Neun Tipps für einen umwelt­freund­li­chen Frühjahrsputz

Frühlingszeit ist auch eine gute Zeit, um für Ordnung zu Sorgen. © Daiga Ellaby on Unsplash

End­lich weg mit dem Win­ter­mief und bis in die letz­te Ecke rich­tig sau­ber machen! Früh­jahrs­putz tut gut! Aber vie­le Rei­ni­gungs­mit­tel scha­den der Umwelt. Was vie­le nicht wis­sen: Wasch- und Putz­mit­tel wer­den in den Klär­an­la­gen über­haupt nicht aus­rei­chend abge­baut. Die Che­mi­ka­li­en aus den Rei­ni­gern gelan­gen über das Abwas­ser und die Flüs­se bis ins Meer. Sie kön­nen sich in der Umwelt und in Orga­nis­men wie Fischen und Pflan­zen anrei­chern — und außer­dem beim Put­zen unse­rer Gesund­heit schaden.

Ich habe ein paar ein­fa­che Tipps für Euch gesam­melt, um beim Put­zen die Umwelt zu schonen. 

1) Put­zen: Das Schlimms­te vermeiden

Beson­ders ätzend für die Umwelt kann der Bad­putz sein. Putz­mit­tel mit Chlor und WC-Rei­ni­ger mit anor­ga­ni­schen Säu­ren wie Natri­um­hy­dro­gen­sul­fat oder Phos­phor­säu­re sind wesent­lich umwelt­schäd­li­cher als ande­re Mit­tel. Die soll­tet Ihr ver­mei­den und statt­des­sen zum Bei­spiel auf Eure eige­nen Kräf­te setzen.

2) Für die Umwelt: Pöm­pel statt che­mi­sche Keule

Es ist so ein­fach und trotz­dem kommt man manch­mal nicht dar­auf: Statt des Rohr­rei­ni­gers eine Saug­glo­cke (Pöm­pel) benut­zen, statt des Glas­rei­ni­gers einen Abzie­her, statt Scheu­er­milch eine Bürs­te. Viel Che­mie kann durch mecha­ni­sche Hilfs­mit­tel ersetzt werden!

Die rich­ti­gen Hilfs­mit­tel spa­ren ätzen­de Rei­ni­ger © Ste­pha­nie Probst

3) Put­zen und Umwelt: Kein Triclosan

Noch so ein che­mi­scher Begriff, auf den Ihr bei den Inhalts­stof­fen ach­ten soll­tet: Ver­mei­det Putz­mit­tel mit Tri­closan. Das ist ein anti­bak­te­ri­el­les Des­in­fek­ti­ons­mit­tel. Es rei­chert sich nach dem Put­zen in der Umwelt an und wur­de schon in Fischen und in der Mut­ter­milch nachgewiesen!

4) Viel hilft nicht viel

Es wird nicht sau­be­rer, wenn es mehr schäumt: Putz­mit­tel kann man ruhig spar­sam ver­wen­den, Über­do­sie­ren bringt kein bes­se­res Ergeb­nis! Beach­tet auch die Packungs­bei­la­ge. Bei Wasch­mit­teln genügt im Haus­halt übri­gens meis­tens die Dosie­rung für „leicht“ ver­schmutz­te Wäsche.

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5) Für den umwelt­freund­li­chen Groß­putz: Nur nach­hal­ti­ges Palmöl

Bei die­sem Tipp geht es mir nicht ums Abwas­ser, son­dern um die Pro­duk­ti­on: Vie­le Putz­mit­tel ent­hal­ten Palm­öl, für das vor allem in Indo­ne­si­en und Malay­sia rie­si­ge Flä­chen Regen­wald abge­holzt wer­den. Nach­hal­ti­ges Palm­öl darf nicht auf Regen­wald­flä­chen ange­baut wer­den. Wei­te­re Vor­tei­le sind bes­se­res Saat­gut, weni­ger Pes­ti­zi­de und bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen. Ihr erkennt es auf man­chen Pro­duk­ten am RSPO-Sie­geloder kauft Bio!

6) Ohne Palm­öl und Che­mie: Putz­mit­tel sel­ber machen

Ich fin­de, dass man mit Essig­es­senz alles sau­ber bekommt, was ein schar­fes Putz­mit­tel nicht bes­ser könn­te. Ver­dünnt mit war­mem Was­ser habt Ihr einen guten All­zweck­rei­ni­ger. Das Glei­che gilt für Zitro­nen­säu­re oder Soda.
Ein Gemisch aus Essig und Salz ergibt selbst gemach­tes Spül­mit­tel, mit Kas­ta­ni­en kann man Wäsche waschen. Im Inter­net fin­den sich noch viel mehr sol­che Rezep­te und hilf­rei­che Haus­mit­tel, zum Bei­spiel hier.

Auch mit selbst gemach­ten Putz­mit­teln las­sen sich hart­nä­cki­ge Ver­schmut­zun­gen ent­fer­nen. CC0 Pepe Nero / Unsplash

7) Umwelt­freund­lich put­zen: Wun­der­waf­fe Backpulver

Back­pul­ver ist so ein Haus­mit­tel, mit dem man vie­les sau­ber bekommt — ange­brann­te Töp­fe, ver­kalk­te Flie­sen­fu­gen oder den Back­ofen: Back­pul­ver auf die ver­schmutz­te Stel­le geben, auf 50 Grad erhit­zen und hin­ter­her auswischen.
Gemischt mit Zitro­nen­saft ent­fernt Back­pul­ver vie­le hart­nä­cki­ge Ver­schmut­zun­gen. Man kann es auch auf eine hal­be Zitro­ne streu­en und damit die Spü­le blank wischen.

8) Blau­er Engel oder Biomarkt

Ihr wollt trotz aller Haus­mit­tel nicht ganz auf Putz­mit­tel ver­zich­ten aber habt auch kei­ne Lust, müh­sam die Inhalts­stof­fe auf den Ver­pa­ckun­gen zu stu­die­ren? Dann könnt Ihr euch am Umwelt­zei­chen „Blau­er Engel“ ori­en­tie­ren, das umwelt­freund­li­che Pro­duk­te kenn­zeich­net. Oder Ihr geht für das Put­zen im Sin­ne der Umwelt gleich im Bio­la­den einkaufen.

9) Im Sin­ne der Umwelt put­zen heißt, Ver­schmut­zun­gen schnell entfernen

Damit der nächs­te Früh­jahrs­putz viel ein­fa­cher wird: Kann der Schmutz gar nicht erst ein­zie­hen oder antrock­nen, braucht man weni­ger schar­fe Putz­mit­tel. Ich trock­ne nach jedem Duschen die Arma­tu­ren ab. So habe ich hin­ter­her kaum Mühe mit Kalk­fle­cken. Ver­schmut­zun­gen an Herd und Back­ofen soll­tet Ihr auf jeden Fall vor der nächs­ten Nut­zung abwi­schen, bevor sie einbrennen.

Habt Ihr noch mehr Tipps und Rezepte?

Wel­che Haus­mit­tel­chen und selbst gemach­te Rei­ni­ger könnt Ihr emp­feh­len? Wie putzt Ihr umwelt­freund­lich? Schreibt es uns als Kommentar!
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Journalistin und Redakteurin für Video, Audio und Text. Freie Autorin für den WWF, weil ich an den Umweltschutz glaube und dafür trommeln möchte. Und weil das alles so wahnsinnig spannend ist!

Kommentare (36)

  • Habe das ein oder andere selbst schon genutzt und mache das auch weiterhin. Wir sollten die Menschen in unserer direkten Mitte weiter für alle möglichen Umwelt-Themen sensibilisieren und drableiben bei solch wichtigen Dingen.
    Im kleinen fängt es an. Also mal weniger Chemie zu Hause und auf bewährte alte und neue Hausmittel zurückgreifen.

    • Toller Artikel mit wertvollen Tipps! Für diejenigen, die nicht die Zeit haben, ihre eigenen Reinigungsmittel zu machen, aber trotzdem umweltfreundlich sein möchten, kann ich Ever-Clean https://ever-clean.ch/ empfehlen. Sie bieten zahlreiche Dienstleistungen wie Umzugsreinigung mit Abnahmegarantie und setzen auf umweltfreundliche Produkte.

  • Einen Essigreiniger mit Orangenduft kann mann auch selbst machen. Orangenschalen in eine
    Flasche mit großer Öffnung (z.B. Milchflasche oder Tomatensaucen-Flaschen) füllen und mit billigem Essig auffüllen. 2 Wochen auf der Fensterbank stehen lassen und dann abgießen und in eine Zerstäuberflasche füllen. fertig.......

  • Das Aufmacherbild mit Kehrschaufel und Handbesen aus Plastik? Wie wäre es wieder mit Holz und Metall?

    • Lieber Roger, Plastik ist meiner Meinung nach tatsächlich eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit und ich habe schon etliche Artikel darüber geschrieben - zum Beispiel über Plastikmüll im Meer.
      Genau aus dem Grund habe ich auch eine Weile über das Titelbild nachgedacht, mich dann aber doch dafür entschieden, weil ich es mit den ganzen Blumen so schön passend zum Thema "Frühjahrsputz" fand.
      Liebe Grüße!

  • Möglichst keine Kunststoffputzlappen benutzen.
    Kleingeschnittene Leinentücher oder eh schon verschlissene Handtücher erfüllen den gleichen Zweck, bringen aber kein Mikroplastik in die Umwelt ein.

  • Ich benutze oft Soda. Soda eignet sich als Putz-, Spül- und Waschmittel, es entfernt Fett, Flecken und selbst hartnäckige Verschmutzungen.

  • Da sind sehr viele tolle Tipps dabei und ich muss zugeben, dass ich sehr regelmäßig (mind. einmal in der Woche) über den Blog schaue. Da muss ich unbedingt auch mal wieder alles durchschauen. Vielen Dank für deine vielen guten Tipps!

  • Klasse Beitrag, vielen Dank. Ich bin keine Putzfrau aus Leidenschaft, das steht fest. Da bin ich froh, wenn es Leute gibt die sowas für einen machen können oder vielleicht auch so ein kleiner Saugroboter. Nur Aufräumen muss man dann noch und das kriege ich gerade noch hin... ;)

  • Habe einen Tipp fuer total versiffte Toiletten um den Einsatz von Cillybang zu ersparen: Gebissreinigertabletten ein paar Stunden einwirken lassen und dann wegschrubben. Ist es sehr schlimm Gummihandschuhe anziehen und ein Metallictopfkratzer zum Entfernen des " braunen Drecks "nehmen. Und dann in Zukunft mit FroschWCmittel ungefaehr einmal die Woche reinigen. Bisshen Spritzer reicht.Geht ganz einfach!Viel Erfolg!

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