Eis­bä­ren könn­ten bis Ende des Jahr­hun­derts nahe­zu aus­ge­stor­ben sein

Es wird eng für die Eisbären. © Anne Thoma / WWF

Der Eis­bär ist längst zum Sym­bol­tier der Erd­er­hit­zung gewor­den. Eine neue Stu­die zeigt, wie dra­ma­tisch die Lage ist. Die Eis­bä­ren wer­den bis zum Ende des Jahr­hun­derts aus­ge­rot­tet sein, wenn nicht mehr gegen den Kli­ma­wan­del unter­nom­men wird. Bei einem Sze­na­rio mit den aktu­el­len Treib­haus­gas­emis­sio­nen wer­den alle Eis­bä­ren­po­pu­la­tio­nen bis auf eini­ge weni­ge bis 2100 zusammenbrechen.

Wis­sen­schaft­ler sagen, dass eini­ge Popu­la­tio­nen der Eis­bä­ren bereits ihre Über­le­bens­gren­zen erreicht haben, da das ark­ti­sche Meer­eis schrumpft, hieß es in einer Stu­die, die in der Zeit­schrift „Natu­re Cli­ma­te Chan­ge“ ver­öf­fent­licht wurde.

Den Eis­bä­ren geht das Fres­sen aus

Das Meer­eis ist seit Beginn der Satel­li­ten­auf­zeich­nun­gen Ende der 1970er Jah­re um etwa 13 Pro­zent pro Jahr­zehnt zurück­ge­gan­gen. Eis­bä­ren sind aber auf das Meer­eis ange­wie­sen, um Rob­ben zu jagen. Wenn das Eis bricht, müs­sen die Bären wei­te Stre­cken wan­dern. Oder an die Küs­te zie­hen, wo sie dar­um kämp­fen, Nah­rung zu fin­den und ihre Jun­gen zu füt­tern. Durch die Model­lie­rung des Ener­gie­ver­brauchs von Eis­bä­ren konn­ten die For­scher die Aus­dau­er­gren­zen der Eis­bä­ren berech­nen – und wann sie eben über­schrit­ten sein werden.

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Die Stu­die zeigt, dass zunächst die Über­le­bens­chan­cen der Jun­gen sin­ken. Die Weib­chen wer­den nicht genug Kör­per­fett haben, um Milch zu pro­du­zie­ren, um sie durch die eis­freie Jah­res­zeit zu bringen.

Erst­mals ein Datum

Es ist zwar für uns Wissenschaftler:innen nichts Neu­es, dass der Rück­gang des Meerei­ses die Zahl der Eis­bä­ren ver­rin­gern wird. Die Stu­die jetzt gibt aber erst­mals einen Zeit­rah­men, wann dies gesche­hen könn­te.

Hilf die Eis­bä­ren zurück aufs Eis zu kriegen!

Die Stu­die sagt auch vor­her, wann die Schwel­len­wer­te für das Über­le­ben der Eis­bä­ren in ver­schie­de­nen Tei­len der Ark­tis erreicht wer­den. Dies könn­te in eini­gen Gebie­ten bereits gesche­hen sein. Die zeit­li­che greif­ba­re, unmit­tel­ba­re Bedro­hung für die ver­schie­de­nen Eis­bä­ren­po­pu­la­tio­nen müs­sen wir als eine wei­te­re Erin­ne­rung dar­an ver­ste­hen, dass wir jetzt han­deln müs­sen, um die schlimms­ten Pro­ble­me der Zukunft gera­de noch abzuwenden.

Die Eis­bä­ren und wir – wir haben kei­ne Zeit mehr zu ver­lie­ren. Ich sage es immer, ich sage es wie­der. Ich hof­fe, dass ich es nicht mehr so oft sagen muss.

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Ich bin Artenschutz-Expertin und seit 2002 beim WWF. Bären sind meine Leidenschaft. Beim WWF setze ich mich u.a. für den Schutz der Eisbären im Arktis-Programm ein. Bevor ich zum WWF kam studierte ich Schwarzbär-Ökologie an der Virginia Tech University.

Kommentare (3)

  • Dass Eisbären immer noch bejagt werden (dürfen) und dies ebenfalls zu ihrem Aussterben beiträgt, wird hier gar nicht thematisiert. Eigentlich auch nicht verwunderlich. Denn der WWF positioniert sich nicht gegen die Jagd auf Tiere, ganz im Gegenteil. Denn wie man immer wieder hört, fördert der WWF sogar die Trophäenjagd. Eigentlich eine Schande. Das mindeste, was ich persönlich von einer Naturschutzorganisation erwarte ist, dass sie sich strikt GEGEN alle Arten von Jagd auf Tiere stellt, insbesondere gegen die Trophäenjagd. Jagd ist IMMER ein Eingriff in Ökosysteme und verursacht massiven Stress bei Wildtieren. Desweiteren ist die Jagd heutzutage in den allermeisten Fällen ethisch nicht mehr zu rechtfertigen. Dieser Kommentar soll absolut keine Stimmungsmache gegen den WWF sein. Ich persönlich bin nach wie vor WWF-Spender. Es ist nur so, dass Naturschutz und (Trophäen-)jagd abolut nicht zusammenpassen, sondern krasse Gegensätze sind.

  • Ich finde das schlimm. Jeder sollte seinen Beitrag leisten, dass so etwas nicht passiert. Deshalb finde ich das Thema Energiewende so spannend. Bei meiner Recherche über die Energiewende bin ich auf das Max Plank Institut gestoßen. Das Institut unterstützt interessante Projekte um die Energiewende voran zu treiben. Wer sich informieren möchte, sollte hier reinschauen https://cec.mpg.de/projekte/forschungsprojekte/

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