Kuh der Woche: Kon­fe­renz für Tiere

Kuh der Woche: Konferenz für Tiere

Das war’s jetzt. Aus und vor­bei. Der Som­mer 2016 ist offi­zi­ell been­det. Nicht, dass ich frei­wil­lig Schluss gemacht hät­te. Aber der Kalen­der ließ mir kei­ne Wahl und der Herbst stand schon mit schar­ren­den Hufen vor der Tür. Aber kei­ne Sor­ge, lie­ber Som­mer, der Abschied ist nicht für immer. Wir haben nur eine kur­ze Bezie­hungs­pau­se. Übri­gens: Auch wenn viel geme­ckert wur­de über den angeb­lich so schlech­ten Som­mer, jen­seits der gefühl­ten Wahr­neh­mung war es der „wärms­te Som­mer aller Zei­ten“.

Kuh der Woche: CITES COP 17

Der Kuh der Woche ist dies­mal eine Kon­fe­renz. Lang­wei­lig? Von wegen! Es geht um Ele­fan­ten, Nas­hör­ner und Haie, Wil­de­rer, ille­ga­len Raub­bau und den Kampf gegen die Arten-Mafia. Hört sich an wie der Stoff aus dem ein Hol­ly­wood-Thril­ler gemacht sein könn­te? Ganz so falsch ist das nicht. Der inter­na­tio­na­le Arten-Schmug­gel ist neben Waf­fen und Dro­gen eines der lukra­tivs­ten, kri­mi­nel­len Geschäf­te welt­weit. Den Wil­de­rern einen Schritt vor­aus zu sein ist also wich­ti­ger denn je. Auch mit die­ser Pro­ble­ma­tik wird sich die 17. Ver­trags­staa­ten­kon­fe­renz des Washing­to­ner Arten­schutz­ab­kom­mens (kurz CITES) im süd­afri­ka­ni­schen Johan­nes­burg beschäf­ti­gen. Alle Hin­ter­grün­de und WWF-For­de­run­gen gibt es hier.  Unser Vor­stand Chris­toph Hein­rich mahn­te in einer Pres­se­er­klä­rung, dass „kurz­fris­ti­ge Han­dels­in­ter­es­sen nicht über Arten­schutz“ gestellt wer­den dürfen.

Holl­wood fürs Nashorn

Auch WWF-Bot­schaf­ter und Hol­ly­wood-Star Jared (Kreisch!) Leto hat sich ange­sichts der Kon­fe­renz zu Wort gemel­det. Leto (Kreisch!) setzt sich seit meh­re­ren Jah­ren für den Schutz der bedroh­ten Nas­hör­ner welt­weit ein. Er hat daher im Vor­feld zu CITES ein ent­spre­chen­des Plä­doy­er für TIME veröffentlicht.

Flip­per in Kiel

Und dann tauch­te plötz­lich Flip­per in Kiel auf. Und die BILD frag­te an, ob es mög­lich ist, dass sich „För­de-Flip­per“ in einen Jet­ski ver­liebt hat. Ähm… Nein… Spaß (in wel­cher Form auch immer) dürf­te es dem Gro­ßen Tümm­ler trotz­dem berei­ten mit Jet­skis um die Wet­te zu schwim­men oder sich mit einem Was­ser­strahl absprit­zen zu las­sen. Oder wie es die BILD tref­fen auf den Punkt brach­te: „Roland Gram­ling (34), Pres­se­spre­cher des WWF Deutsch­land glaubt weni­ger an Lie­be, denn an kör­per­li­che Freu­den.“ Fra­ge am Ran­de: Muss ich der BILD eigent­lich immer mein wah­res Alter nennen?

Fin­det Dorie noch ein Riff?

Jetzt aber genug an schlüpf­ri­gen Bou­le­vard­ge­schich­ten aus dem Leben der Mee­res­säu­ger. Wir blei­ben zwar im Oze­an, wen­den uns aber lie­ber kind­ge­rech­ter Unter­hal­tung zu. Kom­men­de Woche star­tet die sehn­lich erwar­tet Fort­set­zung von „Fin­det Nemo“ in den Kinos. Der Ani­ma­ti­ons­film „Fin­det Dorie“ stellt den unter Amne­sie lei­den­den Palet­ten-Dok­tor­fisch in den Mit­tel­punkt. Dorie ver­sucht trotz klei­ne­rer (und grö­ße­rer) Gedächt­nis­aus­set­zer ihre Fami­lie wie­der­zu­fin­den. Der WWF hofft aller­dings, dass die Nach­fra­ge nach Zier­fi­schen auf­grund des Films nicht so explo­diert wie beim erfolg­rei­chen Vor­gän­ger und ver­weist in einer Erklä­rung auf die Bedro­hung der Koral­len­rif­fe (die Hei­mat der tie­ri­schen Kino-Hel­den) weltweit.

Und bit­te nicht das Klo runter!

Klei­ne Archiv-Notiz zum Schlus­se: In „Fin­det Nemo“ flüch­tet der Titel­held aus sei­nem Aqua­ri­um, indem er sich in der Toi­let­te run­ter­spü­le lässt. Das führ­te damals dazu, dass Kin­der welt­weit ihre Zier­fi­sche auf die­sem Weg in die Frei­heit ent­las­sen woll­ten. Kei­ne gute Idee! Der WWF warn­te davor, das Mot­to „Free Nemo!“ auf die­se Wei­se umzusetzen.

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Roland Gramling ist Exil-Franke, Frankfurt-Fan und Berlin(West)-Bewohner. Nach dem Online-Journalismus-Studium in Darmstadt wechselte er auf die dunkle Seite der Macht und verkaufte seine Seele an die PR und Pressearbeit.Seit 2008 ist er Pressesprecher beim WWF Deutschland und seitdem auf der Suche nach dem Kuh des Lebens (oder zumindest der Woche). Er findet Pandas süß und Wölfe cool und hält Lady Gaga für die größte Poetin seit Oscar Wilde. Sonntags ist er stets am Tatort und damit grundsätzlich verdächtig.Kurzweilige Desorientierung ist mitunter beabsichtigt aber nie gewollt. Er kann nicht über sich selbst lachen und hält das auch noch für witzig. Fleisch kommt ihm nicht auf den Teller aber gerne mal unters Messer. Für ihn ist das Internet noch total Neuland-mäßig, aber die gedruckte Zeitung schon längst tot. In diesem Sinne: Muuuh!
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