Kuh der Woche: Star Trek — Live long and prosper!

Auf der Suche nach Zukunft © Roland Gramling / WWF

Der Welt­raum… Unend­li­che Wei­ten… Dies sind die Abend­teu­er des Raum­schiffs Enter­pri­se… So beginnt die größ­te Welt­raum-Saga aller Zei­ten. Bereits als klei­ner Jun­ge erfreu­te ich mich die­ser nicht nur sozi­al gerech­ten, son­dern auch nach­hal­tig aus­ge­rich­te­ten Zukunfts­ver­si­on, die in Star Trek pro­pa­giert wird.

Zeit­los futuristisch

Vie­le Gad­gets der 1960er-Serie sind längst Rea­li­tät und manch eine futu­ris­ti­sche Spie­le­rei von damals inzwi­schen alter Kaf­fee von Vor­ges­tern. Was Stark Trek aber zeit­los macht,  sind die gesell­schaft­li­chen und mora­li­schen Fra­ge­stel­lun­gen. Der ers­te Kuss zwi­schen Schwarz und Weiß im US-Fern­se­hen? – Star Trek.  Ein rus­si­scher Sym­pa­thie­trä­ger und Held im US-Fern­se­hen zur Zeit des Kal­ten Krie­ges? – STAR TREK. Selbst die Aus­rot­tung der Wale wur­de durch die Saga zum Pop­corn-Main­stream. Umso mehr freut es mich, wenn kom­men­de Woche das neus­te Enter­pri­se-Aben­teu­er BEYOND im Kino star­tet. Dies­mal mit Offi­zier Sulu, der ganz selbst­ver­ständ­lich gemein­sam mit sei­nem Lebens­ge­fähr­ten ein Kind großzieht.

Trek-Kom­mu­nis­mus

Über die Trek-Uto­pie und deren Mög­lich­kei­ten phi­lo­so­phiert auch Lau­ra Mesche­de auf ZEIT CAMPUS. Unter der Über­schrift „War­um ich Star Trek-Kom­mu­nis­tin bin“ durch­leuch­tet sie die Vor­tei­le die­ser Zukunft. Es gibt „kei­ne Kon­kur­renz mehr und auch kein Geld. Kein Mensch besitzt mehr als der ande­re und die Wel­ten­re­gie­rung fühlt sich für alle gleich zustän­dig. Alles, was die Men­schen brau­chen, wird mit Repli­ka­to­ren (…) aus dem Nichts erzeugt. Des­halb ist genug für alle da und die Men­schen kön­nen sich ganz der Wis­sen­schaft und For­schung wid­men. Ihr Ziel ist nicht, Geld anzu­häu­fen, son­dern Wissen.“

Die Zukunft hat bereits begonnen…

Zu Recht weist Mesche­de dar­auf­hin, dass der Repli­ka­tor natür­lich Uto­pie ist. Zugleich sei er aber gar nicht not­wen­dig, da wir ja heu­te schon genug Lebens­mit­tel pro­du­zie­ren, um bis zu 14 Mil­li­ar­den Men­schen zu ernäh­ren. Theo­re­tisch zumin­dest. Auch der TAGESSPIEGEL vom 11.07. beschäf­tig­te sich mit der Res­sour­cen- und Ver­tei­lungs­fra­ge und ver­weist auf den WWF-Living Pla­net Report 2014. Unser Bericht zeig­te ein­dring­lich, was wir heu­te mit unse­rer Zukunft machen: Der ste­tig wach­sen­der Hun­ger nach Res­sour­cen frisst das Natur­ka­pi­tal nach­fol­gen­der Gene­ra­tio­nen auf. An die­ser Stel­le gleich der Hin­weis: Die neus­te Ver­si­on unse­rer „WWF-Bibel“ erscheint Ende Oktober.

Ener­gie der Zukunft

Nicht nur bei der Ernäh­rung soll­te die Zukunft bereits begon­nen haben. auch im Ener­gie-Sekotr. Immer­hin: Die Inves­ti­tio­nen in Erneu­er­ba­re Ener­gie sind in Chi­na von 2014 auf 2015 von 88 auf 103 Mil­li­ar­den, in den USA von 38 auf 44 Mil­li­ar­den US-Dol­lar gestie­gen. Doch aus­ge­rech­net in Euro­pa stockt es. Hier sind sie im glei­chen Zeit­raum von 62 Mil­li­ar­den auf 49 Mil­li­ar­den Dol­lar pro Jahr gesun­ken. Demen­spre­chend warnt WWF-Kol­le­gin Regi­ne Gün­ther im ZEIT-Inter­view mit Alex­an­dra End­res, der Kon­ti­nent müs­se auf­pas­sen, um beim „Moder­ni­sie­rungs­schub, der mit dem Kli­ma­schutz ver­bun­den ist nicht ins Hin­ter­tref­fen“ zu geraten.

Raus aus der Kohle

Der Ver­zicht auf schmut­zi­ge Ener­gie­trä­ger käme dabei auch unse­rer Gesund­heit zu Gute, wie die aktu­el­le Stu­die „Europe’s Dark Cloud“ von Health and Envi­ron­ment Alli­ance (HEAL), San­bag, Cli­ma­te Action Net­work (CAN) und WWF zeigt. Die Unter­su­chung kommt zu dem Schluss, dass die Emis­sio­nen euro­päi­scher Koh­le­kraft­wer­ke pro Jahr für 22.900 vor­zei­ti­ge Todes­fäl­le ver­ant­wort­lich sind. Not­wen­dig ist daher in Deutsch­land ein sozi­al­ver­träg­li­cher Koh­le­aus­stieg bis 2035. Auch die TAGESSCHAU berich­tet aus­führ­li­che zu dem Thema.

Fle­der­mäu­se wür­den Bio kaufen

Der Umstieg auf Rege­ne­ra­ti­ve Ener­gien ist natür­lich nicht nur Chan­ce, son­dern auch Her­aus­for­de­rung. So erre­gen bei­spiels­wei­se Wind­kraft­an­la­gen immer wie­der die Gemü­ter. Und das nicht nur, weil sie als Todes­fal­len für Fle­der­mäu­se gel­ten. Zumin­dest die­ses Argu­ment kann man zukünf­tig nicht mehr so leicht gel­ten las­sen. Arten- und Kli­ma­schutz kön­nen laut den Ergeb­nis­sen einer Pilot­stu­die des LEIBNITZ-INSTITITS FÜR ZOO- UND WILDTIERFORSCHUNG ver­ein­bart wer­den. Vor­aus­set­zung: Geht es um Stand­or­te für künf­ti­ge Wind­parks, gilt es bei­spiels­wei­se Grün­land­be­rei­che, öko­lo­gi­schen Land­bau oder Plät­ze in der Nähe von Was­ser­flä­chen von der Lis­te zu strei­chen. Ein inter­es­san­ter Neben­aspekt: Beson­ders männ­li­che Fle­der­mäu­se sind Bio-Fans. Sie jagen am liebs­ten über oder in der Nähe von Anbau­flä­chen der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft. Nur 21 Pro­zent ihrer Flü­ge fan­den über her­kömm­li­chen Agrar­flä­chen statt. Die Weib­chen waren etwas weni­ger wählerisch.

Things to Come

Im Sin­ne die­ses zukunfts­taug­li­chen Kuh der Woche noch ein Hin­weis: Die DEUTSCHE KINEMATHEK beleuch­tet in einer sehens­wer­ten Son­der­aus­stel­lung das Phä­no­men Sci­ence Fic­tion. Die Rei­se von deren cine­as­ti­schem Urknall „Le voya­ge dans la lune“ bis heu­te beschäf­tigt sich auch mit der Fra­ge, was die Zukunft in Film und Fern­se­hen über unse­re Gegen­wart sagt. Soviel sei ver­ra­ten: Es ist eine Menge!

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Roland Gramling ist Exil-Franke, Frankfurt-Fan und Berlin(West)-Bewohner. Nach dem Online-Journalismus-Studium in Darmstadt wechselte er auf die dunkle Seite der Macht und verkaufte seine Seele an die PR und Pressearbeit.Seit 2008 ist er Pressesprecher beim WWF Deutschland und seitdem auf der Suche nach dem Kuh des Lebens (oder zumindest der Woche). Er findet Pandas süß und Wölfe cool und hält Lady Gaga für die größte Poetin seit Oscar Wilde. Sonntags ist er stets am Tatort und damit grundsätzlich verdächtig.Kurzweilige Desorientierung ist mitunter beabsichtigt aber nie gewollt. Er kann nicht über sich selbst lachen und hält das auch noch für witzig. Fleisch kommt ihm nicht auf den Teller aber gerne mal unters Messer. Für ihn ist das Internet noch total Neuland-mäßig, aber die gedruckte Zeitung schon längst tot. In diesem Sinne: Muuuh!
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