Wir waren die letzten Tage hier in Kenia wirklich hoffnungsvoll, dass die Welt im Kampf gegen die Plastikkrise in unseren Meeren einen großen Schritt weiter kommen könnte. In den letzten zwei Wochen haben über 190 Staaten auf der UN-Umweltversammlung, der United Nations Environmental Assembly (UNEA), in Nairobi über Plastik und verschiedene Umwelt-Themen verhandelt. Doch diese Hoffnung ist geplatzt. Die Länder schieben das Problem auf die lange Bank. Sie wollen erst in zwei Jahren wieder über eine echte Lösung sprechen. Der Grund: Gerade einmal zwei Staaten haben einen annehmbaren Kompromiss blockiert. Allerdings gibt es auch Hoffnungsschimmer, auch Dank des deutschen Umwelt-Staatssekretärs.
Die UNEA, die höchste Umwelt-Konferenz der Welt
Die UNEA ist das höchste beschlussfähige Gremium, wenn es um internationale Umweltpolitik geht. Eines der wichtigsten Themen, über das sich die Länder hätten einigen sollen, wäre die globale, verbindliche Konvention gegen Plastikmüll in unseren Meeren gewesen.
Wir waren in Nairobi, um die Verhandlungen zu begleiten und mit guten Argumenten die Diskussion in die richtige Richtung zu bewegen. Mit im Gepäck: Eure 300.000 Stimmen, die wir in wenigen Wochen über unsere Petition gesammelt haben. Besonders diese Unterschriften haben uns bei den vielen Gesprächen mit den Delegierten der Länder geholfen. Zeigt es doch, wie vielen Menschen das Thema wichtig ist und der Meinung sind, dass die Politik weltweit endlich handeln muss.
Das Ergebnis: Die Plastikkrise bleibt weiterhin ungelöst
Doch all die vielen Stimmen, die guten Argumente und die viele Arbeit haben am Ende nichts genützt. Ja, ie UN-Staaten haben heute die Resolution zu Plastikmüll im Meer verabschiedet. Doch der Inhalt ist butterweich. Unser größter Kritikpunkt: Alle weiteren Fragen wurden an eine Expertengruppen abgeschoben, die in den nächsten zwei Jahren über das diskutieren soll, was wir schon längst wissen.
Hauptverantwortlich waren dafür zwei Staaten. Die etwas überraschende Allianz eines Industriestaates und eines Entwicklungslandes (genaueres dürfen wir leider nicht sagen, da wir Gäste der Konferenz waren), die erfolgreich versuchten, alle ambitionierten Vorhaben gegen die Plastikflut zu verhindern. Dies liegt auch am Arbeitsmodus der UNEA. Entscheidungen werden nicht nach dem Mehrheitsprinzip getroffen. Es wird solange verhandelt, bis ein Kompromiss von allen akzeptiert wird.
Ich bin darüber enttäuscht. Und gerne hätte ich heute bessere Nachrichten geschickt. Denn eure Petitions-Unterschrift und all die anderen waren in den letzten Wochen und Monaten unser großer Ansporn. Ich hatte wirklich gehofft, dass wir mehr bewegen können.
Eure Stimmen zeigen Wirkung!
Wir sollten die Hoffnung jedoch nicht aufgeben, denn es gibt auch Lichtblicke. Hier auf der UNEA-Konferenz haben sich zum Schluss immer mehr Länder grundsätzlich der Forderung nach einer weltweiten, verbindlichen Plastik-Konvention grundsätzlich angeschlossen. Sie wollen strengere, gemeinsame Ziele zur Vermeidung von Plastikmüll.
Zum andere haben wir heute eure Stimmen an den höchsten deutschen Vertreter auf der UNEA-Konferenz übergeben, an Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth. Er hat uns im Gespräch noch einmal bestätigt, dass Deutschland eine internationale, verbindliche Konvention weiterhin unterstützen wird. Und, dass er noch dieses Jahr, alle Länder die für eine weltweite Konvention sind, noch 2019 nach Deutschland einladen will. Dies ist eine sehr gute Nachricht! Denn es ist der andere Weg, um diese Konvention zu schaffen, wenn dies weiterhin über einzelne Länder sonst nicht möglich ist.
Und das ist auch deshalb eine sehr gute Nachricht, weil sich das Umweltministerium lange Zeit schwer tat mit der offiziellen Unterstützung einer Konvention. Monatelang war nichts aus dem Ministerium zu hören. Erst kurz vor der UNEA kam der Schwenk zur Unterstützung. Auch Dank unseres gemeinsamen Drucks!
Wir haben da gemeinsam etwas Großes gegen Plastik begonnen
Es bleibt damit aber weiterhin viel zu tun. Wir dürfen jetzt nicht locker lassen! Wir haben gemeinsam erste Steine ins Rollen gebracht und ich bin sicher, dass wir zusammen noch einige große Brocken in Bewegung setzen können.
Wir werden weiterhin Unterschriften für unsere weltweite Petition sammeln, um noch mehr davon zu überzeugen, dass wir wirklich viele sind, die ein Ende der Plastikflut fordern. Habt ihr schon unterschrieben? Und habt ihr schon eure Freunde und eure Familien gebeten, ebenfalls die Petition zu unterschreiben?
Zudem arbeiten wir gerade an einer großen, etwas anderen Protestaktion für den Sommer. Wir sind schon sehr gespannt, aber wollen gerade noch nicht mehr verraten.
Und wir werden die Arbeit für eine weltweite, verbindliche Konvention gegen den Plastikmüll weiter voran treiben. Das ist viel Arbeit und kostet auch einiges an Geld. Gespräche, Hintergrundpapiere, Studien, Protestaktionen, entstehen leider nicht aus dem Nichts. Darum möchte ich euch bitten, für unsere Arbeit zu spenden. Schon 5 Euro helfen uns und vor allem dem Schutz unserer Meere!
[…] zu hören war heute, dass sich Deutschland – so jedenfalls Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth gegenüber dem WWF – für eine internationale, verbindliche Konvention einsetzen wird. Das sah vor wenigen […]
Sanktionen für Russland, China und etwas weniger die EU gibt es schon.
Wann kommen weltweit Sanktionen zur USA-Verweigerung von Hilfe gegen Klimawandel, Umweltschutz, Plastikmüll in Ozeanen, zunehmend Ressurcen-Abbau wegen “Geld regiert die Welt Irrsinn” ? Die Welt ist für alle Menschen da — so lautet das Grundgesetz doch richtig.
Die Welt und die Menschen die sich wirklich für sie einsetzen ist soviel mehr als dieses schwer erkrankte System aus allzuoft absolut rücksichtslosen Entscheidungen die in keinster Weise für eine gemeinsam erhaltene Zukunft stehen.
Da sieht man wieder, welchen Einfluss die Lobbyisten der grossen Konzerne auf die Politik ausüben !
Jede Umstellung von Plastik auf umweltschonende Aktivitäten sind momentan nicht gefragt.
Da kommt ” Otto Normalverbraucher” nicht mehr mit.
Da dieUN samt ihren “Ausschüssen” wegen des Vetos einzelner nicht handlungsfähig ist, sollten die anderen Staaten (ca. 99 %) in Solidarität ein “Mehrheitsvotum” beschließen. Damit werden die Nein-Sager bloßgestellt und gerechtfertigterweise unter Druck genommen.
EP