Siche­re Lebens­mit­tel: Zwei Tipps für mehr Klar­heit beim Einkauf

Ist in Lebensmitteln drin, was draufsteht? Und welche Folgen haben Zusatzstoffe? © iStock / Getty Images

Unge­süß­ter Cap­puc­ci­no mit fast 50 Pro­zent Zucker, Moz­za­rel­la-Piz­za mit mehr Eda­mer als Moz­za­rel­la, Sach­sen-Milch, die nicht in Sach­sen her­ge­stellt wird – immer wie­der gibt es Pro­duk­te, die uns durch die Auf­ma­chung, Her­kunfts­an­ga­ben oder Zuta­ten irre­füh­ren. Der Ver­brau­cher ist durch die Viel­zahl an Infor­ma­tio­nen, Labels, Sie­geln und Klein­ge­druck­tem sowie­so schon häu­fig ver­wirrt und fühlt sich durch sol­che Anga­ben getäuscht. Was ist gut für mich und die Umwelt? Woher stammt das Pro­dukt? Wel­che Zusatz­stof­fe sind ent­hal­ten und wel­che Wir­kun­gen haben die­se? Das ist oft nicht leicht her­aus­zu­fin­den. Lebens­mit­tel sind zwar so sicher wie nie zuvor, aber Miss­trau­en herrscht bei vie­len Ver­brau­chern den­noch, ob die Lebens­mit­tel­in­dus­trie den Ver­brau­cher nicht täu­schen möch­te, wo immer es geht.

Tipp 1: Irre­füh­rung wirk­sam melden

[bctt tweet=“Seit 2011 kann man auf www.lebensmittelklarheit.de fal­sche Ver­pa­ckungs­an­ga­ben bemän­geln.” username=“wwf_deutschland”] Seit dem Start sind aufwww.lebensmittelklarheit.de 9000 Pro­duk­te gemel­det wor­den. In mehr als 30 Pro­zent der Fäl­le reagier­ten die Her­stel­ler und änder­ten das Eti­kett. Das fin­de ich einen gro­ßen Erfolg. Wer also ein Pro­dukt ent­deckt und sich denkt, „das stimmt doch nicht“, der kann sich auf dem Por­tal anmel­den und dies dort einstellen.

Aber rei­chen die­se Informationen?

Farb­stof­fe, Kon­ser­vie­rungs­mit­tel und jede Men­ge ver­schie­de­ner E‑Nummern: Das The­ma Zusatz­stof­fe ist für vie­le Men­schen, die nicht Lebens­mit­tel­che­mie stu­diert haben, ein Buch mit sie­ben Sie­geln. Was sind das für Stof­fe und wie gesund und umwelt­ver­träg­lich sind sie? Die­ses Wis­sen ist wich­tig für die eige­ne Kauf­ent­schei­dung, steht aber auf kei­ner Verpackung.

In der deut­schen Lebens­mit­tel­her­stel­lung sind laut Gesetz etwa 316 Zusatz­stof­fe zuge­las­sen. Die EU-Öko-Ver­ord­nung erlaubt dage­gen nur 49 Zusatz­stof­fe. Vie­le Zusatz­stof­fe gel­ten nicht nur als gesund­heit­lich bedenk­lich, son­dern sind mitt­ler­wei­le gen­tech­nisch hergestellt.

Tipp 2: Bio-Pro­duk­te haben weni­ger Zusatzstoffe

Wer sich grund­sätz­lich unsi­cher ist, soll­te auf Bio set­zen. Eini­ge Bio-Ver­bän­de wie zum Bei­spiel Bio­land set­zen nur 23 als unbe­denk­lich ein­ge­stuf­te Zusatz­stof­fe ein. Die­se müs­sen außer­dem frei von gen­tech­nisch ver­än­der­ten Orga­nis­men sein.

Und um noch siche­rer zu gehen: Bio-Pro­duk­te aus der Regi­on, die sai­so­nal ver­füg­bar und mög­lichst wenig ver­ar­bei­tet sind, das sind noch die bes­ten Pro­duk­te – für mich und die Umwelt!

Unser Sai­son-Kalen­der: Essen im Rhyth­mus der Natur
Referent für Agrarrohstoffe und Tierhaltung beim WWF Deutschland. Landwirtschaft prägt mein Leben. Mich fasziniert dabei, dass es die weltweit einzige Wirtschaftsweise ist, die dank der Photosynthese in der Lage ist mehr zu erzeugen, als sie verbraucht. Und das mit der Natur und nicht gegen sie - das ist wahre Nachhaltigkeit! Ich bin Landwirt, Entwicklungshelfer, landwirtschaftlicher Berater, Einkäufer für Bio-Ölsaaten gewesen und jetzt Projektleiter für nachhaltigere Nutztierfütterung. -Markus hat den WWF inzwischen verlassen-
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