Wie lan­ge lebt dei­ne Technik?

Wie lange hät ein Handy? © imago/PA Images

Tech­nik lebt? Nicht direkt, doch wird sowohl unter uns Fach­leu­ten als auch umgangs­sprach­lich von der Lebens­dau­er tech­ni­scher Gerä­te gespro­chen. Neben dem Pro­dukt­de­sign beein­flus­sen auch wir Nut­ze­rIn­nen die Lebens­dau­er von Gerä­ten: Indem wir Qua­li­täts­pro­duk­ten wäh­len, sorg­sam mit ihnen umge­hen, bei Defek­ten repa­rie­ren und funk­tio­nie­ren­de Gerä­te wei­ter nut­zen, anstatt sie durch Neue­re zu erset­zen, kön­nen wir wich­ti­ge Res­sour­cen scho­nen und die Umwelt schützen.

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Auch wenn das Eini­ge viel­leicht noch gar nicht auf dem Schirm haben: wäh­rend des gesam­ten Lebens­wegs haben Tech­nik­pro­duk­tes  zahl­rei­che nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf Kli­ma, Umwelt und Menschen.

Unse­re Erwar­tung an die Lebens­dau­er beein­flusst die Nutzung

Den­ke an das Smart­phone oder den Lap­top, auf dem du gera­de die­sen Blog-Bei­trag liest: Wie alt ist das Gerät? Was glaubst du, wie lan­ge wirst du es noch nut­zen? Unse­re Erwar­tung an die „nor­ma­le“ Lebens­dau­er von Gerä­ten hängt damit zusam­men, wie lan­ge wir sie tat­säch­lich nut­zen. Wir sind eher bereit, einen höhe­ren Anschaf­fungs­preis für ein lang­le­bi­ges Gerät zu bezah­len oder einen Defekt repa­rie­re zu las­sen, wenn wir mit einer län­ge­ren Lebens­dau­er rechnen.

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Bei­spiels­wei­se wür­den wir bei einem 1,5 Jah­re alten Smart­phone wohl kaum einen Sprung im Bild­schirm repa­rie­ren las­sen, wenn wir eh glau­ben, dass das Smart­phone nach zwei Jah­ren ver­al­tet ist. „Das lohnt sich nicht“ wäre hier die Devi­se. Wenn wir aller­dings damit rech­nen, dass wir das Smart­phone fünf Jah­re nut­zen wer­den, sind wir ger­ne bereit, in die Bild­schirm­re­pa­ra­tur zu investieren.

Woher kommt unse­re Erwar­tung an die Lebens­dau­er von Geräten?

Unse­re Erwar­tung an die Lebens­dau­er basiert vor­ran­gig auf unse­ren frü­he­ren Erfah­run­gen. Ob die­se auf die aktu­el­le Situa­ti­on über­trag­bar sind, musst du jedoch kri­tisch über­prü­fen. Wenn bei­spiels­wei­se bei dem letz­ten Defekt eine Repa­ra­tur nicht mög­lich war, weil Ersatz­tei­le nicht lie­fer­bar waren, muss es nicht hei­ßen, dass beim nächs­ten Defekt wie­der kei­ne Ersatz­tei­le erhält­lich sind.

Stän­di­ge Modell­wech­sel las­sen Gerä­te alt erscheinen

Auch Medi­en­be­rich­te und Wer­bung for­men unse­re Erwar­tun­gen an die Lebens­dau­er. Häu­fi­ge­re Modell­wech­sel und „Schein­in­no­va­tio­nen“ sug­ge­rie­ren, dass das genutz­te Gerät ver­al­tet ist, obwohl es noch gut funk­tio­niert. Wäh­rend uns Gerä­te, die zuver­läs­sig ihren Dienst ver­rich­ten, kaum auf­fal­len, sind Defek­te und Ärger über Pro­dukt­feh­ler häu­fig The­ma von Small Talk. Doch wir kön­nen auch unse­re Auf­merk­sam­keit auf die Gerä­te rich­ten, die gut funk­tio­nie­ren und unse­re Freun­de dar­über mit Ver­wand­ten und Freun­den teilen.

Tipps: Was Du tun kannst

  1. Schät­ze die elek­tro­ni­schen Gerä­te, die du hast und die zuver­läs­sig funktionieren.
  2. Zöge­re jeden Neu­kauf solan­ge her­aus wie möglich.
  3. Infor­mie­re Dich zur Lebens­dau­er von Elek­tro­nik, bei­spiels­wei­se bei Lang­Le­be­Tech­nik.de!
  4. Gerät Defekt? Recher­chie­re gän­gi­ge Repa­ra­tur­kos­ten ( bei­spiels­wei­se bei kaputt.de) und fin­de einen Repa­ra­tur­dienst­leis­ter bei Fix­First. Oder viel­leicht möch­test du selbst ver­su­chen, das Gerät zu repa­rie­ren? Besu­che ein Repair­ca­fé in der Nach­bar­schaft oder fin­de bei IFi­xIt Repa­ra­tur­an­lei­tun­gen. Hat es geklappt? Hin­ter­her kannst du mäch­tig stolz auf dich sein!
  5. Du kennst dich selbst super mit Tech­nik aus? Pri­ma! Dei­ne Freun­de und Ver­wand­ten wer­den es dir dan­ken, wenn du ihnen bei der Aus­wahl von lang­le­bi­gen Gerä­ten hilfst und ihnen bei Repa­ra­tu­ren mit Rat und Tat zur Sei­te stehst!

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Tamina Hipp (TU Berlin/BTU Cottbus) promoviert im Rahmen der BMBF-Forschungsgruppe „Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit – Ursachen und Alternativen“. Die Soziologin erforscht den Umgang mit elektronischen Geräten im Alltag. Im Zentrum ihres Forschungsinteresses ist das Zusammenspiel von Konsumpraktiken und damit verbundenen Narrativen.

Kommentare (1)

  • Interessante Beiträge auf Ihrer Seite, aber das gendern stört gewaltig.Damit machen Sie sich keine Freunde. Leider springt auch das ÖR auf Ihren Zug - bedauerlich!

    Das generische Maskulinum ist keine Diskriminierung der mehrheitlich weiblichen Bevölkerung, sondern ein verkürzender Standard.

    Es geht aber in Wirklichkeit um gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Nur dann ist endlich eine gleiche Wertschätzung beider Geschlechter erreicht.

    Der Meisterin ist es vermutlich egal, ob sie Meister genannt wird, sofern sie dasselbe Geld verdient wie ihr Kollege. Und genau darum geht es!

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