36 Grad und es wird noch heißer: Unter diesem Motto stand der #Essensretterbrunch, zu dem im Namen der Initiative „Genießt uns!“ vergangene Woche WWF und Welthungerhilfe eingeladen hatten. Trotz rekordverdächtiger Sommerhitze haben 2500 Menschen ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung gesetzt und gemeinsam rund eine Tonne Nahrungsmittel gerettet. Tolle Einblicke zum heißesten WWF-Event, an dem ich bisher mitgewirkt habe, gibt es bei RTL AKTUELL (ab Timecode 09:45).
#Lebensmittelverschwendung
Flankierend zu dem Event hat der WWF auch eine Petition gegen #Lebensmittelverschwendung gestartet, die bereits weit über 30.000 Unterstützer gefunden hat. Was Petitionen bringen und warum wir immer wieder zu diesem Mittel greifen, dazu WWF-Kampagnenreferent Daniel Goliasch in einem Blogbeitrag. Da es zumindest gefühlt immer mehr Petitionen für oder gegen etwas gibt (absurde Beispiele hat SPON näher beleuchtet), ein lesenswertes Statement.
Vive la France?
Ein Blick gen Frankreich lohnt sich dieser Tage ebenfalls: Seit Mai gilt zwischen Marseille und Calais ein Gesetz, das der Verschwendung in den Supermärkten Einhalt gebieten soll. Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden, müssen entweder gespendet oder als Tierfutter/Kompost zur Verfügung gestellt werden. Die Regierung Hollande hat damit einen ersten, mutigen Schritt gewagt. Trotzdem ist Frankreichs neues Gesetz nicht die Lösung des Problems. Warum, verrät mein hoch geschätzter Blogkollege Matthias Meissner in seinem nicht sehr Mainstream-mäßigen aber dafür klar und fundiert ausgeführten Beitrag.
Europa für die Elbe
Gute Nachrichten gab es zwischendurch auch noch: Der Europäische Gerichtshof hat einen Meilenstein für den Gewässerschutz in ganz Europa verkündet. Ein Richterspruch, den Olaf Preuß im WELT-Kommentar als „paradox“ bezeichnet, während NABU, WWF und BUND zu dem Schluss kommen, dass die Elbvertiefung ohne weitere Verbesserungsmaßnahmen nicht mehr genehmigungsfähig ist.
Kuh der Woche: Intelligentes Grünzeug
Kann ich die Gefühle meines Gummibaums verletzen? Ist die Stechpalme im Wohnzimmer ein Genie? Und kann ein Salatkopf Schmerzen empfinden? – Hierzu gab es ein bemerkenswertes Interview mit dem florentinischen Professor und Buchautor Stefano Mancuso über die Pflanzenwelt der Erde in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG. Unter der Überschrift „Den Pflanzen gehört die Zukunft“ ging es um die unterschätzten Lebensformen und deren Rechte. Anlass war Mancusos Buch „Die Intelligenz der Pflanzen“. Bereits das kurze Interview verdeutlichte wieder einmal, wie anthropozentrisch wir unsere Welt einteilen. Allein unser Schmerz-Begriff ist demnach einzig der menschlich/tierischen Sichtweise auf die Natur geschuldet. Ein kleiner Zeitungsbeitrag über ein großartiges Buch, das neue, ungewöhnliche Perspektiven ermöglicht. Dafür gibt es wohl verdient den Kuh der Woche.
…und es wird noch heißer bizarrer.
Zurück zu Hitzerekorden und Schmelztiegeln: Wie die Welt und insbesondere die USA aussähen, wenn alles Eis der Erde schmelzen würde, verdeutlichte mein Lieblings-Newsfeed I FUCKING LOVE SIENCE Ende Juni mit einem Video von BUSINESS INSIDER. Den Spot hätte sich vielleicht die Bundesregierung anschauen sollen, bevor sie so etwas bizarr Abgedrehtes beschließt wie neue Subventionen für alte Kohlekraftwerke. Zu dieser Entscheidung passt ein Ausspruch, mit dem ein guter Freund von mir seltsame Berliner Phänomene zu kommentieren pflegt: „Zu viele von den falschen Drogen.“