#Living­Land: Wir wer­den gehört!

#LivingLand: 258.708 mal Danke! © Imago

258.708 Men­schen! So vie­le sind dem #Living­Land-Auf­ruf von über 50 Umwelt­schutz-Orga­ni­sa­tio­nen gefolgt und haben von der EU Kom­mis­si­on eine bes­se­re Agrar­po­li­tik gefor­dert. Das ist ein groß­ar­ti­ger Erfolg. Dank euch!

Ges­tern Nacht war ein wirk­lich wich­tigs­ter Moment für Euro­pas zukünf­ti­gen Natur­schutz und Land­wirt­schaft. Denn dann ende­te die sogen­an­te öffent­li­che Kon­sul­ta­ti­on der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Agrar­po­li­tik mit einem wirk­lich gro­ßen Erfolg: Mehr als eine Vier­tel Mil­li­on Men­schen sind unse­rem #Living­Land-Auf­ruf gefolgt und haben sich an die­ser Abstim­mung betei­ligt. Gemein­sam haben wir gezeigt, dass sich drin­gend etwas ändern muss. Denn die Agrar­po­li­tik bedroht die Arten­viel­falt Euro­pas. Sie ist unge­recht zu unse­ren Land­wir­ten. Sie sorgt nicht für gesun­des Essen und wird ihrer glo­ba­len Ver­ant­wor­tung für den Kli­ma­schutz und nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung nicht gerecht.

An alle die sich an der Akti­on in den letz­ten vier Wochen betei­ligt habt: Vie­len Dank! Von mir! Vom gan­zen WWF! Dass sich so vie­le Men­schen aus ganz Euro­pa dar­an betei­ligt haben, war so wich­tig. Dies konn­te ich nur weni­ge Stun­de spä­ter per­sön­lich erleben.

Reak­tio­nen aus Brüssel

Bei der Gene­ral­di­rek­ti­on Land­wirt­schaft der EU Kom­mis­si­on: Unser Stim­men wur­den gehört! © Mat­thi­as Meiss­ner / WWF

Eini­ge Stun­den nach dem Ende der Befra­gung, betrat ich am Mitt­woch­mor­gen einen Kon­fe­renz­raum der EU Kom­mis­si­on. Die Atmo­sphä­re in die­sen tris­ten Gebäu­de­kom­ple­xen im Her­zen von Brüs­sel ist nicht wirk­lich inspi­rie­rend. Der Kaf­fee, der im klei­nen Bis­tro ver­kauft wird, steckt alles, was man in deut­schen Behör­den bekommt, in die Tasche.

Als Agrar­re­fe­rent des WWF bin ich in regel­mä­ßig in Brüs­sel. Meis­tens beim soge­nann­ten Zivil­ge­sell­schaft­li­chen Dia­lo­gen der Gene­ral­di­rek­ti­on Land­wirt­schaft, qua­si dem Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um der EU. Heu­te stand die Gemein­sa­me Agrar­po­li­tik, lie­bens­wert CAP abge­kürzt, zur Debat­te. Und somit auch direkt die Ergeb­nis­se der öffent­li­chen Konsultation.

Zufrie­den ver­fol­ge ich der Prä­sen­ta­ti­on der Kom­mis­si­on. Von den 322.912 Per­so­nen, die sich betei­ligt haben, wur­den über 258.000 über unse­re Akti­on moti­viert. Somit haben mehr als 81 Pro­zent aller Betei­lig­ten der Kom­mis­si­on gesagt, dass sie der #Living­Land-Posi­tio­nen für eine fai­re und öko­lo­gi­sche Agrar­po­li­tik übereinstimmen.

Die Kom­mis­si­on hat deut­lich zu ver­ste­hen gege­ben, dass sie ver­stan­den hat, dass sich vie­le, sehr vie­le Euro­päe­rin­nen und Euro­pä­ern für eine fun­da­men­ta­le Umge­stal­tung der Agrar­po­li­tik inter­es­sie­ren. Ich war so stolz, als ich im Anschluss an die Prä­sen­ta­ti­on dies auch noch ein­mal gegen kri­ti­sche Stim­men aus der Agrar-Lob­by ver­tei­di­gen konnte.

Der lan­ge Weg in die Zukunft

Ja, wir brau­chen die Betei­li­gung von allen gesell­schaft­li­chen Grup­pen. Es geht es um viel: Die Sicher­heit und Qua­li­tät unse­res Essens. Um die Jobs unse­rer Land­wir­te. Unser aller Steu­er­gel­der. Und natür­lich den Ein­fluss der Land­wirt­schaft auf Euro­pas Natur. Wir müs­sen bei der Reform der Agrar­po­li­tik wei­ter­hin gehört werden!

Und es wird noch vie­le Anläs­se geben (müs­sen). 2018 will die Kom­mis­si­on ihren Ent­wurf für die neue Agrar­po­li­tik vor­le­gen. Hier sol­len auch die Stim­men aus der abge­schlos­se­nen Kon­sul­ta­ti­on ein­flie­ßen. Die­ser Geset­zes­ent­wurf geht dann in die Aus­schüs­se des Euro­päi­schen Par­la­ments und wird hier wei­ter­be­ar­bei­tet. Ab 2020 soll dann die neue Agrar­po­li­tik gelten.

Wie ihr euch wei­ter­hin für eine bes­se­re Agrar­po­li­tik stark machen könnt

Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor uns. Wir wer­den wei­ter gemein­sam für eine neue Agrar­po­li­tik demons­trie­ren müs­sen, damit sich wirk­lich etwas ändert. Das bedeu­tet, dass wir dafür einen sehr lan­gen Atem brau­chen. Und wir wer­den die­sen Weg nicht allei­ne gehen kön­nen, son­dern nur mit euch. Wir brau­chen eure Unter­stüt­zung, sonst kann es nicht gelin­gen. Wenn eini­ge von euch uns mit einer Spen­de unter­stüt­zen kön­nen, wäre das fan­tas­tisch! Mit eurer finan­zi­el­len Unter­stüt­zung kön­nen wir wei­ter­hin den Pro­test organisieren.

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Ich bin überzeugter Omnivor! Einmal im Jahr kaufe ich einem befreundeten Neuland-Bauern ein Schwein ab. Der Metzger im nächsten Dorf zerlegt es für meine fünfköpfige Familie. Seitdem ich 1992 Abitur in Berlin machte, versuche ich bei Umweltorganisationen die Welt zu retten. Die persönliche Weltrettung wurde jedoch während meines Geographiestudiums etwas abgebremst. Politisch zu arbeiten ist richtig spannend. Nicht nur weil ich die Leute, die abends im Fernsehen kommen, teilweise persönlich treffe. Mich regt jedoch die Respektlosigkeit auf allen Seiten auf. Also, wenn euch etwas an meinen Blogeinträgen respektlos erscheint, sagt es mir.-Matthias hat den WWF inzwischen verlassen-

Kommentare (11)

  • Lieber Matthias,
    danke für die wundervolle Entwicklung, die direkt in Brüssel miterleben durftest. Nicht nur mir tut das Herz weh bei all der Qual und Ausbeutung an Mensch, Tier und Umwelt. Aber, das wusste ich immer: jeder kann etwas tun und zwar für das Leben stimmen. Das Internet und die Vernetzung von Menschen ist ein Segen.
    Dein Bericht gibt mir Mut. Ich mache weiter bei Petitionen mit. Eine Spende allerdings möchte ich nicht leisten. ich bin bereits bei diversen Tierschutzorganisationen, bei PETA als Sponsor und Aktive. Außerdem bin ich Mitglied der Tierschutzpartei, Ortsgruppe Mainfranken. Und ich habe eigene private Ideen, Gleichgültigkeit zu unterwandern.
    Bitte mach weiter so! Viel Freude, Gesundheit und viel, viel Erfolg und Wandel.
    Irmgard Lexa

  • Hallo Matthias,
    ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen bei Deinem bewundernswerten Engagement. Lass Dich nicht unterkriegen!
    Herzliche Grüße

  • Diese Maßnahme ist längst überfällig und man kann Euch nur danken, leider bin ich auch schon bei anderen Organisationen finanziell engagiert so dass ich meine Rente nicht weiter angreifen kann! Aber ich finde es als einen Skandal dass hier bezüglich Bauern, Naturschutz und die Gesundheit der Menschen hinweg weltweit ein paar Konzerne und eine Unmasse von Lobbyisten entschieden werden kann und dann noch groß von Demokratie die Rede ist und Organisationen nötig sind die Grundrechte von Mensch, Natur mit Tierreich einzuklagen u die offiziellen Regierungen und Organisationen wie die EU machtlos sind bzw. teilweise zu Werkzeugen gemacht werden für eine angebliche Elite und deren einseitigen Vorteil zum Schaden unserer Welt! Bin teilweise selbst ein Opfer dieser schädlichen u ungesunden Wirtschafts-bzw. Landwirtschaftspolitik !

  • Matthias, das finde ich super!
    Ich habe in der Zwischenzeit ein paar Ideen gesammelt.
    In dem Video unten wird gezweigt, wie man aus kaputtem Boden Hummusboden innerhalb von zwei Wochen mit zwei Pflanzensorten macht. Wenn darauf dann unser Essen wächst hat es wahrscheinlich mehr Nährstoffe.
    https://www.youtube.com/watch?v=uvQJGV0nJq4
    In einem anderen Youtube Video habe ich gesehen, wie Mistkäfer Elefantendung verarbeiten. Vielleicht auch was für den Kuhdung auf den Feldern?
    Es gibt mittlerweile die Möglichkeit Samen mit bestimmten Frequenzen zu bestrahlen (oder besser gesagt zu informieren) und die daraus resultierenden Pflanzen sollen widerstandsfähiger als mit Gentechnik hergestellte sein und mehr Früchte (zum Beispiel Maiskolben pro Pflanze) haben.
    Es gibt schon Bauern, die ihre Pflanzen mit energetisiertem Wasser gießen. Sie sagen, dass es spürbare positive Wirkungen auf die Pflanzen hat. Könnte man flächendeckend einsetzen.
    Liebe Grüße
    Sonja

  • Ich bin ganz auf deiner Seite, Matthias!
    Ich wohne im fernen Ausland und beobachte aus der Ferne, wie Umweltprobleme in Deutschland angegangen werden. Ihr habt es nicht einfach, aber zumindest sagt ihr an entscheidender Stelle laut eure Meinung! Das ist so wichtig!!!

  • Lieber Matthias,
    toll, dass es Menschen gibt, die so nah am Geschehen sind und sich auch persönlich und vor Ort so aktiv einsetzen. Ganz lieben Dank dafür. Ich stehe auch hinter Dir! Mach weiter so!
    Mirjam Töpfer

  • Lieber Matthias
    ich kaufe nur Biofleisch und nur dann, wenn meine Familie Lust darauf hat.
    Ich gehöre auch zu den Menschen, die, die Tiere und die
    Umwelt achten.
    Spenden werde ich zu einem späteren Zeitpunkt,
    da ich bereits WWF, Ärzte ohne Grenzen und die Krebshilfe unterstützt habe.
    Viel Erfolg bei dieser schwierigen Aufgabe.
    Herzliche Grüße
    Claudia.

  • Hallo Matthias,
    Deine Nachricht macht Mut und gibt Hoffnung! Hoffnung, dass wir gemeinsam etwas bewegen können!
    Mit großem Interesse und Engagement verfolge ich die Entwicklung schon seit vielen Jahren und ich freue mich, dass sich immer mehr Menschen diesen Themen öffnen. Deshalb würde ich mir wünschen, dass noch mehr Organisationen gemeinschaftlich agieren. So z.B., wie der WWF sich in der Agrarpolitik-Frage mit der Initiative peopele4soil.eu/de zusammen geschlossen hat. Damit wird unsere Möglichkeit der Einflußnahme nochmals deutlich gestärkt, unsere Kraft wird gebündelt und die Aussstrahlung auf andere potentielle Unterstützer intensiviert.
    Alles Liebe und viel Kraft bei der weiteren Gestaltung des anstehenden Wandels wünscht Dir
    Katrin

  • Hallo Mathias, Hut ab, wie stark du dich in der Agrarpolitik machst. Meine Unterstützung wirst du immer haben. Bin allerdings finanziell unterstützend monatlich bei WWF, IFWA u. dem Tierschutz tätig. Vielen Dank noch mal für deinen Einsatz.

  • Hallo Matthias, vielen Dank an Dein Engagement und dadurch auch Erfolge, es wurde was Gutes veranlasst. Viel Erfolg für weitere Projekte.

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