Zwi­schen Dünen, Wald und Sand­bank — eine Herbst­wun­der­Wan­de­rung in St. Peter Ording

Eine Wanderung am Wattenmeer lebt von den Kontrasten © Karoline Goethe / WWF

Moin, ich bin Lau­ra und mache aktu­ell ein Prak­ti­kum beim WWF Wat­ten­meer­bü­ro in Husum. Als ich von der neu­en WWF-Akti­on Herbst­wun­der­Wan­de­rung gehört habe, war ich total begeis­tert und erstell­te kur­zer­hand eine Tour zum Mit­wan­dern in St. Peter Ording, am Ran­de und im Natio­nal­park Schles­wig-Hol­stei­ni­sches Wat­ten­meer. Wie das funk­tio­niert kann man hier nach­le­sen.   Es geht dar­um gemein­sam die Natur zu ent­de­cken. Zum Dank für die Teil­nah­me spen­det jeder einen frei­wil­li­gen Betrag. Jede Spen­de unter­stützt dabei, die bio­lo­gi­sche Viel­falt in Deutsch­land zu bewahren.

Los geht es für uns an die­sem gol­de­nen Herbst­tag am Bahn­hof Bad St. Peter Ording. Ich war­te auf die zwölf Teilnehmer*innen, die mich auf mei­ner Wan­de­rung beglei­ten wer­den. Bei strah­lend blau­em Him­mel und Son­nen­schein machen wir uns dann gemein­sam auf den Weg und lau­fen als ers­tes durch das Dünen­wäld­chen, mit sei­nen teils wind­schie­fen Kie­fern und wer­den von küh­ler Wald­luft emp­fan­gen. Wir fol­gen dem klei­nen Kies­weg bis zur Aus­sichts­platt­form Maleens Knoll.

Ab auf die Düne © Karo­li­ne Goe­the / WWF

Rauf auf die Düne!

Die Aus­sichts­platt­form steht auf einer Düne, die mit 16,6 Metern die höchs­te natür­li­che Erhe­bung in der Gemein­de ist. Der Name Mal­lens Knoll geht auf eine Sage zurück, die man auf einer klei­nen Tafel am Fuße der Düne nach­le­sen kann. Wir stei­gen die Stu­fen bis hoch zur Platt­form hin­auf und wer­den mit einem unglaub­li­chen Rund­um­blick auf das umlie­gen­de Dünen­ge­biet belohnt. Rich­tung Wes­ten blickt man bis zum Strand der fla­chen Nord­see. Eine Beson­der­heit an die­ser Stel­le ist, dass es hier kei­ne durch­ge­hen­de Deich­li­ne gibt und die Auf­ga­be des Schut­zes des Ortes durch die Dünen über­nom­men wird. Daher ist es beson­ders wich­tig immer nur auf offi­zi­el­len Wegen durch die Dünen zu lau­fen und die­se nicht zu verlassen.

Sand und Meer und Vögel

Dann geht es wie­der wei­ter durch das Dünen­wäld­chen, bis wir den Deich errei­chen. Wir gehen in nörd­li­che Rich­tung wei­ter und gelan­gen zum Strand­über­gang Köhl­brand. Wir über­que­ren den Strand­weg und fol­gen dem Pfad gera­de­aus. Nach weni­gen Schrit­ten gelan­gen wir zu einer klei­nen Aus­sichts­platt­form. Von die­ser haben wir, dank des guten Wet­ters, wie­der eine her­vor­ra­gen­de Sicht und sehen am Hori­zont die Hal­lig Süd­er­oog und die Ret­tungs­ba­ke auf dem Süd­er­oog­sand, einer rie­si­gen Sand­bank, die das Wat­ten­meer auf der See­sei­te begrenzt. Auch zwei rot-wei­ße Leucht­tür­me kön­nen wir sogar ohne Fern­glas in nörd­li­cher Rich­tung sehen. Zum einen den Leucht­turm Wes­ter­he­ver, je nach Blick­win­kel leicht ver­steckt hin­ter der Kir­che in Ording, und zum ande­ren den Leucht­turm auf der Insel Pell­worm. In einem klei­nen Dünen­see tum­meln sich Stock­enten und Graugänse.

Im Dünen­tal

Nach die­sem Abste­cher fol­gen wir wei­ter dem klei­nen Pfad durchs herbst­li­che Dünen­tal. Wir über­que­ren die mit Strand­ha­fer bewach­se­ne Weiß­dü­ne und errei­chen den Über­gang zum Strand, der eigent­lich eine Sand­bank ist. Die­se schmiegt sich in St. Peter Ording direkt an die Küs­te. Daher gibt es hier einen zwölf Kilo­me­tern lan­gen Sandstrand.

Wir gehen Rich­tung Süden an der Pfahl­rei­he ent­lang. Nach kur­zer Zeit fol­gen wir einem Boh­len­weg zur Was­ser­kan­te. Hier sind eini­ge Sil­ber­mö­wen und Lach­mö­wen auf Nah­rungs­su­che. Und auch ein klei­ner Trupp San­der­lin­ge tip­pelt flink an der Was­ser­kan­te ent­lang. Bei ihrer Suche nach Wür­mern und Schne­cken wei­chen sie immer wie­der geschickt den Wel­len aus, ohne dabei auf­flie­gen zu müs­sen. Dabei muss man sich vor­stel­len, dass die­se Tie­re noch kurz vor­her im Som­mer in der Ark­tis gebrü­tet haben und danach meh­re­re tau­send Kilo­me­ter in Wat­ten­meer gezo­gen sind! Wir lau­fen wei­ter Rich­tung Süden und genie­ßen die Wei­te der Sand­bank und den end­lo­sen Blick übers Meer. Im Spül­saum ent­de­cken wir ver­schie­de­ne Muschel­ar­ten, wie Herz­mu­schel, Sand­klaff­mu­schel, Mies­mu­schel und die ein­ge­schlepp­te ame­ri­ka­ni­sche Schwert­mu­schel. Aber lei­der auch immer wie­der Plas­tik­müll.

Fol­ge uns in Social Media

Vom Lan­des­in­ne­ren schiebt sich eine dunk­le Wol­ken­wand Rich­tung Meer und bil­det einen fas­zi­nie­ren­den Kon­trast zum blau­en Him­mel. Wir lau­fen wei­ter zur Bad­brü­cke und fol­gen ihr bis zur Bad­buh­ne. Links und rechts der Brü­cke, einem lan­gen Steg auf Stel­zen, erstreckt sich eine Salz­wie­se, die von grö­ße­ren und klei­ne­ren Prie­len durch­zo­gen ist. Der Blick von oben ist beein­dru­ckend und hier ganz ohne Scha­den an der Natur mög­lich. Von der Bad­buh­ne geht es wei­ter zum Natio­nal­park-Haus der Schutz­sta­ti­on Wat­ten­meer, wo wir das Ziel unse­rer Wan­de­rung nach drei Stun­den erreichen.

Wo sich Was­ser, Land und Him­mel tref­fen © Karo­li­ne Goe­the / WWF

Lust mit­zu­ma­chen?

Wer jetzt Lust bekom­men hat auch eine Wan­der­tour im gol­de­nen Herbst zu unter­neh­men, kann auch noch im Novem­ber bei der WWF-Akti­on „Herbst­wun­der­Wan­de­rung“ mit­wan­dern. Unab­hän­gig davon fin­det ihr im Online-Wan­der­füh­rer „Wad­den Sea Explo­rer“ 25 WWF-Tou­ren in der nord­frie­si­schen und däni­schen Wat­ten­meer-Regi­on, mit genau­en Weg­be­schrei­bun­gen und Wis­sens­wer­tem ent­lang des Weges, auf denen ihr das gan­ze Jahr die viel­fäl­ti­ge Natur am Wat­ten­meer erle­ben könnt.

Egal ob Wat­ten­meer, Wald oder Ber­ge, ich kann nur jedem an Herz legen, sich die Natur vor der eig­nen Haus­tür ein­mal genau­er anzu­schau­en. Auch hier in Deutsch­land gibt es so vie­les zu ent­de­cken. Schön ist es dann auch, wenn man die Natur nicht nur gemein­sam erlebt, son­dern auch gemein­sam schützt, indem jeder eine Spen­de tätigt. Am Ende blei­ben die Erin­ne­run­gen an einen schö­nen Tag — und dem Gefühl, etwas Gutes getan zu haben.

Fol­ge uns in Social Media:
Ich bin Laura und Praktikantin im WWF Wattenmeerbüro in Husum. Nach meinem Freiwilligenjahr an der Nordsee hat es mich zum Studieren in den Süden von Deutschland verschlagen und deshalb genieße ich es umso mehr mir aktuell wieder Nordseewind um die Nase wehen zu lassen."

Kommentare (1)

Auch interessant
[Sassy_Social_Share]