Schon jetzt sind ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten bei uns vom Aussterben bedroht. Und dann kommt auch noch die Klimakrise obendrauf. Studien zufolge werden in den nächsten Jahrzehnten zwischen fünf und 30 Prozent unserer einheimischen Arten verloren gehen. Manche Tiere und Pflanzen können sich einfach nicht schnell genug an den Klimawandel anpassen. Oder ihr Lebensraum, zum Beispiel ein Feuchtgebiet, verschwindet schlicht und ergreifend. Auch veränderte Konkurrenz- und Nahrungsbeziehungen können zum Problem werden, wenn etwa plötzlich neue Fressfeinde auftauchen oder Beutetiere verschwinden.
Drei Beispiele für Arten, die von der Klimakrise betroffen sind:
Der Kuckuck wird sein Ei nicht los
Viele Zugvögel fliegen wegen der höheren Temperaturen im Herbst später Richtung Süden. Und kehren im Frühling eher wieder zurück. Der Kuckuck hat dadurch ein großes Problem: Er kommt gewöhnlich erst Ende April zurück nach Deutschland. Dann haben viele Vögel bereits gebrütet und es ist zu spät, um ihnen das Kuckucksei unterzujubeln.
Siebenschläfer wird zum Frühaufsteher
Je wärmer es ist, desto früher erwachen Siebenschläfer, Murmeltier und Co. aus ihrem Winterschlaf. Siebenschläfer suchen nach dem Aufwachen in verlassenen Höhlen und Nistkästen einen Platz für ihre Jungen. Sind sie zu früh dran, kommt es zu einer tödlichen Überschneidung. Stößt der Siebenschläfer noch auf Eier oder Jungvögel, frisst er sie. Durch die globale Erwärmung wachen Siebenschläfer nun über einen Monat früher auf – mit messbaren Auswirkungen auf den Bruterfolg bei heimischen Vogelarten.
Der Trauerschnäpper kommt lebensgefährlich zu spät
Der Trauerschnäpper überwintert in Zentralafrika. Seine Rückkehr nach Europa fällt normalerweise genau mit der größten Insektendichte bei uns im Frühling zusammen. Doch in den letzten Jahren findet die Insektenschwemme früher statt. Die Trauerschnäpper kommen zu spät und finden nicht mehr genug zu fressen. Einige Populationen in Europa sind deshalb schon um 90 Prozent zurückgegangen.
Schädlinge und Brände bedrohen unsere Wälder
Diese drei Tiere sind natürlich nur ein winziger Ausschnitt von dem, was durch die Klimakrise auf die Natur zukommt. Lange Phasen extremer Trockenheit in immer kürzeren Intervallen gehören zu den zentralen Herausforderungen für den Naturschutz, aber auch für Land- und Forstwirtschaft. Ernten verdorren, durch die Trockenheit verlangsamt sich auch das Wachstum der Fauna. Krankheiten und Parasiten breiten sich aus. In den Wäldern haben durch den Hitzestress Schadinsekten wie Borkenkäfer leichtes Spiel. Auch nehmen Waldbrände besonders in Kiefernwäldern zu, wie man in diesem Jahr schon beim großen Brand südlich von Berlin bei Jüterbog und gerade in der Lieberoser Heide sehen kann.
Gewässer kippen um
Flüsse, Seen und Feuchtgebieten kommen bei Hitze und Dürre besondere Bedeutung als Wasserspeicher zu. Doch auch sie sind bedroht. Nicht nur, da sie austrocknen könnten. Wenn die Wassertemperatur steigt, sinkt der Sauerstoffgehalt. Zusätzlich erhöht sich durch die Wärme der Stoffwechsel der Tiere, was den Bedarf an Sauerstoff noch größer werden lässt. Die Algen gedeihen wiederum prächtig. Das lässt wiederum den Lebensraum für Fische zunehmend schrumpfen. Und bei Absterben des Pflanzenmaterials wird der Sauerstoff aufgezehrt, Giftstoffe freigesetzt, das ganze Gewässer kippt.
Folge uns in Social Media
Wir müssen die Umwelt zukunftssicher machen!
Wir müssen die heimische Natur möglichst rasch fit für die Klimakrise und damit „zukunftssicher“ machen. Weil die Auswirkungen des Klimawandels so vielfältig sind, brauchen wir umfassende Klimaanpassungsstrategien und deren rasche Umsetzung. Beispielsweise in Sachen Städtebau, Forst- und Landwirtschaft. Mögliche Maßnahmen sind vielfältig. Sie reichen von zusätzlichen Biotopverbünden über das Halten von Wasser in der Landschaft usw, usw. Wir müssen nur endlich damit wirklich anfangen.
Jeder kann helfen!
Jeder kann aber auch heute schon im Kleinen helfen, um Pflanzen, Tieren, Menschen, der ganzen Umwelt über den heißen Sommer zu helfen. Schon jetzt bitten viele Städte wieder ihre Bürger mitzuhelfen und die Straßenbäume zu gießen. Wer kann sollte Regenwasserspeicher schaffen, um nicht so viel Grundwasser zu verbrauchen. Gießen sollte man in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend. Sonst verdunstet schon viel bevor es bei den Pflanzenwurzeln ankommt.
Aber natürlich muss vor allem natürlich alles getan werden, um das Pariser Klimaabkommen erfolgreich in die Tat umzusetzen und die Temperaturerhöhung unter zwei Grad zu belassen.
Kommentare (1)
Bis gestern war DE noch feucht und wasserreich...
Niemand hat das vorhergesehen.
Nun werden Rekordsommer und Dürrekatastrophen uns einheizen.
Innenstädte brüten, Menschen sterben.
Wälder sterben, Tiere verdursten.
Gewässer trocknen aus, Grundwassermangel, Trinkwassermangel.
Die Pflanzenproduktion wird kritisch.
Dem menschengemachten Klimawandel sei dank :(
Wir müssen Wälder pflegen, aber nicht mit Fichten, sondern Buchen und Eichen!
Wir müssen Beton und Asphalt aufbrechen!
Verkehrswende, Agrarwende, Energiewende, Kohleausstieg sofort!!
Klimaschutz gegen Klimakatastrophe!
Der ökologische Fußabdruck in allen Einzelelementen muss auf JEDES Produkt: Energieverbrauch, CO2, Treibhausgase, Wasserverbrauch, Abfall, Retouren, Müll, Gift, Effizienz.
Dazu FairTrade, FairPay,denn nur arm kauft billig und Müll aus Not.
Dazu: tierfrei, ohne Tierqual. Tierfleisch ist Klimakiller!
Konsumwende!
Aber auch:
Dächer begrünen, sogar weiß anmalen vllt.
Wasser sparen wo es geht.
Landwirtschaftliche Bewässerung einschränken und hitzeresistentere Früchte anbauen.
Wasser-Recycling aus Kläranlagen.
Mehr: Bewässerung.
Gegen Dürren müssen wir also mehr bewässern.
WOHER das Wasser nehmen?
Aus Meerwasserentsalzung! :)
Windkraft und Solarstrom müssen nicht alles in Batterien oder sonstwo gespeichert werden.
Öko-Überschussstrom kann Salzwasser zu Süßwasser machen.
Ja, dazu muss es riesige Wasserleitungen geben, und zwar umgekehrt vom Meer ins Inland.
Ökostrom hölfe so DOPPELT gegen Klimakatastrophen! :D
MgG (g=grünen)