Jetzt ist es gerade kompliziert ins Ausland zu reisen. Höchste Zeit, die unbekannte heimische Natur kennenzulernen. Und es müssen ja nicht immer Meer oder Alpen sein. Viele superbekannte Gegenden sind überlaufen. Es gibt aber tolle Naturwunder überall in Deutschland zu entdecken. Hier stellen wir einige vor, wo wir vom WWF aktiv sind. Von der Ammer bis nach Rügen, zu Thüringer Urwaldpfaden, dem ehemaligen Todesstreifen oder dem Drömling. Nie gehört? Umso besser. Lasst euch überraschen und genießt die Erholung.
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11 Regeln: Der Knigge für draußen
Oft leidet die Natur bereits daran, dass wir Urlauber sie erleben wollen. Damit ihr bei eurem Besuch Meer, Wald und Wiese nicht belastet, hier ein paar Hinweise. Wir wollen ja uns auch morgen, übermorgen und in zehn Jahren noch an der Natur erfreuen, oder?
- Verlasst die Wege nicht. Es hat schon seinen Reiz, einfach querfeldein zu streifen und sich so ganz in der Wildnis zu fühlen. Aber in Naturschutzgebieten ist das tabu. Viele der hier wohnenden Tiere werden gestört, beispielsweise beim Brüten oder Rasten.
- Keinen Müll hinterlassen. Müll schadet der Natur, ärgert alle, die nach euch kommen. Am besten nehmt gar nichts mit, was Müll machen kann. Wasser in robusten, wiederverwendbaren Flaschen, Kaffee in der Thermoskanne, Brote in der Brotdose. So spart ihr Müll und kommt gar nicht in Versuchung, etwas wegzuwerfen. Und die absolute Kür wäre: Wenn ihr irgendwo Müll seht — vielleicht nehmt ihr in einfach mit und entsorgt ihn in der Mülltonne?
- Auf keinen Fall Feuer machen und nicht in der Natur rauchen. Lagerfeuer sind was Tolles. In trockenen Wäldern genügt aber bereits ein Funke, damit ein riesiger Waldbrand entsteht. In den letzten beiden besonders trockenen Jahren brannten beispielsweise riesige Wildnis-Flächen der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, die der WWF mitgegründet hat. Für die Feuerwehr war es eine Mammutaufgabe, das Übergreifen der Feuer auf die umliegenden Dörfer zu verhindern.
- Nicht anfüttern! Wildtiere wie Wölfe und Füchse sind von Natur aus eher scheu und vermeiden normalerweise den Kontakt zu Menschen. Werden Sie allerdings angefüttert, gewöhnen Sie sich schnell daran. Sie verbinden Menschen dann mit Futter und kommen so immer wieder auf Besucher:innen zu. Wildtiere sollte man deshalb nicht füttern, da sonst gefährliche Situationen entstehen können.
- Keine Selfies auf geschützten Flächen. Wow, wie toll ist es hier denn! Schnell mal ein Selfie gemacht und hochgeladen. Viele besonders tolle Gebiete leiden darunter, dass hier ganz viele Selfies machen wollen. Und so die Natur zertrampeln, die sie beobachten wollen.
- Grabt keine seltenen Pflanzen aus. Viele haben jetzt das Gärtnern entdeckt. Auf dem Balkon oder im Kleingarten. Und wer will nicht so toll blühende Orchideen oder herrliche Stauden wie in der Natur bei sich im Garten haben? Dadurch erlebt auch das Ausbuddeln von seltenen Pflanzen eine Renaissance. Deshalb: Nehmt keine Pflanzen mit. Schon gar keine, die in Naturschutzgebieten stehen. Und keine, von denen Ihr nicht wisst, dass sie häufig sind. Wenn Ihr wissen wollt, wie die Pflanzen heißen und ob sie geschützt sind, dann gibt es eine tolle App: Flora incognita. Einfach fotografieren und dann sagt euch die KI, was es für eine Pflanze ist, ob sie geschützt ist oder selten. Funktioniert erstaunlich gut.
- Beeren pflücken im Wald — was für ein Glück, gerade auch für Kinder. Aber bitte nicht großflächig alles abgrasen, auch die Tiere wollen davon noch ein bisschen etwas abhaben.
- Sommer und Wasser, das gehört zusammen. Wassersportler sollen auf jeden Fall Schutzgebiete respektieren, um die Natur an der Küste oder am See nicht über Gebühr zu stören. An vielen Gewässern, gerade im Randbereich, brüten seltene und gefährdete Vögel. Also nicht zu dicht heranfahren mit dem Schlauchboot oder beim Stehpaddeln. Sonst geben die Vögel möglicherweise ihre Nester auf.
- Sonnencreme ist gut und wichtig für uns, kann aber durch ihre Inhaltsstoffe der Natur schaden. Beim Baden daher bitte: Sonnencreme gut einziehen lassen oder nach dem Baden auftragen, um Risiken für Gewässer zu minimieren
- Auch wenn es manchmal schwer fällt: Hunde im Wald bitte an der Leine halten. Zum Schutz der wilden Tiere — und der Hunde.
- Hier darf man nicht campen, dort nicht parken und mountainbiken, da drüben nicht schwimmen. Manche Menschen nehmen ja Verbotsschilder bestenfalls als Hinweise war. Haltet euch in der Natur aber bitte wirklich daran. Keiner stellt Schilder auf, um euch zu ärgern. Aber “Einfahrt verboten” heißt Einfahrt verboten. Auch in diesem Zusammenhang gilt: No Means No.
Ach so, diesem Knigge waren sowieso nur Selbstverständlichkeiten? Na, umso besser. Da kann ich nur noch wunderbare, erholsame Zeiten in der Welt da draußen wünschen. Ich freu mich schon drauf. Ihr euch auch?