Wo fin­det man Wald­meis­ter? Wie macht man Maibowle?

Wie gelingt die Waldmeister-Bowle? CC0 Hans Braxmeier / Pixabay bit.ly/2HUiDAS

Gera­de beginnt die Blü­te­zeit des Wald­meis­ters. An den kreuz­för­mi­gen, fei­nen wei­ßen Blü­ten könnt Ihr die Pflan­zen leicht erken­nen, wenn Ihr sie frisch für eine lecke­re Mai­bow­le sam­meln möch­tet. Aller­dings ist Wald­meis­ter wäh­rend sei­ner Blü­te mit etwas Vor­sicht zu genie­ßen. Wo wächst Wald­meis­ter? Ist er gif­tig? Was muss man beach­ten, damit die Mai­bow­le gelingt?

Wo wächst Waldmeister?

Wie der Name schon sagt: Im Wald. Und zwar in Buchen­wäl­dern und ande­ren Laub­wäl­dern, manch­mal sogar im Nadel­wald. Ihr fin­det die grü­ne Pflan­ze mit den hel­len Blü­ten an schat­ti­gen Plät­zen unter Bäu­men und Sträu­chern. Da er sich über sei­ne Wur­zeln aus­brei­tet, bedeckt er oft auch grö­ße­re Bodenflächen.

Blät­ter­quirl CC0 Hans Brax­mei­er / pixabay

Wald­meis­ter sieht mit sei­nen kreis­för­mig ange­ord­ne­ten, schma­len Blät­tern so cha­rak­te­ris­tisch aus, dass Ihr ihn sogar schon vor der Blü­te­zeit rela­tiv leicht erken­nen solltet.

Ist Wald­meis­ter ungesund?

Sein kräf­ti­ges Aro­ma erhält der Wald­meis­ter durch den Pflan­zen­stoff Cuma­rin. Der kommt zum Bei­spiel auch in Dat­teln und ver­schie­de­nen Zimt-Sor­ten vor, kann in grö­ße­ren Men­gen aber Kopf­schmer­zen und Benom­men­heit ver­ur­sa­chen – und bei häu­fi­gem Ver­zehr sogar die Leber schä­di­gen. Trotz­dem ist Wald­meis­ter eher eine Heil­pflan­ze als eine Gift­pflan­ze, man muss ihn nur spar­sam ver­wen­den. Dann hilft er gegen Kopf­schmer­zen und Migrä­ne und soll auch ver­dau­ungs­för­dernd und krampf­lö­send wirken.

Ern­te wäh­rend der Blüte?

Wäh­rend der Blü­te­zeit steigt der Cuma­rin-Gehalt des Wald­meis­ters stark an. Des­halb emp­feh­len vie­le, ihn lie­ber vor­her zu ern­ten. Blü­hen­der Wald­meis­ter hat dafür mehr Aro­ma. Ihr könnt ihn für die Mai­bow­le ver­wen­den, soll­tet aber nicht zu viel davon neh­men. (Wei­ter unten kommt ein Rezept.)

Wald­meis­ter­tep­pich im Schat­ten von Bäu­men und Sträu­chern. CC0 Wiki­me­dia

Was muss man beim Wald­meis­ter-Sam­meln noch beachten?

Habt Ihr einen Wald­meis­ter-Tep­pich ent­deckt, schnei­det eini­ge Stie­le kurz über dem Boden mit dem Mes­ser ab. (Nicht die Wur­zeln her­aus­zie­hen.) Wich­tig ist, dass Ihr genü­gend Pflan­zen ste­hen lasst, damit sie sich wie­der wei­ter aus­brei­ten können.
Und Vor­sicht: In Natur­schutz­ge­bie­ten ist das Pflü­cken von Pflan­zen in der Regel verboten!

Tipp: Wald­meis­ter als Balkon-Pflanze

Ich habe im letz­ten Jahr Wald­meis­ter in zwei gro­ße Käs­ten auf mei­nem Bal­kon gepflanzt – nicht in ers­ter Linie für Mai­bow­le, son­dern weil er so hübsch aus­sieht. Er brei­tet sich schnell über den gan­zen Kas­ten aus, ist auch im Win­ter grün und mehr­jäh­rig. Ein schat­ti­ger Platz ist aber wich­tig. Hier fin­det Ihr mehr Infos, wenn Ihr die hüb­sche Pflan­ze– auch im Gar­ten – selbst anbau­en möchtet.

Wie macht man Mai­bow­le? Hier ein Rezept:

Auch mit Erd­bee­ren und Limet­ten schmeckt die Mai-Bow­le. CC0 Nico­le Kle­sy / Pixabay
  • Nehmt pro Liter Bow­le nicht mehr als drei Gramm Waldmeister!
  • Lasst die Sten­gel eine Nacht lang trock­nen und anwel­ken, bevor Ihr die Bow­le ansetzt, oder friert sie kurz ein. Das ver­stärkt das Aroma.
  • Hängt den Wald­meis­ter dann an einem Faden in einen Liter tro­cke­nen Weiß­wein. Die Stie­len­den soll­ten nicht im Wein hän­gen, damit die Bow­le nicht bit­ter wird.
  • Nach einer hal­ben Stun­de nehmt Ihr den Wald­meis­ter her­aus, gießt den Wein mit einem hal­ben Liter Sekt auf und kühlt das Gan­ze bei Bedarf mit Eis­wür­feln. Fer­tig ist die Waldmeisterbowle.
  • Je nach Geschmack könnt Ihr statt Sekt zum Bei­spiel Mine­ral­was­ser neh­men. Ihr könnt die Bow­le zuckern oder mit Obst­stü­cken, Min­ze oder abge­rie­be­ner Zitro­nen­scha­le ver­fei­nern — es gibt vie­le Vari­an­ten. Mit Apfel­saft und Limo­na­de statt Wein und Sekt gelingt die Bow­le auch ganz ohne Alkohol.
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Journalistin und Redakteurin für Video, Audio und Text. Freie Autorin für den WWF, weil ich an den Umweltschutz glaube und dafür trommeln möchte. Und weil das alles so wahnsinnig spannend ist!
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