Kli­ma­schutz in der Indus­trie: Ab in die grü­ne Zukunft

Die Technologie für eine grüne Industrie steht in den Startlöchern CC0 Waldemar Brandt https://unsplash.com/photos/0vswdLWM3qg

Die Indus­trie ist ent­schei­dend für den Kli­ma­schutz. Denn nach der Ener­gie­wirt­schaft ist sie der zweit­größ­te Ver­ur­sa­cher von kli­ma­schäd­li­chen Gasen in Deutsch­land. Die Emis­sio­nen der Indus­trie wach­sen seit 2009 sogar immer noch. Bis 2030 müss­te die Indus­trie ihre Emis­sio­nen im Ver­gleich zu 1990 hal­bie­ren. Die Lücke zu die­sem Ziel wird aber der­zeit immer grö­ßer. Kann sich das über­haupt ändern?

Die Pro­duk­ti­on von Stahl, Zement und Grund­stoff­che­mi­ka­li­en sind für die Hälf­te der Emis­sio­nen der deut­schen Indus­trie ver­ant­wort­lich. Aber auch alle ande­ren Bran­chen der Indus­trie, zum Bei­spiel Maschi­nen­bau oder Elektronik/Elektrotechnik kön­nen einen wich­ti­gen Bei­trag zum Kli­ma­schutz leis­ten. Indem sie ihre Pro­zes­se ener­gie­spa­ren­der gestalten.

Die Tech­no­lo­gien für Kli­ma­schutz in der Indus­trie ste­hen bereit

Die Tech­no­lo­gien für einen kli­ma­freund­li­che Indus­trie ste­hen in den Start­lö­chern. Durch Ener­gie­ef­fi­zi­enz, Wei­ter­ent­wick­lung der Kreis­lauf­wirt­schaft, neue kli­ma­neu­tra­le Pro­zes­se und das Auf­fan­gen und Wie­der­ver­wen­den oder Spei­chern von CO2 las­sen sich Null-Emis­sio­nen in der deut­schen und euro­päi­schen Indus­trie erreichen.

Effi­zi­enz, Kreis­lauf­wirt­schaft, Inno­va­ti­on: Wel­che Geset­ze wir jetzt brauchen

Was fehlt ist das ent­schlos­se­ne Han­deln der Poli­tik. Die Bun­des­re­gie­rung muss die Wei­chen stel­len. Ins­be­son­de­re for­dern wir ein Geset­zes­pa­ket für Ener­gie­ef­fi­zi­enz. Und ein Geset­zes­pa­ket für eine Wei­ter­ent­wick­lung der Kreis­lauf­wirt­schaft. Dazu ein Geset­zes­pa­ket, um mit­tel- bis lang­fris­tig Inves­ti­tio­nen in neue Pro­zes­se zu ermög­li­chen. Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen dazu habe ich mal hier und hier zusammengestellt.

Um das Kli­ma­ziel bis 2030 ein­zu­hal­ten braucht es vor allem Ener­gie­ef­fi­zi­enz. Um lang­fris­tig Null­emis­sio­nen zu errei­chen, muss die Kreis­lauf­wirt­schaft wei­ter­ent­wi­ckelt, neue kli­ma­neu­tra­le Pro­zes­se ein­ge­führt und Rest­emis­sio­nen von CO2 abge­fan­gen und wie­der­ver­wen­det oder gespei­chert wer­den. © WWF Deutschland

Die kli­ma­neu­tra­le Indus­trie — was wird das kon­kret im All­tag für uns bedeuten?

Wir wür­den von der kli­ma­neu­tra­len Indus­trie lang­le­bi­ge, repa­rier­ba­re Pro­duk­te kau­fen kön­nen. Durch geteil­te Nut­zung und diver­se Sha­ring Model­le wer­den wir mehr Dienst­leis­tun­gen kau­fen und weni­ger Pro­duk­te. Das wür­de den Roh­stoff­be­darf unse­rer Gesell­schaft ver­rin­gern und damit das Kli­ma sowie dar­über hin­aus auch ins­ge­samt die Umwelt schützen.

Am Preis wer­den wir den Kli­ma­schutz nicht merken

Die Pro­duk­te, die es gäbe, wären aus kli­ma­neu­tra­len Mate­ria­li­en — ein­schließ­lich kli­ma­neu­tra­len Stahl, Zement und Kunst­stoff mit ener­gie­spa­ren­den Ver­fah­ren unter Ver­wen­dung erneu­er­ba­rer Ener­gien – her­ge­stellt. Davon wür­den wir im All­tag eigent­lich gar nichts mer­ken. Übri­gens auch nicht an den Prei­sen. Denn ein Auto aus kli­ma­neu­tra­lem Stahl wäre gera­de mal ein hal­bes Pro­zent teu­rer als ein her­kömm­li­ches Modell.

Fol­ge uns in Social Media

Eine Trend­wen­de zu kli­ma­neu­tra­ler Pro­duk­ti­on wäre frag­los auch ein Vor­teil für die deut­sche Indus­trie. So könn­te zum Bei­spiel der Anla­gen­bau von der Umstel­lung auf kli­ma­neu­tra­le Ver­fah­ren pro­fi­tie­ren. Kli­ma­schutz und Indus­trie­po­li­tik schlie­ßen sich nicht aus, son­dern kön­nen Hand in Hand gehen und so unse­ren Wohl­stand sichern.

Fol­ge uns in Social Media:
Ich bin beim WWF Referent für Klimaschutz und Energiepolitik. Dabei beschäftige ich mich vorrangig mit dem Industriesektor und Power-to-X-Technologien. Mit meinem Engagement beim WWF setze ich mich dafür ein, dass wir eine intakte Umwelt bzw. einen lebenswerten Planeten erhalten. Jede*r Einzelne kann einen wichtigen Beitrag leisten – sowohl unsere Konsumentscheidungen, als auch unser politischer Einfluss zählt! ++++Patrick hat den WWF inzwischen verlassen++++

Kommentare (3)

  • Danke für den tollen Beitrag darüber, wie auch Industrien zum Klimaschutz beitragen können. Wie der Blog schon sagt, stehen den Industrien die Mittel und Technologien für einen klimafreundlichen Betrieb zur Verfügung. Als die zweitgrößten Verursacher von klimaschädlichen Gasen sollten sie sich daher nicht weiter dieser Verantwortung entziehen.

  • Danke für den tollen Beitrag zum Thema "Klimaschutz in der Industrie". Mein kleiner Bruder möchte auch Elektrotechniker werden und informiert sich deshalb schon frühzeitig. Gut zu wissen, dass man als Elektrotechniker einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, indem man Prozesse energiesparender gestaltet.

  • Dass die Bedingungen, um die Industrie klimafreundlicher zu machen, bereits bestehen, möchten die meisten natürlich nicht hören. Mein Onkel, der eine kleine Firma besitzt, möchte in seinen Lagerräumen Abluftüberwachung einführen: sprich, dokumentieren, wie viel Energie durch Luftreinigung verbraucht wird. Es gilt, klimafreundlicher zu sein, und dies auch beweisen zu können. Wenn er das kann, können es die Großkonzerne schon lange!

Auch interessant
[Sassy_Social_Share]