10 Tipps, was es zur grü­nen Weih­nacht geben darf — und was lie­ber nicht

Tiere sollten nicht unterm Weihnachtsbaum landen © iStock / Getty Images

Was glit­zert ist nicht grün

Lamet­ta, Glit­zer­spray oder beschich­te­te Christ­baum­ku­geln gehö­ren nicht an den Weih­nachts­baum. Lamet­ta kann Blei ent­hal­ten und Schnee­spray sorgt dafür, dass der Baum nicht mehr kom­pos­tiert wer­den kann. Bes­ser: Christ­baum­schmuck aus Holz oder Stroh. Der ist leich­ter zu ent­fer­nen als Lamet­ta. Und kann jedes Jahr wie­der ver­wen­det werden.

Wie grün ist der Weihnachtsbaum?

Der Weih­nachts­baum muss aber kei­ne gif­ti­ge Umwelt­sün­de sein: Wir emp­feh­len den Kauf eines hei­mi­schen Bau­mes mit FSC-Sie­gel — was garan­tiert, dass der Baum aus einem Betrieb mit umwelt- und sozi­al­ver­träg­li­cher Wald­wirt­schaft stammt. Die­se Bäu­me kom­men aus natur­ver­träg­li­cher Wald­wirt­schaft und eben nicht aus Mono­kul­tu­ren. Sie wur­den auch nicht mit Pes­ti­zi­den und Dün­ge­mit­tel behan­delt. Wo es die gibt? Fin­det ihr hier. 

Hund, Kat­ze, Hams­ter? Tie­re lie­ber nicht!

Wel­ches Kind wür­de sich nicht über ein Tier freu­en? Aber Kat­ze, Hund, Meer­schwein­chen oder Hams­ter möch­ten art­ge­recht gehal­ten wer­den. Nicht sel­ten lan­det das Tier nach den Fei­er­ta­gen im Tierheim.

Vor­sicht ist zudem gebo­ten bei Rep­ti­li­en und Vögeln. Für eine gan­ze Rei­he an Arten wer­den Papie­re und Mel­de­be­schei­ni­gun­gen benö­tigt.  Manch­mal han­delt es sich um Wild­fän­ge, die im schlimms­ten Fall ein­fach als lega­le Nach­zucht aus­ge­ge­ben wer­den. Das kann die Bestän­de im natür­li­chen Ver­brei­tungs­ge­biet bedro­hen. Daher soll­te man unbe­dingt sicher­stel­len, dass die Tie­re aus Nach­zuch­ten von seriö­sen Anbie­tern stammen.

Ein Tier ist als Über­ra­schung völ­lig unge­eig­net. Der Beschenk­te soll­te das Tier immer schon vor­her ken­nen. Des­we­gen ist ein Besuch im Tier­heim, wo vie­le Fra­gen geklärt wer­den kön­nen und man die Tie­re erst­mal ken­nen­ler­nen kann, immer eine gute Idee. Falls man trotz­dem nicht auf ein tie­ri­sches Geschenk ver­zich­ten mag, kann man auch eine Paten­schaft für ein Tier verschenken. 

Hier brennt oft Palm­öl © iStock / Get­ty Images

Ker­zen: Der schö­ne Schein zur Weihnacht

Über 200.000 Ton­nen Ker­zen ver­bren­nen wir Deut­schen jedes Jahr — meist alles ande­re als umwelt­freund­lich. 70 Pro­zent der Ker­zen sind aus Par­af­fin, einem Erd­öl­pro­dukt. Die übri­gen sind meist aus Stearin: Zwar sind sie  gesund­heit­lich weni­ger bedenk­lich sind, denn Par­af­fink­er­zen geben beim Ver­bren­nen Schad­stof­fe ab. Aber hin­ter Stearin ver­ber­gen sich meis­tens Pflan­zen­fet­te wie Palm­öl oder tie­ri­sche Fet­te. Daher lie­ber zu (Bio-)Bienenwachskerzen grei­fen oder bei Stearin-Ker­zen auf ein Sie­gel für nach­hal­ti­ges Palm­öl ach­ten, wie das RSPO-Sie­gel. Ein tol­les und nach­hal­ti­ges Geschenk sind selbst gebas­tel­te Duft­ker­zen aus alten Kon­ser­ven, Oli­ven­öl und Blü­ten.

Wäre es nicht weih­nacht­lich, auf mich zu ver­zich­ten? © iStock / Get­ty Images

Keu­le, Brust und Braten

In vie­len Haus­hal­ten darf die Gans, der Fest­tags­bra­ten zu Weih­nach­ten nicht feh­len. Doch gera­de Fleisch wider­spricht dem Weih­nachts­ge­dan­ken. Die heu­ti­ge Pro­duk­ti­on von Fleisch hat meis­tens rein gar nichts mit Nächs­ten­lie­be oder Freu­de zu tun. Die Inten­siv­tier­hal­tung ist zudem ein Mit­ver­ur­sa­cher des Kli­ma­wan­dels, scha­det Böden und Gewäs­ser und der Arten­viel­falt. Wer gar nicht auf Fleisch ver­zich­ten möch­te, könn­te auch aus Rück­sicht auf Tier­wohl und Umwelt an Weih­nach­ten zu hoch­wer­ti­gem und regio­na­lem Bio-Fleisch grei­fen. Unser Ein­kaufs­rat­ge­ber gibt Auskunft.

Weih­nacht bedeu­tet Geschen­ke und Müll? © iStock / Get­ty Images

Ber­ge an Weihnachtsmüll

Geschen­ke mögen viel­leicht für leuch­ten­de Augen sor­gen, ziem­lich sicher aber vor allem für einen Berg an Papier­müll. Bit­te mög­lichst ver­mei­den. Und wenn das nicht geht: Die Papier­pro­duk­ti­on ver­braucht jedoch neben viel Ener­gie und Was­ser bekannt­lich auch Bäu­me, teil­wei­se aus Tro­pen­wäl­dern und emp­find­li­chen Regio­nen. Ach­tet daher bit­te bei Geschenk­pa­pier und Weih­nachts­kar­ten auf das FSC-Sie­gel, denn die­ses Zei­chen garan­tiert, dass die Wäl­der nach­hal­tig bewirt­schaf­tet wer­den. Beson­ders nach­hal­tig ist es übri­gens, Paket- oder Zei­tungs­pa­pier zum Ein­pa­cken zu ver­wen­den, und kann mit Stem­peln und Zei­tun­gen auch rich­tig hübsch aussehen.

Jesus wür­de Karp­fen kaufen

Wenn es zu Weih­nach­ten unbe­dingt Fisch sein soll, dann Karp­fen. Der ist rich­tig zube­rei­tet eine ech­te Deli­ka­tes­se – und öko­lo­gisch völ­lig unbe­denk­lich. Tat­säch­lich ist ein­hei­mi­scher Karp­fen der ein­zi­ge wirk­lich nach­hal­ti­ge Fisch. Wenn ihr Karp­fen abso­lut nicht mögt, ach­tet bit­te beim Fisch­kauf auf das MSC-Sie­gel oder das ASC-Sie­gel. Hier fin­det ihr aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum nach­hal­ti­gen Fischkauf.

Hübsch, aber bedenk­lich: Früch­te der Ölpal­me © James Mor­gan / WWF

Kein Regen­wald unterm Weihnachtsbaum!

Wenn ihr nicht selbst backt, wer­det ihr euch sicher­lich mit aller­hand Lecke­rei­en aus dem Super­markt ein­de­cken, um die weih­nacht­li­che Nasch­zeit zu über­ste­hen. Bekannt­lich ist in fast allen Süßig­kei­ten Palm­öl ent­hal­ten. Für Palm­öl­plan­ta­gen wer­den Regen­wäl­der abge­holzt. Wel­che Unter­neh­men zer­ti­fi­zier­tes Palm­öl ver­wen­den, seht ihr in unse­rer Palm­öl-Score­card. Auf der Sei­te umweltblick.de fin­det ihr Süßig­kei­ten, die kein Palm­öl enthalten.

Aber Vor­sicht: Auch ande­re Pflan­zen­öle wie Kokos oder Soja kön­nen enor­me, nega­ti­ve Umwelt­aus­wir­kun­gen haben. Am bes­ten greift ihr auch bei Süß­wa­ren zu zer­ti­fi­zier­ten Bio-Produkten.

Omas Plätz­chen in bio!

Ja, die meis­ten von euch haben es schon hun­dert­mal gehört, stimmt aber immer noch: Wer Bio-Pro­duk­te ver­wen­det, tut sei­ner Umwelt etwas Gutes. Bio-But­ter stammt von Kühen, deren Fut­ter über­wie­gend auf dem eige­nen Betrieb erzeugt wur­de ohne Ver­wen­dung von syn­the­ti­schen Pes­ti­zi­den oder Kunst­dün­ger. Und für alle, die die Vor­stel­lung von geschred­der­ten Küken nicht so recht weih­nacht­lich fin­den: In Bio­lä­den gibt es mitt­ler­wei­le Eier von „Bruderhahn“-Betrieben, die ihre männ­li­chen Küken nicht schred­dern. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen hier­zu fin­det ihr auf der Sei­te der Bru­der­hahn-Initia­ti­ve Deutsch­land oder in die­sem Blog-Bei­trag.  Sol­che Eier kos­ten zwar ein paar Cent mehr als kon­ven­tio­nel­le Eier, schen­ken aber vie­len Küken­männ­chen ihr Leben. Wenn das mal nicht zur Weih­nachts­stim­mung beiträgt.

Regen­wald im Wohnzimmer?

Ein Jesus­kind aus Eben­holz? Auch bei Weih­nachts­schmuck und Kunst­hand­werk bit­te auf das FSC-Sie­gel ach­ten, das  Holz­pro­duk­te aus­zeich­net, die aus ver­ant­wor­tungs­voll bewirt­schaf­te­ten Wäl­dern stam­men. Im Zwei­fel nach­fra­gen, woher die ver­wen­de­ten Höl­zer stammen.

Habt ihr noch Do und Don‘ts zu Weihnachten?

Schreibt sie uns, wir sind gespannt.

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Journalistin und Videoredakteurin beim WWF. Ich mag Essbares aus der Natur, Umweltphilosophie und digitale Delikatessen. Außerdem glaube ich noch immer daran, dass wir alle gemeinsam mit nur wenig Mühe viel verbessern können.

Kommentare (4)

  • Hallo liebes Team vom WWF in Deutschland. . Danke für eure stets aufschlussreichen Beiträge die zum Nachdenken und Handeln anregen. .Leider sind es oft bedrückende und traurige Artikel über Tiere und Natur und die unverhohlene und brutale Gier und Skrupellosigkeit von eigennützigen Menschen ..hoffe daß sich in 2018 noch mehr Unterstützer für das vielfältige Engagement des WWF finden. .Viele liebe Grüße und schöne Weihnachten Evelyn König-Linker

  • Ein guter Artikel, bei dem mir eine Frage in den Kopf kam: es passiert mit dem männlichen Küken in diesem Bruderhahn-Betrieben? Werden die dann später als Broiler verkauft oder anderweitig gegessen?

    Viele Grüße
    Jana

  • Geschenkpapier kann man auch wunderbar sammeln, bügeln und nochmal verwenden... ich brauche nur ganz selten neues...

  • Inzwischen gibt es eine groß gewordene grüne Konsumgüterndustrie. Kaufen wir ihre Produkte meinen wir uns mit Umweltschutzansprüchen schon fast im Reinen. Aber vorher müssen wir uns, glaube ich, noch mehr bewusst machen, dass wir unseren gesamten - auch"grünen"- Konsum generell drastisch reduzieren sollten. Was brauchen wir wirklich? Welchen Moden müssen wir nicht folgen? Wieviel Nahrung wovon tut unserem Körper und der Umwelt besser? U.v.A.m. Ein Fragenkatalog nicht nur passend zu Weihnachten ...-

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