Der Weltraum… Unendliche Weiten… Dies sind die Abendteuer des Raumschiffs Enterprise… So beginnt die größte Weltraum-Saga aller Zeiten. Bereits als kleiner Junge erfreute ich mich dieser nicht nur sozial gerechten, sondern auch nachhaltig ausgerichteten Zukunftsversion, die in Star Trek propagiert wird.
Zeitlos futuristisch
Viele Gadgets der 1960er-Serie sind längst Realität und manch eine futuristische Spielerei von damals inzwischen alter Kaffee von Vorgestern. Was Stark Trek aber zeitlos macht, sind die gesellschaftlichen und moralischen Fragestellungen. Der erste Kuss zwischen Schwarz und Weiß im US-Fernsehen? – Star Trek. Ein russischer Sympathieträger und Held im US-Fernsehen zur Zeit des Kalten Krieges? – STAR TREK. Selbst die Ausrottung der Wale wurde durch die Saga zum Popcorn-Mainstream. Umso mehr freut es mich, wenn kommende Woche das neuste Enterprise-Abenteuer BEYOND im Kino startet. Diesmal mit Offizier Sulu, der ganz selbstverständlich gemeinsam mit seinem Lebensgefährten ein Kind großzieht.
Trek-Kommunismus
Über die Trek-Utopie und deren Möglichkeiten philosophiert auch Laura Meschede auf ZEIT CAMPUS. Unter der Überschrift „Warum ich Star Trek-Kommunistin bin“ durchleuchtet sie die Vorteile dieser Zukunft. Es gibt „keine Konkurrenz mehr und auch kein Geld. Kein Mensch besitzt mehr als der andere und die Weltenregierung fühlt sich für alle gleich zuständig. Alles, was die Menschen brauchen, wird mit Replikatoren (…) aus dem Nichts erzeugt. Deshalb ist genug für alle da und die Menschen können sich ganz der Wissenschaft und Forschung widmen. Ihr Ziel ist nicht, Geld anzuhäufen, sondern Wissen.“
Die Zukunft hat bereits begonnen…
Zu Recht weist Meschede daraufhin, dass der Replikator natürlich Utopie ist. Zugleich sei er aber gar nicht notwendig, da wir ja heute schon genug Lebensmittel produzieren, um bis zu 14 Milliarden Menschen zu ernähren. Theoretisch zumindest. Auch der TAGESSPIEGEL vom 11.07. beschäftigte sich mit der Ressourcen- und Verteilungsfrage und verweist auf den WWF-Living Planet Report 2014. Unser Bericht zeigte eindringlich, was wir heute mit unserer Zukunft machen: Der stetig wachsender Hunger nach Ressourcen frisst das Naturkapital nachfolgender Generationen auf. An dieser Stelle gleich der Hinweis: Die neuste Version unserer „WWF-Bibel“ erscheint Ende Oktober.
Energie der Zukunft
Nicht nur bei der Ernährung sollte die Zukunft bereits begonnen haben. auch im Energie-Sekotr. Immerhin: Die Investitionen in Erneuerbare Energie sind in China von 2014 auf 2015 von 88 auf 103 Milliarden, in den USA von 38 auf 44 Milliarden US-Dollar gestiegen. Doch ausgerechnet in Europa stockt es. Hier sind sie im gleichen Zeitraum von 62 Milliarden auf 49 Milliarden Dollar pro Jahr gesunken. Demensprechend warnt WWF-Kollegin Regine Günther im ZEIT-Interview mit Alexandra Endres, der Kontinent müsse aufpassen, um beim „Modernisierungsschub, der mit dem Klimaschutz verbunden ist nicht ins Hintertreffen“ zu geraten.
Raus aus der Kohle
Der Verzicht auf schmutzige Energieträger käme dabei auch unserer Gesundheit zu Gute, wie die aktuelle Studie „Europe’s Dark Cloud“ von Health and Environment Alliance (HEAL), Sanbag, Climate Action Network (CAN) und WWF zeigt. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die Emissionen europäischer Kohlekraftwerke pro Jahr für 22.900 vorzeitige Todesfälle verantwortlich sind. Notwendig ist daher in Deutschland ein sozialverträglicher Kohleausstieg bis 2035. Auch die TAGESSCHAU berichtet ausführliche zu dem Thema.
Fledermäuse würden Bio kaufen
Der Umstieg auf Regenerative Energien ist natürlich nicht nur Chance, sondern auch Herausforderung. So erregen beispielsweise Windkraftanlagen immer wieder die Gemüter. Und das nicht nur, weil sie als Todesfallen für Fledermäuse gelten. Zumindest dieses Argument kann man zukünftig nicht mehr so leicht gelten lassen. Arten- und Klimaschutz können laut den Ergebnissen einer Pilotstudie des LEIBNITZ-INSTITITS FÜR ZOO- UND WILDTIERFORSCHUNG vereinbart werden. Voraussetzung: Geht es um Standorte für künftige Windparks, gilt es beispielsweise Grünlandbereiche, ökologischen Landbau oder Plätze in der Nähe von Wasserflächen von der Liste zu streichen. Ein interessanter Nebenaspekt: Besonders männliche Fledermäuse sind Bio-Fans. Sie jagen am liebsten über oder in der Nähe von Anbauflächen der ökologischen Landwirtschaft. Nur 21 Prozent ihrer Flüge fanden über herkömmlichen Agrarflächen statt. Die Weibchen waren etwas weniger wählerisch.
Things to Come
Im Sinne dieses zukunftstauglichen Kuh der Woche noch ein Hinweis: Die DEUTSCHE KINEMATHEK beleuchtet in einer sehenswerten Sonderausstellung das Phänomen Science Fiction. Die Reise von deren cineastischem Urknall „Le voyage dans la lune“ bis heute beschäftigt sich auch mit der Frage, was die Zukunft in Film und Fernsehen über unsere Gegenwart sagt. Soviel sei verraten: Es ist eine Menge!