IPBES: Weck­ruf für Poli­tik und Wirt­schaft mehr für den Arten­schutz zu tun

Geht von der IPBES in Paris für den Artenschutz jetzt auch Hoffnung aus? CC0 Stephen Leonardi https://unsplash.com/photos/-UWtb-3v6jQ

Der IPBES hat eine alar­mie­ren­de Öko-Inven­tur der Erde gelie­fert. Die Voll­ver­samm­lung des Welt­bio­di­ver­si­täts­rats (Inter­go­vern­men­tal Sci­ence-Poli­cy Plat­form on Bio­di­ver­si­ty and Eco­sys­tem Services/IPBES) ende­te in Paris mit der Ver­ab­schie­dung der IPBES-Stu­die für Poli­tik und Unter­neh­men. Der IPBES-Bericht zum öko­lo­gi­schen Zustand der Erde zeigt, dass der Raub­bau an der Natur immer schnel­ler voranschreitet.

Trotz­dem steckt dar­in auch ein gro­ßer Erfolg für den Arten­schutz. Der IPBES ist das Pen­dant zum Welt­kli­ma­rat IPCC, des­sen Berich­te Weg­be­rei­ter für das Pari­ser Kli­ma­schutz­ab­kom­men waren.  Der IPBES-Bericht hat also genau die sel­be Bedeu­tung wie der Bericht zum Zustand des Kli­mas. Alle 132 Mit­glied­staa­ten haben jetzt in Paris ihre Unter­schrift unter den Bericht gesetzt. Jetzt muss die wis­senswchaft­li­chen Ergeb­nis­se zum Arten­schutz von den Poli­ti­kern genau­so ernst genom­men werden.

Was im IPBES Bericht zum Arten­schutz steht

Hier in Paris wur­de end­gül­tig klar: Die herr­schen­de Vor­stel­lung vom ewi­gen Wirt­schafts­wachs­tum führt in die öko­lo­gi­sche Sack­gas­se. Das haben wir jetzt auch wis­sen­schaft­lich unter­mau­ert: 150 Wis­sen­schaft­ler aus 50 Län­dern schrei­ben das auf 1800 Sei­ten. Mehr als ein Vier­tel der unter­such­ten Tier-und Pflan­zen­grup­pen sind bedroht – mehr als je zuvor in der Mensch­heits­ge­schich­te. In den nächs­ten Jahr­zehn­ten dro­hen etwa eine Mil­li­on Arten zu ver­schwin­den. Der Trei­ber des rapi­den nega­ti­ven Wan­dels in der Natur ist ein­deu­tig der Mensch und sei­ne mas­si­ven Ein­grif­fe in die glo­ba­len Öko­sys­te­me, vor allem durch Inten­si­vie­rung der Land­wirt­schaft, Abhol­zung der Wäl­der und Ressourcenabbau.

Die Zah­len aus dem IPBES Bericht lügen nicht

Wir hol­zen zu viel Wald ab. Wir zer­schnei­den den Lebens­raum von Pflan­zen und Tie­ren mit Stra­ßen, Schie­nen und Sied­lun­gen. Wir pla­nen Natur bei unse­rer Wirt­schaft nicht hin­rei­chend mit ein. Wir über­be­an­spru­chen Luft, Boden und Was­ser. Wir dre­hen am Ther­mo­stat der Erde. Wir plün­dern die Welt­mee­re und mül­len sie zu mit Plas­tik. Wir wil­dern, über­fi­schen, beu­ten alles aus. Damit sägen wir am Ast, auf dem wir sitzen.

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Spä­tes­tens jetzt muss jedem klar sein: Wir müs­sen des­halb schleu­nigst begin­nen, in den natür­li­chen Gren­zen der Erde zu wirt­schaf­ten. Ins­be­son­de­re in Poli­tik und in Unter­neh­men. Aber auch jeder Ein­zel­ne. Dazu gehört, dass wir zügig unse­re Land­wirt­schaft, Finanz- und Wirt­schafts­sys­te­me auf Nach­hal­tig­keit umstellen.

Es darf nach dem IPBES Bericht kein Zurück mehr geben

Der Mensch steht nicht über den öko­lo­gi­schen Netz­wer­ken, son­dern ist fest mit ihnen ver­wo­ben. Wir brau­chen einen radi­ka­len Wan­del in Wirt­schaft und Kon­sum, bei der Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on und im welt­wei­ten Han­dels. Es darf kein „busi­ness as usu­al“ mehr geben. Es ist an den poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern und Unter­neh­mens­füh­rern, die Fak­ten ernst zu neh­men — und kon­se­quen­ter als bis­her umzusteuern.

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Leidenschaftlicher Naturliebhaber und schon seit 1982 für den Umweltschutz im Einsatz: Zuerst beim Bundesamt für Naturschutz, beim Bundesumweltministerium, als Geschäftsführer des Deutschen Bundes für Vogelschutz (heute NABU) und schließlich im eigenen Beratungsunternehmen. Seit 2009 als Leiter der internationalen Naturschutzpolitik beim WWF für die biologische Vielfalt unterwegs. Mir ist besonders wichtig, dass die Rechte von Tieren und Pflanzen gestärkt werden und mit skrupelloser Ausbeutung der Natur Schluss ist. Alle Länder sollen auch mehr Geld für ihren Schutz zur Verfügung stellen. Am Wochenende erlebe ich Land und Leute am liebsten auf dem Fahrrad und freue mich auf regionale Spezialitäten zum Essen und zum Trinken.- Günter hat den WWF inzwischen verlassen -

Kommentare (6)

  • Macht und Gier nach Geld regiert leider unsere Welt !
    Da könnten wir noch so viel machen, die Bosse der Welt
    würden doch nur darüber Lachen !
    Arme kaputte Welt !

  • Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.

    Die Indianer haben die Zerstörung der Welt schon sehr früh erkannt. Vielleicht ist das der Grund, dass sie immer noch „ klein gemacht“ werden und oft verfolgt.

  • Ich finde das Tiere sehr wertvoll für die Welt sind und wenn sie aussterben dann,
    ist das nicht gut sondern schlecht.
    Ich liebe Tiere aber es gibt auch Tiere die ich nicht mag aber ich lasse sie trotzdem am Leben.

  • Ich hoffe es ist ein Weckruf für die Politik und die ganze Menschheit. Denn jeder kann im täglichen Leben etwas tun gegen das Artensterben und den Klimawandel, und somit auch andere Menschen dafür sensibilisieren. z.B. keine Steinwüste als Garten, sondern Blumen und Sträucher pflanzen und Plastikartikel soweit wie möglich vermeiden.
    In welcher trostlosen Welt werden sonst nachfolgende Generationen leben?!
    Es muss gehandelt werden, und zwar sofort!

  • Der UN_KLIMA- und Artenschutz sind endlich zur eindeutig erkennbaren und Generationen übergreifenden Zielorientierung für die Menschheit geworden.
    Alles Handeln, gerade in den Sektoren Landwirtschaft, Finanz-/ Wirtschaftssysteme,
    ist zu hinterfragen, dann wird sukzessive die Grundlage für eine Ökosoziale Marktwirtschaft gelegt, welche mit Kreativität und Begeisterung im Sinne der Nachwachsenden Generationen auch ökonomisch nachhaltig erfolgreich umzusetzen ist. (- siehe Ethisches Investment / international ethical investment)

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