Luch­se: Paa­rungs­zeit am Betzenberg

Luchs Lucky gibt in der Paarungszeit seine Freiheit auf - freiwillig © SNU-RLP-Annina-Prüssing

Luch­se sind Ein­zel­gän­ger. Außer in der Paa­rungs­zeit. Zwi­schen Febru­ar und April sind die Luch­se auf der Suche. Die Tie­re mar­kie­ren inten­siv ihre Gebie­te.  Mit einem lang­ge­zo­ge­nen „Ouuuuh“ suchen sie ein­an­der. Auch der in der Pfalz frei­ge­las­se­ne Kuder Lucky sucht drin­gend Part­ne­rin­nen — Mono­ga­mie ist ja bei männ­li­che Luch­sen Fehlanzeige.

Die Luchs­in Chia­ra hat es ihm dabei augen­schein­lich beson­ders ange­tan. Sie lebt im Wild­ge­he­ge Bet­zen­berg bei Kai­sers­lau­tern, einen Stein­wurf von dem berühm­ten Fuß­ball­sta­di­on ent­fernt. Doch das war für Lucky kein Hindernis.

Drei Luch­se: Über­ra­schung in der Paarungszeit!

Am Frei­tag­mit­tag fiel dem Chef-Tier­pfle­ger Bru­no Wal­zer auf, dass anstatt zwei auf ein­mal drei Luch­se im Gehe­ge saßen. Neben Chia­ra lag ein wei­te­rer Luchs, der da nicht hin­ge­hör­te. Er konn­te schnell iden­ti­fi­ziert wer­den: Lucky. Der war über den Zaun in das Gehe­ge geklet­tert. Aus der Frei­heit, in die Gefan­gen­schaft. Zu Chiara.

Gehe­ge­be­such in der Paarungszeit

Bei Chia­ra im Gehe­ge schien es Lucky durch­aus gut zu gefal­len. Der Ver­such schlug fehl, ihn durch das geöff­ne­te Tor nach drau­ßen zu las­sen. Es dun­kel­te schon. Lucky und Chia­ra hat­ten noch min­des­tens eine Nacht vor sich. Erst am nächs­ten mor­gen konn­te Lucky betäubt werden.

Bei der Gele­gen­heit wur­de ein Gesund­heits­check durch­ge­führt und er bekam auch ein neu­es GPS Hals­band. Die Bat­te­rie näher­te sich ohne­hin ihrem Ende. Die GPS-Hals­bän­der lie­fern uns wich­ti­ge Daten zu Lebens­wei­se und Beu­te­spek­trum der Tie­re. Sie haben eine Akku­lauf­zeit von 1–2 Jah­ren und sind mit einer Soll­bruch­stel­le ver­se­hen, damit sie nach 2–3 Jah­ren von selbst abfallen.

Lucky wur­de im Anschluss wie­der in sei­nem Revier aus­ge­setzt. Allei­ne, aber frei. Die Tra­ge­zeit bei Luch­sen beträgt rund 2,5 Mona­ten. Danach wer­den zwei bis fünf Jun­ge gebo­ren. Wir wer­den sehen, was sich dann im Wild­park Bet­zen­berg tut.

Wil­kom­men in der Pfalz! © SNU-RLP-Annina-Prüssing

Ein neu­es Luchs-Weibchen

Eine gute Nach­richt noch für Lucky: Nur weni­ge Tage zuvor wur­de in der Pfalz übri­gens erneut ein Luchs aus­ge­sie­delt. Num­mer 15. Mala, 18 Kilo­gramm schwer – und ein Weib­chen. Ouuuh.

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Ich bin Programmleiter Wildtiere Deutschland und Europa beim WWF und beschäftige ich mich vor allem mit den großen heimischen Säugetieren, die bei uns einstmals ausgerottet waren, jetzt aber wieder zurückkehren! Der WWF möchte dazu beitragen, dass Wolf, Luchs & Co. hier wieder eine Heimat finden. Auch persönlich bin ich oft im Wald unterwegs, mache mich auf Spurensuche und erfreue mich an naturnahen Wäldern, wo der Mensch die Natur Natur sein lässt.--- Moritz hat den WWF inzwischen verlassen ---
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