Fünf Fak­ten zur Windenergie

Windenergie: Windhose an der Küste © Anthony Sejourne / iStock / Getty Images Plus

Der Aus­bau der Wind­ener­gie ist nicht nur am heu­ti­gen Tag des Win­des (15. Juni) ein gro­ßes The­ma. Eini­ge ärgern sich über Wind­rä­der, vie­le über den schlep­pen­den Aus­bau. Fakt ist: Ohne Wind­ener­gie wird die Ener­gie­wen­de nicht gelin­gen. Anlass genug, die Nut­zung der Wind­ener­gie noch ein biss­chen bes­ser zu verstehen:

  • Ohne Wind­ener­gie geht es nicht

Die Wind­ener­gie an Land ist das Zug­pferd der Ener­gie­wen­de. Sie ist die wich­tigs­te und neben der Foto­vol­ta­ik die kos­ten­güns­tigs­te Erzeu­gungs­tech­no­lo­gie. Mit einem Anteil von über 16 Pro­zent an der Brut­to­strom­erzeu­gung macht sie schon heu­te deut­lich mehr als ein Drit­tel der erneu­er­ba­ren Strom­erzeu­gung in Deutsch­land aus. Und Wind ist die stärks­te Erzeu­gungs­tech­no­lo­gie nach der beson­ders kli­ma­schäd­li­chen und künf­tig aus­lau­fen­den Braunkohleverstromung.

  • Wind­ener­gie lohnt sich

Die so genann­te Ener­gie­rück­ge­win­nungs­zeit gibt an, wie lan­ge eine Anla­ge in Betrieb sein muss, um die zur Her­stel­lung, Betrieb und Ent­sor­gung der Anla­ge inves­tier­te Ener­gie zu über­tref­fen. Das hängt von vie­len Fak­to­ren ab: Anla­gen­typ, Wert­schöp­fungs­ket­te, Stand­ort­qua­li­tät und Wet­ter. Es ist aber in der Regel weni­ger als ein Jahr. Bereits im ers­ten Betriebs­jahr wird also mehr erneu­er­ba­re und CO2-freie Ener­gie umge­wan­delt, als zur Her­stel­lung auf­ge­wen­det wur­de. So konn­ten durch die Nut­zung der Wind­ener­gie an Land im Jahr 2018 ins­ge­samt 62 Mil­lio­nen Ton­nen CO2 Emis­sio­nen ein­ge­spart wer­den. Übri­gens: Fossi­le und ato­mar betrie­be­ne ther­mi­sche Kraft­wer­ke amor­ti­sie­ren sich auf­grund des fort­wäh­ren­den Bedarfs an emis­si­ons­in­ten­si­ven und hoch­ge­fähr­li­chen Brenn­stof­fen nie energetisch.

Wind­ener­gie­an­la­gen an Land sind das Zug­pferd der Ener­gie­wen­de CC0 Tho­mas Rich­ter https://unsplash.com/photos/B09tL5bSQJk
  • Wind­ener­gie geht auch in Wäldern!

Ein gene­rel­ler Aus­schluss der Wind­ener­gie­nut­zung in Wald­ge­bie­ten ist weder wün­schens­wert noch sinn­voll. Viel­mehr gefähr­det er die lang­fris­ti­gen Aus­bau­zie­le, beson­ders in den wald­rei­chen Bun­des­län­dern. Für einen natur­ver­träg­li­chen Aus­bau der Wind­ener­gie im Wald müs­sen die Aus­wir­kun­gen auf wald­be­woh­nen­de Arten, Natur­schutz und Land­schafts­bild beson­ders sen­si­bel behan­delt werden.

Klar ist, dass die viel­fäl­ti­gen Nutz‑, Schutz und Erho­lungs­funk­tio­nen des Wal­des und die Ver­letz­bar­keit des Öko­sys­tems (z.B. Ver­dich­tung der Wald­bö­den, Ver­lust des Wald­kli­mas) berück­sich­tigt und geschützt wer­den müs­sen. Der Wald hat zudem eine sehr wich­ti­ge Kli­ma­schutz­funk­ti­on. Die deut­schen Wäl­der ent­las­ten die Atmo­sphä­re jähr­lich um etwa 62 Mil­lio­nen Ton­nen CO2.

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62 Mil­lio­nen Ton­nen? Ja, genau. Allein die Nut­zung der Wind­ener­gie an Land spart jedes Jahr in etwa die glei­che Men­ge CO2 ein, die in deut­schen Wäl­dern jähr­lich gebun­den wird. Und so gilt ins­be­son­de­re für natur­fer­ne Forst­flä­chen mit wenig Bio­di­ver­si­tät: Ein durch­schnitt­li­ches Wind­rad spart ein Viel­fa­ches mehr CO2 ein als die Forst­flä­che, die dafür gero­det wird. Mehr dazu in die­sem sehr lesens­wer­ten Beitrag. 

  • Natur­ver­träg­li­che Flächennutzung

Damit unse­re Strom­ver­sor­gung bis 2050 voll­stän­dig auf Basis vor allem der kos­ten­güns­tigs­ten rege­ne­ra­ti­ven Erzeu­gungs­tech­no­lo­gien Wind­ener­gie und Foto­vol­ta­ik erfol­gen kann, ist je nach Tech­no­lo­gie­mix und Regio­na­li­sie­rung des Zubaus eine Erhö­hung der instal­lier­ten Leis­tung von Wind­ener­gie an Land um den Fak­tor 2,5 bis 4 erfor­der­lich (sie­he Abb. 1). Bis 2030 bedeu­tet dies, die Strom­erzeu­gung aus Onshore-Wind auf etwa 160 TWh zu stei­gern und damit gegen­über heu­te annä­hernd zu verdoppeln.

Wir haben berech­nen las­sen, dass für die Wind­ener­gie­nut­zung bis 2035 durch­schnitt­lich 1 bis 1,2 Pro­zent der Lan­des­flä­che gebraucht wer­den. Für das Jahr 2050 steigt die­ser Anteil auf durch­schnitt­lich 1,5 Pro­zent im Sze­na­rio „Fokus Solar“ und auf bis zu 2,3 Pro­zent im Sze­na­rio „Ener­gie­wen­de Refe­renz“. Par­al­lel dazu müs­sen wir ande­re flä­chen­haf­te Belas­tun­gen der Natur, ins­be­son­de­re durch Land­wirt­schaft und Zer­sie­de­lung zurück­fah­ren (sie­he Grafik).

Aus­bau der Strom­erzeu­gung in Deutsch­land 2020 — 2050 auf Basis von Solar- und Wind­ener­gie © WWF

Wir for­dern daher die Bun­des­re­gie­rung auf, die Aus­bau­zie­le für Wind­ener­gie an Land auf min­des­tens 2,5 Giga­watt net­to pro Jahr zu erhö­hen. Bund und Län­der sind auf­ge­for­dert, eine gemein­sa­me Stra­te­gie vor­zu­le­gen, die die Län­der zur Aus­wei­sung von Strom­men­gen und ‑Flä­chen­zie­len für die Wind­ener­gie in Höhe von lang­fris­tig zwei Pro­zent der bun­des­deut­schen Lan­des­flä­che ver­pflich­tet. Die Regio­nal­pla­ne­be­ne und Geneh­mi­gungs­pra­xis gilt es durch eine bes­se­re per­so­nel­le und finan­zi­el­le Aus­stat­tung zu stärken.

Und ja, der Aus­bau der Wind­ener­gie an Land geht natur­nah. Wir haben in einer Stu­die dar­ge­legt, wel­che Aus­wir­kun­gen das auf die Vogel­welt hat und wie die­se mit Rück­sicht auf den Natur- und Arten­schutz mini­miert wer­den können.

  • Nicht Abstand, son­dern Betei­li­gung schafft Akzeptanz

Nicht allen Men­schen gefällt ein Wind­rad vor dem Haus. Pla­nung. Bau und Betrieb von Wind­rä­dern sto­ßen daher auch auf Ableh­nung. Den­noch sieht dies eine gro­ße Mehr­heit anders und unter­stützt den wei­te­ren Aus­bau der Wind­ener­gie. Anwoh­ner sind durch die im Bun­des-Immis­si­ons­schutz­ge­setz gere­gel­ten Abstands­be­stim­mun­gen vor Umwelt­ein­wir­kun­gen durch Wind­ener­gie­an­la­gen geschützt. Pau­scha­le Min­dest­ab­stän­de zwi­schen Sied­lun­gen und Wind­ener­gie­an­la­gen schaf­fen aber kei­ne höhe­re Akzep­tanz von Wind­kraft­an­la­gen. Zumin­dest konn­te das empi­risch bis­her nicht nach­ge­wie­sen werden.

Die aktu­el­le Ver­ein­ba­rung der Koali­tio­nä­re, die es Län­dern erlaubt eige­ne Min­dest­ab­stän­de fest­zu­le­gen, darf kei­nes­falls zur defac­to Ver­hin­de­rung des Aus­baus der Wind­ener­gie miss­braucht wer­den. Bund und Län­der müs­sen gemein­sam sicher­stel­len, dass die Aus­bau­zie­le für Erneu­er­ba­re auch erreicht werden.

Coro­na-Not­spen­de: Hil­fe­ru­fe aus der gan­zen Welt

Für das Gelin­gen der Ener­gie­wen­de müs­sen wir die Akzep­tanz bei den vor Ort betrof­fe­nen Men­schen för­dern. Akzep­tanz ent­steht aus wahr­ge­nom­me­ner Ver­fah­rens- und Ver­tei­lungs­ge­rech­tig­keit. Vor­aus­set­zun­gen dafür sind die früh­zei­ti­ge und trans­pa­ren­te Betei­li­gung der betrof­fe­nen Bür­ger bereits bei der Flä­chen­aus­wei­sung und Vor­ha­ben­ent­wick­lung, sowie die ange­mes­se­ne, regel­mä­ßi­ge finan­zi­el­le Teil­ha­be von Bür­gern und Gemein­den an der Wert­schöp­fung des Windenergieprojektes.

Mehr dazu in unse­rem Posi­ti­ons­pa­pier zum Aus­bau der Wind­ener­gie an Land.

Als Referent für Klimaschutz und Energiepolitik arbeite ich beim WWF für ein klimafreundliches Energiesystem in Deutschland und Europa. Neben dem schnellstmöglichen Aus für fossile und klimaschädliche Energieträger bedeutet das vor allem die Grundlagen für einen naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien und der dazugehörigen Stromnetze zu schaffen und diese so schnell wie möglich auszubauen. Denn ein vollständig auf erneuerbaren Energien basierendes Strom- und Gasversorgungssystem bildet die Grundlage für CO2-Neutralität in allen Wirtschaftssektoren. Zuvor habe ich in unterschiedlichen Funktionen in der Energiewirtschaft in Hamburg, Brüssel und Berlin gearbeitet. - Henrik hat den WWF inzwischen verlassen -

Kommentare (14)

  • 1. zu „Wind ist die stärkste Erzeugungstechnologie nach der besonders klimaschädlichen und künftig auslaufenden Braunkohleverstromung"
    Kernenergie ist regelbar, erzeugt den Strom so CO2-arm wie Windenergie und benötigt lediglich 0,2 km² für die Versorgung von 3 Mio Haushalten (10 Mrd kWh/Jahr). Das ist Fakt!
    2. zu „Fossile und atomar betriebene thermische Kraftwerke amortisieren sich aufgrund des fortwährenden Bedarfs an emissionsintensiven und hochgefährlichen Brennstoffen nie energetisch." Das sind FAKE-NEWS. Hierzu sollten Sie besser recherchieren, bevor Sie solche Behauptungen als Fakt deklarieren. Kernkraftwerke erzeugen den Strom emissionsfrei und laut z. B. http://www.wissen.de liegt der Erntefaktor für KKW’s bei 100. Der so genannte Erntefaktor bestimmt, wie viel mehr als die zur Herstellung notwendige Energie gewonnen wird.
    3. zu „Klar ist, dass die vielfältigen Nutz , Schutz und Erholungsfunktionen des Waldes und die Verletzbarkeit des Ökosystems (z.B. Verdichtung der Waldböden, Verlust des Waldklimas) berücksichtigt und geschützt werden müssen. Der Wald hat zudem eine sehr wichtige Klimaschutzfunktion.“
    Genau das sind die Argumente GEGEN Windkraft im Wald!
    4. zu „Naturverträgliche Flächennutzung“
    Hierzu ein kleines Video, mit dem klar wird, welche Fläche mit Windrädern benötigt wird um die gleiche Energie zu erzeugen wie ein emissionsfreies wetterunabhängiges regelbares Großkraftwerk:
    https://www.youtube.com/watch?v=zc7rRPrA7rg&feature=youtu.be&fbclid=IwAR1eHyMWYIiYBJZt7GWLRRZrmG6OPn7jhE3mAFJtsViDGub5JFYgHuhYQJc
    Hierbei ist noch nicht berücksichtigt der Platzbedarf für Anlagen, die benötigt werden, um den volatilen Windstrom an den Strombedarf anzupassen (Speicher, Backup-Kraftwerke). Bei größeren Einzelanlagen wird sich der Flächenbedarf nicht ändern, da dann größere Abstände zwischen den Windrädern erforderlich sind.
    5. zu „Anwohner sind durch die im Bundes-Immissionsschutzgesetz geregelten Abstandsbestimmungen vor Umwelteinwirkungen durch Windenergieanlagen geschützt.“
    Auch das kann keineswegs als „Fakt“ bezeichnet werden. Es gibt wissenschaftliche Studien, die belegen, dass durch Infraschall schwerwiegende gesundheitliche Schädigungen hervorgerufen werden können. Das darf nicht ignoriert werden.

    • Was sollen wir mit Windstrom? Windstrom ist nicht bedarfsgerecht, nicht abrufbar und nicht kostengünstig, in benötigter Kapazität, für längere Zeit speicherbar. Wir zahlen Milliarden, um diesen Windstrom, der erzeugt wurde als wir ihn nicht gebraucht haben, in unseren Nachbarländer entsorgen zulassen. Windkraftanlagen sind naturzerstörend, töten Insekten, Fledermäuse und schreddern Vögel. Die Anwohner werden krank von den Geräuschen, Infraschall und Schattenschlag. Windkraftanlagen sind ein lukratives Geschäftsmodell für einige Profiteure. Was wir teuer über unsere Stromrechnung bezahlen. Wir haben die teuerste Stromrechnung in Europa. Tendenz steigen! Strom wir immer mehr zum Luxus..

  • Sehr geehrter Herr Rensch,

    als glühendem Verfechter der Kernenergienutzung, als der Sie sich hier mit Ihrem Beitrag darstellen, möchte ich Ihnen gerne mitteilen, dass der WWF sich weltweit für den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kernenergienutzung, den sicheren Rückbau nuklearer Anlagen und die sichere und ökologisch bestmöglich zu vertretende Endlagerung der radioaktiven Abfälle einsetzt.

    Der WWF lehnt die Nutzung der Kernenergie entschieden ab.

    Im Folgenden möchte ich Ihnen nur einige Gründe dafür nennen:

    a)
    Der Uranbergbau bringt massive, irreversible Umweltschäden, bspw. in Schutzgebieten des WWF und schwere gesundheitliche Folgen für die örtliche Bevölkerung mit sich. Die Nutzung der Kernenergie ist zudem keineswegs CO2-neutral.
    https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/kenia-und-tansania/faszination-selous/uran-abbau-am-mkuju-river/
    https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/ist-atomstrom-wirklich-co2-frei

    b)
    Die Gefahren dieser Hochrisikotechnologie für die Gesundheit der Bevölkerung und den Schutz unserer Lebensgrundlagen sind nicht zu rechtfertigen.
    https://www.zew.de/publikationen/abschaetzung-der-monetaeren-schaeden-durch-einen-sogenannten-super-gau/
    Die Prognos-Studie für das BMWi aus dem Jahre 1992 ist hier online einzusehen: http://zukunftslobby.de/Texte1/prognstud.html (Wir übernehmen ausdrücklich keine Verantwortung für die Inhalte der Webseite).

    c)
    Die komplexen Herausforderungen bei Rückbau und Stilllegung der Atomkraftwerke sowie der sicheren Endlagerung radioaktiver Abfälle sind weder hierzulande noch bei unseren europäischen Nachbarn zufriedenstellend geklärt.
    https://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn:nbn:de:0221-2015052612750/3/BfS-SCHR-56-15_L%C3%A4nderberichtStilllegungEuropa_150526.pdf
    https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/energiewende/endlagergesetz-in-kraft-getreten-394898)

    d)
    Kernenergie ist spätestens im heutigen Marktumfeld kostengünstiger erneuerbarer Energien keine seriöse, zukunftsfähige Investition, und war dies strikt genommen niemals.
    https://www.worldnuclearreport.org/IMG/pdf/wnisr2019-v2-hr.pdf

    Viele Grüße,

    Henrik Maatsch

    • Sehr geehrter Herr Maatsch,
      Ihre Antworten auf meine Kommentare möchte ich hiermit gerne hinterfragen und weitere Hinweise geben
      Zu a)
      Wieso spielen für den WWF die Umweltschäden und gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung durch Windräder keine Rolle? Windräder sind auch in Naturschutzgebieten zu finden und werden immer näher an Siedlungen herangebaut. Windenergie ist genauso wenig CO2-neutral wie Kernenergie. Beide sind CO2-arm, nichts Anderes habe ich geschrieben. Was Sie komplett außer Acht lassen, ist die Regelfähigkeit, die der Windenergie fehlt. Somit kann sie nie ein Ersatz für konventionelle Kraftwerke sein. Es können lediglich Einsatzzeiten von konventionellen Kraftwerken reduziert werden, die im Falle von Kohle-, Gas- und Öl ineffizienter arbeiten und dadurch mehr CO2 pro kWh ausstoßen.
      Zu b)
      Bevor Sie im Zusammenhang mit Kernkraftwerken von Hochrisikotechnologie reden, sollten Sie die Statistik über die gesamte Kernenergienutzung in Bezug auf die damit erzeugte elektrische Energie anschauen z. B. mit einer Suchanfrage „Tote pro TWh“. Das Ergebnis zeigt, welche Energiequelle wie viele Todesopfer über ihren Lebenszyklus gefordert hat. Seltsamerweise wird man feststellen, dass keine Energieform sicherer ist als die Kernenergie. Sowohl die Unfälle in Tschernobyl und Fukushima als auch die Toten im Uranbergbau sind dabei mitberücksichtigt.
      Zu c)
      Endlagerung von Kernbrennstoff ist schon immer eine Staatsaufgabe zu deren Erledigung politischer Wille erforderlich ist. Für die Chemieindustrie wurden bereits schwierigere Entsorgungsprobleme gelöst, siehe Herfa-Neurode. Was Stilllegung und Rückbau von Kernkraftwerken anbelangt möchte ich nur auf die „grüne Wiese“ Niedereichbach verweisen.
      Zu d)
      Was kann kostengünstiger sein, als abbezahlte sicherheitsüberprüfte Großkraftwerke weiter zu betreiben. Wie sieht der Preis für Windstrom aus, wenn man die Nutzbarmachung, d. h. Angleich der Erzeugung an den Bedarf, mit einrechnet? Warum ist in Frankreich mit einem Kernenergieanteil von mehr als 70 % der Strompreis nur halb so hoch wie in Deutschland und warum ist in Deutschland seit dem Atomausstieg 2011 der Strompreis um 50 % gestiegen?
      Wenn man es mit der Reduktion von CO2-Emissionen wirklich ernst nimmt sollten alle Möglichkeiten genutzt werden die man zur Verfügung hat und nicht als Erstes CO2-arm arbeitende regelbare Großkraftwerke verschrotten. 2010 wurden mit Kernenergie 140 TWh CO2-arm erzeugt. Seit dem Atomausstieg in 2011 wurden bis 2019 137 TWh Erneuerbare hinzugebaut. Das bedeutet, dass wir mit dem massiven Ausbau von Erneuerbaren in den letzten neun Jahren in der CO2-Bilanz im Stromsektor NICHTS erreicht haben, wenn wir die letzten sechs in Betrieb befindlichen KKW’s auch noch abschalten.
      Gruß Herbert Rensch

  • Leider wird natürlich "vergessen", dass man für jedes Windrad die entsprechende theoretische Leistung als grundlastfähiges Kraftwerk vorhalten muss. Soviel zur CO2-Ersparnis. Und die Fundamente werden oft nur bis 1 Meter unter der Grasnabe wieder zurückgebaut. Ein klarer Verstoß gegen die Bundesbauordnung. Man könnte noch weiter machen. Aber: was passiert denn mit diesen Ungetümen, wenn die Förderung ausläuft? Ach so. Dann werden ja die günstigen Stromerzeuger mangels Ertrag abgebaut. Fazit: Es geht nur ums Geld.

  • Unglaublich! So ein Artikel im Namen des WWF.. SCHÄMT EUCH!!! Ungeachtet dessen muss man zu dem Thema nur eins sagen. Ohne effiziente Speichertechnik und Leitungen ist jede weitere und generell jede aktuelle Windkraftanlage komplette sinnlos und nur dem Geldbeutel der Betreiber und Co dienlich. Die Energie wird niemals grundlastfähig sein und ist ökologisch sowie ökonomisch eine Katastrophe. Gebt doch bitte endlich auf und sehr ein, dass ihr auf dem größten Irrweg seid. Einzig mordenste Kernkraft (dual fluid, Brüter..) wird die Zukunft sein. 100%!

  • Aus gegebenem Anlass möchte ich hier auf die Netiquette dieses Blogs des WWF Deutschland hinweisen: https://blog.wwf.de/netiquette/.

    Uns liegt an einem offenen, freundlichen und respektvollen Umgang miteinander. Beleidigungen und Schmähungen sind tabu.

    Vielen Dank!

    • Vielleicht sollte der WWF dann aufhören solch einen lobbygesteuerten Unsinn zu schreiben. Desweiteren konnte ich im Kommentar von Thomas weder eine Beleidigung noch eine Schmähung erkennen.

  • Lieber Herr Maatsch,

    vor 5–6Jahren hätte ich noch nicht gewusst was so schlimm an Windrädern sein soll. Ich finde sie gar nicht so hässlich und wenn sie doch umweltfreundlich sind, dann her damit.
    Inzwischen habe ich im eigenen Umfeld erlebt, wie dem Bau dieser Anlagen scheinbar alles untergeordnet wird, was ich dachte mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien zu schützen. Da wurde über Nacht die Schutzzone für die gefährdete Mopsfledermaus von 1000Meter auf 300 Meter reduziert. Da werden Gutachten erstellt, dass keine Rotmilane und Schwarzstörche dort leben, obwohl sie über Jahre hinweg von den Einheimischen und dem örtlichen Schutzverein beobachtet werden. (Es werden sogar Hubschrauber engagiert um die angeblich dort nicht lebenden schützenswerten Arten zu vertreiben.) Da werden Anlagen über der einzigen Grundwassertrinkversorgung einer Ortschaft gebaut, obwohl es Bedenken gibt, dass die Vibrationen der Anlage das Erdreich möglicherweise verdichten könnten, wodurch dann die Wasserversorgung des Ortes zum Erliegen kommt. Der Schattenfall, von dem inzwischen jeder wissen dürfte wie er sich auf die Gesundheit eines menschlichen Organismus auswirken kann, aber was ist mit der Wirkung auf unsere Mitlebewesen? Egal, die müssen das aushalten, oder wie? Die ersten Forschungen zum Thema Infraschall auf die Entwicklung von (menschlichen) Organen lassen auch nichts Gutes erwarten.
    Als man 1951 begonnen hat, mit Atomkraft Energie zu erzeugen, hielt man das vermutlich auch für eine gute Idee und für alternativlos. Heute wissen wir um die möglichen schrecklichen Auswirkungen wenn ein Störfall eintritt, und kennen das Entsorgungsproblem.
    So wird es uns auch mit der Windenergie gehen. In 20–30 Jahren, wenn wir das Ausmaß der Zerstörung durch die Windindustrie sehen und damit leben müssen, werden wir zurück schauen und uns fragen “wie konnte das nur passieren? wie konnten wir so dumm, so blind sein?”.
    Leider kenne ich KEINE Energieerzeugung die keine negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt, und damit auch auf uns, hat. Die Windenergie stelle ich, von den langfristigen Schäden her, auf die gleiche Stufe wie die Kernenergie.
    Damit bleibt nur eines: Die Menschheit darf aufwachen und sich fragen, was braucht es für ein lebenswertes Leben wirklich? Und ich höre schon die Stimmen die rufen “ja genau, dann zieh doch in eine Höhle und klettere auf Bäume”
    Wir sind soweit in ein Extrem abgetriftet, dem Extrem dass immer alles im Überfluss vorhanden sein soll, alles so bequem wie irgend möglich sein soll (Alexa, schalte den Fernseher ein). Das kostet unglaubliche Ressourcen und für was? Dafür dass wir unsere Häuser und Wohnungen mit Kram vollstopfen können, den wir nur so lange glaubten ihn zu brauchen, bis wir ihn hatten. Weil die Werbung uns manipuliert (und es darf, weil Hauptsache “freie Marktwirtschaft”), weil wir glauben das Gefühl von “nicht genug”, “etwas zu brauchen” sich lindern ließe durch Besitz. (Mütter kümmert euch wieder um eure Kinder statt sie mit 1/2Jahr in die Kita zu geben. Das ist der wichtigste Job überhaupt!)
    Wenn wir es schaffen von allem weniger zu brauchen, dann hat die Menschheit eine Chance und dann können wir uns auch erlauben wirklich hinzusehen, wenn wir mal wieder gewillt sind, den Lebensraum/-ressourcen von anderen, unseren angeblichen Bedürfnissen unterzuordnen.

    Wir können uns nicht alle in jedes wichtige Thema selbst einarbeiten, um dann eine möglichst richtige Entscheidung zu treffen. Ich würde mir so sehr mehr Ehrlichkeit und Unvoreingenommenheit bei der Erstellung von Studien und deren Veröffentlichungen wünschen. Aber solange irgendjemand damit Geld verdient bzw. dann eben nicht verdient, scheint das ein Wunsch zu bleiben.

    Desillusionierte Grüße
    Sandra

  • Interessant, dass die Windenergie ein ganzes Drittel der erneuerbaren Energie ausmacht. Ich habe mich nun auch endlich für ein Stromanbieter mit 100% Öko-Strom entschieden. Es kostet mich weniger Geld als der alte Vertrag, obwohl die Preise noch ein wenig hoch sind wegen dem Ausbau des Netzwerk für Offshore-Betriebe.

  • Dass Wind­ener­gie auch umwelt­schäd­lich ist, wird vom WWF weiterhin anscheinend schön ignoriert. Die aller­meis­ten Wind­rä­der ste­hen in Wäl­dern, Wie­sen und ande­ren Natur­räu­men. Es müs­sen Zufahrts­we­ge gebaut wer­den und die Anla­gen müs­sen gewar­tet wer­den. So wer­den im deut­schen Land die aller­letz­ten Natur­räu­me mit “grü­ner Ener­gie” zer­stört und zahl­rei­che Tie­re ver­drängt oder direkt durch Wind­rä­der getö­tet. Aus­ser­dem ver­schlingt die­se “grü­ne Ener­gie” zahl­rei­che Res­sour­cen und Roh­stof­fe, für die wie­der­um gross­flä­chig Natur zer­stört wird.

    Wenn Kli­ma­schutz, dann kei­ne Hau-Ruck-Akti­o­­nen, son­dern durch­dacht und rich­tig: ins­be­son­de­re mit einer radi­ka­len Agrar- und Wirt­schafts­wen­de, dem Ende des Kon­su­mes Pro­duk­ten tie­ri­schen Ursprungs, einem Ein­däm­men der ste­tig wach­sen­den mensch­li­chen Erd­be­völ­ke­rung, dem Erhalt von Wäl­dern, Moo­ren und ande­ren Natur­räu­men und einer voll­kom­me­nen Neu­aus­rich­tung von Poli­tik und Medi­en. Alles The­men, die immens wich­tig sind und drin­gend ange­packt wer­den müss­ten, die sich der WWF aber teil­wei­se kaum traut anzu­spre­chen.

    Ich frage mich immer öfter, was für Leute beim WWF beschäftigt sind, die solchen lobbygesteuerten Unsinn schreiben. Wirklich erschreckend. Schon die Aussage "Windenergie geht auch in Wäldern" ist ein Skandal - insbesondere von einer Naturschutzorganisation. Ich habe meine WWF-Förderschaft schon vor Jahren beendet, bin aber noch gelegentlicher Spender, werde aber künftig auch meine Spendenbereitschaft überdenken, da ich lieber in ECHTEN Naturschutz inverstieren möchte.

    Ich bitte, diesen Kommentar nicht falsch zu verstehen. Es gibt auch WWF-Projekte, die ich klasse finde, z. B. das Waldrapp-Wiederansiedlungsprojekt. Vielleicht sollte der WWF künfig die Finger vom Thema Energiewende lassen und mehr ECHTEN Naturschutz machen. Und wenn schon Windräder gebaut werden sollen, dann am Besten in menschliche Siedlungen oder Industriegebiete und NICHT in die Natur, denn schliesslich ist der Strom für die Menschen und nicht für die Natur, also sollte man diese auch nicht damit belasten (dasselbe gilt für unzählige andere anthropozente Problemchen und Angelegenheiten). Es wäre interessant zu wissen, wie hoch die Akzeptanz für diese Metallmonster dann noch wäre...

  • Bitte das Deutsche Ärzteblatt bzgl. der messbaren Effekte von Infraschall von Windturbinen auf Organe beachten. "Fakten vor Ideologie" ist auch bei der Energiewende eine gute Basis.

  • Ich frage mich, was das Argument mit "Rückbau" und "Entsorgung" der Windkraftanlagen soll.
    Wozu sollte man sie zurückbauen? Ist das Ausfluss der Wegwerfmentalität?
    Werden Wasserkraftwerke nach 30 Jahren "zurückgebaut"?
    Und was geschieht mit Felsen unter der Erdoberfläche? Werden sie vor landwirtschaftlicher Nutzung oder Bewaldung geborgen?

    Auf den Fundamenten ggf. abgebauter WKA können neue zumindest gleichgroße neue gebaut werden; die Wirkungsverbesserung wird ja nicht nur durch Größe, sondern auch durch Verbesserung der Turbinen usw. erreicht.

    Es ist schon eine Schande, dass deren Nutzungsdauer bei uns wohl auf 30 Jahre beschränkt wird. Ich hörte schon davon, dass welche danach ins Ausland verkauft, wiederaufgebaut und weiterbetrieben wurden.

    Ich arbeite gelegentlich unter (nicht an) WKA. Weder liegt dort alles voller toter Vögel, Insekten und Fledermäusen (erstere sehen die rotierenden Blätter, zweitere fliegen bei entsprechenden Windgeschwindigkeiten gar nicht, drittere orten sie per Ultraschall), noch spürte ich etwas von Infraschall oder Schlagschatten.

    Mir scheint hier viel Ideologieähnliches eine Rolle zu spielen. Ablehnung der CO2-Theorie bzgl. Klimaerwärmung und gewiss berechtigte Skepsis ggü. gesellschaftlich durchgängig propagierten Maßnahmen, Vorhaben und Narativika sollten nicht zu pauschaler Ablehnung von allem und jedem unter Bemühung der Fantasie führen.

    Vielleicht irre ich mich. Ich schrieb von meinen Überlegungen, nicht mit dem kolossalen Wissen, das hier teilweise vorgestellt wird.

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