Soja wird vor allem als Tierfutter verwendet. Wir sollten uns viel mehr bewusst machen, woher es stammt und welche Konsequenzen der Anbau im Ursprungsland hat. Monokulturen aus Soja verdrängen Urwälder, Dörfer und Kleinbauern. Dazu gehört immer auch ein massiver Einsatz von Pestiziden – vor allem bei genmanipuliertem Soja.
Die Ursprungsländer im Blick
In den letzten Studien haben wir oft den Schwerpunkt auf Brasilien und Argentinien gelegt und hier die Problematik des Sojaanbaus und seiner Ausweitung unter die Lupe genommen. Das ist auch nach wie vor dramatisch.
Die neuesten Ergebnisse zeigen mir aber, wie wichtig es ist, die Handelsströme im Blick zu behalten: Paraguay hat als Sojaexporteur für Deutschland stark an Bedeutung gewonnen. Und dort sieht weder die Umweltsituation noch die soziale Situation in irgendeiner Weise besser aus – eher schlimmer.
Die Folgen des Sojabooms in Paraguay
Paraguay ist heute der viertgrößte Sojaexporteur der Welt. Könnte gut klingen, wenn es nicht Hand in Hand gegangen wäre mit schweren sozialen Konflikten und gravierenden Umweltzerstörungen. Paraguay stand und steht immer wieder in der Kritik – vor allem in Bezug auf die Vertreibung von Kleinbauern.
Wie in Brasilien und Argentinien auch hier: Sojafelder soweit das Auge reicht, besprüht mit giftigen Chemikalien und bewacht von Sicherheitskräften der Großgrundbesitzer. Artenvielfalt hat sich aus diesen Regionen verabschiedet.
Deutschland als Mitverursacher
Seit der Jahrtausendwende wird Soja aus Paraguay für Deutschland immer wichtiger:
Fast 20 Prozent aller Sojabohnen werden von hier importiert. Dafür belegen wir in dem Binnenstaat in Südamerika eine Fläche von 161.000 Hektar – fast so viel wie im mehr als sechsmal so großen Argentinien.
Wie viel Paraguay steckt in meiner Currywurst?
In Paraguay liegt das Feuchtgebiet Pantanal – eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde, bekannt für seinen Artenreichtum. Obwohl der Pantanal unter Naturschutz steht und durch die UNESCO zum Welterbe erklärt wurde, schreitet die Zerstörung voran. Dies ist vor allem auf die Ausweitung landwirtschaftlicher Nutzflächen zurückzuführen, darunter auch vielfach Sojaanbauflächen.
Wenn wir also das nächste Mal zur Curry-Wurst greifen, könnte es sein, dass dort indirekt auch Soja aus dem Pantanal enthalten ist. Um ein Kilo Schweinefleisch zu erzeugen, werden — neben anderen Futtermitteln — etwa 600–700 Gramm Sojaschrot eingesetzt.
Kommentare (3)
Aber das hat doch nicht nur was mit Fleisch zu tun, Veganer ersetzen doch zum Beispiel auch Kuhmilch gegen Sojamilch, wofür ebenfalls Soja angebaut werden muss
...oder sie ersetzen es durch Hafermilch, Hirsemilch, Reismilch...auch da gibt es genügend Alternativen!
Wenn alle Sojafelder statt für die Tiernahrung direkt für die Menschennahrung genutzt werden würden, könnte man weitaus mehr Menschen ernähren und den Welthunger dadurch viel effektiver bekämpfen. Es hat also schon etwas mit dem Konsum von tierischen Lebensmitteln zu tun!
http://www.veganblog.de/2015/02/02/8-mythen-ueber-das-vegane-leben/#.VVRvjpOH7IU