Die Industrie ist entscheidend für den Klimaschutz. Denn nach der Energiewirtschaft ist sie der zweitgrößte Verursacher von klimaschädlichen Gasen in Deutschland. Die Emissionen der Industrie wachsen seit 2009 sogar immer noch. Bis 2030 müsste die Industrie ihre Emissionen im Vergleich zu 1990 halbieren. Die Lücke zu diesem Ziel wird aber derzeit immer größer. Kann sich das überhaupt ändern?
Die Produktion von Stahl, Zement und Grundstoffchemikalien sind für die Hälfte der Emissionen der deutschen Industrie verantwortlich. Aber auch alle anderen Branchen der Industrie, zum Beispiel Maschinenbau oder Elektronik/Elektrotechnik können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Indem sie ihre Prozesse energiesparender gestalten.
Die Technologien für Klimaschutz in der Industrie stehen bereit
Die Technologien für einen klimafreundliche Industrie stehen in den Startlöchern. Durch Energieeffizienz, Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft, neue klimaneutrale Prozesse und das Auffangen und Wiederverwenden oder Speichern von CO2 lassen sich Null-Emissionen in der deutschen und europäischen Industrie erreichen.
Effizienz, Kreislaufwirtschaft, Innovation: Welche Gesetze wir jetzt brauchen
Was fehlt ist das entschlossene Handeln der Politik. Die Bundesregierung muss die Weichen stellen. Insbesondere fordern wir ein Gesetzespaket für Energieeffizienz. Und ein Gesetzespaket für eine Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft. Dazu ein Gesetzespaket, um mittel- bis langfristig Investitionen in neue Prozesse zu ermöglichen. Ausführliche Informationen dazu habe ich mal hier und hier zusammengestellt.
Die klimaneutrale Industrie — was wird das konkret im Alltag für uns bedeuten?
Wir würden von der klimaneutralen Industrie langlebige, reparierbare Produkte kaufen können. Durch geteilte Nutzung und diverse Sharing Modelle werden wir mehr Dienstleistungen kaufen und weniger Produkte. Das würde den Rohstoffbedarf unserer Gesellschaft verringern und damit das Klima sowie darüber hinaus auch insgesamt die Umwelt schützen.
Am Preis werden wir den Klimaschutz nicht merken
Die Produkte, die es gäbe, wären aus klimaneutralen Materialien — einschließlich klimaneutralen Stahl, Zement und Kunststoff mit energiesparenden Verfahren unter Verwendung erneuerbarer Energien – hergestellt. Davon würden wir im Alltag eigentlich gar nichts merken. Übrigens auch nicht an den Preisen. Denn ein Auto aus klimaneutralem Stahl wäre gerade mal ein halbes Prozent teurer als ein herkömmliches Modell.
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Eine Trendwende zu klimaneutraler Produktion wäre fraglos auch ein Vorteil für die deutsche Industrie. So könnte zum Beispiel der Anlagenbau von der Umstellung auf klimaneutrale Verfahren profitieren. Klimaschutz und Industriepolitik schließen sich nicht aus, sondern können Hand in Hand gehen und so unseren Wohlstand sichern.
Kommentare (3)
Danke für den tollen Beitrag darüber, wie auch Industrien zum Klimaschutz beitragen können. Wie der Blog schon sagt, stehen den Industrien die Mittel und Technologien für einen klimafreundlichen Betrieb zur Verfügung. Als die zweitgrößten Verursacher von klimaschädlichen Gasen sollten sie sich daher nicht weiter dieser Verantwortung entziehen.
Danke für den tollen Beitrag zum Thema "Klimaschutz in der Industrie". Mein kleiner Bruder möchte auch Elektrotechniker werden und informiert sich deshalb schon frühzeitig. Gut zu wissen, dass man als Elektrotechniker einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, indem man Prozesse energiesparender gestaltet.
Dass die Bedingungen, um die Industrie klimafreundlicher zu machen, bereits bestehen, möchten die meisten natürlich nicht hören. Mein Onkel, der eine kleine Firma besitzt, möchte in seinen Lagerräumen Abluftüberwachung einführen: sprich, dokumentieren, wie viel Energie durch Luftreinigung verbraucht wird. Es gilt, klimafreundlicher zu sein, und dies auch beweisen zu können. Wenn er das kann, können es die Großkonzerne schon lange!