10 Tipps, um im All­tag das Kli­ma zu retten

Nachhaltig einkaufen schont das Klima © iStock/Getty Images

Du fin­dest, Kli­ma­schutz ist kom­pli­ziert und eher das Metier von Poli­ti­kern und Ener­gie­kon­zer­nen? Das muss nicht sein! Mit unse­ren 10 Tipps für den All­tag kannst du ganz ein­fach neben­bei ein ech­ter Kli­ma­schüt­zer sein.

Na, Mahl­zeit! Jeder Deut­sche ver­drückt fast 90 Kilo Fleisch im Jahr – 70 Kilo mehr als von der Deut­schen Gesell­schaft für Ernäh­rung emp­foh­len. Das ist nicht gesund – auch nicht fürs Kli­ma. Rund 18 Pro­zent aller Treib­haus­gas­emis­sio­nen gehen näm­lich aufs Kon­to von Vieh­zucht. Unser Vor­schlag: Fleisch kommt wenn schon am Sonn­tag auf den Tisch. Und bit­te in Bio-Qua­li­tät.

Mach aus dei­ner Woh­nung kein Treib­haus! Ein Grad weni­ger Raum­tem­pe­ra­tur spart 5 bis 10 Pro­zent Ener­gie, 200 Kilo Koh­len­di­oxid und 70 Euro im Jahr. Ide­al für dich, für Umwelt und Finan­zen: 19 – 21 Grad im Wohn­be­reich, 21 – 23 im Bad und 18 Grad im Schlaf­zim­mer. Und anstatt das Fens­ter stun­den­lang zu kip­pen, lie­ber für eini­ge Minu­ten stoßlüften.

So geht Nach­hal­tig­keit beim Ein­kau­fen! Denn impor­tier­tes Obst und Gemü­se brau­chen bis zu 48-mal mehr Treib­stoff als hei­mi­sche Pro­duk­te. Mit regio­na­len und sai­so­na­len Erzeug­nis­sen las­sen sich wei­te Trans­port­we­ge, gekühl­te Lager und unnö­ti­ge Koh­len­di­oxid Emis­sio­nen ver­mei­den. Und die hei­mi­sche Land­wirt­schaft freut sich.

Das Aus für Stand-by: Ener­gie­spa­ren ist super, aber bit­te rich­tig! Schal­te dei­ne Gerä­te lie­ber ganz aus, statt nur ein biss­chen. Zwei Kraft­wer­ke könn­ten wir in Deutsch­land sofort abschal­ten, wür­den wir aufs Stand-by unse­rer Fern­se­her und Ste­reo­an­la­gen verzichten.

Was für eine Ver­schwen­dung! Rund 18 Mio. t Lebens­mit­tel hau­en wir in Deutsch­land jedes Jahr in die Ton­ne. Das sind 83 Kilo pro Nase, im Wert von 235 Euro.  Scha­de ums kost­ba­re Essen. Scha­de auch ums vie­le Geld und ganz schlecht fürs Kli­ma. Denn bei der Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on ent­steht Kohlendioxid.

Wer Durch­blick braucht, schaut beim Ein­kau­fen auf Sie­gel, die Nach­hal­tig­keit signa­li­sie­ren. Das grü­ne Bio-Sie­gel kennt jeder. Noch mehr öko sind die Logos der öko­lo­gi­schen Anbau­ver­bän­de: Bio­land, Deme­ter und Bio­park. Emp­feh­lens­wert beim Papier­kauf sind die von FSC und Blau­em Engel. Nach­hal­ti­gen
Fisch schmü­cken Logos von MSC und ASC.

Das rech­net sich! Mit LED-Lam­pen sparst du bis zu 90 Pro­zent Ener­gie! Eine vier­köp­fi­ge Fami­lie hat jähr­lich mit LED rund 82 Euro mehr auf dem Kon­to. LED-Lam­pen sind zudem weni­ger gif­tig als Ener­gie­spar­lam­pen und hal­ten rund zehn Jah­re länger.

Sur­fen und Mai­len gehen auch öko. Die grü­ne Such­ma­schi­ne Eco­sia betreibt ihre Ser­ver mit Öko­strom. Die Gewin­ne aus Wer­be­ein­nah­men flie­ßen dann in ein Baum­pfl anz­pro­jekt in Bur­ki­na Faso. Auch Mail-Anbie­ter wie Pos­teo und Bio­host set­zen auf Ökostrom.

Zwei, die zusam­men­ge­hö­ren: Topf und Deckel. Hilf, dass sie sich fin­den. Beim Kochen kannst du so ein Drit­tel der Ener­gie ein­spa­ren. Bei­spiel: Kochst du fünf­mal pro Woche mit Deckel (statt ohne), sparst du jedes Jahr 100 Kilo Koh­len­di­oxid und rund 46 Euro!

Die meis­ten Stre­cken, die wir fah­ren, sind kür­zer als 3 km. Dazu braucht man kein Auto. Wer smart ist, steigt aufs Fahr­rad oder geht zu Fuß. Bei­des pro­du­ziert kein Koh­len­di­oxid, macht aber fit! Auch Flug­rei­sen las­sen sich ver­mei­den. Und im Inland ist der Zug eh besser.

Bonus-Tipp No. 11: Mach mit bei der Earth Hour am 25. März! Über Mil­lio­nen Men­schen set­zen welt­weit ein Zei­chen für Kli­ma­schutz. Sei dabei!

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Durch und durch Naturliebhaberin und stets draußen unterwegs, ob beim Beachvolleyball oder Wassersport, beim Fotografieren oder Geocachen. Studierte Journalistin und VJ, nun im Dienste des Pandas und somit auch offiziell Umweltschützerin.

Kommentare (18)

  • Hallo an alle,

    ich würde gerne etwas zu dem ersten Punkt schreiben. Ich bin seit 10 Jahren Vegetarierin und kann oft das Unverständnis von "Fleisch-Essern" erleben. Viele wissen gar nicht, wie eine Ernährung ohne Fleisch funktionieren soll. Die Frage: "Was isst du dann überhaupt?" amüsiert und erschreckt mich gleichermaßen. Die Forderung nur noch einmal die Woche Fleisch zu essen, und so ganze 6 Tage darauf zu verzichten wird nicht auf offene Ohren stoßen. Ich finde aber schon, dass ein fleischfreier Tag in der Woche nicht zu viel verlangt ist, wo sich manche ja dreimal täglich von Wurst oder Fleisch ernähren.

    Habt alle einen schönen Tag.

  • Das sind beeindruckende Zahlen und Werte. Ich mäßige mich im Verzehr von Fleisch schon etwas. Das kann aber besser werden und daran arbeite ich daher auch. Dann darf es auch einen Euro mehr kosten und BIO sein. Ganz ohne Fleisch will ich mir gar nicht vorstellen.

    • Das klimaschädlichste Lebensmittel ist butter mit 25 kg Co2 pro kg butter. Margarine nur 0, 8 kg Co2. 22 kg CO2 für 1 kilo Rindfleisch. Ich fänds cool wenn der zusammenhang auch mit Milchprodukten und co2 bekannter wäre.

  • Als Veganer komme ich mit meiner Klimabilanz eh schon ganz gut weg. Ich habe auch kein Auto und mein Strom beziehe ich auch bei einem Ökostrom-Anbieter. Falls es jemanden interessiert, kann ich PST (https://www.pst-energie.de/oekostrom/) nur empfehlen. Ich denke, dass der Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter neben Topf auf den Deckel und Umstellung auf LED-Lampen für die meisten noch am einfachsten umzusetzen ist. Dieses Unverständnis von Fleischessern kenn ich nur zu gut, den meisten fählt es sehr schwer das wegzulassen.

  • Beim Thema "Klimaschutz" zucken viele erstmal mit den Achseln, im Sinne von "Was kann ich da schon ausrichten?" Deshalb sind solche Listen mit einfach im Alltag umzusetzenden Dingen richtig wichtig! Wir ergänzen noch ein bisschen:

    - Wasserkocher anstatt den Herd für Tee oder die Erhitzung von Nudelwasser nutzen
    - Nur soviel Wasser einfüllen, wie man wirklich benötigt
    - Waschmaschine nur laufen lassen, wenn man die Trommel vollbekommt
    - Computermonitor ausschalten, anstatt den Bildschirmschoner laufen zu lassen
    - Gerichte, die noch heiß sind, müssen abkühlen, bevor man sie in den Kühlschrank räumt.
    - zum Nachfüllpack greifen

    All das spart Energie. Wer Energie spart, schützt auch das Klima. Denn: Um Strom, Wärme oder Bewegungsenergie zu produzieren, werden in Deutschland trotz Energiewende zum größten Teil Kohle, Öl und Gas genutzt. Das sind kohlenstoffhaltige Energieträger, bei deren Verbrennung Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird. CO2 gilt als Hauptverursacher des Klimawandels.

    Genauer Infos dazu und noch mehr Tipps haben wir in unserem aktuellen Blogartikel http://blog.123energie.de/5-tipps-so-sparst-du-energie-und-schuetzt-das-klima-2/

  • Liebe Redaktion,

    vielleicht habe ich auch einen Rechenfehler, aber beim Tipp "Keine Lebensmittel in die Tonne" komme ich auf 220 kg / Person und Jahr.

    (18 Mio t Lebensmittel pro Jahr / 82 Mio Menschen in Deutschland) x 1000 kg / 1 t
    = 220 kg Lebensmittel / Jahr und Person

    Ich würde mich über Rückmeldung freuen!

    Viele Grüße
    Giovanni Rumolo
    Klimaschutzmanager der Stadt Moers

  • Was wäre eigentlich, wenn die 0,04% CO2 in unserer Atmosphäre nicht für den Klimawandel verantwortlich wären? Wer kennt diese Zahl überhaupt?

    Oder wer kann hier bitte einmal exakt die Wirkung dieses Treibhausgases beschreiben, welches ein lebensnotwendiges Spurengas ist, gerade für unsere Vegetarier, deren Nahrung auf Photosynthese basiert?

    Wie kann es in einem ganz massgeblich von Konvektion geprägten System überhaupt einen Treibhauseffekt geben? Wenn es ihn denn gäbe, wie kommt es dann zu Kumuluswolken, Gewittern, Stürmen etc?

    Wer kann dazu Fakten beitragen, die tatsächlich fundiert sind?

  • Hallo Herr Schmidt,

    fundiert und obendrein verständlich und unterhaltsam kann Prof. Dr. Harald Lesch informieren.
    Lesenswert sein Buch: die Menschheit schafft sich ab.
    Oder mal auf YouTube schauen
    https://youtu.be/LEuK7YJU360

    • Ich finde die Tips nützlich und gut denn jeder sollte etwas gegen den Klimawandel tun!
      LG Lola v.d.Wehl

  • Ist ja schon ein Witz, dass die Fortbewegung auf Platz 10 landet. "Ich habe kein Auto" ist auch nicht relevant, sondern wie oft ein Auto von wem auch immer in Anspruch genommen wird.
    Dass der Fleischkonsum auf Platz 1 landet, hat für mich schon sektenähnliche Züge. Würde mich schon interessieren, wie der Gesamtabdruck der überzeugten Veganer aussieht, wie oft sie ihren Computer oder ihr Handy erneuern...

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