Wo es zu Ostern „gute“ Eier gibt


Gute Eier kann man am Code erkennen: Bio Eier haben eine 0
Bio-Eier erkennt man an der 0 zu Beginn des Codes. Betriebe, die die Bruderhähne mitmästen, erkennt man am Logo der Bruderhahn Initiative. © iStock / Getty Images

Schon gewusst? Die Eier auf unse­rem Tisch stam­men von Hen­nen, deren Brü­der getö­tet wor­den sind. Das muss nicht sein, zeigt die Initia­ti­ve Bruderhahn.

In der moder­nen Land­wirt­schaft wer­den ent­we­der hoch­ge­züch­te­te Mast­hähn­chen oder Lege­hen­nen gehal­ten. In der Eier­wirt­schaft wer­den männ­li­che Küken – die natur­ge­mäß kei­ne Eier legen kön­nen – nach dem Schlüp­fen ver­gast oder geschred­dert. Das Sex­ing, also das Erken­nen des Geschlechts im Ei, funk­tio­niert bis­lang noch nicht. Es wür­de das Pro­blem auch nur zeit­lich nach vor­ne ver­le­gen: Die­se Eier wür­den eben­falls vernichtet.

Die Mög­lich­keit dem ethi­schen Dilem­ma zu entkommen

Bio­be­trie­be nut­zen die männ­li­chen Küken in der Regel auch nicht, weil sie nicht sie nicht schnell genug Mus­kel­fleisch anset­zen. Eini­ge Bau­ern ver­su­chen dar­um, aus die­sem ethi­schen Dilem­ma her­aus­zu­kom­men. Eine Mög­lich­keit ist, die Bru­der­häh­ne zu mäs­ten. Dafür hat sich die Bru­der­hahn-Initia­ti­ve Deutsch­land (BID) gegrün­det. Bun­des­weit wer­den der­zeit 25–26.000 Bru­der­häh­ne gemästet.

Christian Jessen auf Ankersolt (c) Markus Wolter / WWF
Chris­ti­an Jes­sen auf Anker­solt © Mar­kus Wol­ter, WWF Deutschland

Chris­ti­an Jes­sen auf sei­nem Bio-Hof Anker­solt in Nord­deutsch­land macht bei der Initia­ti­ve mit. Sein nach den stren­gen deme­ter-Richt­li­ni­en zer­ti­fi­zier­ter Betrieb hat 122 Hekt­ar Nutz­flä­che. Er hat Stall­plät­ze für 5600 Lege­hen­nen und mäs­tet 250 Bru­der­häh­ne. Es geht ihm dabei nicht ums Geld, weil Ethik kei­ne Mar­ge hat, wie er mir sagt. Das Töten der Küken passt für ihn ein­fach nicht in den Gesamt-Kon­text nach­hal­ti­ger Landwirtschaft.

War­um Bru­der­häh­ne mehr kosten

Bru­der­häh­ne haben mehr Kno­chen und weni­ger Fleisch, vor allem weni­ger Brust­fleisch und mehr Schen­kel­fleisch – die Wer­tig­keit der Stü­cke ist gerin­ger als bei einem klas­si­schen Mast­hähn­chen. Kon­ven­tio­nell wer­den Mast­hähn­chen nur 32 bis 40 Tage alt. Bio Mast­hähn­chen benö­ti­gen 80 Tage, bevor sie geschlach­tet wer­den dür­fen. Der Bru­der­hahn wird 140 Tage, bevor er sein Schlacht­ge­wicht erreicht hat. Das bedeu­tet: Mehr Fut­ter, län­ge­re Stall­zeit, mehr Arbeits­auf­wand. Das kostet.

Es geht um Eier und Ethik, nicht um Cents

Ich samm­le Kun­den, die Eier und Hähn­chen kau­fen“, erzählt mir Jes­sen. Kun­den, die bereit sind mehr dafür zu zah­len. Denen es auch um Ethik geht, mehr als um Cents. Noch hat der Bau­er aber nicht so vie­le Kun­den für sei­ne Eier und Bru­der­häh­ne gefun­den, dass er das gan­ze Jahr hin­durch etwas anbie­ten kann.

Auch wenn es noch kei­ne abschlie­ßen­den Lösun­gen für das Pro­blem gibt – es gilt wei­ter dran zu blei­ben. Und Leu­te zu unter­stüt­zen, die sich küm­mern. Leu­te wie Chris­ti­an Jessen.

Über­zeugt? Hier zu den Eiern:

Dar­über, wel­che Eier die bes­ten sind und was der genaue Unter­schied zwi­schen Bio-Eiern und sol­chen aus Frei­land­hal­tung ist, spre­che ich außer­dem in die­sem Video:

 

 

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5 Kommentare

  1. gerti krebs
    22. April 2015
    Antworten

    Das The­ma Eier ist für uns ganz schwie­rig, wir sind schon so weit, dass wir über eige­ne Hüh­ner­hal­tung nach­ge­dacht haben, nicht so ganz ein­fach in der Stadt… Wie kom­me ich an die­se Art von Eiern — abge­se­hen von bio -, wenn ich in Köln woh­ne?? Die Betrie­be lie­gen ja lei­der nicht in der Nähe…

    • Avatar-Foto
      24. April 2015
      Antworten

      Hal­lo Gerti,

      für Köln kann ich Dir da lei­der nicht wei­ter­hel­fen. Am bes­ten Du fragst bei Dei­nem Bio-Laden mal nach und schaffst dadurch Nach­fra­ge, so dass sich der Laden um die­ses The­ma kümmert.

  2. Sebastian
    22. April 2015
    Antworten

    Das ist ja wohl die irre­füh­rends Über­schrift die ich mit gele­sen habe. Den­ke nicht das die meis­ten das mit guten Eier assoziieren.
    Bischen merh seriö­si­tät bitte.

  3. Harald von Sehlen
    11. April 2020
    Antworten

    Sor­ry, Leu­te, aber die wis­sen­schaft­lich beleg­te Wahr­heit besagt, dass jede Form der Pro­duk­ti­on tier­li­cher Nah­rungs­mit­tel extrem kli­ma­schäd­lich ist; dass liegt vor allem dar­an, dass das für z.B. ein kg Hähn­chen­fleisch meh­re­re kg pflanz­li­cher Nah­rung ver­braucht wer­den: Ver­schwen­dung von Ener­gie, Was­ser und Natur­zer­stö­rung wer­den damit geför­dert. Gesund­heit­lich ist tier­li­ches Eiweiß für den Men­schen ohne­hin bedenk­lich und die Hal­tung von meh­re­ren tau­send Hen­nen in einem Stall ist ganz sicher nicht nicht artgerecht.
    Wür­den den Hen­nen nicht stän­dig die Eier weg­ge­nom­men, wür­den sie viel weni­ger Eier legen und län­ger leben. Und sowohl Hen­nen als auch Hähn­chen wer­den vor Ablauf ihrer natür­li­chen Lebens­dau­er getö­tet und dabei auch nicht gera­de zu Tode gestrei­chelt. Ohne kon­se­quen­te Umstel­lung auf rein pflanz­li­che Nah­rung funk­tio­niert weder Tier- noch Umwelt­schutz. Fro­he Ostern! Ohne Oster­lamm auf dem Teller!

  4. Vie­len Dank für die­sen Bei­trag zum The­ma Eier. Gut zu wis­sen, dass man beson­ders auf die Regio­na­li­tät der Eier ach­ten soll­te. Ich kau­fe aktu­ell nur noch regio­na­le Eier.

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