Mehr als 29 Millionen Weihnachtsbäume schaffen sich die Deutschen in jedem Jahr an. Den Weihnachtsbaum los zu werden ist gar nicht so leicht. Wir sagen wie man’s richtig macht.
Machen: Weihnachtsbaum abtransportieren lassen
Viele Kommunen bieten den Abtransport der Weihnachtsbäume an. Ob und wann der Tannenbaum auf der Straße stehen darf, sagt der Abfallkalender. Alleine in Berlin sammelt die Müllabfuhr jedes Jahr 350.000 Weihnachtsbäume ein. In Biomasse-Kraftwerken werden sie dort zu Fernwärme und Strom. Immerhin: Die gewonnene Energie der Berliner Weihnachtsbäume reicht ungefähr aus, um zirka 500 Haushalte ein Jahr lang mit Wärme und Strom zu versorgen. Alternativ kann man den Baum zur kommunalen Sammelstelle oder zum Recyclinghof bringen — wenn es die denn gibt.
Nicht machen: Weihnachtsbaum einfach in die Gegend werfen
Termin verpasst? Sammelstelle war zu? Den alten Weihnachtsbaum niemals im Wald oder anderswo in freier Natur abwerfen. Gilt als Müll. Auch nicht in die Biotonne stopfen! Die Stämme und Äste sind nicht zur Vergärung in der Biogasanlage geeignet.
Eventuell: Verfeuern
Spaß am Sägen? Kamin- und Kachelofenbesitzer können den Baum auch verheizen. Es ist allerdings ratsam, sich beim zuständigen Schornsteinfeger zu informieren, ob Ofen und Abzugsrohre für die Verbrennung des Holzes geeignet sind.
Oder noch besser: Weihnachtsbaum Upcycling!
Die Äste können im Winter als schützende Abdeckung für Beete weiter dienen. Auch als winterlicher Grabschmuck machen sich die Zweige der Nadelbäume gut.
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Es ist ein urbaner Mythos, dass die Elefanten im Zoo die von der Müllabfuhr eingesammelten Weihnachtsbäume fressen. Für die lieben Tiere sind nur die ungenutzen Bäume geeignet, die zum Beispiel bei Tannenverkäufern übrig geblieben sind. Manche Tiergehege, Ziegenhalter oder Reiterhöfe nehmen die alten Bäume aber gerne. Einfach mal nachfragen, ob Bedarf besteht. Auch Pferdehalter können ihren Tieren die Bäume zum Knabbern anbieten. Geeignet sind in der Regel einheimische Fichten und Tannen. Die Nordmanntanne sollte dagegen nicht an Pferde verfüttert werden. Aber Achtung: Der Baum muss zum Verfüttern natürlich vollkommen frei von Schmuck, Kunstschnee, Lametta und Co sein. Also Abschmücken. Und zwar bitte gründlich.
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Und noch ein schlauer Tipp für mehr Ordnung (und weniger Nadeln):
Je länger der Baum steht, desto mehr nadelt er. Das heißt Tannennadeln überall: In der Wohnung, in jeder Ritze. Und beim Abtransport im Treppenhaus.
Also unbedingt mit Plane arbeiten. Oder einem Tannenbaumsack. Ein altes Bettlaken auf dem Boden ausbreiten und den Baumstamm in die Mitte stellen, hochziehen und oben zusammenbinden.
Und guter Vorsatz für nächstes Jahr: Den Baum täglich gießen. Damit er nicht so schnell austrocknet.
Ein gutes neues Jahr noch!
Kommentare (9)
Noch ein Tipp: Aus den Nadeln einen Badezusatz machen.
Einfach 1/2 kg Nadeln mit etwa einem Liter Wasser aufkochen und dann etwa zehn Minuten ziehen lassen. Dann den einlaufenden Badewasser zugeben. Wirkt durchblutungsfördernd, antirheumatisch, entspannende und gegen Erkältung.
Prima Tipp, doch leider ist meine Baum schon weg. Hätte die Nadeln jetzt auch noch gut als Streugut auf dem Gehweg gebrauchen können. Aber Weihnachten kommt ja wieder.
Lieben Gruß!
Hallo Oliver,
ich bin auf deinen interessanten Artikel gestoßen. Finde ihn sehr hilfreich. Vor allem aber deine Erläuterungen dazu was man am besten mit dem Baum macht, finde ich mehr als gelungen und sehr empfehlenswert. Danke dafür. Hat mich echt inspiriert.
Liebe Grüße
Timea
Bitte schlagt nicht vor, die Bäume an Pferde zu verfüttern. Die ätherischen Öle in den Nadeln sind für den empfindlichen Magen-Darm-Trakt der Pferde ausgesprochen ungesund :)
Viele Grüße
Ich frage mich immer, ob ich nicht ganz auf den Baum verzichten sollte. Habe es auch schon häufiger getan. Schöne Kerzrn und Laternen etc sind auch stimmungsvoll. Die Millionen von Bäumen, die jedes Jahr aufs neue gefällt werden. Oder ist das falsch von mir gedacht? Wer weiss Antwort ?
Wir verzichten schon seit Jahren auf geschlagene Bäume und kaufen im Topf. Da aber Tannen auf dem Balkon, selbst bei gute Pflege nur 2-3 Jahre überlebenden haben wir uns dieses Jahr für eine Zypresse entschieden. Die können im Topf sehr lange halten und sah, wenn auch noch klein, geschmückt echt toll aus.
Danke für diese Tipps! Ich kaufe mein Christbaum jedes Jahr bei dem gleichen Händler und habe im letzen Jahr hier in meiner Gegend gefragt wie wir den Baum noch benutzen können bevor wir ihn entsorgen. Es gibt einen kleinen Park mit Ziegen und Pferden und jetzt nehme ich den Baum dort hin wo er diesen Tieren zum fressen gegeben wird. In diesem Jahr werde ich das wieder nach Weihnachten machen und hoffe das es auch mehr Leute tun. Die Tiere freuen sich und wir müssen nicht alles einfach auf die Straßen schmeißen. Danke!
Vermeintlich hat man das Gefühl etwas schlechtes für die Umwelt zu tun wenn man einen Weihnachtsbaum kauft. Tatsächlich ist es aber gut für die Umwelt. Denn es gibt extra Flächen die für Tannenbäume freigehalten werden. Diese können nicht gerodet oder bebaut werden. Heimische Vögel finden dort reichlich Futter und viel CO2 wird in den Bäumen gespeichert. Jedes Jahr werden tausende Bäume gepflanzt. Super für die Umwelt. Das einzige was man beachten könnte um noch besser für die Umwelt zu sorgen wäre einen Tannenbaum zu kaufen der ökologisch gepflanzt und gepflegt wurde. Sprich ohne Chemiekeule. Quelle Quarks&Co.
Ich würde den Pferden und Ziegen meinen Baum bringen aber nun bin ich unsicher ob Schadstoffe auf den Nadeln sind und von den Tieren nicht vertragen wird. Hauptsache man kann ihn noch verwerten für einen guten Zweck.