“Viel­leicht war ihr Tod ja nicht umsonst”

Die verhungernde Eisbärendame als traurige Zeugin des Klimawandels © Kerstin Langenberger

Kers­tin Lan­gen­ber­gers Foto des ver­hun­gern­den Eis­bä­ren ging um die Welt. Auch bei uns auf face­book wur­de kein Bild jemals so oft kom­men­tiert. Im Inter­view erzählt die Foto­gra­fin von der Ent­ste­hung des Fotos, was mit dem Eis­bär danach geschah und von ihrer Arbeit in Schnee und Eis.

Ein ver­hun­gern­der Eis­bär — wie kam es zu die­ser erschüt­tern­den Aufnahme? 

Im Juli 2015 durch­quer­ten wir auf einem Expe­di­ti­ons­schiff die Hin­lo­pen­stra­ße auf Spitz­ber­gen. Plötz­lich sahen wir einen gel­ben Punkt auf einer Eis­schol­le: ein Eis­bär! Obwohl wir noch weit ent­fernt waren, stand das Tier auf und mach­te uns deut­lich, dass es unse­re Anwe­sen­heit nicht schätz­te. Unser Kapi­tän dreh­te sofort ab, denn spä­tes­tens jetzt erkann­ten alle, dass die­ser trau­ri­ge Eis­bär viel zu dünn war. Da wir ihn nicht stö­ren woll­ten, setz­ten wir unse­ren Kurs gen Süden fort. Er leg­te sich wie­der auf sei­ne dün­ne Eis­schol­le und trieb im neb­li­gen Nie­sel­re­gen schnell außer Sicht. Jeder an Bord war sehr betrof­fen. Wir wis­sen alle, dass die Natur auch grau­sam sein kann und den Eis­bä­ren eine eher düs­te­re Zukunft pro­gnos­ti­ziert wird. Aber das mit eige­nen Augen zu sehen, hat mich sehr bewegt.

Ein Eis­bär auf dem Weg in eine unge­wis­se Zukunft. © Kers­tin Langenberger

Was vie­le Nut­ze­rIn­nen der sozia­len Netz­wer­ke inter­es­siert: Wis­sen Sie, wie es mit dem Eis­bä­ren weiterging?

Die­ses ver­mut­lich jun­ge bis mit­tel­al­te Weib­chen war schon so der­ma­ßen abge­ma­gert, dass sie nach unse­rer Begeg­nung wahr­schein­lich nur noch ein paar Tage gelebt haben dürf­te. Even­tu­ell könn­te sie schon am dar­auf­fol­gen­den Tag ertrun­ken sein, denn die­se Eis­schol­le war nicht groß und dürf­te sie nicht viel län­ger getra­gen haben. An ein Hap­py End glau­be ich daher lei­der nicht, so sehr ich es mir auch wün­schen wür­de. Ver­dammt trau­rig das Ganze.

Machen Sie auf Ihren Rei­sen öfter solch trau­ri­ge Begegnungen?

Die­ser Eis­bär war ein extre­mer Fall. Ich habe auf mei­nen Rei­sen in die hohe Ark­tis schon öfters tote Bären gese­hen und oft auch sehr abge­ma­ger­te Tie­re, aber ein so der­ma­ßen aus­ge­hun­ger­ter Bär ist mir noch nie begeg­net. Mir sind aber auch schon vie­le gesun­de und fet­te Eis­bä­ren begeg­net, die gibt es zum Glück auch. Gera­de im Pack­eis nörd­lich und öst­lich von Spitz­ber­gen trifft man kugel­run­de, vor Leben nur so strot­zen­de Eis­bä­ren. Aber die Schat­ten­sei­te gibt es eben auch: Tie­re, die an Land gestran­det sind, weil sich das Eis Jahr für Jahr wei­ter zurück­zieht. Eis­bä­ren jagen in ers­ter Linie Rob­ben, und die hal­ten sich dort auf, wo Treib­eis das Meer bedeckt. Eis­bä­ren­männ­chen kön­nen ihr gan­zes Leben auf dem Eis blei­ben und sind daher oft wohl­ge­nährt. Die Weib­chen aber gehen an Land, um dort ihre Jun­gen zu gebä­ren. Da sich Win­ter für Win­ter weni­ger Treib­eis bil­det, stran­den die Weib­chen mit ihren neu­ge­bo­re­nen Jun­gen oft an Land, wo sie kaum Nah­rung finden.

So soll­te es aus­se­hen: Eis­bä­ren­fa­mi­lie auf Spitz­ber­gen. © Kers­tin Langenberger


Wel­che Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels haben Sie auf Ihren Rei­sen durch die Ark­tis und Ant­ark­tis beob­ach­ten können?

Genau das glau­be ich auf Spitz­ber­gen beob­ach­ten zu kön­nen: dass es immer weni­ger Eis­bä­ren­weib­chen gibt und sie oft viel mage­rer sind, als die Männ­chen. Zudem gibt es immer weni­ger jun­ge Bären, die den Sprung ins Erwach­se­nen­da­sein über­le­ben. Das ist der Kli­ma­wan­del mit sei­nen Aus­wir­kun­gen!  Auch habe ich beob­ach­tet, wie sich in unglaub­li­chem Tem­po Glet­scher zurück­zie­hen. Eini­ge Glet­scher­zun­gen auf Spitz­ber­gen und auf der ant­ark­ti­schen Halb­in­sel zie­hen sich Jahr für Jahr 100 — 300 Meter zurück: Wenn ich an einen Ort zurück­keh­re, kann es sein, dass ich plötz­lich ganz neu­es Land sehe, das im Jahr zuvor noch unter Eis lag.

Auch die Tier- und Pflan­zen­welt ver­än­dert sich. Die auf Käl­te spe­zia­li­sier­ten Tie­re und Pflan­zen fin­den immer weni­ger geeig­ne­ten Lebens­raum. Auch dar­um gehen die Bestands­zah­len sehr vie­ler Arten ste­tig zurück. Dafür sind dort nun plötz­lich Arten, die dort vor­her nicht leben konn­ten. Auf Spitz­ber­gen sind in den letz­ten Jah­ren plötz­lich Feu­er­qual­len im Meer auf­ge­taucht, die es dort vor­her nie gab. Sie wer­den vom Golf­strom bis in die Ark­tis gebracht. Sie ernäh­ren sich vom tie­ri­schen Plank­ton und ste­hen damit in direk­ter Kon­kur­renz zu fast allen ande­ren Tie­ren: Fische, Vögel und Wale fin­den nun weni­ger Nah­rung. Mei­ner Erfah­rung nach ist der Kli­ma­wan­del die stärks­te Trieb­kraft für die­se rasan­ten Veränderungen.

Wenn das Eis schmilzt. © Kers­tin Langenberger

Haben Sie über­haupt noch Hoff­nung auf eine Zukunft mit Eisbären?

Ja, die habe ich, auch wenn ich natür­lich rea­lis­tisch sein muss. Eis­bä­ren leben mit und auf dem gefro­re­nen Meer: Ohne Treib- und Pack­eis wird es die Eis­bä­ren ver­mut­lich nicht mehr lan­ge geben. Wis­sen­schaft­ler sagen, dass das Pack­eis extrem anfäl­lig für Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen ist. Wird es nur unwe­sent­lich wär­mer, schmilzt es, aber wenn es meh­re­re Jah­re hin­ter­ein­an­der wie­der etwas käl­ter wird, bil­det es sich auch wie­der. Daher gehen vie­le Wis­sen­schaft­ler davon aus, dass das Pack­eis einen welt­wei­ten Tem­pe­ra­tur­an­stieg von maxi­mal 2 Grad Cel­si­us über­dau­ern wür­de. Das ist die ein­zi­ge Chan­ce, die die hoch­spe­zia­li­sier­ten Tie­re der Ark­tis haben. Und genau des­halb ist es so unglaub­lich wich­tig, die Erd­er­wär­mung jetzt zu bremsen.

Foto­gra­fin: Kers­tin Langenberger

Wel­chen Bei­trag kann der oder die Ein­zel­ne über­haupt leisten?

Klar, wir klei­nen Leu­te kön­nen nicht von heu­te auf mor­gen die Welt ver­än­dern. Wir sind aber sehr wohl in der Lage, klei­ne Din­ge zu ändern. Und wenn das mehr ist, als wir ges­tern noch gemacht haben, dann ist das ein Fort­schritt. Im End­ef­fekt dreht sich doch alles “nur” um das Redu­zie­ren von Kli­ma­ga­sen. Jedes biss­chen CO2 das wir ein­spa­ren, und sei es noch so wenig, unter­stützt schließ­lich das gro­ße Ziel, die Erd­er­wär­mung zu brem­sen. Weni­ger Auto fah­ren, sel­te­ner flie­gen, weni­ger Fleisch essen, bewuss­ter kon­su­mie­ren, sich lokal poli­tisch enga­gie­ren: Kli­ma­schutz fängt im Klei­nen an, und jeder kann sei­nen Bei­trag leis­ten, Tag für Tag! Ich habe so vie­le posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen erhal­ten von Men­schen, für die mein Eis­bär-Foto der letz­te Anstoß war, etwas in ihrem Leben zu ändern. So trau­rig die Begeg­nung mit der dür­ren Eis­bä­rin auch war — viel­leicht war ihr Tod ja nicht ganz umsonst.

Und die Politik?

Der­zeit ver­han­deln ja Ver­tre­ter vie­ler Staa­ten auf der Welt­kli­ma­kon­fe­renz in Paris. Es geht bei die­ser Kon­fe­renz aber nicht nur um das Welt­kli­ma, son­dern um die Arten­viel­falt unse­rer Erde, den Schutz von Res­sour­cen und die Ver­mei­dung von Kon­flik­ten — also um nichts gerin­ge­res als die Zukunft der Mensch­heit. Die Zeit für Kom­pro­mis­se ist vor­bei: Jetzt brau­chen wir Taten und Ver­än­de­rung! Ich habe so vie­le posi­ti­ve Bewe­gun­gen in Deutsch­land gese­hen, so vie­le klei­ne Pro­jek­te, Taten und Hoff­nungs­trä­ger: Es ist ermu­ti­gend zu sehen, was wir schon erreicht haben. Dar­auf aber darf sich unse­re Regie­rung nicht aus­ru­hen, die Ener­gie­wen­de in Deutsch­land muss sich jetzt end­lich ein­mal in die rich­ti­ge Rich­tung bewe­gen, also weg von Koh­le und hin zu einem gerin­ge­ren Aus­stoß von CO2. Wenn uns die­ser gro­ße Schritt end­lich gelin­gen wür­de, könn­ten wir ein welt­wei­tes Signal gegen den Kli­ma­wan­del set­zen. Genau das wün­sche ich mir von den deut­schen Poli­ti­kern und deren Ver­tre­tern auf der Klimakonferenz.

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Journalistin und Videoredakteurin beim WWF. Ich mag Essbares aus der Natur, Umweltphilosophie und digitale Delikatessen. Außerdem glaube ich noch immer daran, dass wir alle gemeinsam mit nur wenig Mühe viel verbessern können.

Kommentare (76)

  • Warum hilft man solchen Tieren nicht durch eine Futtergabe? Will man hier nicht in die "freie Natur" eingreifen, obowhl es allerhöchste Not wäre?
    Verstehe nicht, wie man das traurig finden und ein Foto schießen kann, aber der Eisbärendame nichts von dem Schiffsproviant (mehrere Dosen Bohnen zum Beispiel) geben kann...

    • Hallo Michael, eine Futtergabe wäre aus mehreren Gründen nicht sinnvoll gewesen. Erstens sind Eisbären Karnivoren (Fleischfresser), die Eisbärin hätte die von dir vorgeschlagenen Bohnen – wenn sie sie überhaupt gefressen hätte – gar nicht gut verdauen können. Zweitens wäre eine einmalige Futtergabe ein Tropfen auf den heißen Stein und hätte die Bärin nicht gerettet. Dazu hätte man sie schon einfangen und aufpäppeln müssen, was dem Expeditionsschiff der Fotografin zum einen sicherlich nicht möglich war, zum anderen aber auch gar nicht sinnvoll wäre, da man gerade bei Bären eine Gewöhnung an den Menschen unbedingt vermeiden sollte. Viel sinnvoller ist es, sich auf nachhaltige Eisbärhilfe zu konzentrieren. Was das heißt? Erderwärmung bremsen!

        • Das trifft den Nagel auf den Kopf.
          Dieses Argument hätte die Eisbärin sicher herzlich wenig interessiert und geht an der Sache vorbei.
          Dennoch: jeder, der die Natur beobachtet, also besonders auch Tierfilmer und -fotografen, werden Zeugen von Dramen, die in der Natur "normal" sind. Und diese Normalität soll ja gerade abgebildet werden. Soll ich eingreifen, wenn das verirrte Elefantenbaby von Hyänen umkreist wird? Oder soll ich dokumentieren, wie die Gesetze der Natur sich an diesem Beispiel darstellen? Oft wäre es ein Leichtes, zugunsten des bedrohten Individuums einzugreifen. Die meisten Tierfilmer halten weiter drauf. Ich wäre ein schlechter Tierfilmer, ich würde eingreifen. Im Fall der verhungernden Eisbärin gibt es außer dem zu Recht kritisierten einige Argumente, die ein Eingreifen wohl nicht erfolgreich hätten erscheinen lassen. Das arme Tier wäre wohl bei jeder Annäherung von der Scholle gewichen und wäre im Eiswasser verendet. Dennoch alle Sympathie denjenigen, die einen Hilfsimpuls verspüren! Und einen solchen vielleicht auch umsetzen.

  • Wieso wurde dem eisbãr nicht geholfen ?! Ich glaube kaum das der Eisbär signalisiert; helft mir bloss nicht?! Hauptsache gutes Foto für die Zeitung um Geld zu kassiern!

    • Hallo Sandra, wenn Du den gesamten Text aufmerksam gelesen hättest, hättest Du der Fotografin nicht diesen Vorwurf gemacht. Es wäre ein uferloses Unterfangen, jedem kranken und schwachen Tier in freier Wildbahn helfen zu wollen. Die Natur hat da ihre eigenen Gesetze.
      Schon alleine der Versuch, die Bärin einfangen zu wollen, damit man sie aufpäppeln kann, hätte wahrscheinlich zur Folge gehabt, dass sie ins Wasser gesprungen und vor Stress ertrunken wäre. Auch ist auf einem solchen Schiff nicht das nötige Robbenfleisch vorrätig, ebensowenig wie ein Eisbärkäfig.

      Wir haben zu unseren Haustieren ein sehr enges und meist liebevolles Verhältnis. Das darf man nicht 1:1 auf die Wildtiere übertragen.

      Den Vorwurf, dass es der Fotografin nur ums Geld ging, finde ich mehr als unfair.

      • Tja....die Natur hat in der Tat ihre eigenen Gesetze! Allerdings ist das hier ein von Menschen gemachtes Problem...

  • Meiner Meinung nach wenn der Mensch schon in die freie Natur eingreift um sie zu zerstören, dann kann er auch eingreifen um sie zu retten. Dieser biologische Mist ist einfach nur wissenschaftliche kranke Neugier um zu sehen, ob und was passiert damit man es dokumentieren kann. Genau das ist meine ganz klare Meinung, Leute die sagen:"Haben wir euch damals doch gesagt" braucht keiner. Sie sind hinderliche Besserwisser, die es besser wussten aber nur Neugierig daneben standen, fast sensationsgeil.
    Sorry dass ich das so sage, Aber lieber Leute die schweigen und handeln anstatt Berichterstatter die nur labern aber vor Ort die Möglichkeiten hatten zu handeln.
    Es geht dabei nicht nur um Eisbären oder gar nur um Tiere, jeder der nicht die Pflicht empfindet zu helfen, ist meiner Meinung nach am Lebensrecht vorbei.

    Hart aber herzlich

    P.S. : Darum nochmal herzlichen Dank an die Leute die sich jeden Tag dafür einsetzen helfen zu können und wenigstens ihren tropfen auf den heißen Stein gießen, ein Vorbild zum Menschsein.

    • Hallo Christian,

      Du sprichst mir mit Deinem Kommentar aus der Seele. Wir Menschen tragen jeden Tag aktiv oder passiv dazu bei, dass unser Lebensraum zerstört wird. Wir quälen und zerstören täglich. Und wir haben nicht die Begründung, dass wir unser Überleben sichern müssen. Sehr traurig. Meiner Meinung nach ein Tier seinem sicherem Schicksal zu überlassen ist ebenso grauenvoll als es selbst zu töten. Es geht um jedes einzelne Lebewesen. Und für ein Nichtstun gibt es keine Entschuldigung. Man kann vieles möglich machen, gerade mit Hilfe der Presse. Aber hier war ja nicht einmal der Gedanke an einen Versuch. Hauptsache Publicity. Sehr traurig

    • Dankeschön, ich teile vollkommen Ihre Meinung.
      Der Mensch schickt sich an, immer wieder alles besser zu wissen und sich damit zu rechtfertigen, auf dass er selbst keinen Nachteil erleidet.

    • Das finde ich gut, Christian. Endlich mal jemand, der nicht nur lamentiert, sondern etwas verändert. Echt klasse!!!!! Deswegen fährst du kein Auto und selbstverständlich fliegst du nicht in den Urlaub. Du isst kein Fleisch und kaufst nichts aus Plastik, um die Müllberge im Meer nicht zu vermehren. Du wohnst in einem Niedrigenergiehaus und den Strom, den du brauchst, erzeugst du dir mit Solartechnik selbst. Selbstverständlich trägst du keine Wolle aus Ausstralien oder Südamerika und keine Lederschuhe oder Ledertaschen, geschweige denn irgendetwas mit oder aus Fell. Und auch Billigprodukte aus Fernost sind in deinem Haushalt nicht zu finden. Du bist eben kein Schnacker, sondern ein echter "Handler".

  • Besser lieber bewegende Fotos in die Welt setzen, als in den Alltag zu starten und davon nichts zu wissen oder? Selbst wenn Sie und Ihre Mithelfer den Eisbären versucht hätten zu helfen, den sein Lebenraum kann ihn niemand mehr zurückgeben. Dann müsste man ja zu jedem Lebewesen die Frage stellen, warum man nicht hilft. Aber manchmal lässt es sich nicht ändern so traurig es ist. Manchmal kann man die Natur nicht aufhalten.

  • ...und ist bei Bekleidung für diese Art Reisen immer noch Pelzbesatz die erste Wahl? Ich kann das nicht mehr sehen...

    • ....bei Greenpeace gibt es interessante Infos zur Chemikalienbelastung durch Funktionskleidung/Outdoorkleidung. ......
      Da stelle ich mir die Frage, was denn nun überhaupt noch geht: Kunststoffprodukte/Synthetische Produkte haben alle ihren Ursprung in der Erdölchemie.... auch Mist ......Tiere töten für Pelze - auch Mist......Was nun?

      • Man muss das anziehen, was die Ureinwohner auch anziehen. Das ist umweltfreundlicher als Kunststoffe. Wenn wir von Fellen reden, die nicht mehr getragen werden sollen, ist das etwas völlig anderes. Da werden Tiere extra für die "Fellernte" gezüchtet, z.B. Marderhundei in China, zu Millionen. Denen wird dann, wen der Pelz "erntefertig" ist, das Fell lebend über die Ohren gezogen. Da kann man sich engagieren und aufregen und die Pelze nicht mehr tragen, usw. Aber denen, die sich in die bedrohte Eiswelt wagen, zu verbieten, sich mit Fellen zu bekleiden, ist zu einfältig. Ich weiss, was die Kunststoffe, die sonst verwendet werden für eine Schweinerei sind, ich habe 30 Jahre für eine dieser Firmen gearbeitet.

    • Bitte, es ist so schwer, die eigene Selbstgerechtigkeit aufzulösen,
      Die Klimaerwärmung zu verhindern fängt damit an, wie ich mich selbst fortbewege... zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto? Wie gelangt man denn zum Nordpol?

      Das mit der Bärin tut mir wirklich weh... was bleibt denn anderes, als es zu akzeptieren?

      • Da gibt es viele Möglichkeiten, z.B. sich bei Greenpeace engagieren, die haben schon vieles ins Lot gebracht. z.B. das Walfangverbot, auch wenn es noch Löcher hat, hilft es den Walen, oder bei foodwatch, oder eben hier bei WWF. Nur Mut und ran an die Tasten.

  • Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen - abgesehen vom Pelzbesatz, hier wäre Hilfe angesagt. Punkt.
    Der Eingriff in die Natur hat schon lange stattgefunden und ist vermutlich der Grund für den Zustand der Bärin - aber mit einem guten Fang Fische hätte man ihr eventuell genügend Kraft geschenkt um in der Folge wieder selbst erfolgreich zu jagen.
    Wenn man es versucht kann man verlieren - wenn man es nicht versucht HAT MAN SCHON VERLOREN!!!

  • Genau, es stoert mich auch enorm, wenn man bei solchen Themen ausgerechnet in einer Pelzmuetze posieren muss!

    • Kann mich Ihnen nur anschließen. Finde es völlig daneben, dass ich diese widerliche Pelz"mode" auch noch in solch einem Umfeld ertragen muss - ist schon schlimm genug, die ganzen Fellkragenträger auf der Straße tolerieren zu müssen. Und als Journalistin kann ich nur sagen: es gibt für mich Grenzen der Passivität. Nur des Fotos wegen tatenlos zuzusehen, wie eine Kreatur verhungert, finde ich einfach nur daneben.

  • ...sorry, schlecht formuliert - mit "abgesehen vom Pelzbesatz" meinte ich natürlich dass dieser mich ebenso stört wie die Verhaltensweise dem Elend zuzusehen.....

  • Ich kann mich da nur den bisherigen Äußerungen anschließen. Wieso konnte man der Bärin nicht helfen, auch Expeditionsschiffe haben in der Regel Harpunen oder ein Gewehr an Bord zur Selbstverteidigung. Wenn der Bärin Fleisch von Fisch oder Robbe etc. zur Verfügung gestellt worden wäre, hätte sie zu Kräften kommen können. Der Mensch kann wenn er will sehr viel mehr machen. Ich gehöre auch nicht zu den großen Rednern sondern zu den Machern, arbeite ehrenamtlich für den Tierschutz und setze mich für von Menschen gequälte, mißhandelte und nicht artgerechte Haltung von Tieren ein. Jedes Tier hat ein Recht auf versehrtes Leben und geachtet zu werden. Vor allem die Lebensräume der Tiere zu erhalten.

  • Na unsere Bundeskanzlerin hat die Arktis doch schon
    besucht ! Hatte sie nur die Sonne genossen oder hat sie sich über eine verhungerende Tierwelt auch interessiert ?

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