Fünf Jah­re Ede­ka Part­ner­schaft – was haben wir erreicht?


Edeka und der Panda Plakat
EDEKA und WWF schauen, was sie erreicht haben - und wo sie noch hinwollen

Es ist ein hohes Ziel: Wir sind eine Part­ner­schaft mit EDEKA ein­ge­gan­gen, um einen der größ­ten deut­schen Lebens­mit­tel­händ­ler nach­hal­ti­ger zu machen, den öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck deut­lich zu redu­zie­ren. Und in jeder guten Part­ner­schaft tut man gut dar­an, sich regel­mä­ßig zu fra­gen, wo man steht. Was haben wir bewegt? Wel­che Zie­le haben wir erreicht? Wo hakt es noch und war­um? Und was neh­men wir uns für die Zukunft vor? In der Part­ner­schaft zwi­schen WWF und EDEKA und Net­to hin­ter­fra­gen wir uns jedes Jahr in unse­rem Fort­schritts­be­richt. Vor weni­gen Tagen ist nun der fünf­te Bericht erschienen.

Die Part­ner­schaft

Seit dem ers­ten Bericht 2013 hat sich viel getan. Das ist nicht nur an den zuneh­men­den Sei­ten­zah­len erkenn­bar. Wir erfas­sen inzwi­schen Ergeb­nis­se in den sie­ben The­men­fel­dern Soja/Nachhaltigere Füt­te­rungs­mit­tel, Süß­was­ser, Holz/Papier und Tis­sue, Kli­ma, Palm­öl, Fisch und Mee­res­früch­te und Ver­pa­ckung. Ganz neu ist das The­ma Kri­ti­sche Agrar­roh­stof­fe, in dem wir uns alle Lie­fer­ket­ten genau­er anschau­en und mit EDEKA zusam­men Ver­än­de­run­gen bewir­ken wollen.

Dar­über hin­aus beglei­tet der WWF aktiv im Rah­men der Part­ner­schaft aktu­ell noch drei Pro­jek­te: Land­wirt­schaft für Arten­viel­falt in Deutsch­land, das Bana­nen­pro­jekt in Ecua­dor und Kolum­bi­en und das Zitrus­pro­jekt in Spanien.

Edeka / WWF Zitronen und Orangen Projekt in Andalusien: Enrique Rosario geht systematisch durch jede einzelne Parzelle, schüttelt Zweige der Orangenbäume und notiert die Zahl der Nützlinge und Schädlinge
Zitrus­früch­te­pro­jekt in Anda­lu­si­en © EDEKA / Schmid

Die Ergeb­nis­se

Hier eini­ge Schwer­punk­te der Arbeit — und was bis­her her­aus­ge­kom­men ist:

Fisch- und Mee­res­früch­te: Wir wol­len das gesam­te Eigen­mar­ken-Sor­ti­ment von EDEKA und Net­to voll­stän­dig auf nach­hal­ti­ge Ware umzu­stel­len. Das ist bis­lang noch nicht geschafft. 2017 kamen wir aber im Bereich Aqua­kul­tur vor­an. 79 Pro­zent aller Pro­duk­te im Eigen­mar­ken-Sor­ti­ment kön­nen wir jetzt als „Gute Wahl“ bewerten.

Holz, Papier und Tis­sue: Hier kamen wir schon weit vor­an. 99 Pro­zent der Ede­ka-Eigen­mar­ken mit Bestand­tei­len aus Holz, Papier und Tis­sue sind auf Recy­cling, FSC oder Blau­er Engel umge­stellt. Beson­ders her­vor­zu­he­ben: Inzwi­schen sind auch alle Grill­koh­len FSC-zertifiziert.

Palm­öl: Auch in die­sem The­men­feld sind wir weit fort­ge­schrit­ten: 99 Pro­zent aller Eigen­mar­ken-Pro­duk­te mit Palm­öl sind auf zer­ti­fi­zier­te Quel­len umgestellt.

Im Regal hat die Sicht­bar­keit der Zusam­men­ar­beit zwi­schen WWF, EDEKA und Net­to zuge­nom­men. Auf über 330 EDEKA- und mehr als 220 Net­to-Pro­duk­ten steht das Pan­da-Logo. Die erfül­len alle von uns aner­kann­te öko­lo­gi­sche Stan­dards und sind von unab­hän­gi­gen Prüf­or­ga­ni­sa­tio­nen zer­ti­fi­ziert. Wie die­ser Co-Bran­ding-Pro­zess funk­tio­niert könnt ihr hier nach­le­sen.

Edeka Regal mit Produkten mit dem WWF Panda
Immer mehr Pro­duk­te mit dem Pan­da für mehr Nachhaltigkeit

Die Her­aus­for­de­run­gen

Die Zusam­men­ar­beit mit so gro­ßen Unter­neh­men wie EDEKA und Net­to bringt auch Her­aus­for­de­run­gen. Lie­fer­ket­ten und Struk­tu­ren sind kom­plex, Ent­schei­dungs­pro­zes­se so bunt wie die ver­schie­de­nen Akteu­re. Wir sind daher nicht bei allen The­men so weit sind wie wir uns das wün­schen. Bei­spiels­wei­se bei der nach­hal­ti­gen Nutz­tier­füt­te­rung. Hier konn­ten wir ers­te Erfol­ge in gemein­sam initi­ier­ten Start­pro­jek­ten erzie­len. Ein Teil der Ware wird gen­tech­nik­frei pro­du­ziert, aller­dings ist dies aus unse­rer Sicht ein Zwi­schen­schritt — und nicht das Ziel.

Kli­ma­schutz stellt eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung dar. In den nächs­ten Jah­ren wol­len wir eine vali­de Daten­ba­sis erhe­ben, die es ermög­licht die Wirk­sam­keit von Kli­ma­schutz­maß­nah­men fest­zu­stel­len. Zudem müs­sen wir den Kli­ma­schutz in den viel­fäl­ti­gen Lie­fer­ket­ten des Lebens­mit­tel­ein­zel­han­dels hin­ein­krie­gen. Das wird ein dickes Brett.

Die Zukunft

Die Arbeit in den The­men­fel­dern Ver­pa­ckung und Kri­ti­sche Agrar­roh­stof­fe hat gera­de erst begon­nen. 2018 wer­den wir über die ers­ten Schrit­te berich­ten. Dann wer­den auch ers­te Daten zu den Erfol­gen beim Süß­was­ser geben, wel­ches nicht nur in unse­ren Pro­jek­ten Bana­ne und Zitrus eine wich­ti­ge Rol­le spielt.

Was uns beson­ders freut

Ein im Auf­trag des Umwelt­bun­des­amt durch­ge­führ­ten For­schungs­pro­jekts hat erge­ben, dass die Part­ner­schaft zwi­schen WWF, EDEKA und Net­to mit sei­nem Ein­fluss auf die Geschäfts­tä­tig­keit des EDEKA Ver­bunds Ver­än­de­run­gen hin zu einer ökologisch(er)en Wirt­schafts­wei­se bewir­ken. (pdf.)

Wir wer­den wei­ter dran blei­ben, inklu­si­ve aller Höhen und Tie­fen. Spä­tes­tens in einem Jahr zie­hen wir dann im Fort­schritts­be­richt 2018 das nächs­te Mal Bilanz.

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9 Kommentare

  1. 24. Februar 2018
    Antworten

    Ich fin­de die Part­ner­schaft mit Detail­han­dels­ket­ten wie Ede­ka, Net­to gut. Fra­ge mich aber immer, wie Nach­hal­tig­keit in der Sup­p­ly chain in hohem Mas­se sicher gestellt wer­den kann. Wenn “nur” der Letz­t­an­bie­ter sich um Nach­hal­tig­keit bemüht, so ist das schon was. reicht aber lei­der nicht aus.

  2. Dr. Stephan Martini
    24. Februar 2018
    Antworten

    Sehr gut!!
    Ich kau­fe schon seit län­ge­rem nur noch bei Ede­ka — genau wegen die­ser Part­ner­schaft. Ich lebe übri­gens vegan.

  3. Jaqueline
    25. Februar 2018
    Antworten

    Ich fin­de es untrag­bar das noch Wie­sen­hof LM ver­kauft wer­den bei Edeka.…

  4. Richard Wildner
    27. Februar 2018
    Antworten

    Guten Tag,
    Ich kau­fe z.B. Bio-Bana­nen mit dem Pan­da-Auf­kle­ber bei Ede­ka und hof­fe, dass die Bana­nen tat­säch­lich “Bio” sind und auch die Plantagenarbeiter/innen fair ent­lohnt wer­den. Der Erfolg einer sol­chen Koope­ra­ti­on hängt davon ab wie streng kon­trol­liert wird. Ist dies bei den Bana­nen und ande­ren Pro­duk­ten der Fall? Ein nega­ti­ves Bei­spiel: Ede­ka ver­kauf­te ein Qua­li­täts­mar­ken­fleisch unter dem Eti­kett “Gut­fleisch”, wel­ches angeb­lich aus art­ge­rech­ter Hal­tung stam­men soll­te. Ede­ka hat­te einen Ver­trag mit ca. 550 Bau­ern­hö­fen abge­schlos­sen wovon bei eini­gen übels­te Miss­stän­de herrsch­ten — man­gels Kon­trol­le. Der NDR hat­te dar­über berich­tet. Eine Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on hat­te das Mate­ri­al geliefert.
    Bei Koope­ra­tio­nen von Umwelt­ver­bän­den mit Unter­neh­men besteht die Gefahr, dass die­se das Umwelt­lo­go benut­zen, um den Umsatz zu stei­gern und den Kun­den ein gutes Gefühl zu ver­mit­teln. Fazit: Koope­ra­tio­nen nur unter strengs­ten Kontrollen!
    Mit freund­li­chen Grüßen
    Richard Wildner

  5. Richard Wildner
    27. Februar 2018
    Antworten

    Guten Tag,
    Ich kau­fe z.B. Bio-Bana­nen mit dem Pan­da-Auf­kle­ber bei Ede­ka und hof­fe, dass die Bana­nen tat­säch­lich „Bio“ sind und auch die Plantagenarbeiter/innen fair ent­lohnt wer­den. Der Erfolg einer sol­chen Koope­ra­ti­on hängt davon ab wie streng kon­trol­liert wird. Ist dies bei den Bana­nen und ande­ren Pro­duk­ten der Fall? Ein nega­ti­ves Bei­spiel: Ede­ka ver­kauf­te ein Qua­li­täts­mar­ken­fleisch unter dem Eti­kett „Gut­fleisch“, wel­ches angeb­lich aus art­ge­rech­ter Hal­tung stam­men soll­te. Ede­ka hat­te einen Ver­trag mit ca. 550 Bau­ern­hö­fen abge­schlos­sen wovon bei eini­gen übels­te Miss­stän­de herrsch­ten – man­gels Kon­trol­le. Der NDR hat­te dar­über berich­tet. Eine Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on hat­te das Mate­ri­al geliefert.
    Bei Koope­ra­tio­nen von Umwelt­ver­bän­den mit Unter­neh­men besteht die Gefahr, dass die­se das Umwelt­lo­go benut­zen, um den Umsatz zu stei­gern und den Kun­den ein gutes Gefühl zu ver­mit­teln. Fazit: Koope­ra­tio­nen nur unter strengs­ten Kontrollen!
    Mit freund­li­chen Grüßen
    Richard Wildner

  6. 20. März 2018
    Antworten

    Ich fra­ge mich ernst­haft, wie der WWF es ethisch ver­tre­ten kann, dass sein Label auf Din­gen wie Fisch­stäb­chen oder Brot­auf­stri­chen mit Palm­öl klebt. 

    Fin­det ihr nicht, dass das nur eine Art von Gree­wa­hing ist? 

    Wür­de der WWF mal ein­deu­tig dazu Stel­lung bezie­hen, dass nur eine pflanz­li­che Ernäh­rung noch etwas ändern wür­de für die Zukunft unse­re Pla­ne­ten, dann könn­te ich ihn auch ernst nehmen. 

    Gruß Regi­na

    • Avatar-Foto
      8. Mai 2018
      Antworten

      Hal­lo Regina,
      herz­li­chen Dank für Ihre Rück­mel­dung zum Blog­bei­trag. Im Rah­men der Part­ner­schaft kön­nen EDEKA Eigen­mar­ken-Pro­duk­te, die vom WWF aner­kann­te öko­lo­gi­sche Stan­dards erfül­len und zer­ti­fi­ziert sind, zusätz­lich das WWF Pan­da-Logo tra­gen. Dafür wur­de im Rah­men der Part­ner­schaft ein Prüf­pro­zess ent­wi­ckelt, der seit 2017 über das Co-Bran­ding Tool des WWF durch­ge­führt wird. Der WWF Pan­da ist jedoch kein unab­hän­gi­ges Prüf­sie­gel. Das Logo ist ein Weg­wei­ser, der nach­hal­ti­ge­re Alter­na­ti­ven im Regal anzeigt und die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher bei ihrer Ent­schei­dung am Regal unter­stüt­zen kann. Wie die­ser Co-Bran­ding-Pro­zess funk­tio­niert wird hier und im Fort­schritts­be­richt 2017 erläutert.
      Das Co-Bran­ding bezieht sich stets auf einen Stan­dard und das dazu­ge­hö­ri­ge Sie­gel (Bio, FSC, MSC). Wenn Palm­öl in Pro­duk­ten ent­hal­ten ist, wer­den die­se auf RSPO-Zer­ti­fi­zie­rung über­prüft. Die Umstel­lungs­grad der Palm­öl­pro­duk­te im Ede­ka Eigen­mar­ken­sor­ti­ment kön­nen im FSB auf Sei­te 12 und 13 nach­ge­le­sen wer­den. Der WWF emp­fiehlt „Weni­ger dafür bes­se­res Fleisch“ zu essen. Hier­zu kön­nen Sie auf die­ser Sei­te auch Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen nach­le­sen und den Ein­kaufs­rat­ge­ber Fleisch einsehen.
      Vie­le Grüße
      Jana Gander

  7. Daniela
    25. März 2018
    Antworten

    Hal­lo,
    mein Ein­druck ist, dass EDEKA nur das Aller­nö­tigs­te macht und kein ech­ter Wil­le zu Nach­hal­tig­keit vor­han­den ist. Es geht mal wie­der nur um Pro­fit, und mit dem WWF-Logo lässt sich gut wer­ben und ein grü­nes Gewis­sen vor­täu­schen. Mei­ner Mei­nung nach wür­de den Zie­len des WWF (Kli­ma- und Umwelt­schutz) mehr gedient, wenn der WWF kon­se­quen­tes Kau­fen von Bio-Pro­duk­ten emp­feh­len wür­de, anstatt den Kauf von mini­mal ver­bes­ser­ten kon­ven­tio­nel­len Pro­duk­ten mit sei­nem Logo zu unter­stüt­zen. Ich kau­fe aus genau die­sen Anlie­gen her­aus näm­lich mög­lichst nicht bei EDEKA und schon gar nicht beim Bil­lig-Anbie­ter Net­to, son­dern über­wie­gend im Bio­la­den und bei loka­len Pro­du­zen­ten. Und das obwohl ich weiß Gott nicht zu den Bes­ser­ver­die­nern gehöre.
    Mit freund­li­chen Grüßen
    Daniela

    • Avatar-Foto
      8. Mai 2018
      Antworten

      Hal­lo Daniela,
      Vie­len Dank für Ihre Rück­mel­dung zu unse­rem Blog­bei­trag. Der WWF emp­fiehlt den Kauf von Bio-Pro­duk­ten. Das Pro­jekt Land­wirt­schaft für Arten­viel­falt ist hier ein gutes Bei­spiel. Im Rah­men der Part­ner­schaft kön­nen EDEKA Eigen­mar­ken-Pro­duk­te, die vom WWF aner­kann­te öko­lo­gi­sche Stan­dards (Bio, FSC, MSC) erfül­len und zer­ti­fi­ziert sind, zusätz­lich das WWF Pan­da-Logo tra­gen. Mit dem Logo wird der Ver­brau­cher auf nach­hal­ti­ge­re Alter­na­ti­ven im Sor­ti­ment auf­merk­sam gemacht. Dar­über hin­aus wird in der Part­ner­schaft auch in zwei Pro­jek­ten im kon­ven­tio­nel­len Anbau auf der Flä­che gear­bei­tet und Mög­lich­kei­ten erprobt kon­ven­tio­nel­le Pro­duk­te nach­hal­ti­ger pro­du­zie­ren zu kön­nen. Dies sind einer­seits das Bana­nen­pro­jekt, ande­rer­seits das Zitrus­pro­jekt. Alle Pro­jek­te und deren Ent­wick­lun­gen und Fort­schrit­te, eben­so wie der Co-Bran­ding-Pro­zess wer­den hier und im Fort­schritts­be­richt 2017 erläutert.
      Freund­li­che Grüße
      Jana Gander

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