Meine australischen Kollegen haben heute eine gute Nachricht verkündet: Natur-Liebhaber, Taucher und die Leute vor Ort müssen nicht länger fürchten, dass im Weltnaturerbe Great Barrier Reef in Kürze Baggerschlamm über die Korallen gekippt wird. Stattdessen, so hat die neue Landesregierung vor Ort entschieden, soll der ausgebaggerte Meeresboden nun beim Verursacher entsorgt werden. Und zwar auf dem Hafengelände des Kohlehafens Abbot Point, den die indische Adani–Gruppe gemeinsam mit der australischen GVK zu einem der weltgrößten Kohlehäfen ausbauen will.
Die Kollegen und ich glauben langsam wieder an gute Zeiten für die Riff-Politik „down under“. Ende Januar gewann die „pro reef“ eingestellte Labor-Partei überraschend die Landeswahlen in Queensland – Zünglein an der Waage war das Wahlkampfthema „Schutz des Riffs“. Jetzt gibt es sogar einen offiziellen „Minister for the reef“ und die große Hoffnung, dass die frische Landesregierung ihre Wahlversprechen wahr macht und auf die konservative australische Regierung einwirkt. Ob das gelingt, zeigt sich voraussichtlich kommende Woche – dann geben Queensland und Australien den gemeinsamen „Reef 2050 Plan“ zur Beurteilung an die UNESCO weiter. Wir halten euch hier auf dem Laufenden.
Wir fordern beide Regierungen auf, bei den weiteren geplanten Hafenausbauten zu verbieten, dass der ausgebaggerte Schlick ins Weltnaturerbegebiet gekippt wird. Weiterhin fordern wir ausreichend Finanzierung (genau: 500 Mio. AUS Dollar), die nötig sind, um das Riff nachhaltig zu schützen.
Ob das Bauen von Häfen für noch mehr Kohleexporte eine gute Idee ist, darf man stark bezweifeln. Schließlich ist der Klimawandel langfristig die Top 1 Bedrohung des einmaligen Great Barrier Reefs.
Kommentare (0)