Schmeckt nicht, gibt´s nicht: Auch Heu­schre­cken als Lebens­mit­tel zugelassen

Gesund, ökologisch - lecker? © IMAGO / UIG

Die EU-Kom­mis­si­on hat jetzt auch die Euro­päi­sche Wan­der­heu­schre­cke als Lebens­mit­tel zuge­las­sen. Wei­te­re Insek­ten wer­den fol­gen. Gut so. 

Heu­schre­cken stel­len “kein Risi­ko für die mensch­li­che Gesund­heit” dar, heißt es in einem Bericht der Euro­päi­schen Behör­de für Lebens­mit­tel­si­cher­heit. Die Heu­schre­cke darf als Pul­ver, getrock­net oder gefro­ren ange­bo­ten und darf als Snack oder wei­te­re Zutat in Lebens­mit­teln hin­zu­ge­fügt wer­den, teil­te die Kom­mis­si­on mit. 

Bereits im Janu­ar 2021 hat­te die EU den Gel­ben Mehl­wurm frei­ge­ge­ben, ich schrieb hier dar­über. Wei­te­re wer­den fol­gen: Bei der EU lie­gen bereits Anträ­ge für neun wei­te­re Arten vor, dar­un­ter etwa der Bufallo­wurm. Ich kann das nur begrü­ßen. 

Das darf es jetzt auch in der EU auf den Tisch © Axel Bue­ckert / iStock / Get­ty Images

Insek­ten sind gesund und umwelt­freund­lich 

Essen aus Insek­ten schnei­det ein­fach zu gut ab. Insek­ten sind eine nach­hal­ti­ge Eiweiß­quel­le. Sie bestehen bis zu 80 Pro­zent aus Pro­te­inen und ent­hal­ten vie­le Vit­ami­ne und Eisen. Aus öko­lo­gi­scher Sicht beson­ders erfreu­lich: Insek­ten brau­chen deut­lich weni­ger Was­ser, Flä­che und Fut­ter als Kuh, Schwein, Schaf oder Huhn 

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Welt­weit gibt es meh­re­re Tau­send ess­ba­re Insek­ten­ar­ten. Für knapp ein Drit­tel der Welt­be­völ­ke­rung gehö­ren Insek­ten tra­di­tio­nell zum fes­ten Bestand­teil des Spei­se­plans. In Thai­land etwa wer­den zum Bei­spiel jähr­lich 7500 Ton­nen Heu­schre­cken in 20.000 Klein­far­men für den Ver­kauf auf loka­len Märk­ten oder zur Selbst­ver­sor­gung produziert.

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Frag­los kön­nen Insek­ten zu einem wich­ti­gen Nah­rungs­mit­tel der Ernäh­rungs­wen­de wer­den. Das Markt­vo­lu­men für ess­ba­re Insek­ten wächst welt­weit. In Euro­pa soll der Umsatz bis zum Jahr 2023 auf mehr als 200 Mil­lio­nen Euro stei­gen. Im Okto­ber wur­de bei­spiels­wei­se in Ros­tock der Bau einer Pro­duk­ti­ons­hal­le begon­nen. 1,5 Ton­nen Mehl aus Mehl­wür­mern sol­len pro Monat pro­du­ziert wer­den. Tier­fut­ter mit Insek­ten­mehl ist längst auf dem Markt.  

Anders­wo ganz nor­mal: Insek­ten­zucht in Chi­na © IMAGO / Xinhua

Wir ste­hen in unse­rem Kul­tur­kreis dem Insek­ten­es­sen natür­lich noch skep­tisch gegen­über. Auch ich war­te ehr­lich gesagt gera­de nicht dar­auf, dass Mehl­wür­mer auf mei­nem Tel­ler lie­gen… Eine reprä­sen­ta­ti­ve Umfra­ge zeigt aber, dass immer­hin knapp ein Drit­tel der Befrag­ten bereit wären, Insek­ten zu probieren 

Insek­ten essen?

Ergeb­nis­se ansehen

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Aber natür­lich gibt es bei vie­len Men­schen eine Ekel­schwel­le. So wer­den wohl eher Pro­duk­te aus Insek­ten­mehl (wie Nudeln oder Pro­te­in­rie­gel) eine Chan­ce auf dem euro­päi­schen Markt haben. Und weni­ger Lecke­rei­en wie auf dem Bild, bei denen noch Augen, Füh­ler und Bein­chen erkenn­bar sind.

Ernährung. Landwirtschaft. Artenvielfalt. Alles Themen, die mich umtreiben. Mich beruflich und privat beschäftigen. Die Spaß machen. Seit 2005 für den WWF. Seit 2007 als lang angelegter Versuch in unserer vierköpfigen Familie – als Fischkopf aus dem Norden kommend, die zweite Hälfte vom Äquator. Woher kommt unser Essen? Auch bei uns ein ganz private Frage. Und ein Dazulernen ohne Ende. - Tanja hat den WWF inzwischen verlassen -
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