Lauch essen im Dezember!
Okay, gleich zu Beginn möchte ich zwei Dinge loswerden. Erstens: Lauch und Porree sind ein und dasselbe Gemüse. Zweitens: Lauch oder Porree, Breitlauch, Winterlauch, Welschzwiebel, Gemeiner Lauch, Spanischer Lauch, Aschlauch, Fleischlauch kann zu Blähungen führen. Jetzt ist es raus und wir vergessen jetzt einfach wieder. Denn Lauch ist einfach ein super Wintergemüse, das wir in Deutschland super in seiner Wintervariante bis Februar kaufen können, ohne dass es aus dem Mittelmeerraum zu uns gebracht werden muss.
Warum gerade Lauch?
Lauch ist keine Kalorien‑, aber eine Vitaminbombe und wunderbar würzig. Lauch enthält eine ganze Liste von gesunden Vitaminen: Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Natrium, Eisen sowie an Vitamin C, Vitamin E, Provitamin A und Vitamine der B‑Gruppe. Also genau das Richtige für eine gesunde Ernährung im Winter. Als Zwiebelartige enthalten die Blätter auch die typischen Öle, die uns beim Schneiden zum Weinen bringen können. Also einfach eine Taucherbrille aufsetzen oder den Lauch von jemand anderem schneiden lassen!
Schön ist er auch, der Lauch
Lauch ist ein Alium-Gewächs und kann, lässt du es auswachsen, eine wunderschöne Blüte entwickeln. Das ist mir in diesem Jahr in meinem Garten passiert. Hunderte kleine, lila Blüten bilden einen wunderschönen Ball. In Deutschland wird er überall dort angebaut, wo es gute Böden gibt. Denn Lauch braucht ein fettes Saatbeet und eine gute Nährstoffsättigung.
Was kann man damit machen?
Gebraten, gedünstet, gekocht, geschmort — Lauch ist sehr vielseitig einsetzbar. Er kann als angebratenes Gemüse zu Nudeln, in Aufläufen, auf Salaten oder auch pur aus dem Backofen gegessen werden. Sowohl der weiße Mittelteil, als auch die grünen Blätter sind essbar. Lauch wird oft als Zwiebelersatz in Suppen verwendet oder als Grundlage für Gemüsebrühen. Für mich persönlich ist Lauch einfach eine der überzeugendsten Grundlagen für Eintöpfe und den habe ich in diesem Jahr auch aus meinem Gartenlauch gemacht. Hier das Rezept:
Scharfe Lauch-Sellerie Suppe für 4 Personen
Zutaten:
1 kg Lauch
250 g Sellerie
3–4 Kartoffeln
1 Peperoncini (VegetarierInnen können dies auch einfach weglassen)
200 g Saure Sahne / Creme Fraiche
250 ml Weißwein (Tipp: den Rest der Riesling-Flasche zum Essen trinken)
Salz, Pfeffer
Öl / Butter
1 Liter Gemüsebrühe
Brotcroutons (altbackenes Brot in Würfel schneiden. Ordentlich Oliveröl drauf und in der Pfanne rösten. Anschließend pfeffern und salzen.)
So wird’s gemacht:
Lauchstange längst aufschneiden und gründlich waschen, denkt daran, dass die Stangen nur weiß sind, weil sie in der Erde stecken. Das bedeutet, es ist Erde zwischen den Blättern. Die Stangen fein schneiden. Sellerie und Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Sellerie- und Kartoffelwürfel in dem Öl oder Butter anbraten; nach ca. 3–5 Minuten mit etwas Brühe angießen und weitere 10 Minuten kochen, anschließen schnell pürieren und in einer Schüssel zwischenlagern.
Den Lauch in Öl oder Butter 2 Minuten anbraten. Gut aufpassen, denn er verbrennt schnell und das macht ihn bitter. Mit dem Weißwein ablöschen und köcheln lassen. Dabei schwimmt die Peperoncini bereits im Weißwein. Anschließend den Brüherest und den Kartoffel – Selleriebrei zum Lauch geben und weitere 10 Minuten aufkochen lassen. Schlußendlich creme Fraiche rein und mit Salz und Pfeffer würzen. Servieren und Brotcroutons drauf. Guten Appetit!
Was man bei Lauch beachten sollte
Lauch sollte am Besten immer im Ganzen gekauft werden, damit er richtig frisch ist. Das erkennt ihr außerdem daran, dass die Blätter tiefgrün und der Mittelteil strahlend weiß sind. Um ihn lange frisch zu halten, solltet ihr ihn kühl und trocken lagern und auf keinen Fall waschen, bevor ihr ihn in den Kühlschrank legt. Im Kühlschrank hält er sich bis zu zwei Wochen. Und falls ihr ihn doch einmal vergessen habt, müsst ihr ihn nicht gleich wegschmeißen. Einfach ein paar Schichten der äußeren Blätter entfernen, bis ihr wieder zu weißen und knackigen Schichten vorstoßt.
Wieso sollte ich überhaupt regional und saisonal essen?
„Regional“ und „saisonal“ scheinen in den letzten Jahren zu den Buzzwords der kultivierten EsserInnen geworden zu sein. Doch saisonale Lebensmittel aus der Region sind mehr als ein hipper Trend, tragen sie doch zur Verringerung der klimaschädlichen Treibhausgase bei.
- Saisonale Produkte vermeiden Klimagase, da sie nicht extra aus dem Ausland beschafft werden müssen und ohne künstliche Wärmezufuhr im Freiland wachsen.
- Regionale Produkte verbrauchen durchschnittlich 48 mal weniger Treibstoff als eingeflogenes Obst und Gemüse.
Wer wissen möchte, welche weiteren Obst- und Gemüsesorten im November klimafreundlich verzehrt werden können, der werfe einen Blick in unseren Saisonkalender.