„Über 18.000 Menschen haben schon unterschrieben! Lasst uns die #Lebensmittelverschwendung stoppen!“ Oder: „Riff-Schutz statt Wirtschaftsinteressen! Unterschreibt für das Great Barrier Reef!“ Kommt euch das bekannt vor? Immer wieder rufen wir vom WWF dazu auf, Petitionen zu unterschreiben. Unsere Kampagne zur Lebensmittelverschwendung haben wir erst am 18. Juni begonnen. Und schon jetzt haben wir dank euch über 31.000 Unterschriften (Stand 06.07.2015) gesammelt. Das ist großartig, vielen Dank dafür.
Kampagnen und Petitionen
Wir wurden aber auch gefragt, warum wir eigentlich immer dieses Mittel wählen. Oder auch, was Petitionen eigentlich bringen.
Tatsächlich arbeiten wir gerne mit Petitionen. Und zwar immer dann, wenn wir denken, so unsere Ziele am ehesten zu erreichen. Wenn wir beispielsweise Politiker überzeugen wollen, weil sich unserer Meinung nach dringend etwas ändern muss, dann macht eine solche Petition Sinn. Vor allem wenn es viele Menschen gibt, die ähnlich darüber denken.
Unsere Arbeit am Beispiel der Lebensmittelverschwendung:
Am Anfang stand unser Ziel, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2020 um 50 Prozent zu verringern. Anschließend ging es um die Frage: Wie wollen wir das erreichen? Dafür haben sich unsere Fachreferenten inhaltlich damit auseinander gesetzt und die Studie “Das große Wegschmeißen” verfasst.
Darin stehen alle wichtigen Zahlen und Fakten zu diesem Thema. Abschließend haben wir konkrete Forderungen abgeleitet, um unser Ziel zu erreichen. Dafür gibt es leider keine Zauberformel, die wir nur auszusprechen brauchen und schon funktioniert alles so, wie wir uns das vorstellen. Es ist entscheidend, dass ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet und sich daraufhin auch Verhaltensweisen ändern. Wie wollen wir das erreichen?
- Wir geben euch (und uns) Verbrauchern Ideen, wie wir zuhause Lebensmittelverschwendung vermeiden können. Dafür haben wir die Webseite iamnature.de veröffentlicht.
- Wir beraten Unternehmen, was sie etwa in einer Kantine oder beim Verkauf von Lebensmitteln anders machen können.
- Und wir fordern von der Politik, einen Aktionsplan zu erarbeiten, der gemeinsam mit Verbrauchern, Unternehmen und NGOs einen gesetzlichen Rahmen zur Vermeidung der Lebensmittelverschwendung schafft.
Dafür brauchen wir die Petition. Denn sie holt alle diejenigen ab, die ebenfalls der Meinung sind und mit uns die Politiker in die Pflicht nehmen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Wir wollen damit den Leuten eine Stimme geben und so den Druck auf die einzelnen Fraktionen im Bundestag erhöhen.
Der Schwarm: Unsere Kampagne zur europäischen Fischereipolitik (GFP)
Dieser Ansatz hat sich schon in vergangenen Kampagnen sehr bewährt. Mit unserer Kampagne „Wir sind der Schwarm“ haben wir die Politiker in Deutschland und der EU überzeugt, sich für ein Ende der Überfischung in Europa einzusetzen. Wir haben getrommelt und ihr habt uns geholfen. Am Ende einer langen Kampagne haben wir unsere Argumente und schließlich Bundesministerin Ilse Aigner unsere Petition zur nachhaltigen Fischereipolitik in Europa in überreicht — mit großem Erfolg.
Mit Petitionen die Umwelt schützen
Petitionen führen nicht immer zu Veränderungen. Aber wir sind überzeugt, dass sie zusammen mit anderen Maßnahmen ein wichtiger Baustein zum Erfolg einer Kampagne sind. Denn eure Stimmen geben uns den Rückenwind, den wir in all unseren Gesprächen mit Politikern, Unternehmen und Verbraucherzentralen brauchen, um unser Ziel zu erreichen: Die Natur zu schützen.
Natürlich — und das will ich auch gar nicht verheimlichen — hat eine Petition für uns auch immer den Mehrwert, dass wir neue Unterstützer finden. Der Fokus liegt aber eindeutig auf der Adressierung unserer Ziele.