste der Roten Liste gesetzt. Die Gründe sind natürlich nicht nur Mähroboter: Land- und Forstwirtschaft lassen den natürlichen Lebensraum des Igels schwinden. Sehr viele Igel fallen dem Straßenverkehr zum Opfer. Die Zahl seiner Futtertiere sinkt. Und aufgeräumte Gärten bieten wenig geeignete Nist- oder Überwinterungsmöglichkeiten.
Lösen bessere Geräte und ein Nachtbetriebsverbot das Problem?
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Die internationalen Forscher:innen um das IZW haben sich mit Partnern aus der Industrie zusammengetan, um igelfreundlichere Roboterrasenmäher zu entwickeln. Tierleidfreie Alternativen seien technisch umsetzbar, neue Standards für die Geräte müssen nun aber noch europäisch eingeführt werden. Zudem fordern sie, dass politische Maßnahmen wie ein Nachtbetriebsverbot für die Geräte umgesetzt werden.
Was kannst Du tun, um Igel-sicher mit dem Mähroboter zu mähen?
- Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Mähroboter — wenn überhaupt- am besten um die Mittagszeit einsetzten, nie in der Dämmerung oder bei Nacht. Und immer unter Aufsicht! Auch bei Tag lohnt es sich, den Rasen vorher abzusuchen. Hungrige Igel halten sich nicht an Uhrzeiten.
- Lieber seltener mähen, denn: Ein kurz geschnittener Golfrasen ist aus biologischer Sicht wertlos. Mähroboter sind auch gefährlich für andere Kleintiere wie Kröten, Insekten, Larven und Würmer.
- Häufiges und gründliches Mähen nimmt außerdem Igeln und anderen Tieren ihre Nahrungsgrundlage, denn es schmälert die Artenvielfalt des Gartens. Es fehlen Blüten und Kräuter – Nahrung für Insekten, die wiederum die Nahrung für Igel sind.
Wirklich hilft ein igelfreundlicher Garten
Und wer dem Igel und der Natur generell helfen möchte: Ein igelfreundlicher Garten ist möglichst naturnah. Mit heimischen Pflanzenarten, stellenweisem Wildwuchses und mit einem Rasen, der nicht zu oft gemäht wird. Das freut nicht nur den Igel, sondern auch Insekten, Vögel und andere Kleintiere.
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Was für eine Panik mache, richtig eingesetzt, passiert nichts..
.billige Polemik
Und? — Setzt jeder Besitzer eines Mährobroters ihn richtig ein? Wohl kaum, sonst gäbe es nicht so viele Fälle verletzter oder getöteter Igel durch diese Geräte!
Genau davon handelt der Beitrag: Wie man die Dinger richtig einsetzt.
Vll so kleine piep signal Geräte besorgen und an den Mäher anbringen. Des kostet vll 10 euro und schreckt Tiere ab. So würden sie Abstand halten und die Mäher kommen hören. Ich würde gerne mit ihnen zusammen eine promo dafür starten Natur freundliche Menschen würden sicher zugreifen . Meine e‑mail addy ist sarakurtum@gmail.com
Guter Artikel, dies als billige Polemik zu bewerten zeigt mal wieder die Ahnungslosigkeit der Besitzer der Mähroboter. Das sind meist die mit einem super aufgeräumten Garten und stolz sind das auf den paar Blümchen ein paar Bienen sitzen.
Bitte keine Mähroboter einsetzen, fast jeder zweite Igel wird Opfer des strassenverkehrs und jetzt kommt eine neue gravierende Gefahr dazu. MÄHROBOTOR BRAUCHT MAN NICHT UNBEDINGT! Bitte nicht benutzen, versetzt Euch in die Lage eines Igels!!
Ergänzung. EINE Bekannte arbeitet beim Igelschutz. Seit Mährobotor im Einsatz sind explodieren die Fallzahlen von schwerverletzten oder getötet en Igeln durch Mähmaschinen. Einmal war ich bei ihr auf der Igel-Station. Einer hatte ein Bein und das Gesicht weggefetzt, kann kein normales Leben mehr führen. Es ist schrecklich. Und es ist ein absoluter Irrtum, dass eine Wiese derart unnatürlich von solchen Mährobotorn bearbeitet werden soll. SCHÖN IST ES NICHT UND DIE NATUR LEIDET! Liebe Menschen, auf diese Erfindung kann man wirklich verzichten!
Gibt es zu dem Thema evtl. einen Aushang zum Downloaden, den man z.B. im Schaukasten der Gemeinde aushängen kann?
In unserem Dorf werden die Mähroboter immer zahlreicher, aber Gedanken macht sich kaum einer um die Folgen. Ich habe neulich selber erst einen Igel zur Igelhilfe gebracht, der eine Schnittverletzung vom Nachbarn hatte. Er hat zum Glück überlebt und konnte in unserem Garten wieder ausgewildert werden.
Wie absurd, einen Mähroboter nachts einzusetzen!!! Wenn schon ein solches Igel zerstörerisches und lebensbedrohliches Instrument eingesetzt wird, dann wenigstens nicht auch noch nachts. Schlimm ist, dass Igel nicht nur unter ihrem immer weiter schrumpfenden Lebensraum, dem Straßenverkehr und sonstigen “tödlichen Fallen” bedroht sind, dann auch Mähroboter, die nachts, wenn die Igel unterwegs sind, eingesetzt werden! Wir Menschen schaffen es, eine seit Jahrtausende bestehende
Tierpopulation zur Strecke zu bringen!