Sil­ves­ter ohne Böl­ler: für uns, für die Tiere


Feuerwerk Böller
Die Lautstärke ist eins der Probleme CC0 Hermes Rivera https://unsplash.com/photos/uIhcaulybPs

Ja, ein Ver­bot von Feu­er­werk kann man auch im Kon­text der Pan­de­mie dis­ku­tie­ren. Ändert aber nichts dar­an, dass die Böl­le­rei eine rich­tig doo­fe Idee ist. Schon immer war. Und auch nach Coro­na sein wird.

Die Tie­re

Habt ihr schon­mal einen Hund an Sil­ves­ter erlebt? Ich schon. Das ist Todes­angst. Bei Haus­tie­ren kann man das gut beob­ach­ten, den Wild­tie­ren dürf­te es noch viel übler gehen. In Parks und auf Grün­flä­chen soll­te auf das Knal­len ganz ver­zich­tet wer­den, for­dert der Natur­schutz­bund Nabu. Natür­lich, bei den Tie­ren löst der unge­wohn­te Lärm Panik aus. Gänz­lich unlus­tig. Vögel schre­cken auf, flie­hen, kön­nen sich nicht ori­en­tie­ren und ver­lie­ren die gera­de im Win­ter so wert­vol­le Ener­gie. Igel wachen aus ihrem Win­ter­schlaf auf. Alles nicht gut. Kurz: Für mich ist die Böl­le­rei Tierquälerei.

Der Müll

Zählt jemand die Ton­nen an Sil­ves­ter­ab­fall? Es sind Tau­sen­de. Plas­tik, Papier, Schwarz­pul­ver. Bis es die Müll­ab­fuhr halb­wegs im Griff hat, ist alles schön ver­weht. Nicht nur ästhe­tisch eine Riesensauerei.

Der Fein­staub

Durch Feu­er­werk ent­steht Fein­staub. An Sil­ves­ter ist die Luft­be­las­tung vor allem in Städ­ten so hoch wie sonst im gan­zen Jahr nicht. In einer Sil­ves­ter­nacht sind es rund 2000 Ton­nen, wie das Umwelt­bun­des­amt angibt. Das ent­spricht etwa 15 Pro­zent der jähr­lich im Stra­ßen­ver­kehr frei­ge­setz­ten Fein­staub­men­ge. Das brau­chen wir wirk­lich gar nicht.

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Im Ber­li­ner Stadt­teil Fried­richs­hain wur­de an Sil­ves­ter mit 853 Mikro­gramm pro Kubik­me­ter Luft der höchs­te Wert gemes­sen. Im Jah­res­mit­tel sind es 11. Als eine beson­de­re Fein­staub­be­las­tung gilt ein Wert von mehr als 50 Mikro­gramm Fein­staub pro Kubik­me­ter Luft.

Die Kran­ken, die Kin­der und die Alten

Fein­staub reizt die Atem­we­ge rei­zen und stört die Lun­gen­funk­ti­on. Das Umwelt­bun­des­amt warnt, dass höhe­re Fein­staub­kon­zen­tra­ti­on zu Beein­träch­ti­gun­gen der Atem­we­ge und zu Herz-Kreis­lauf-Pro­ble­men füh­ren kann. Betrof­fen vor allem: klei­ne Kin­der, Senio­ren und chro­nisch Kran­ke. Böl­lern ist also zumin­dest rücksichtslos.

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Der Aber­glau­be

Böl­lern macht Men­schen Spaß. Also man­chen. Wer will dar­über urtei­len? Krach und Müll machen, das erfüllt ja auch man­che Kin­der­see­le. His­to­risch gese­hen ist Bal­lern aber weni­ger Spaß, son­dern rei­ner Aber­glau­be. Schon im Mit­tel­al­ter lärm­ten die Men­schen mit Töp­fe, Ras­seln, Trom­meln und Trom­pe­ten, es wur­de geschos­sen und geläu­tet. Damit soll­ten böse Geis­ter zu ver­trie­ben wer­den. Glaubst Du an böse Geister?

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Das gute Geld

Alles was Spaß macht ist teu­er oder ver­bo­ten. Feu­er­werk ist bis­her nur teu­er. Min­des­tens 130 Mil­lio­nen Euro gehen in Knall, Blitz, Fein­staub und Müll auf. Nach­hal­tig geht anders. Und was man damit alles Schö­nes und oder Sinn­vol­les machen könnte…Wie wäre es zum Bei­spiel direkt etwas Gutes für unse­re Welt zu tun? Lasst die Rake­ten, helft dem Pla­ne­ten — nur mal so als Idee. Wie etwa hier bei Action Pan­da. Ger­ne nachmachen!

Die Frei­heit

Die Frei­heit besteht dar­in, dass man alles das tun kann, was einem ande­ren nicht scha­det.” Mat­thi­as Clau­di­us (1740–1815)

Tier­freun­de, Hun­de­be­sit­zer, Umwelt­schüt­zer, Poli­zis­ten, Feu­er­leu­te, Müll­ab­fuhr, Ärz­te und Sani­tä­ter wer­den dem Böl­lern sicher nir­gend­wo ein Trä­ne hin­ter­her­wei­nen. Wild­tie­re wer­den auf­at­men. Asth­ma­ti­ker und ande­re Lun­gen­kran­ke wer­den nicht zusätz­lich lei­den. Ja, wenn ich König von Deutsch­land wäre, wür­de ich es ver­bie­ten. Bin ich ja aber zum Glück nicht. Und des­we­gen hof­fe ich dar­auf, dass die Poli­tik sich bewegt. Oder unse­re Mit­men­schen ihren Ver­stand bemü­hen, bevor sie für Knal­ler Geld rausballern.

Ja, ich hof­fe, dass 2022 für uns alle ein leich­te­res Jahr wird. Ein Sil­ves­ter ohne Knal­ler wäre doch schon mal ein guter Anfang.

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8 Kommentare

  1. Roland Bernhard
    25. November 2020
    Antworten

    Lie­ber WWF, seit mehr als 20 Jah­ren bin ich mit der gan­zen Fami­lie Mit­glied bei euch. Was mir gut an der Poli­tik vom WWF gefal­len hat, das der WWF sich immer rück­sichts­voll ande­re genä­hert und Über­zeug hat. Aber jetzt scheint sich alles zu ändern. Feu­er­werk ist auch für manch einen ein Stück Lebens­freu­de. Im Jahr 2020 gab es nur Ent­beh­run­gen was mich echt über­le­gen lässt, wozu wir eigent­lich noch fähig sind ohne das Jemand etwas schlecht macht. Feu­er­werk ist nicht so schlecht wie es immer dar­ge­stellt wird. Vie­le leben sogar davon. Mit mei­nem ver­dien­ten Geld mache ich was ich möch­te, zum Bei­spiel auch spen­den. Man fühlt sich nur noch schlecht…Erinnert euch bit­te mal die Bei­trä­ge über den WWF das Geschäft… Nur noch ein hau­en und ste­chen. Die Ent­täu­schung sitzt tief.

  2. Nicolas Wende
    25. November 2020
    Antworten

    Es sind kei­ne 4000 Ton­nen Fein­staub, son­dern nur 1400 wie der VPI in Stu­di­en her­aus­ge­fun­den hat, wel­che sogar vom Umwelt­bun­des­amt bestä­tigt wur­den. Und bloß weil es Men­schen gibt die Feu­er­werk kau­fen, heißt das noch lan­ge nicht das sie nicht an ande­rer Stel­le gutes für das Tier­wohl und die Umwelt tun.

  3. 28. November 2020
    Antworten

    Wir böl­lern seit Jah­ren nicht mehr, weil es uns ein­fach nichts bringt. Und das gan­ze auch ein­fach nur teu­er ist.
    Das es in den Nie­der­lan­den ver­bo­ten wird fin­de ich per­sön­lich gut, aber ob das hier in Deutsch­land funktioniert?

  4. Sandra
    28. November 2020
    Antworten

    Ein wah­rer Tier­freund kauft kein Feu­er­werk. Was man zu Sil­ves­ter den Haus- und Wild ‑Tie­ren mit einem Feu­er­werk antut , kann kei­ner über’s Jahr wie­der “gut machen ” .
    Außer­dem wird man­cher­orts mitt­ler­wei­le jedes Wochen­en­de ein geneh­mig­tes Feu­er­werk gezün­det, ob Hoch­zeit oder Kindergeburtstag.
    Lei­der.. Ego­is­mus der Ballermänner/frauen und staat­li­che Pro­fit­gier vor Umwelt und Tierschutz

  5. 29. November 2020
    Antworten

    Ich habe selbst einen Hund und ken­ne wei­te­re Hun­de­be­sit­zer, für die Sil­ves­ter immer ein Dra­ma ist, weil die Tie­re das ein­fach nicht ertra­gen und folg­lich auch nicht lus­tig fin­den. Nicht, dass ich nicht schon selbst Böl­ler gekauft hät­te und natür­lich macht es Spaß, den bunt erleuch­te­ten Him­mel zu sehen und sich dann alles Gute zu wün­schen für ein hof­fent­lich bes­se­res Jahr 2021. Trotz­dem sind die Argu­men­te dage­gen von über­wäl­ti­gen­der Logik. Übri­gens nicht erwähnt ist die Ener­gie, die mit dem gan­zen Spek­ta­kel zusam­men­hängt und die Atmo­sphä­re wei­ter auf­heizt. Natür­lich ver­die­nen auch Men­schen Geld damit. Das tun sie aber auch mit Kriegs­waf­fen oder Landminen.

  6. 18. Dezember 2020
    Antworten

    Es müs­sen ja nicht die kano­nen­knal­ler sein es gibt auch schö­ne Rake­ten , die für das Auge sind und die Tie­re sind in Sicher­heit, denn sie hören alles viel, viel, viel lau­ter und bekom­men Panik und kom­men viel­leicht nicht mehr zurück.

  7. 8. Januar 2021
    Antworten

    Ich den­ke auch, dass bei Pyro­tech­nik weni­ger mehr ist. Ich fin­de es gut, wenn Jugend­li­che sich die Böl­ler nicht ein­fach so mehr kau­fen kön­nen. Rake­ten fin­de ich, gera­de zu Sil­ves­ter, aber sehr schön. Es müss­ten Zonen ein­ge­rich­tet wer­den, an denen regu­lier­tes Abbren­nen erlaubt ist. In Natur­schutz­ge­bie­ten usw. hat Feu­er­werk aber nichts ver­lo­ren. Bei uns in Ber­lin war viel weni­ger Müll, das war gut.

  8. Christian Beck
    5. März 2021
    Antworten

    Unse­re Ida dreht jedes­mal durch wenn Sie drau­ßen das Geböl­le­re hört. Sie rennt in der gan­zen Woh­nung her­um und bällt dabei sehr laut und durch­ge­hend. Wir ver­su­chen sie so gut es geht zu beru­hi­gen, aber das gelingt uns kaum. Unser Rocky hin­ge­gen inter­es­siert sich gar­nicht für das Geböl­le­re drau­ßen. Er schaut aller­höchs­tens mal auf, legt sich aber sofort wie­der hin. Hun­de kön­nen so unter­schied­lich sein. Auf der einen Sei­te wäre es gut wenn man das Geböl­le­re ver­bie­ten wür­de, aber auf der ande­ren Sei­te muss man beden­ken wie vie­le Arbeits­lo­se es dann geben wür­de. Die Sil­ves­ter­in­dus­trie setzt eini­ge Mil­lio­nen Euro nur an die­sen paar Tagen wo der Ver­kauf erlaubt ist um. Durch ein Ver­bot wür­de das hei­ßen ein paar Mil­lio­nen weni­ger Steu­er­ein­nah­men. Ist letzt­end­lich nicht fast immer das Geld das Problem?

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