Die Perseiden sind da! Ein jährlich wiederkehrender Sternschnuppenschwarm: Ab Mitte Juli sind die Sternschnuppen in jedem Jahr bei uns zu sehen. In der ersten Augusthälfte werden es immer mehr. Und um den 12. August herum erreichen die Perseiden ihr Sternschnuppen-Maximum. So auch in diesem Jahr. Eine gute Chance, viele Wünsche loszuwerden. Denn in den Perseiden-Nächten könnt Ihr mit Leichtigkeit viele Sternschnuppen nacheinander entdecken. Wenn es dunkel genug ist…
Wir verraten, wo Ihr in Deutschland noch richtig gut Sterne beobachten, Milchstraße & Co. sehen und Sternschnuppen zählen könnt!
Wo bleiben die Perseiden? Warum wir keine Sterne mehr sehen
Wenn Ihr in einer Großstadt wohnt, habt Ihr sicherlich schon einmal bemerkt, dass Ihr nachts die Sterne kaum sehen könnt. Das liegt daran, dass unsere Städte zu hell sind. Mit unserem künstlichen Licht verschmutzen wir die Nacht. Straßenlaternen, Industriebeleuchtung oder leuchtende Werbeflächen zerstören Nacht für Nacht die Dunkelheit. Um den Sternenhimmel und im Moment gerade die Perseiden wirklich gut zu sehen, darf nicht zu viel Licht und Lichtsmog stören.
Lichtsmog zerstört ganze Ökosysteme
Der sogenannte Lichtsmog macht nicht nur astronomische Beobachtungen des Nachthimmels schwer, sondern hat auch negative Folgen für Flora und Fauna. Der Wachstumszyklus von Pflanzen gerät durcheinander, Zugvögel können sich bei zu viel Licht nicht mehr an lebenswichtigen Signalen orientieren und nachtaktive Tierarten sind irritiert. Auch für den Menschen ist zu viel Licht nicht gesund. Denn genau wie alle anderen Tiere brauchen wir Erholungsphasen in Dunkelheit.

Wo kann man die Perseiden sehen? – Die dunkelsten Orte Deutschlands
Um der Lichtverschmutzung zu entfliehen, müsst Ihr den Lichtradius unserer Städte verlassen. Nur an wenigen Orten in Deutschland könnt Ihr den Sternenhimmel in absoluter Dunkelheit und seiner vollen Pracht genießen. Im Hochsommer ist es zwar erst sehr spät richtig dunkel, doch dafür könnt Ihr die ganze Nacht im Gras liegen und in den Himmel gucken, ohne zu frieren. Packt einfach eine Picknickdecke, Snacks und Getränke ein und lasst Euch von den unendlichen Weiten des Nachthimmels und Sternschnuppenschwärmen der Perseiden faszinieren. An diesen Orten geht das am besten:
1. Norddeutschland: Mecklenburgische Seenplatte und Nordseeinseln
Der Bereich um die Mecklenburgische Seenplatte gehört zu den Gegenden mit der geringsten Lichtverschmutzung in Deutschland. Auch einige deutsche Nordseeinseln können mit einem funkelnden Sternenhimmel in tiefschwarzer Nacht aufwarten. Auf der Insel Büsum kann man sogar in Schlafstrandkörben direkt an der Nordsee übernachten.
2. Ostdeutschland: Naturpark Westhavelland
Der Naturpark Westhavelland in Brandenburg, etwa 70 Kilometer westlich von Berlin, ist der berühmteste Ort für einen ungestörten Blick in den Nachthimmel. Der Sternenpark Westhavelland wurde 2014 zum ersten Sternenpark Deutschlands ernannt. Hier befindet sich auch Gülpe, der offiziell dunkelste Ort in ganz Deutschland.
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3. Süddeutschland: Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Im Süden der Bundesrepublik gibt es in der schwäbischen Alb dunkle Orte, zum Beispiel den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen oder die Orte Ittenhausen, Kochstetten und Wolfswiesen. Die Initiative Sternenpark Schwäbische Alb hat es sich zum Ziel gesetzt, die Dunkelheit an diesen Orten zu erhalten und die Lichtverschmutzung zu bremsen.
4. Westdeutschland: Nationalpark Eifel
Auch der Nationalpark Eifel ist ein ausgewiesener Sternenpark. Bei verschiedenen Veranstaltungen auf der dortigen Sternwarte kann man mit Teleskopen den Himmel beobachten und die Kunst der Sternebeobachtung von AstronomInnen lernen.
5. Mitteldeutschland: Biosphärenreservat Rhön
An der Rhön gibt es auch Orte, an denen man gute Chancen hat, die Milchstraße zu sehen. Diese Karte vom Biosphärenreservat Rhön weist die besten Sterneguckerplätze aus.
Kein dunkler Ort bei euch in der Nähe?
Falls Ihr nicht das Glück habt, in der Nähe einer dieser Sternengucker-Paradiese zu wohnen, könnt Ihr auf dieser Lichtkarte nachsehen, wo es in eurer Nähe einen dunklen Ort gibt, an dem Ihr die Perseiden, die Milchstraße und mehr ohne Probleme entdecken könnt.

Was können wir gegen die Lichtverschmutzung tun?
Wir alle können einen kleinen Teil dazu beitragen, dass unsere Nächte wieder richtig dunkel werden. Klar, das größte Problem sind Straßenlaternen, Werbeflächen und Industriebeleuchtung, gegen die wir als Einzelne wenig unternehmen können. Aber auch vereinzelte Lichter in Höfen oder Gärten machen einen Unterschied. Also: Licht aus! Setzt weniger Beleuchtung im Freien ein und stattet eure Lampen wenn möglich immer mit Bewegungsmeldern aus, sodass sie nur dann leuchten, wenn es wirklich nötig ist. Mit insgesamt weniger und einer weniger hellen Beleuchtung tut ihr nicht nur Hobbyastronom:innen und anderen nachtaktiven Tieren einen Gefallen, sondern spart auch echtes Geld.
[…] Die besten Orte in Deutschland, um Sternschnuppen zu sehen World Wide Fund For Nature […]
Ein schöner Beitrag — aber was Bewegungsmelder angeht, muss ich hier mal meinen abgrundtiefen Hass (ein starkes, aber absichtlich gewähltes Wort) auf die Dinger loswerden:
Wie oft erlebe ich beim abendlichen Spazierengehen, dass ich Bewegungsmelder ungewollt auslöse, häufig dann, wenn ich mich in großen Abständen von 20, 30 Meter von Häusern entfernt befinde, manchmal sogar in der Mitte einer Straße.
Auch vorbeifahrende Autos lösen sie teilweise aus. Es nervt kolossal, angeleuchtet zu werden, ohne die Kontrolle darüber zu haben, dies zu verhindern. Erst recht, wenn es so häufig passiert und man eigentlich ein wenig Dunkelheit zum Sternegucken genießen möchte.
Ich behaupte: Ein Großteil der Bewegungsmelder ist falsch eingestellt, geht viel zu häufig an und verschwendet letztlich so auch Strom. Von Lichtverschmutzung ganz zu schweigen.
Der vermeintliche Sicherheitsgewinn der besseren Wegausleuchtung vor einem Haus ist womöglich marginal. Früher sind wir schließlich auch gut ohne ausgekommen. Oder ist es vielmehr so, dass die Leute jetzt mehr Angst im Dunkeln haben als früher?
Heutzutage, so scheint es wenigstens in manchen Wohngebieten, kommt praktisch kein Haus ohne mindestens eins von diesen überflüssigen Teilen aus. Trotz vollkommen ausreichender (oder mehr als ausreichender) Straßenbeleuchtung.
Meiner Meinung sollte auf Bewegungsmelder verzichtet werden, wo immer möglich.
Ein toller Beitrag. Ich werde versuchen einer dieser Orte in einem Richtigen Zeitpunkt zu besuchen. Vllt machen machen wir ja einen Umzug dahin.
LG
Leider hat sich in den Bericht ein kleiner Fehler eingeschlichen. 1. Büsum ist keine Insel sondern liegt auf dem Festland. 2. Laut blue Marble ist Büsum auch sehr hell. Oder meinten sie die Halligen oder die Insel Pellworm.