Kei­ne Ölför­de­rung (mehr) im Natio­nal­park Wattenmeer!


Ölplaattform Luftzaufnahme
Ölplattform Mittelplate mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer © WWF / Klaus Guenther

Spie­gel Online hat groß berich­tet: über die Ölför­de­rung durch den DEA-Kon­zern im Natio­nal­park Wat­ten­meer und die Plä­ne der rus­si­schen Fir­ma, die­se mit soge­nann­ten Explo­ra­ti­ons­boh­run­gen sogar zu erwei­tern. Sie sol­len an vier Stel­len außer­halb der bestehen­de Ölplatt­form „Mit­tel­p­la­te“ errich­tet werden.

Neu ist dies alles nicht. Die Ölplatt­form wur­de bereits kurz nach Aus­wei­sung des Natio­nal­park Schles­wig-Hol­stei­ni­sches Wat­ten­meer errich­tet. Das war vor 30 Jah­ren also. In der dama­li­gen Gesetz­ge­bung wur­de das gegen den Wider­stand (auch des WWF) erlaubt. Aller­dings wur­de in dem schles­wig-hol­stei­ni­schen Natio­nal­park­ge­setz auch fest­ge­legt, dass außer­halb die­ser einen Platt­form im Wat­ten­meer weder gebohrt noch geför­dert wer­den darf.

DEA ver­sucht es seit zehn Jahren

Seit rund zehn Jah­ren ver­sucht der Kon­zern die­ses Ver­bot zu umge­hen. DEA stellt Anträ­ge Explo­ra­ti­ons­boh­run­gen auch außer­halb der Platt­form „Mit­tel­p­la­te“ zu geneh­mi­gen. Und das nicht nur im schles­wig-hol­stei­ni­schen Wat­ten­meer an drei Stel­len, son­dern auch im nie­der­säch­si­schen Wat­ten­meer an einer Stel­le. Alle vier Stand­or­te lie­gen in Natio­nal­parks! Die Anträ­ge waren aber offen­kun­dig nicht geneh­mi­gungs­fä­hig, denn sie wur­den sei­tens der Behör­den gar nicht erst in eine Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung gegeben.

Die Ein­schät­zung des WWF, dass das Natio­nal­park­ge­setz sol­che Boh­run­gen nicht erlau­ben wür­de, hat  Robert Habeck erst im Dezem­ber ein­drucks­voll bestä­tigt. Schles­wig-Hol­steins Umwelt­mi­nis­ter teil­te mit, dass er nach einer Rechts­prü­fung Explo­ra­ti­ons­boh­run­gen im Natio­nal­park Schles­wig-Hol­stei­ni­sches Wat­ten­meer für nicht geneh­mi­gungs­fä­hig hält. Er emp­fiehlt dem DEA-Kon­zern das The­ma nicht wei­ter zu verfolgen.

Die Sache ist gefähr­lich für das Wattenmeer!

Wattenmeer von oben
Gefähr­de­te Schön­heit Wat­ten­meer © WWF

Man könn­te das Ver­hal­ten von DEA rein iro­nisch betrach­ten, wenn es in der Sache nicht so gefähr­lich wäre: Aus­ge­rech­net in West­eu­ro­pas größ­tem Natio­nal­park wird Öl geför­dert. Damit wird nicht nur der Natio­nal­park erheb­lich geschä­digt – lang­fris­tig könn­te das Wat­ten­meer auch indi­rekt durch die Kli­ma­schäd­lich­keit des Öls zer­stört wer­den. Denn der durch den Kli­ma­wan­del beding­te Anstieg des Mee­res­spie­gels gefähr­det das Watt, die Inseln und die Küs­te in ihrer Sub­stanz. Die Erwär­mung des Meer­was­sers hat unab­seh­ba­re Fol­gen für die Arten­viel­falt. Zugleich stellt sich Deutsch­land ger­ne inter­na­tio­nal als eine Art Umwelt-Welt­meis­ter dar. Da wirkt es schon reich­lich unglaub­wür­dig, dass gleich­zei­tig in den eige­nen Natio­nal­parks Öl geför­dert wird, oder wenn die­ses gar aus­ge­wei­tet würde.

Still­le­gung statt Ausbau!

Wir wer­den uns jeden­falls wei­ter gegen jede Aus­wei­tung der Ölför­de­rung im Wat­ten­meer stel­len. Wir haben aber auch das Ziel, dass DEA aus der Ölför­de­rung im Natio­nal­park und Welt­na­tur­er­be Wat­ten­meer ins­ge­samt aus­steigt. Wir for­dern end­lich einen Plan, der in einem über­schau­ba­ren Zeit­raum für die Still­le­gung und den Rück­bau der Ölplatt­form Mit­tel­p­la­te sorgt!

 

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