Ölka­ta­stro­phe: Stoppt die ticken­den Zeit­bom­ben auf See!


Ölkatastrophe: Tanker vor Sri Lanka
Vor Sri Lanka droht ein riesiges Ölkatastrophe © picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Ja, schon wie­der eine Ölka­ta­stro­phe – und die­se droht noch viel schlim­mer zu wer­den. Auf einem mit 270.000 Ton­nen Öl bela­de­nen Tan­ker nahe Sri Lan­ka hat sich eine Explo­si­on mit anschlie­ßen­dem Brand ereig­net. Soll­te auch nur ein Teil des Öls ins Meer gelan­gen, droht eine der größ­ten öko­lo­gi­schen Kata­stro­phen der ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te. Man kann nur die Dau­men drü­cken, dass es gelingt das Öl aus dem Tan­ker her­aus­zu­be­kom­men, bevor es im Meer lan­det. Es wäre schlicht ver­hee­rend für Wal- und Riff­haie, Schild­krö­ten, Pott- und Blau­wa­le, die gan­ze Mee­res­welt vor Sri Lan­ka. Von den vom Meer abhän­gen­den Men­schen ganz zu schweigen.

Gera­de vor eini­gen Wochen lie­fen vor Mau­ri­ti­us tau­sen­de Ton­nen Schwer­öl aus dem hava­rier­ten Frach­ter Wakashio. Den Ein­satz­kräf­ten gelang es zwar offen­bar, den Groß­teil des ver­blei­ben­den Öls abzu­pum­pen, für Tei­le der Natur kommt die Ret­tung aller­dings zu spät. Das bereits aus­ge­tre­te­ne Schwer­öl droht die Natur in Mau­ri­ti­us für Jahr­zehn­te zu zer­stö­ren.

Jemen: die fast ver­ges­se­ne Katastrophe

Auch im Roten Meer vor Jemen droht eine Ölka­ta­stro­phe. Vor dem Bür­ger­kriegs­land liegt schon fast ver­ges­sen von der Öffent­lich­keit seit einem Jahr ein hava­rier­ter und ver­las­se­ner Tan­ker. Eine Mil­li­on Bar­rel Roh­öl – (rund 160.000 Ton­nen) dro­hen ins Meer zu lau­fen. Das sind vier­mal so viel wie bei der ver­hee­ren­den Ölka­ta­stro­phe des Tan­kers “Exxon Val­dez” 1989.

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Ich stel­le mir wirk­lich die Fra­ge, was noch alles pas­sie­ren muss, um ein Umden­ken in der Schiff­fahrt zu errei­chen? Jeder Tan­ker, jeder Schiffs­tank mit Schwer­öl ist eine ticken­de Zeit­bom­be. Die zusätz­li­chen Gefah­ren kön­nen unse­re sowie­so schon von der Kli­ma­kri­se bedroh­ten Ozea­ne, Rif­fe und Küs­ten nicht gebrauchen.

Die Fol­gen einer Ölka­ta­stro­he: das Bei­spiel Mauritius

Ölkatastrophe vor Mauritius im Juli 2020
Der Frach­ter Wakashio vor Mau­ri­ti­us © pic­tu­re alli­ance / ASSOCIATED PRESS | Eric Villars

Die Fol­gen einer sol­chen Kata­stro­phe las­sen sich am Bei­spiel von Mau­ri­ti­us her­un­ter­de­kli­nie­ren: In der direk­ten Umge­bung der Unglücks­stel­le lie­gen ein geschütz­tes Koral­len-Atoll und zwei UNESCO-Feucht­ge­bie­te. Das Blue Ray Koral­len­riff­ge­biet in der Nähe des hava­rier­ten Frach­ters wird seit 2019 auf­wän­dig rena­tu­riert, die Hava­rie des Frach­ters droht die Fort­schrit­te nun zur Nich­te zu machen. Die Koral­len­rif­fe sind schon stark durch die Kli­ma­kri­se gefähr­det, das aus­tre­ten­de Schwer­öl ist ein wei­te­rer schwe­re Schlag gegen das geschwäch­ten Öko­sys­tem. Auch die Man­gro­ven­wäl­der in der Regi­on sind durch die Ölka­ta­stro­he in Gefahr. Im Schlick der Man­gro­ven­wäl­der leben Muscheln, Wür­mer und Schne­cken, die das Öl in tie­fe­re Boden­schich­ten ein­tra­gen. Dort fehlt der Sau­er­stoff, mit des­sen Hil­fe Mikro­or­ga­nis­men das Öl sonst abbau­en. Daher ver­gif­tet das Öl dort Tie­re und Pflan­zen vie­le Jah­re lang und zer­stö­ren so die Kin­der­stu­be von Fischen und ande­ren Mee­res­le­be­we­sen. Das trifft auch die unge­fähr 2300 Fischer auf Mau­ri­ti­us beson­ders hart.  Ange­sichts des bereits aus­ge­tre­te­nen Öls braucht es dann Unter­stüt­zung für die Fischer sowie enga­gier­te regio­na­le Zusam­men­ar­beit, um das bereits aus­ge­tre­te­ne Öl zu besei­ti­gen. Wer den Scha­den bezahlt? Tja…

Wann denkt die Schiff­fahrt end­lich um?

Natür­lich, lang­fris­tig kann nur der tota­le Aus­stieg aus fos­si­len Ener­gie­trä­gern unse­re Natur schüt­zen. Dann ist auch ein Groß­teil der Öltan­ker obso­let. Aber es kari­kiert förm­lich jeden Mee­res­schutz, wenn Unfäl­le der Schiff­fahrt immer wie­der gan­ze Gebie­te ver­seu­chen – zumal, wenn die Unfäl­le ver­meid­bar wären.

Als ers­ten Schritt brau­chen wir drin­gend ein Ver­bot von Schwer­öl in Schiffs­tanks. In beson­ders sen­si­blen Regio­nen brau­chen wir außer­dem erhöh­te Sicher­heits­stan­dards wie satel­li­ten­ge­stütz­te Über­wa­chung des Ver­kehrs, eine Lot­sen­pflicht auf heik­len Rou­ten und die Sta­tio­nie­rung von Hava­rie­kom­man­dos, die schnell ein­grei­fen können.

Ja, mit dem Trans­port von Öl, lässt sich viel Geld ver­die­nen. Jetzt muss es end­lich den poli­ti­schen Druck geben, dass dies nicht mehr auf Kos­ten der Umwelt geschieht. Wir müs­sen die ticken­den Zeit­bom­ben auf See stoppen!

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1 Kommentar

  1. 10. Oktober 2020
    Antworten

    Wir müs­sen die Mee­re schüt­zen kein Plas­tik­müll, kei­ne Öltan­ker, kei­ne lebend­tier­trans­por­te auf hoher See, kei­ne geis­ter­net­ze. Die regie­rung ist gefragt.

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