Gemü­se des Monats: Man­gold essen im Juni

Unser Gemüse des Monats: Mangold

Im Juni kön­nen wir schon rich­tig viel aus regio­na­lem Anbau ern­ten. Blu­men­kohl, Fen­chel und Kohl­ra­bi sind zum Teil schon ern­te­reif. Unser Gemü­se des Monats ist aber Man­gold, der Ende Juni auch schon aus regio­na­lem Anbau zu haben ist. Vie­len ist er wahr­schein­lich aus dem Urlaub in Ita­li­en oder Kroa­ti­en bekannt, aber auch hier schmeckt er ganz fantastisch.

War­um gera­de Mangold?

Man­gold ist ein enger Ver­wand­ter der Roten Bete und ein sehr kalo­rien­ar­mes und vit­amin­rei­ches Gemü­se. Er lie­fert Jod und Magne­si­um und ist ein wun­der­ba­rer Eisenlieferant.

Doch Vor­sicht: Man­gold ist ein guter Nitrat­spei­cher. Das bedeu­tet, dass er das im Boden vor­han­de­ne Nitrat in grö­ße­ren Men­gen auf­nimmt, als ande­re Pflan­zen. Nitrat – und vor allem Nitrit, das durch bestimm­te che­mi­sche Pro­zes­se aus Nitrat ent­ste­hen kann – kann für den Men­schen gesund­heits­schä­di­gend sein. Klar, Pflan­zen brau­chen Stick­stoff, zum Bei­spiel aus nitrat­hal­ti­gem Dün­ger, aber zu viel darf es auch nicht sein. Bei öko­lo­gi­scher Land­wirt­schaft wird kein syn­the­ti­scher Dün­ger ver­wen­det. Die Dün­gung erfolgt über Mist, Gül­le oder stick­stoff­bin­den­de Pflan­zen, die im Vor­jahr auf der Flä­che ange­baut wer­den. Daher kommt es meist nicht zu Über­dün­gung, wie im kon­ven­tio­nel­len Gemü­se­an­bau. Kauft daher den Man­gold am bes­ten aus öko­lo­gi­scher Land­wirt­schaft, denn so könnt ihr sicher sein, dass die Böden nicht über­düngt wer­den und somit zu viel Nitrat ins Grund­was­ser (und in den Man­gold) gelangt.

Wie kann man Man­gold am bes­ten zubereiten?

Grund­sätz­lich gibt es zwei ver­schie­de­ne Man­gold-Sor­ten. Den Stiel­m­an­gold, der mit sei­nen grü­nen Blät­tern und roten Stie­len beson­ders hübsch aus­sieht. Und den Schnitt-Man­gold, der dün­ne­re Stie­le hat und sel­te­ner zu fin­den ist.

Nach dem Waschen schnei­det ihr den Man­gold am bes­ten in mit­tel­gro­ße Strei­fen. Beim Stiel­m­an­gold düns­te ich die Stie­le am liebs­ten zuerst mit etwas Knob­lauch und Zwie­bel an, bevor ich die Blät­ter hin­zu­ge­be. Auch blan­chiert schmeckt er lecker – und ist sehr hübsch, weil er so sei­ne grü­ne Far­be behält. Dazu ein­fach die Blät­ter zwei Minu­ten in hei­ßem Was­ser kochen und danach direkt in kal­tes Was­ser legen. Anschlie­ßend kann man ihn als lecke­re Bei­la­ge mit etwas Oli­ven­öl, Zitro­ne und Salz genie­ßen oder wei­ter­ver­ar­bei­ten. Ob Sup­pe, Quiche, oder Pes­to – im Grun­de geht alles.

Tipp: Manch­mal kann Man­gold ein pel­zi­ges Gefühl im Mund und an den Zäh­nen hin­ter­las­sen (kennt man auch von Spi­nat oder Rha­bar­ber). Das liegt an der Oxal­säu­re, die er ent­hält. Um die Säu­re zu hem­men, ein­fach län­ger kochen oder beim Kochen eine Pri­se Zucker hinzugeben.

Was man sonst noch beach­ten sollte

Man­gold soll­tet ihr am bes­ten frisch genie­ßen, denn er hält sich nach der Ern­te nur etwa zwei Tage. Am bes­ten wickelt ihr ihn in ein feuch­tes Tuch und lagert ihn im Gemü­se­fach des Kühl­schranks. Wenn der Stiel ver­färbt oder gum­mi­ar­tig ist, lie­ber Fin­ger weg, dann ist der Man­gold schon etwas älter.

Wenn man Zitro­ne mit Man­gold kom­bi­niert, kann man eigent­lich gar nichts falsch machen. Schmeckt immer. Versprochen!

Wie­so über­haupt regio­nal und sai­so­nal essen?

Regio­nal“ und „sai­so­nal“ schei­nen in den letz­ten Jah­ren zu den Buz­zwords der kul­ti­vier­ten Esse­rIn­nen gewor­den zu sein. Doch sai­so­na­le Lebens­mit­tel aus der Regi­on sind mehr als ein hip­per Trend, tra­gen sie doch zur Ver­rin­ge­rung der kli­ma­schäd­li­chen Treib­haus­ga­se bei.

  • Sai­so­na­le Pro­duk­te ver­mei­den Kli­ma­ga­se, da sie nicht extra aus dem Aus­land beschafft wer­den müs­sen und ohne künst­li­che Wär­me­zu­fuhr im Frei­land wachsen.
  • Regio­na­le Pro­duk­te ver­brau­chen durch­schnitt­lich 48 mal weni­ger Treib­stoff als ein­ge­flo­ge­nes Obst und Gemüse.

Wer wis­sen möch­te, wel­che wei­te­ren Obst- und Gemü­se­sor­ten im Novem­ber kli­ma­freund­lich ver­zehrt wer­den kön­nen, der wer­fe einen Blick in unse­ren Sai­son­ka­len­der.

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Ich bin überzeugter Omnivor! Einmal im Jahr kaufe ich einem befreundeten Neuland-Bauern ein Schwein ab. Der Metzger im nächsten Dorf zerlegt es für meine fünfköpfige Familie. Seitdem ich 1992 Abitur in Berlin machte, versuche ich bei Umweltorganisationen die Welt zu retten. Die persönliche Weltrettung wurde jedoch während meines Geographiestudiums etwas abgebremst. Politisch zu arbeiten ist richtig spannend. Nicht nur weil ich die Leute, die abends im Fernsehen kommen, teilweise persönlich treffe. Mich regt jedoch die Respektlosigkeit auf allen Seiten auf. Also, wenn euch etwas an meinen Blogeinträgen respektlos erscheint, sagt es mir.-Matthias hat den WWF inzwischen verlassen-

Kommentare (4)

  • Mangold ohne Knoblauch wäre einfach nur fad... wobei ich doch lieber Spinat habe. Für all diejenigen die noch Tipps brauchen wie man den Knoblauchgeruch wieder loswerden kann, sollten mal hier vorbeischauen: http://knoblauchgeruch-loswerden.de/
    Guten Appetit Christian

  • Guten Tag ,
    sehr schöner Text, mich würde es jedoch interessieren, ob man Mangold auch nicht ganz einfach in größeren Mengen entsaften kann.
    Es ist ja dann höher konzentriert, also mehr Vitamine im Körper mit weniger Aufwand, da man es einf?ach nur Trinken muss.
    Dann wären in 1-2 Gläsern Mangoldsaft locker so viel Mangold drin wie man nicht essen kann, müsste man sich dann Gedanken wegen dem Nitrat machen(auch wenn es aus ökologischem Anbau ist)?

    mfg
    safak

  • Hali-Hallo

    Ich habe total vergessen das es Mangold gibt, mein Mutter hat früher viel mit Mangold gekocht und dein Blog hat mich erinnert! Von den Nahrungswertangaben ist Mangold ja fast vergleichbar mit Spinat- zumindest von dem Eiweißgehalt usw. Ich glaub ich werde bei der nächsten Möglichkeit Mangold kaufen, entwerder zum Kochen oder für mein Smoothie vor dem Workout ;)- obwohl sich ein Mangold Quiche auch verlockend anhört.

    MfG,

    Marcus

  • Hey,
    danke für den Artikel. Witzig finde ich allerdings, dass unter "Regional und Saisonal" Zitrone als Geschmackstipp gegeben wird. Wie wäre es mit einem sauren Apfel? :)

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