Der Papst ist ein Kämpfer für das Klima. Das hat er schon öfter gezeigt. Etwa als Franziskus sich mit Greta Thunberg getroffen hat. Der Papst hat in seiner Umweltenzyklika “Laudato si” seine Vorstellungen von einer ganzheitlichen Ökologie dargelegt. Und der Papst ergreift angesichts des enormen Raumes, der durch die Mutlosigkeit vieler Regierungen gelassen wird, selbst Initiativen. Und er verfolgt sie im Laufe der Zeit auch weiter.
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Das bekamen auch die rund 50 internationalen Wirtschaftsgrößen zu spüren, die der Papst im Juni zum Klimagipfel geladen hatte. Hinter den verschlossenen Türen der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften fand der Papst deutliche Worte. Er warnte eindringlich vor der Klimakrise. Und er forderte einen radikalen Energiewandel. Die Erwärmung müsse auf 1,5°C begrenzt werden. „In der Enzyklika ‚Laudato si‘ habe ich an alle Menschen guten Willens appelliert, sich um die Pflege des gemeinsamen Hauses zu kümmern und eine Energiewende herbeizuführen, um verheerende Änderungen im Klima abzuwenden, die das Wohlergehen und die Zukunft der Menschheitsfamilie und ihres gemeinsamen Hauses in Gefahr bringen könnten”, sagte der Papst in einer langen Rede vor den Managern. “In diesem Zusammenhang ist es wichtig, mit ernsthaftem Einsatz eine Wende einzuleiten, die wachsenden Energieverbrauch mit geringer Umweltverschmutzung koppelt. Das ist eine epochale Herausforderung – aber auch eine große Gelegenheit. (…) Die Zivilisation ruft nach Energie, aber der Umgang mit Energie darf nicht die Zivilisation zerstören.“
Der Papst setzt das 1,5 Grad Ziel als moralische Schwelle
Die Schwelle von 1,5°C ist für den Papst nicht nur eine physische, sondern auch eine moralische Schwelle. Die Welt, die wir zerstören, sei schließlich das Geschenk Gottes an die Menschheit. Ich halte es für sehr bedeutsam, dass das 1,5 Grad-Ziel auch zu einer religiösen Schwelle wird. Sie gibt ein Gefühl für das mögliche Ausmaß des Schadens für Mensch, Natur und alles, was die Gläubigen Schöpfung nennen.
Erklärungen zu C02 unterzeichnet
Nach dem Treffen unterzeichneten die Manager, darunter Vertreter von ExxonMobil, BP, Royal Dutch Shell, Total, Chevron und Eni, eine Erklärung. Sie fordern , dass die Regierungen Preise für C02 festlegen sollten, die Unternehmen und Investitionen fördert, während sie “die Kosten für gefährdete Gemeinschaften minimieren und das Wirtschaftswachstum unterstützen”.
https://twitter.com/ErnestMoniz/status/1139560155564171264
Die Unterzeichner fordern “zuverlässige und wirtschaftlich sinnvolle CO2-Preisregelungen, sei es auf der Grundlage von Steuern, Handelsmechanismen oder anderen marktbasierten Maßnahmen”. Eine weitere Erklärung besagt, dass “Unternehmen für Klarheit für Investoren darüber sorgen sollten, wie sie den Energiewandel planen und investieren”. Es sei wichtig, “dass die Vorstandsmitglieder klimabezogene Fragen im Rahmen ihrer Risikoaufsicht bewerten”.
Ich glaube, dass die gemeinsame Unterzeichnung mit den Investoren eine neue Perspektive eröffnet. Und ich bin mir sicher, dass Papst Franziskus den Weg fortsetzen wird. Und jeden an die Verpflichtungen erinnern wird, die noch zu erfüllen sind.
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