Tan­ker­un­glück Aulac For­tu­ne im Chi­ne­si­schen Meer


Der Tanker Aulac Fortune hat Feuer gefangen. © picture alliance / AP Photo
Der Tanker Aulac Fortune hat Feuer gefangen. © picture alliance / AP Photo

Es klingt nicht gut, was sich der­zeit auf unter viet­na­me­si­scher Flag­ge fah­ren­den Tan­ker Aulac For­tu­ne abspielt. Am Diens­tag­mor­gen kam es in der Mün­dung des Perl Flus­ses in Küs­ten­nä­he zu einer schwe­ren Explo­si­on. Dabei kam ein Mensch ums Leben, drei wei­te­re See­leu­te wer­den ver­misst. Die rest­li­chen 23 See­leu­te konn­ten geret­tet werden.

Erin­ne­rung an die Hava­rie der Sanchi

Der Unfall erin­nert stark an die Hava­rie des Tan­kers Sanchi, der fast exakt vor einem Jahr eben­falls vor der Küs­te Chi­nas sank. Dabei star­ben 32 See­leu­te. Ein Teil der 134.000 Ton­nen Ladung ver­brann­te, der Rest und der Schiffs­treib­stoff flos­sen ins Meer. Obwohl das gela­de­ne so genann­te Ölkon­den­sat leicht flüch­tig ist, hin­ter­ließ die gif­ti­ge Ladung eine Schlier­spur bis in japa­ni­sche Gewäs­ser. Öko­lo­gi­sche Lang­zeit­fol­gen: schwer abschätzbar.

Die Infor­ma­tio­nen über den aktu­el­len Unfall sind bis­lang spär­lich. Nach Anga­ben des Feu­er­wehr­chefs Yiu Men Yeung konn­te der Brand mitt­ler­wei­le gelöscht wer­den. Die Gefahr des Sin­kens des 144 Meter lan­gen Schif­fes bestehe nicht. Aller­ding hat es stark Schlagseite.

Glück im Unglück?

Asia­ti­schen Medi­en­be­rich­ten zufol­ge wird der Tan­ker zum Trans­port von Öl und Che­mi­ka­li­en genutzt. Ande­re Quel­len berich­ten, dass das Schiff bereits am Tag vor dem Unfall ent­la­den wur­de. Trifft dies zu, wäre dies für die Mee­res­re­gi­on Glück im Unglück. Den­noch scheint eine Ent­war­nung verfrüht.

Gefähr­li­ches Schweröl

Mit einer Kapa­zi­tät von 17.000 Ton­nen ist die Aulac For­tu­ne kein sehr gro­ßes Schiff. Aber bereits klei­ne­re Men­gen Öl kön­nen gewal­ti­ge Schä­den anrich­ten. Erin­nert sei in die­sem Zusam­men­hang an die Hava­rie des Holz­frach­ters Pal­las, der 1998 vor Amrum auf Grund lief. Allein das als Treib­stoff genutz­te Schwer­öl , etwa 240 Ton­nen, töte­te mehr als 10.000 Seevögel. 

Lamma ist die Hei­mat der Wei­ßen Delfine

Auch die Lage des Schif­fes weni­ge Kilo­me­ter vor der Küs­te der Insel Lamma ist ins­be­son­de­re für die nahe­ge­le­ge­nen Aqua­kul­tur­anla­gen beun­ru­hi­gend. Eine Ölpest wür­de dem über­aus sen­si­blen und ohne­hin stark bedroh­te Öko­sys­tem des Perl­fluss­del­tas schwer zusetzen .

Hier leben u.a. die bedroh­ten Chi­ne­si­schen Wei­ßen Del­fi­ne Chi­nas (Sou­sa chi­nen­sis), ihr dor­ti­ger Bestand wird auf nur noch 2.500 Exem­pla­re geschätzt. Sie könn­te das glei­che Schick­sal dro­hen wie den bereits aus­ge­rot­te­ten Salzwasserkrokodilen.

Schiffs­ver­kehr, Bevöl­ke­rungs­wachs­tum und Umweltverschmutzung

Das Del­ta ist ein der Boom­re­gio­nen Chi­nas. Nir­gend­wo sonst wächst Wirt­schaft, Bevöl­ke­rung in so rasan­tem Tem­po wie hier. Ent­spre­chend tief ist der öko­lo­gi­sche Fuß­ab­druck in dem asia­ti­schen Fluss­del­ta. Dazu gehört der zuneh­men­den Schiffs­ver­kehr zu den Mega­städ­ten an sei­nen Ufern. Mit dem Ver­kehr neh­men die Umwelt­ri­si­ken zwangs­läu­fig zu. Der jetzt hava­rier­te Frach­ter kam aus der chi­ne­si­schen Indus­trie­stadt Dongguan.

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1 Kommentar

  1. 12. Januar 2019
    Antworten

    Echt trau­rig. Man hat dazu kei­ne Wor­te. Eure News sind wirk­lich hilf­reich. Ich wer­de eure News wei­ter unter­stüt­zen, weil sie wie schon gesagt sehr hilf­reich sind. Macht wei­ter so!

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