Essen ist politisch

Essen ist nicht nur eine Fra­ge des Geschmacks, son­dern auch eine poli­ti­sche Ange­le­gen­heit. Wie wir uns ernäh­ren, beein­flusst unse­re Gesund­heit und hat Fol­gen für Kli­ma, Arten­viel­falt und sozia­le Gerech­tig­keit. In einer Welt, in der Mil­li­ar­den von Men­schen immer noch nicht aus­rei­chend und gesund ernährt sind, müs­sen wir ver­ste­hen, dass unse­re Ess­ge­wohn­hei­ten Aus­wir­kun­gen haben, die weit über den eige­nen Tel­ler­rand hin­aus­ge­hen. Aber  zum Teil dort auch beginnen.

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Die Macht der Mahlzeiten

For­schungs­er­geb­nis­se zei­gen, dass wir unge­fähr 200 Mal am Tag über Essen nach­den­ken. Die stän­di­ge Prä­senz des The­mas unter­streicht die Bedeu­tung unse­rer Essens­ent­schei­dun­gen für unse­re Gesund­heit, unse­re Umwelt und unse­re Gesell­schaft. Indem wir uns bewusst für eine nach­hal­ti­ge und fai­re Ernäh­rung ent­schei­den, kön­nen wir nicht nur unser eige­nes Wohl­be­fin­den ver­bes­sern, son­dern zugleich einen Bei­trag zu einer bes­se­ren Welt leisten.

Was Essen wir heu­te?  Eine Fra­ge, die sich immer wie­der neu stellt. © Gopixa / iStock / Get­ty Images

Nicht dekla­rier­te Zusät­ze: Kli­ma­wan­del und Artensterben

Unse­re  Ernäh­rungs­wei­se hat direk­te Aus­wir­kun­gen auf das Kli­ma und die Bio­di­ver­si­tät. Ein Bei­spiel: Die Mas­sen­tier­hal­tung ist ein Haupt­ver­ur­sa­cher von Treib­haus­gas­emis­sio­nen und führt  zur Ent­wal­dung und Zer­stö­rung natür­li­cher Lebens­räu­me. Der Anbau von Mono­kul­tu­ren für Tier­fut­ter führt zur Aus­beu­tung von Böden und zur Redu­zie­rung der Arten­viel­falt. Ande­rer­seits kön­nen wir durch den Kon­sum von lokal pro­du­zier­ten und sai­so­na­len Lebens­mit­teln unse­ren öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck ver­rin­gern. Eine pflan­zen­ba­sier­te Ernäh­rung hilft beim Erhalt der Biodiversität.

Gero­de­te Wäl­der, aus­ge­trock­ne­te Böden und ver­schmutz­tes Was­ser gehö­ren zum “Bei­geschmack” vie­ler Lebens­mit­tel. © iStock-Getty-Images

Trotz vol­ler Tel­ler lee­re Bäuche

Es ist eine trau­ri­ge Rea­li­tät, dass trotz der Über­pro­duk­ti­on von Lebens­mit­teln welt­weit Mil­lio­nen von Men­schen hun­gern oder unter Man­gel­er­näh­rung lei­den. Gleich­zei­tig gibt es in vie­len Tei­len der Welt ein Pro­blem mit Über­ge­wicht und Fett­lei­big­keit. Die­se Ungleich­hei­ten in der Ernäh­rung sind oft das Ergeb­nis von sozio­öko­no­mi­schen Fak­to­ren, wie dem Zugang zu gesun­den Lebens­mit­teln, Bil­dung und Ein­kom­men. Die Poli­tik spielt eine ent­schei­den­de Rol­le dabei, sicher­zu­stel­len, dass alle Men­schen Zugang zu einer aus­ge­wo­ge­nen und erschwing­li­chen Ernäh­rung haben.

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Poli­tik: Koch oder Kellner

Die Poli­tik kann einen Rah­men schaf­fen, der nach­hal­ti­ge Ernäh­rungs­prak­ti­ken för­dert und die sozia­le Gerech­tig­keit unter­stützt. Dies beinhal­tet Maß­nah­men wie Sub­ven­tio­nen für öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft, Regu­lie­run­gen zur Redu­zie­rung von Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung und Pro­gram­me zur För­de­rung von Bil­dung und Zugang zu gesun­den Lebens­mit­teln. Es liegt nicht allein in der Ver­ant­wor­tung der Ein­zel­nen, gesun­de Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, son­dern auch dar­in, sicher­zu­stel­len, dass die­se Ent­schei­dun­gen für alle Men­schen zugäng­lich sind.

Meis­tens eher unge­sund: Kan­ti­nen­es­sen in Deutsch­land © lakshmiprasad-S-iStock-Getty-Images

Die poli­ti­sche Speisekarte

Geges­sen wird, was auf den Tisch kommt? Das muss nicht sein. Am 9. Juni haben wir die Wahl. Es liegt an uns, bei den Wah­len zum Euro­par­la­ment mit unse­rer Stim­me Men­schen zu unter­stüt­zen , die sich für eine nach­hal­ti­ge Ernäh­rung und sozia­le Gerech­tig­keit ein­set­zen. Es ist wich­tig, demo­kra­ti­sche Par­tei­en zu wäh­len, die sich für die Schaf­fung eines Ernäh­rungs­sys­tems ein­set­zen, das die Bedürf­nis­se von Mensch und Umwelt glei­cher­ma­ßen berück­sich­tigt. Indem wir unse­re Stim­me abge­ben, kön­nen wir dazu bei­tra­gen, eine Zukunft zu gestal­ten, in der Essen nicht nur eine Fra­ge des Geschmacks ist, son­dern auch ein Instru­ment des Wan­dels für eine gesün­de­re und gerech­te­re Welt.

Frisch gekocht, schmeckt bes­ser und ist meis­ten auch gesün­der © Lyn­don-Strat­ford /iStock/­Get­ty-Images

Der etwas ande­re  Kochkurs

Um das Bewusst­sein für die­se Zusam­men­hän­ge zu schär­fen, bie­ten wir einen kos­ten­lo­sen Online­kurs an. WWF-Expert:innen und füh­ren­de Wissenschaftler:inner die Zusam­men­hän­ge erklä­ren. Der Kurs bie­tet Ein­bli­cke in die kom­ple­xen Bezie­hun­gen zwi­schen Ernäh­rung, Umwelt und Gesell­schaft. Er zeigt auf, wie wir als ein­zel­ne und als Gemein­schaf­ten posi­ti­ven Wan­del her­bei­füh­ren können.

Kos­ten­lo­se Anmel­dung: wwf.de/foodkurs

Set­zen wir uns gemein­sam für eine nach­hal­ti­ge und fai­re Ernäh­rungs­zu­kunft ein!

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Kommentare (1)

  • Keine lebensmittelverschwendung … regionale Ernährung … weniger Fleischkonsum …

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