Affen am Abgrund

Der Koboldmaki ist einer der kleinsten Affen der Welt © Jürgen Freund / WWF

Heu­te beginnt das chi­ne­si­sche Jahr des Affen, doch für Goril­las, Lemu­ren oder Orang-Utans gibt es kei­nen Grund zum Fei­ern. Mehr als 60 Pro­zent aller Affen­ar­ten sind laut Welt­na­tur­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on IUCN bedroht. Zum letz­ten Jahr des Affen vor zwölf Jah­ren traf das ledig­lich auf jede vier­te Art zu.

Gefahr für die Affen

Die ver­mehr­te Zer­stö­rung der Tro­pen­wäl­der für Acker­bau und Vieh­hal­tung rot­tet unse­re nächs­ten Ver­wand­ten zuneh­mend aus. Als zusätz­li­che Bedro­hung kommt seit eini­gen Jah­ren die Wil­de­rei ins Spiel: Wäh­rend sie in Afri­ka wegen ihres Flei­sches als „bush­me­at“ gewil­dert wer­den, wer­den in Asi­en ihre Kör­per­tei­le auch für tra­di­tio­nel­le Medi­zin ver­wen­det. Zudem wer­den Jung­tie­re, bevor­zugt Orang-Utans und Kobold­ma­kis, gefan­gen genom­men, um als Haus­tie­re ver­kauft zu wer­den. Die Eltern­tie­re wer­den häu­fig zuvor getö­tet. Eini­ge Arten wie der brau­ne Brüll­af­fe, der Alao­tra-Bam­bus­le­mur und der rote Vari sind so in drei Affen­ge­ne­ra­tio­nen um mehr als 80 Pro­zent zurück­ge­gan­gen. Heu­te wer­den in Mada­gas­kar bereits 90 von 99 Affen­ar­ten als „bedroht“ ein­ge­stuft. Auch in Asi­en ist mit 75 Pro­zent bedroh­ter Arten die Lage dramatisch.

Was kön­nen wir tun?

Wel­che Arten der Wald­be­woh­ner noch das nächs­te Jahr des Affen in zwölf Jah­ren erle­ben kön­nen ist unge­wiss. Schutz­ge­bie­te, ein nach­hal­ti­ger Umgang mit natür­li­chen Res­sour­cen und ein akti­ver Kampf gegen Wil­de­rei sind die Eck­punk­te der Schutz­maß­nah­men, ohne die ein Erhalt vie­ler Popu­la­tio­nen nicht mög­lich ist. Der WWF setzt sich daher seit sei­ner Grün­dung für die Bewah­rung der Tro­pen­wäl­der und sei­ner Bewoh­ner ein, wie für die Bono­bos im Salonga-Nationalpark.

Licht­bli­cke

Ers­te Erfol­ge geben Grund zur Hoff­nung: Heu­te sind bereits zehn Pro­zent der mada­gas­si­schen Wäl­der geschützt, drei­mal mehr als noch vor zehn Jah­ren. Durch Aus- und Wei­ter­bil­dung von Ran­gern kön­nen vor allem Men­schen­af­fen wie die Goril­las, die meist außer­halb der Schutz­ge­bie­te leben, geschützt wer­den. Und in Suma­tra, der Hei­mat der Suma­tra-Orang-Utans, konn­ten wir rund 40.000 Hekt­ar Wald schüt­zen.

Das heu­te begin­nen­de Jahr des Feu­er-Affen ver­spricht nach chi­ne­si­scher Astro­lo­gie Erfin­dungs­geist und Enga­ge­ment, der Feu­er-Affe meis­tert auch Rück­schlä­ge, um sei­ne Zie­le zu errei­chen. Doch für unse­re nächs­ten Ver­wand­ten sieht es nicht gut aus, denn schon heu­te ste­hen vie­le Affen­ar­ten am Abgrund: 59 von ihnen sind laut Welt­na­tur­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on IUCN vom Aus­ster­ben bedroht, 117 wei­te­re gel­ten als stark gefähr­det. Das Jahr des Affen muss daher Anlass sein, die dra­ma­ti­sche Ent­wick­lung der Affen umzu­keh­ren und wei­ter aktiv gegen Wald­zer­stö­rung und Wil­de­rei zu kämpfen.

Wel­che Affen sind am stärks­ten bedroht? Schau in unse­rer Foto­stre­cke!

Den Affen helfen!

Skru­pel­lo­se Wil­de­rer rot­ten die Bono­bos aus.

Holt sie aus der Schusslinie!

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Durch und durch Naturliebhaberin und stets draußen unterwegs, ob beim Beachvolleyball oder Wassersport, beim Fotografieren oder Geocachen. Studierte Journalistin und VJ, nun im Dienste des Pandas und somit auch offiziell Umweltschützerin.
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