Richtig Fisch kaufen ändert etwas
„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern“, sagt ein afrikanisches Sprichwort. Als Verbraucher haben wir mehr Macht, als wir denken. Unser Einkauf beeinflusst den Markt. Konsumentscheidungen können eine Form des Naturschutzes sein. Das gilt auch für Fisch. Wenn sich viele Menschen immer wieder für nachhaltig(er)en Fisch entscheiden, dann merken Unternehmen, dass es sich auch ökonomisch langfristig lohnt, für ihre Produkte verantwortungsvoll gefangenen Fisch zu verwenden. So kann jeder Einzelne aktiven Meeresschutz betreiben.
Esst Karpfen!
Es ist eigentlich alles ganz einfach: Wer nachhaltigen Fisch essen möchte, sollte Karpfen kaufen. Einheimischer Karpfen ist tatsächlich der einzig wirklich nachhaltige Fisch.
Drei goldene Regeln, mit denen ihr dem Meer helfen könnt
Für alle, die keinen Karpfen mögen, aber trotzdem unbedingt Fisch essen möchten, habe ich drei goldene Regeln:
- Nur Fisch mit Siegel kaufen! Die Fischprodukte, die die Siegel von MSC, ASC, Bioland oder Naturland tragen, sind die beste Wahl im Supermarkt. Das MSC-Siegel kennzeichnet Wildfisch aus nachhaltiger Fischerei, das ASC-Siegel hingegen zeichnet Fische aus verantwortungsvollen Aquakulturen, also Zuchtfische aus. (Wir haben uns übrigens auch mit der Kritik am ASC-Siegel auseinandergesetzt. Wen’s interessiert, hier entlang.)
- Bei nicht zertifizierten Fischen sollte man auf die Herkunft und das Management der Fischerei bzw. Aquakultur achten. Da es für den Einzelnen schwierig bis unmöglich ist, die Informationen selbst zu sammeln, haben diverse Umweltverbände und wissenschaftliche Institute Fischereien und Fischzuchten weltweit geprüft. In unserem Einkaufsratgeber seht ihr auf einen Blick, welche Fische eine gute Wahl sind und welche Fische man prinzipiell nicht kaufen sollte. Den Fischratgeber gibt es übrigens auch als App für’s Smartphone. Die kostet nichts und will auch keinen Zugriff auf Fotos und Kontakte. Und für Liebhaber der japanischen Küche gibt es auch einen Sushi-Ratgeber.
- Maßvoll genießen! Schon bei Platon war die Mäßigung eine der vier Kardinaltugenden. Übermaß wird schnell langweilig und stumpf – und das gilt auch für unseren Fischkonsum. Fisch sollte eine Delikatesse bleiben. Dann schmeckt’s nicht nur besser, sondern ist auch gut für die Umwelt.
Für einen Einblick in Ukes Kochkünste und mehr Informationen darüber, warum viele Fischfang-Methoden unfair und zerstörerisch sind, schaut euch „Öko mit Uke“ an.
Gut zu wissen, dass einheimischer Karpfen der einzig wirklich nachhaltige Fisch ist. Mein Onkel ist ein großer Fan vieler Fischarten. Aus Nachhaltigkeitsgründen wird er aber in nächster Zukunft bewusst nur Karpfen konsumieren.