Braun­bär zurück in Bay­ern – Was tun?


Bär Braunbär in Bayern im Raum Garmsch in der Fotofalle
Der Bär in Bayern: Wo kommt er her, wo will er hin? © BaySF

Womög­lich kehrt der Bär zurück nach Bay­ern. Die Auf­re­gung ist jeden­falls mal wie­der groß, seit im Land­kreis Gar­misch-Par­ten­kir­chen ein Braun­bär auf­ge­taucht ist. Mal wie­der, möch­te man sagen. Das Erschei­nen des Bären in den Alpen ist nichts Unge­wöhn­li­ches. Und es wäre ein Gewinn, wenn sich der Braun­bär dazu ent­schei­det, sich dau­er­haft in Deutsch­land nie­der­zu­las­sen – aber natür­lich auch eine Herausforderung.

Schon Ende Okto­ber 2019 tapp­te in Gar­misch-Paten­kir­chen ein Braun­bär in eine Foto­fal­le. Eini­ge Tage zuvor war im Bal­der­schwan­ger Tal in den All­gäu­er Alpen Bären­kot ent­deckt wor­den. Ver­mut­lich vom glei­chen Bär. Es scheint ein jun­ger Braun­bär zu sein, der sich sehr scheu und vor­sich­tig ver­hält, aber ein gro­ßes Streif­ge­biet hat. Denn zwi­schen den bei­den Fund­or­ten lie­gen 50 Kilometer.

Wo kommt der Braun­bär her?

Deutsch­land war jahr­hun­der­te­lang Hei­mat der gro­ßen Raub­tie­re. Zwar leben momen­tan kei­ne Bären dau­er­haft unmit­tel­bar in deut­schen Grenz­re­gio­nen. Doch auch der Weg von Nord­ita­li­en bis zu uns ist für Braun­bä­ren nicht wirk­lich weit. Wir ver­mu­ten, dass der jun­ge Braun­bär aus dem etwa 120 Kilo­me­ter ent­fern­ten ita­lie­ni­schen Tren­ti­no über Öster­reich nach Bay­ern ein­ge­wan­dert ist.

Braun­bär Begeg­nung: Wie soll man sich verhalten?

Die Wahr­schein­lich­keit, dem Bären wirk­lich zu begeg­nen, ist sehr gering. Braun­bä­ren sind Men­schen gegen­über scheu. Im Ernst­fall soll­tet ihr wie bei jedem ande­ren Wild­tier Abstand hal­ten und euch lang­sam zurück­zie­hen. Ver­mei­det unbe­dingt, den Bären zu pro­vo­zie­ren oder zum Bei­spiel ein Foto mit ihm zu machen!

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Wan­de­rer soll­ten außer­dem kei­ne Abfäl­le wie Essens­res­te in der Natur zurück las­sen. Das könn­te den Bären anlo­cken und er könn­te sich an mensch­li­ches Fut­ter gewöh­nen. Im schlimms­ten Fall lernt so ein Bär die Nähe von Men­schen aktiv auf­zu­su­chen – so wie vor 13 Jah­ren „Pro­blem­bär Bruno“.

Infografik mit Verhaltenstipps

Braun­bär in Bay­ern — Wie ist der aktu­el­le Stand?

Womög­lich hat der uns nur kurz besucht und streift im Grenz­ge­biet zwi­schen Öster­reich und Deutsch­land umher. Viel­leicht berei­tet er sich auch dar­auf vor, hier zu über­win­tern. Und es kann durch­aus sein, dass sich in Zukunft wei­te­re Bären bei uns niederlassen.

Kein neu­er „Bru­no“, ein­fach ein Bär

Seit ihrer Aus­rot­tung in Deutsch­land haben erst zwei Bären wie­der zu uns gefun­den. Der letz­te Bär, der nach Bay­ern ein­wan­der­te, war „Pro­blem­bär“ Bru­no 2006. Er wur­de lei­der erschos­sen. Das darf und muss sich nicht wie­der­ho­len! Damals war Bay­ern über­haupt nicht vor­be­rei­tet und Bru­no zeig­te sich unge­wöhn­lich auf­dring­lich und such­te bewusst Sied­lun­gen und Nutz­tie­re auf. Der Braun­bär, der nun — 13 Jah­re spä­ter — in Bay­ern auf­tauch­te, zeigt sich art­ge­mäß sehr scheu und unauf­fäl­lig. Ein ganz nor­ma­ler Bär also.

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Wie gefähr­lich sind Bären für Scha­fe, Käl­ber und Bienen?

Gro­ße Beu­te­grei­fer wie Wolf und Bär sind natür­lich eine Gefahr für unge­schütz­te Nutz­tie­re. Um Kon­flik­ten vor­zu­beu­gen, müs­sen Anwoh­ner, Land­wir­te und Bie­nen­züch­ter infor­miert und auf­ge­klärt wer­den. Bären­si­che­re Müll­ei­mer und Kom­pos­tier­sta­tio­nen, Her­den­schutz­zäu­ne und ein Exper­ten­team soll­ten zumin­dest bereit­ste­hen – damit Deutsch­land nicht erneut sei­nen ein­zi­gen Meis­ter Petz verliert.

Bay­ern ist seit Bru­no zumin­dest auf dem Papier gut vor­be­rei­tet. Die Behör­den soll­ten jetzt die Win­ter­ru­he nut­zen, um alles umzu­set­zen. Aber in Baden-Würt­tem­berg bei­spiels­wei­se feh­len sol­che Plä­ne völ­lig. Und auch hier ist eine Zuwan­de­rung von Braun­bä­ren theo­re­tisch möglich! 

Wie vie­le Braun­bä­ren gibt es in Europa?

Ins­ge­samt gibt es auf der Erde etwa 200.00 Braun­bä­ren. Davon leben ver­mut­lich über 100.000 Tie­re in Russ­land. In Euro­pa (ohne den rus­si­schen Teil) sind es nur etwa 17.000.

Infografik Bären in Europa

Wie schnell, wie groß, was frisst er? Kurz­steck­brief Braunbär

Der Braun­bär ist ein Alles­fres­ser und ernährt sich von dem, was ihm vor die Nase kommt. Des­halb ist es so wich­tig, Müll­ton­nen genau wie Nutz­tie­re zu schützen.

Braun­bä­ren sind neben den Eis­bä­ren die größ­ten Land­raub­tie­re. Die gro­ßen Männ­chen kön­nen bis zu 2,50 Meter lang, 1,50 Meter hoch und über 500 Kilo­gramm schwer wer­den. Der Euro­päi­sche Braun­bär ist aber deut­lich klei­ner als sei­ne Ver­wand­ten in Nord­ame­ri­ka. Ein männ­li­cher Braun­bär bei uns wiegt zwi­schen 135 und 150 Kilo­gramm, die Weib­chen zwi­schen 80 und 120 Kilo­gramm. Wenn nötig, kön­nen Braun­bä­ren bis zu 50 Kilo­me­ter pro Stun­de laufen.

Mehr dazu fin­det ihr in unse­rem Arten­le­xi­kon.

Wil­des Deutschland

Deutsch­land wird wie­der wil­der: Wöl­fe und Elche keh­ren zurück, Luch­se strei­fen wie­der durch unse­re Wäl­der und bald viel­leicht auch der Bär. Wir wür­den uns freuen.

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1 Kommentar

  1. Daniel
    3. Juni 2022
    Antworten

    Wow, Bären sind echt schö­ne Tie­re. Obwohl die­se so gefähr­lich sind, sind sie auch gleich­zei­tig voll süß. 

    Übri­gens, eine sehr schö­ne Info­gra­fik! Ich bin ziem­lich oft in den Kar­pa­ten und habe schon ein­mal einen Braun­bär gese­hen. Vie­les aus der Info­gra­fik wuss­te ich nicht und wer­de es zukünf­tig bei der Begeg­nung beach­ten. Danke!

    Bes­te Grüße

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