Per­sei­den: Wann und wo Ihr am bes­ten Ster­ne guckt


Wann kann man die Perseiden sehen? Und vor allem wo? Sterne und Sternschnuppen an dunklen Orten beobachten.
Die Perseiden: Sternschnuppen beobachten ohne Lichtverschmutzung © Benjamin Schäfer / iStock / Getty Images

Die Per­sei­den sind da! Ein jähr­lich wie­der­keh­ren­der Stern­schnup­pen­schwarm: Ab Mit­te Juli sind die Stern­schnup­pen in jedem Jahr bei uns zu sehen. In der ers­ten August­hälf­te wer­den es immer mehr. Und um den 12. August her­um errei­chen die Per­sei­den ihr Stern­schnup­pen-Maxi­mum. So auch in die­sem Jahr. Eine gute Chan­ce, vie­le Wün­sche los­zu­wer­den. Denn in den Per­sei­den-Näch­ten könnt Ihr mit Leich­tig­keit vie­le Stern­schnup­pen nach­ein­an­der ent­de­cken. Wenn es dun­kel genug ist…

Wir ver­ra­ten, wo Ihr in Deutsch­land noch rich­tig gut Ster­ne beob­ach­ten, Milch­stra­ße & Co. sehen und Stern­schnup­pen zäh­len könnt!

Wo blei­ben die Per­sei­den? War­um wir kei­ne Ster­ne mehr sehen

Wenn Ihr in einer Groß­stadt wohnt, habt Ihr sicher­lich schon ein­mal bemerkt, dass Ihr nachts die Ster­ne kaum sehen könnt. Das liegt dar­an, dass unse­re Städ­te zu hell sind. Mit unse­rem künst­li­chen Licht ver­schmut­zen wir die Nacht. Stra­ßen­la­ter­nen, Indus­trie­be­leuch­tung oder leuch­ten­de Wer­be­flä­chen zer­stö­ren Nacht für Nacht die Dun­kel­heit. Um den Ster­nen­him­mel und im Moment gera­de die Per­sei­den wirk­lich gut zu sehen, darf nicht zu viel Licht und Licht­smog stören.

Licht­smog zer­stört gan­ze Ökosysteme

Der soge­nann­te Licht­smog macht nicht nur astro­no­mi­sche Beob­ach­tun­gen des Nacht­him­mels schwer, son­dern hat auch nega­ti­ve Fol­gen für Flo­ra und Fau­na. Der Wachs­tums­zy­klus von Pflan­zen gerät durch­ein­an­der, Zug­vö­gel kön­nen sich bei zu viel Licht nicht mehr an lebens­wich­ti­gen Signa­len ori­en­tie­ren und nacht­ak­ti­ve Tier­ar­ten sind irri­tiert. Auch für den Men­schen ist zu viel Licht nicht gesund. Denn genau wie alle ande­ren Tie­re brau­chen wir Erho­lungs­pha­sen in Dunkelheit.

Perseiden entdecken wird hier schwierig.
Ber­li­ner bei Nacht — Licht­ver­schmut­zung par excel­lence. Kei­ne Chan­ce für Ster­nen­freun­de. © iStock/getty images

Wo kann man die Per­sei­den sehen? – Die dun­kels­ten Orte Deutschlands 

Um der Licht­ver­schmut­zung zu ent­flie­hen, müsst Ihr den Licht­ra­di­us unse­rer Städ­te ver­las­sen. Nur an weni­gen Orten in Deutsch­land könnt Ihr den Ster­nen­him­mel in abso­lu­ter Dun­kel­heit und sei­ner vol­len Pracht genie­ßen. Im Hoch­som­mer ist es zwar erst sehr spät rich­tig dun­kel, doch dafür könnt Ihr die gan­ze Nacht im Gras lie­gen und in den Him­mel gucken, ohne zu frie­ren. Packt ein­fach eine Pick­nick­de­cke, Snacks und Geträn­ke ein und lasst Euch von den unend­li­chen Wei­ten des Nacht­him­mels und Stern­schnup­pen­schwär­men der Per­sei­den fas­zi­nie­ren. An die­sen Orten geht das am besten:

1. Nord­deutsch­land: Meck­len­bur­gi­sche Seen­plat­te und Nordseeinseln

Der Bereich um die Meck­len­bur­gi­sche Seen­plat­te gehört zu den Gegen­den mit der gerings­ten Licht­ver­schmut­zung in Deutsch­land. Auch eini­ge deut­sche Nord­see­inseln kön­nen mit einem fun­keln­den Ster­nen­him­mel in tief­schwar­zer Nacht auf­war­ten. Auf der Insel Büsum kann man sogar in Schlaf­strand­kör­ben direkt an der Nord­see übernachten.

2. Ost­deutsch­land: Natur­park Westhavelland 

Der Natur­park West­ha­vel­land in Bran­den­burg, etwa 70 Kilo­me­ter west­lich von Ber­lin, ist der berühm­tes­te Ort für einen unge­stör­ten Blick in den Nacht­him­mel. Der Ster­nen­park West­ha­vel­land wur­de 2014 zum ers­ten Ster­nen­park Deutsch­lands ernannt. Hier befin­det sich auch Gül­pe, der offi­zi­ell dun­kels­te Ort in ganz Deutschland.

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3. Süd­deutsch­land: Bio­sphä­ren­ge­biet Schwä­bi­sche Alb

Im Süden der Bun­des­re­pu­blik gibt es in der schwä­bi­schen Alb dunk­le Orte, zum Bei­spiel den ehe­ma­li­gen Trup­pen­übungs­platz Mün­sin­gen oder die Orte Itten­hau­sen, Koch­stet­ten und Wolfs­wie­sen. Die Initia­ti­ve Ster­nen­park Schwä­bi­sche Alb hat es sich zum Ziel gesetzt, die Dun­kel­heit an die­sen Orten zu erhal­ten und die Licht­ver­schmut­zung zu bremsen.

4. West­deutsch­land: Natio­nal­park Eifel

Auch der Natio­nal­park Eifel ist ein aus­ge­wie­se­ner Ster­nen­park. Bei ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen auf der dor­ti­gen Stern­war­te kann man mit Tele­sko­pen den Him­mel beob­ach­ten und die Kunst der Ster­ne­be­ob­ach­tung von Astro­nom­In­nen lernen.

5. Mit­tel­deutsch­land: Bio­sphä­ren­re­ser­vat Rhön 

An der Rhön gibt es auch Orte, an denen man gute Chan­cen hat, die Milch­stra­ße zu sehen. Die­se Kar­te vom Bio­sphä­ren­re­ser­vat Rhön weist die bes­ten Ster­ne­gu­cker­plät­ze aus.

Kein dunk­ler Ort bei euch in der Nähe?

Falls Ihr nicht das Glück habt, in der Nähe einer die­ser Ster­nen­gu­cker-Para­die­se zu woh­nen, könnt Ihr auf die­ser Licht­kar­te nach­se­hen, wo es in eurer Nähe einen dunk­len Ort gibt, an dem Ihr die Per­sei­den, die Milch­stra­ße und mehr ohne Pro­ble­me ent­de­cken könnt.

Perseiden und andere Sterne am besten beobachten? Hier ist es in Europa dunkel genug!
Euro­pa bei Nacht © NASA

Was kön­nen wir gegen die Licht­ver­schmut­zung tun?

Wir alle kön­nen einen klei­nen Teil dazu bei­tra­gen, dass unse­re Näch­te wie­der rich­tig dun­kel wer­den. Klar, das größ­te Pro­blem sind Stra­ßen­la­ter­nen, Wer­be­flä­chen und Indus­trie­be­leuch­tung, gegen die wir als Ein­zel­ne wenig unter­neh­men kön­nen. Aber auch ver­ein­zel­te Lich­ter in Höfen oder Gär­ten machen einen Unter­schied. Also: Licht aus! Setzt weni­ger Beleuch­tung im Frei­en ein und stat­tet eure Lam­pen wenn mög­lich immer mit Bewe­gungs­mel­dern aus, sodass sie nur dann leuch­ten, wenn es wirk­lich nötig ist. Mit ins­ge­samt weni­ger und einer weni­ger hel­len Beleuch­tung tut ihr nicht nur Hobbyastronom:innen und ande­ren nacht­ak­ti­ven Tie­ren einen Gefal­len, son­dern spart auch ech­tes Geld.

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4 Kommentare

  1. […] Die bes­ten Orte in Deutsch­land, um Stern­schnup­pen zu sehen  World Wide Fund For Nature […]

  2. Ulrich Real
    7. August 2020
    Antworten

    Ein schö­ner Bei­trag — aber was Bewe­gungs­mel­der angeht, muss ich hier mal mei­nen abgrund­tie­fen Hass (ein star­kes, aber absicht­lich gewähl­tes Wort) auf die Din­ger loswerden:
    Wie oft erle­be ich beim abend­li­chen Spa­zie­ren­ge­hen, dass ich Bewe­gungs­mel­der unge­wollt aus­lö­se, häu­fig dann, wenn ich mich in gro­ßen Abstän­den von 20, 30 Meter von Häu­sern ent­fernt befin­de, manch­mal sogar in der Mit­te einer Straße.
    Auch vor­bei­fah­ren­de Autos lösen sie teil­wei­se aus. Es nervt kolos­sal, ange­leuch­tet zu wer­den, ohne die Kon­trol­le dar­über zu haben, dies zu ver­hin­dern. Erst recht, wenn es so häu­fig pas­siert und man eigent­lich ein wenig Dun­kel­heit zum Ster­ne­gu­cken genie­ßen möchte.
    Ich behaup­te: Ein Groß­teil der Bewe­gungs­mel­der ist falsch ein­ge­stellt, geht viel zu häu­fig an und ver­schwen­det letzt­lich so auch Strom. Von Licht­ver­schmut­zung ganz zu schweigen.
    Der ver­meint­li­che Sicher­heits­ge­winn der bes­se­ren Weg­aus­leuch­tung vor einem Haus ist womög­lich mar­gi­nal. Frü­her sind wir schließ­lich auch gut ohne aus­ge­kom­men. Oder ist es viel­mehr so, dass die Leu­te jetzt mehr Angst im Dun­keln haben als früher?
    Heut­zu­ta­ge, so scheint es wenigs­tens in man­chen Wohn­ge­bie­ten, kommt prak­tisch kein Haus ohne min­des­tens eins von die­sen über­flüs­si­gen Tei­len aus. Trotz voll­kom­men aus­rei­chen­der (oder mehr als aus­rei­chen­der) Straßenbeleuchtung.
    Mei­ner Mei­nung soll­te auf Bewe­gungs­mel­der ver­zich­tet wer­den, wo immer möglich.

  3. Ein tol­ler Bei­trag. Ich wer­de ver­su­chen einer die­ser Orte in einem Rich­ti­gen Zeit­punkt zu besu­chen. Vllt machen machen wir ja einen Umzug dahin.
    LG

  4. Andreas Blomeyer
    30. September 2020
    Antworten

    Lei­der hat sich in den Bericht ein klei­ner Feh­ler ein­ge­schli­chen. 1. Büsum ist kei­ne Insel son­dern liegt auf dem Fest­land. 2. Laut blue Marb­le ist Büsum auch sehr hell. Oder mein­ten sie die Hal­li­gen oder die Insel Pellworm.

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