Kli­ma: Die CO2-Uhr tickt — und was Du tun kannst

Wir müssen alle auch unser Konsumverhalten ändern CC0 David Kovalenko https://unsplash.com/photos/G85VuTpw6jg

Der Kli­ma Fuß­ab­druck von uns Men­schen ist enorm. Noch nie zuvor hat eine ein­zel­ne Art so einen gro­ßen Ein­fluss auf die Erde aus­ge­übt. For­scher spre­chen vom Anthro­po­zän, dem geo­lo­gi­schen Zeit­al­ter der Men­schen. Gegen­über vor­in­dus­tri­el­len Wer­ten haben die mensch­li­chen Akti­vi­tä­ten bei­spiels­wei­se die glo­ba­le Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur bereits um etwa 1 Grad Cel­si­us erwärmt, wie der Welt­kli­ma­rat (IPCC) in sei­nem Son­der­be­richt fest­stellt. Über Land ist die Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur sogar bereits um 1,53°C gestiegen.

Die­se fort­schrei­ten­de Erd­er­hit­zung beschleu­nigt das Arten­ster­ben und bedroht die Lebens­grund­la­gen von uns Men­schen. Jedes Zehn­tel Grad Cel­si­us zählt! Um die kri­ti­schen Fol­gen der Erd­er­wär­mung zu begren­zen, set­zen For­scher ein Limit von 1,5 Grad Cel­si­us. Sonst droht die Erde für uns Men­schen zum lebens­feind­li­chen Ort zu werden.

Wir müs­sen CO2 spa­ren für das Kli­ma — doch wieviel?

Wir müs­sen spa­ren, so viel ist klar. Doch wie viel genau? Der Welt­kli­ma­rat hat errech­net, dass die gesam­te Mensch­heit der­zeit etwa 42 Mil­li­ar­den (Gt) CO2-Äqui­va­len­te (CO2e) emit­tiert. Das ent­spricht 1331 Ton­nen pro Sekun­de. Um das 1,5‑Grad-Ziel nicht zu rei­ßen, dür­fen wir aber aktu­ell nur noch 350 Mil­li­ar­den Ton­nen aus­sto­ßen und müss­ten danach aber sofort auf null (!) Emis­sio­nen run­ter. Und dabei blei­ben. Bei unse­rem aktu­el­len Tem­po haben wir bereits in acht Jah­ren die­ses Bud­get erschöpft. Noch schlim­mer: Der­zeit steu­ern wir auf eine durch­schnitt­lich min­des­tens drei Grad hei­ße­re Welt zu.

Kli­ma-Fuß­ab­druck: 12,36 Ton­nen CO2e pro Jahr

Nicht nur Poli­tik und Wirt­schaft ste­hen unter enor­men Hand­lungs­druck, auch wir Indi­vi­du­en müs­sen unse­ren Bei­trag leis­ten. Schließ­lich ent­ste­hen Treib­haus­gas­emis­sio­nen durch unse­ren Kon­sum. Nimmt man die Treib­haus­gas­emis­sio­nen eines gan­zen Lan­des zusam­men und teilt sie durch die Anzahl an Men­schen in die­sem Land, ent­steht der Kli­ma-Fuß­ab­druck eines Durch­schnitts­bür­gers die­ses Lan­des. So stößt der/die Durch­schnitts­deut­sche etwa 12,36 Ton­nen CO2e pro Jahr aus, wie Berech­nun­gen von ESU-ser­vices für den WWF erge­ben. Das ent­spricht einer Lebens-Kli­ma­bi­lanz von fast 1000 Ton­nen CO2e – 1 Mil­li­on Kilogramm.

Damit lie­gen wir Deut­schen weit über dem welt­wei­ten Durch­schnitt von 7,4 Ton­nen pro Jahr. Doch auch die­ser ist viel zu hoch. Das Umwelt­bun­des­amt hat das Not­wen­di­ge bereits auf den Punkt gebracht: “Von 12 Ton­nen CO2e auf unter 1 Ton­ne CO2e pro Per­son und Jahr”.

Der Kli­ma Fuß­ab­druck unse­res Kon­sums entscheidet

Mit jeder noch so klei­nen Kon­sum­entschei­dung tref­fen wir also täg­lich eine Wahl dar­über, wie hoch die Erd­er­hit­zung aus­fal­len soll. Bewusst oder unbe­wusst. Das Gute dar­an: Wir haben die Wahl. Wenn wir uns gegen kli­ma­schäd­li­che Pro­duk­te ent­schei­den, besteht kein Anreiz für Unter­neh­men, die­se anzu­bie­ten. Kon­kret für Deutsch­land und vie­le ande­ren Län­der heißt das: Wir essen zu viel Fleisch und Milch­pro­duk­te. Wir wer­fen Unmen­gen genieß­ba­rer Lebens­mit­tel weg. Ver­schwen­den Strom und Wär­me, fah­ren zu viel Auto und mit Kreuz­fahr­schif­fen. Flie­gen zu viel. Kli­ma­freund­li­che­re Alter­na­ti­ven gibt es zu genüge!

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Ver­rin­gern alle ihren Fuß­ab­druck, ver­bleibt den­noch ein Rest­so­ckel an CO2e‑Emissionen, den wir durch per­sön­li­che Kon­sum­entschei­dun­gen nicht wei­ter  ver­min­dern kön­nen. Hier­zu zäh­len neben Emis­sio­nen für unse­ren Grund­kon­sum an Ernäh­rung, Woh­nen, Mobi­li­tät. Bei­spiels­wei­se aber auch Emis­sio­nen für staat­li­che Dienst­leis­tun­gen wie Ver­wal­tung, Gesund­heit und Bil­dung sowie all­ge­mei­ne Infra­struk­tu­ren. Damit auch die­ser Rest­so­ckel ver­klei­nert wer­den kann, braucht es die gemein­sa­me Anstren­gung unse­rer Gesellschaft.

Auf die Stra­ße für das Kli­ma — wann, wenn nicht zum Kli­ma­streik ? © Bernd Lau­ter / WWF

Letz­ten Endes kön­nen not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen nur gelin­gen, wenn alle mit anpa­cken: Zivil­ge­sell­schaft, Wirt­schaft und Poli­tik. Helft uns des­halb dabei, dass der Schutz des Erd­kli­mas in der Öffent­lich­keit und bei der Poli­tik gehört wird! Nutzt eure Stim­me und enga­giert euch. Bei Wah­len, bei Demons­tra­tio­nen wie dem welt­wei­ten Kli­ma­streik am 20. Sep­tem­ber, in den sozia­len Medi­en und im Gespräch mit dei­ner Fami­lie und dei­nen Freunden.

Die Reduk­ti­on unse­res Fuß­ab­drucks ist ein Gemein­schafts­pro­jekt und lebens­lan­ge Auf­ga­be jedes ein­zel­nen gewor­den. Letzt­lich geht es um die exis­ten­zi­el­le Fra­ge: Wie viel Umwelt­schä­den will ich im Lau­fe mei­nes Lebens ver­mei­den und wel­che Welt möch­te ich mei­nen (Enkel-)Kindern und allen künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen hin­ter­las­sen. Schließ­lich wer­den wir unse­ren Kin­dern und Enkel­kin­dern eines Tages die Fra­ge beant­wor­ten müs­sen, war­um wir nichts getan haben, um die Erd­er­hit­zung zu stoppen?

Mit dem WWF-Kli­ma­rech­ner könnt ihr euren per­sön­li­chen Fuß­ab­druck berech­nen und her­aus­fin­den, wo eure größ­ten Ein­spar­po­ten­zia­le liegen.

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Ich bin beim WWF in der Partnerschaft mit EDEKA im Einsatz für Klimaschutz und nachhaltigen Konsum. Der ökologische Fußabdruck unserer Lebensgewohnheiten bedroht unsere eigene Existenz. Das müssen wir ändern, wenn wir unseren Nachkommen einen lebendigen und bewohnbaren Planeten hinterlassen wollen. Zum Gelingen kann jede/r beitragen, denn "viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern." [Stefan Zweig]
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