Der Netflix-Film Seaspiracy stellt die richtigen Fragen — nur bei den Antworten bin ich nicht ganz einverstanden.
Inzwischen ist der Film einer der Top 10 gesehenen Filme auf Netflix weltweit und wird in vielen Foren heiß diskutiert. „Seaspiracy: Wie der Mensch die Meere zerstört“. Ich finde den Dokumentarfilm empfehlenswert. Es freut mich sehr, dass Dokumentar- und Naturfilme über die Ozeane einen so großen Zuspruch haben. Die Meere sind in einer Krise und brauchen mehr Aufmerksamkeit (und weniger menschlichen Druck).
Seaspiracy ist ein sehr emotional mitreißender Film. Mit vielen schockierenden Bildern, die ein sehr düsteres Bild zeichnen. Die Filmemacher*innen Ali and Lucy Tabrizi haben die größten Bedrohungen für die Meere und die von ihnen abhängigen Menschen herausgearbeitet. Überfischung, Illegale Fischerei, destruktive Fischereimethoden, fehlende staatliche Kontrollen, schädliche Subventionen, Überdüngung, Verschmutzung, ungewollter Beifang und unmenschliche Arbeitsbedingungen. Themen, an denen wir beim WWF arbeiten.
Folge uns in Social Media
Ich bin aber nicht damit einverstanden, dass im Film teilweise unwissenschaftliche Zahlen auftauchen. Ein paar Beispiele: Es ist falsch, dass es 2048 keinen Fisch mehr geben wird. Der weltweite Kabeljaubestand ist nicht um 86 Prozent zurückgegangen. Blauflossenthunfisch kostet nicht per se hunderttausende Dollar pro Fisch. Ich brauche das nicht. Die wissenschaftlichen Zahlen sind schockierend genug.
Es ist nicht so einfach
Es ist wie überall in der modernen Welt. Die Situation der Meere und ihrer Nutzung ist sehr komplex und vielschichtig. Und es gibt selten einfache Lösungen. Die in Seaspiracy vorgeschlagene Lösung „esst (einfach) keinen Fisch mehr“ gehört leider dazu. Ob man Fisch essen oder sich lieber vegan ernähren will, diese Wahl haben sehr Viele nicht. Fisch deckt den täglichen Proteinbedarf von drei Milliarden Menschen weltweit. Fische und Meeresfrüchte sind vor allem in Ländern wie Bangladesch, Kambodscha und Sri Lanka eine wichtige und erschwingliche Proteinquelle. Zugleich sichern Fischerei und Aquakultur das Einkommen von 800 Millionen Menschen.
Fischverzicht ist gut. Aber die Meere brauchen mehr.
Bitte verstehe mich nicht falsch. Es ist definitiv der richtige persönliche Schritt, den Fisch- und Fleischkonsum soweit wie möglich zu reduzieren. Oder ganz damit aufzuhören. Ja, wir in Industriestaaten haben die Wahl und können uns vegetarisch oder vegan ernähren, um Meer und Klima zu schützen. Fischerei wird es aber auch unabhängig von Dir und mir in Zukunft geben. Für die Welternährung sind Fische und Meeresfrüchte eben ein wichtiger Baustein. Wir müssen es aber schaffen, Zucht und Fischereien so hinzukriegen, dass die Meere in ihrer unglaublichen Schönheit und Diversität erhalten bleiben. Zum Beispiel hat der Verzehr von Karpfen, gezüchteten Muscheln oder Algen nur einen sehr geringen ökologischen Fußabdruck.
Der Film hat aber völlig Recht: Wirklich nachhaltige Fischerei und gutes Management gibt es bisher viel zu wenige. Selbst der Marine Stewardship Council (MSC), der ja vom WWF mitbegründet wurde um nachhaltige Fischereien zu fördern, benötigt grundlegende Reformen, um seiner Aufgabe gerecht zu werden. Bis dahin ist der MSC für meine Kollegen und mich der Mindeststandard für Wildfisch. Diese Mindeststandards liegen zwar über den gesetzlichen Vorgaben. Die Anforderungen an eine nachhaltige Erzeugung sind aus Naturschutzsicht jedoch höher
Wir dürfen nicht so weitermachen
Die Fischerei ist die Hauptbedrohung der Biodiversität und des Lebens in den Meeren. Klimakrise, Überdüngung und Verschmutzung kommen noch dazu. Wenn wir weiter wie bisher machen, dann haben die Meere (und wir) mit noch mehr gravierenden Problemen zu kämpfen. Wir brauchen einen lebendigen Ozean für unser eigenes Überleben.
Mit dem WWF-Newsletter nichts mehr verpassen!
Ein Wandel ist daher dringend notwendig. In der Politik, wie zum Beispiel bei der Einrichtung mariner Schutzgebiete oder der Kontrolle der Fischerei. Aber auch im persönlichen Konsumverhalten.
Change is coming whether you like it or not. Wir haben es in der Hand einen Wandel zum Guten zu erreichen. Hier kann der Film helfen. Ich kann nur empfehlen ihn sich anzuschauen.
Hat sich da jmd angegriffen gefühlt? Der Film fordert mit nichten das kein Mensch der Welt keinen Fisch mehr essen soll. Er fordert das Naturschutzverbände wie der WWF das fordern. Wie du korrekt ja auch schreibst, ist Fisch für uns in der EU, Japan, oder den USA wirklich nicht überlebenswichtig und eher Luxuskonsumgut.
Der Film macht sogar explizit den Punkt das lokale Fischer von kleinen Dörfern auf die Fischerei angewiesen wären, die Industriefischer aber die Bestände wegfischen und deswegen arme Regionen keine gesicherte Nahrungsquelle haben.
Das man sich beim WWF hier nun hinter “aber die Arbeitsplätze!” versteckt, finde ich auch schwach. Das sind die Argumente die ich von der Kohlelobby und Co gewohnt bin, nicht aber vom WWF.
Ich stimme den Aussagen im Film vollkommen zu, dass a) kommerzielle Fischfang die größte Bedrohung der Biodiversität in den Meeren ist, b) wir dringend große fischereifreie Meeresschutzgebiete brauchen und c) es hilfreich ist, wenn wir unseren persönlichen Fischkonsum reduzieren oder ganz auf Fisch verzichten. Aber ich glaube daran, dass es so etwas wie nachhaltige Fischerei gibt — wenn man auf die Wissenschaft hört, für eine sozial gerechte Aufteilung sorgt, gutes und partizipatives Fischereimanagement einführt und ausreichend die Regeln überwacht. Fischerei ist in vielen Küstenregionen kulturell tief verwurzelt, es geht hier nicht einfach nur um Arbeitsplätze. Und natürlich ist es ein Unrecht, wenn eine ausländische Industriefischerei mit Supertrawlern lokalen Fischern ihre Nahrungsgrundlage wegfischt. Nur leider ist die Situation meistens viel komplexer wie z.B. die Situation im Mittelmeer zeigt.
Bevor ich die Doku gesehen habe, hatte ich das Thema gar nicht auf dem Schirm. Auch dein Beitrag bestätigt den Film doch zu 100%, auch wenn du vielleicht ein paar „Zahlen“ kritisierst.
Der Kern des Films und genau da entsteht ja die Kritik, dass viele Organisationen „industrielle Fischerei“ ausblenden, ist ja tatsächlich wahr — zumindest war dies bisher nicht für mich sichtbar.
Huhu Philipp, was mir beim Lesen Deiner Zeilen aufgefallen ist:
Die Doku richtet sich doch ganz klar an einen bestimmten Personenkreis. Dieser Personenkreis ist im Zweifel eine Bubble in der Bubble. Und diese Bubble sollte verdammt nochmal (Sorry) aufhören Tiere zu essen!!! Und im Zweifel wird der:die Farmer:in in Bangladesh in den Sundarbans diese Doku gar nicht sehen (ich war kürzlich vor Ort). Daher nehme ich Deinen Beitrag als wenig hilfreich war, da er sich an die BUbble in der Bubble wendet und dieser noch das Gefühl mit gibt “Ist schon ok, wenn ich weiter Tiere futtere.” Irgendwie macht das meinen Weltschmerz noch größer. Das finde ich schade.
Dieser Film ist in jedem Fall geeignet, Menschen (wohl vornehmlich im globalen Norden) aus die Missstände hinzuweisen und jene, die sich noch gar nicht oder nur ein wenig damit befasst haben, verständlich an die Thematik heran zu führen. Soweit ich es verstehe, soll die Doku ja auch nicht den Anspruch eines wissenschaftlichen Berichts erfüllen, sondern die Thematik in der Art aufbereiten, dass möglichst viele es verstehen und dann agieren und vielleicht sogar einige Gewohnheiten ändern. Das wäre famos!
P.S.: Ich habe noch eine Verständnisfrage: wie genau meinst Du den Satz “ich glaube daran, dass es nachhaltige Fischerei gibt.” Das ist im Film derart geschildert, dass es das faktisch nicht gibt. Meinst Du, dass Du die Hoffnung daran nicht aufgeben möchtest? Oder wie genau meinst Du es?
Hallo Esthi, wie gesagt finde ich den Film empfehlenswert und es ist toll, wie viele Diskussionen der Film bereits angestoßen hat und wieviele Menschen durch ihn auf die Missstände in/auf den Meeren aufmerksam geworden sind. Aus meiner Sicht sind Filterblasen sind aber selten hilfreich, Probleme ganzheitlich anzugehen. Dieser Blog hier beschreibt das ganz gut: https://medium.com/@kaelynmaehara/seaspiracy-why-as-an-asian-ocean-activist-it-was-so-harmful-e3813fe58ceb
Ich finde zum Beispiel die Genossenschaft der Thunfischfischer auf El Hierro / Kanaren sozial und ökologisch nachhaltig. Solche positiven Beispiele gibt es weltweit einige (aber leider immer noch viel, viel zu selten).
Ich empfehle einen Angelschein. Ist günstiger und man muss sich nicht über die Herkunft seiner Mahlzeit Gedanken machen.
Leute ihr vergesst das die Menschheit immer mehr wird.
Es sind einfach zu viele Münder zu stopfen.
Man sollte global auf der ganzen Welt eine 1 Kinder Politik machen. So wie es in China war. Denn dann nimmt die Bevölkerungszahl der Menschheit ab.
Ich finde es auch komisch das ich in 3 Welt Länder Essen bringe statt dort den Menschen zu erklären das es mit einem Kind reicht. Natürlich muss die Politik dort mit spielen und eine Altersvorsorge machen. Aber da kaufen wir lieber Waffen. Und wir füttern…
Es hilft nicht, das wir alle Gemüse essen, wir müssen weniger werden.
1 Kind Politik hat auch sehr starke Nachteile. Informier dich darüber :).
Sich an den wenigen Zahlen aufzuhängen, die nicht zu 100% akkurat sind, wie der Prognose wann genau unsere Meere leer gefischt sein werden bewirkt nur, dass Menschen, das lesen den ganzen Film bzw. die Kernaussage nicht mehr ernst nehmen. Die meisten Zahlen, die bei Seaspiracy genannt werden sind absolut lupenrein.
Dass die Transformation zu einer rein pflanzlichen bzw. zumindest einer Fisch freien Ernährung nicht von heute auf morgen passiert ist auch klar. Sie deshalb als unmöglich darzustellen ist nicht in Ordnung. Selbst jetzt schon haben auch Menschen in den genannten Regionen Zugang zu Alternativen. Solange wir Fisch essen wird es immer zu unnötigen Eingriffen und Ausbeutung der Natur kommen. Als Umweltschutzorganisation sollte man höhere Ziele haben.
Zur Dokumentation „ Seaspiracy“. Ganz klar ist der Aufruf zu weniger Fischverzehr, welcher in der Doku geäußert wird, an die Bevölkerung aus den Industriestaaten gemeint und nicht, wie hier im lächerlichen Versuch, das Gesicht von WWF wiederherzustellen, an die gesamte Weltbevölkerung. Des Weiteren widerspricht sich der Artikel hier selbst: Weniger Fisch keine Lösung… aber irgendwie doch gut. Was denn nu?!
Mich hätte an dieser Stelle mehr interessiert, was WWF von nun an ändern wird?
Guten Abend,
ich habe ein paar Einwürfe:
Woher kommt die Zahl, dass 3 Milliarden Menschen auf Fisch angewiesen sind? Das wäre ja fast die halbe Weltbevölkerung und erscheint mir etwas übertrieben.
So viele Regionen wie etwa Senegal, wo es an den Küsten nahezu keine andere Möglichkeit gibt, gibt es doch sicher nicht. Und die regionale Fischerei ist doch nicht das große Problem.
Ich finde es von daher „gefährlich“ an dieser Stelle die Bitte oder Aufforderung „Keinen Fisch mehr zu essen“ kleinzureden und als falsch zu entlarven. Denn diese Doku soll doch an erster Stelle „uns“ aus den Industrienation, die jede erdenkliche Alternative haben, ansprechen und motivieren.
Und zum Thema Arbeitsplätze: Klar, ist das schlimm für die betroffenen Familien, aber dass die Welt in den nächsten Jahrzehnten zerstört wird, ist doch viel dramatischer. Wo ist da die Abwägung?
Diese Studie gibt meiner Meinung nach eine ganz gute Übersicht wo und warum Fisch als Nahrungsmittel so wichtig ist: https://wwf.panda.org/?289552/Fishing-for-proteins–How-marine-fisheries-impact-on-global-food-security
Und warum wir so dringend eine nachhaltige Fischerei (und eine Einschränkung der industriellen Fischerei) brauchen.
Das Fisch oder Fleisch Proteine enthalten, die ach so wichtig für unseren Körper sind ist ein Irrglaube. Proteine sind in Pflanzen, welche von den Tieren gegessen werden, die wir wiederum essen. Ähnlich ist es mit den Omega 3 Fettsäuren, welche in Algen enthalten sind, die wiederum von Fischen gegessen wird. Es gibt viele Studien die belegen, dass Fisch ungesund ist. Voll von Blei und anderen schädlichen Stoffen. Der Mensch ist von Natur aus ein Pflanzenfresser. Nur so viel zu den 3 Miliarden Menschen die ohne die angeblichen Proteine von Fischen nicht überleben können. Schaut euch “What the health” und “Gamechanger” an. Sehr informativ.
Ich habe den Film mit Interesse gesehen nur soviel dazu es ist erschreckend ob die Zahlen in einigen Abschnitte etwas übertrieben sind oder nicht einfach mal darüber Nachdenken
Es ist erbärmlich die Armut irgendwelcher Menschen als moralisches Argument gegen die Kernaussage des Films “esst weniger Fisch” vorzubringen. Wer von Fisch als Hauptnahrungsmittel leben muss ist nicht durch eine Netflixdoku angesprochen.
Den Kritikpunkt halte ich für absolut richtig und sollte von Verantwortlichen weitergedacht werden: eine unkontrolliert wachsende Weltbevölkerung benötigt immer mehr Nahrungsquellen.
„ Klimakrise, Überdüngung und Verschmutzung kommen noch dazu.“
die Frage, die man sich stellen muss ist, ob die Klimakrise „dazu“ kommt, oder ob sie massgeblich durch den industrialisierten Fischfang verursacht ist (weniger Fische = weniger Umwälzung der Meere). Erwärmt das Klima die Ozeane, oder erwärmen die Ozeane das Klima?
Klar ist das ein Film und keine wissenschaftliche Abhandlung, aber ich kann die Kritiken die man so zu der Doku findet nicht nachvollziehen…im Gegenteil, dass großen Firmen und Organisationen sich da irgendwie rausreden wollen, zeigt doch nur dass alle in diesem Milliardengeschäft drinstecken.
“Ob man Fisch essen oder sich lieber vegan ernähren will, diese Wahl haben sehr Viele nicht…”
-> In den westlichen Industrienationen haben wir aber die Wahl und Armut/Hunger usw. gibt es in armen Ländern ja u.a. gerade deswegen weil wir dort alles leerfischen
Nachdem ich den Film gesehen habe, denke ich als WWF Fördermitglied, dass auch der WWF sich mit den im Film angesprochenen Themen mehr beschäftigen sollte. Z.B. der hohe Plastikanteil von Fischernetzen in den Weltmeeren, die völlig unzureichenden Überprüfungen der Vorgaben des MSC. Darüber möchte ich als Fördermitglied besser informiert werden. Mich hat der Film, auch wenn er vielleicht teilweise “übertrieben” war, sehr schockiert und ich war vom WWF ein bisschen enttäuscht, dass über die von mir oben genannten Themen so noch nicht berichtet wurde.
Hallo Katharina, der WWF hat gerade bei den sogenannten Geisternetzen echt was vorzuweisen. Seit 2013 hat der WWF Deutschland Such- und Bergungsmethoden erforscht und tonnenweise Geisternetze aus der Ostsee geborgen.
https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/ostsee/geisternetze/erfolgreiche-bergungsaktion-in-der-ostsee. Oder hier:
https://www.youtube.com/watch?v=2DiRzGKl0DU
und https://www.3sat.de/wissen/nano/nano-vom-16-oktober-2018–100.html (ab etwa Minute 7:30).
Danke für den kritischen Artikel, der den Film inhaltlich kritisch relativiert. Doch wie auch gesagt sind die wissenschaftlich untermauerten Fakten schlimm genug.
Man sollte mal auch die Frage wagen, wieviele Menschen verträgt unser Planet. Die Weltbevölkerung hat sich in den letzten 100 Jahren verdoppelt. Das heisst mindestens doppelt so viel Ressourcenbedarf (Energie, Rohstoffe, Lebensmittel, etc.) und mindestens doppelt soviel Abfall, Klima/Umweltverschmutzung, CO2 etc. Mit Sorgfalt und Innovation können wir einen gewissen Teil kompensieren.
Doch solange wir nicht die weiterhin exponentiell wachsende Weltbevölkerung auf etwa 50%-66% der heutigen Grösse stabilisieren, ist es ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis wir die Welt an die Wand fahren.
Wir müssen uns der zentralen Frage der massiven Reduktion der eigenen Reproduktion stellen, wenn wir nicht indirekt über Kriege, Seuchen und Ressourcenknappheit uns auf eine weniger angenehme Art dezimieren werden.
Danke für den Kommentar. Als kleine Anmerkung: Die Menschheit wächst nicht exponentiell und die Reproduktionsrate sinkt seit den 1960ern. Stärkung der Frauenrechte, Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung und Minderung von Armut sind geeignete und bewährte Werkzeuge um die Reproduktion zu senken. Wissenschaftler gehen zur Zeit davon aus, dass die Menschheit mit 9–10 Mrd ihre Spitze haben wird und dann die Bevölkerungszahl wieder abnimmt. Aber natürlich haben sie Recht, dass wären viel zu viele Menschen wenn alle das Konsumniveau der westlichen Industrienationen haben. Ich glaube daher, dass die Frage der globalen “Ressourcen” Gerechtigkeit für unsere Zukunft entscheidend werden wird. Und dazu gehört eine drastische Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes der westlichen Bevölkerung wie z.B. bei Fleisch und Fisch
Ich bin schockiert über die aquakulturen die im Film gezeigt wurden. Ich habe selber eine teichwirtschaft(Forelle) und möchte kein fischfutter mehr mit fischöl und Fischmehl verfüttern . Könnt ihr mir da weiterhelfen? Bitte um Info welche Alternativprodukte es gibt. Mit freundlichen Grüßen Fritz
Forellen sind Raubfische und daher ist es schwierig Futter für sie ohne Fischmehl zu produzieren. Soweit ich weiß, gibt es Ansätze das Fischmehl/öl mit Insekten und/ oder Algenölen zu ersetzen z.B. https://thefishsite.com/articles/fish-free-feed-breakthrough
Solche Futtermittel sind meiner Meinung nach aber noch nicht kommerziell verfügbar sondern werden erst in naher Zukunft auf den Markt kommen. Zur Zeit wäre Naturland/ Bio zertifiziertes Futter die beste Alternative. Bei diesem kommt das Fischmehl aus den Resten der Speisefischverarbeitung.
Sehr geehrter Herr Kanstinger, soweit ich den Film verstanden habe geht es nicht darum, gar keinen Fisch mehr zu konsumieren, wohl aber gegen den industriellen Fischfang vorzugehen und diesen einzuschränken und kontrollierbarer zu machen. Ich würde mich sehr freuen, wenn die EU hier mit gutem Beispiel voranginge. In Deutschland war es ja auch plötzlich auf Weisung einer Physikerin möglich, plötzlich aus der Energiegewinnung aus Atomkraft auszusteigen…ein grandioser Film, der mich zum nach- und hoffentlich langfristigen Umdenken hat anregen können.
Lieber Herr Harth, den industriellen Fischfang einzuschränken und kontrollierbarer zu machen ist eine Kernaufgabe vom WWF Meeresschutz. Wir stimmen mit der Aussage des Films vollkommen überein, dass kommerzieller Fischfang die Hauptbedrohung der Biodiversität in den Meeren ist. Leider versagt die EU und auch Deutschland hier eine Vorreiterrolle zu spielen.
https://wwf.panda.org/wwf_news/?357514/EU-Member-States-miss-the-deadline-European-seas-and-fish-populations-not-sustainably-managed.
Wir hoffen, dass Seaspiracy und andere Dokus wie die Blue Planet Serie ein Bewusstsein schaffen um den Forderungen nach nachhaltigem Wandel mehr Nachdruck zu verleihen.
Tja wer den Film gesehen erschrickt erstmal was da überhaupt auf den Meeren abgeht. Das der Mensch das grösste Raubtier auf Erden ist und mit seiner ach so viel gerühmten Intelligenz die eigene Lebensgrundlage zerstört wird einmal mehr in diesem Film gezeigt. Übrigens ist es richtig das 2048 keinen essbaren Fisch mehr geben wird. Und ein Blauflossenthunfisch kostet soviel!! Warum ich das sage? Es gibt genügend Dokumentationen von Versteigerungen an Fischmärkten die diese Behauptung untermauern. Es ist möglich das die die sie fangen nicht soviel bekommen aber das Endprodukt ist dann auf diesem Preisniveau.
Esst keinen Fisch mehr kann ich nur unterstreichen. Vor allem die westliche Welt die nicht auf diese Nahrungsqualle angewiesen ist soll auf den Fisch verzichten. Was wir machen ist nichts anderes als ein Luxusprodukt zu konsumieren das wir nicht benötigen! Oder andersrum: Wir helfen mit die Meere zu zerstören und so die Lebensgrundlage derjenigen kaputt zu machen die darauf angewiesen sind.
Die Zahlen im Film mögen übertrieben sein, zugegeben. Wissenschaftlichen Zahlen glaube ich persönlich schon lange nicht mehr da ich mir nie sicher bin von wem die Wissenschaftler gesponsert sind. Das gleiche gilt für die Labels mit denen sich die Nahrungsproduzenten so brüsten. Wer sind den diejenigen die diese Labels vergeben? Wer hat hier welche Interessen?
Noch was das jeder sich vorhalten sollte: Die Natur braucht den Menschen nicht aber wir brauchen die Natur.
Naja, mit der Aussage “Wissenschaftlichen Zahlen glaube ich persönlich schon lange nicht mehr” disqualifiziert man sich automatisch bei jeder Diskussion unter Erwachsenen. Klar gibt es auch Wissenschaftler die die wissenschaftliche Ethik nicht befolgen und sich kaufen lassen. Aber dafür gibt es den wissenschaftlichen Diskurs und gefälschte Forschung hat sehr, sehr selten Aussicht auf Erfolg, da Wissenschaft reproduzierbar seien muss.
Hallo Herr Kanstinger,
zunächst einmal vielen Dank für Ihren Bericht über den Film. Auch wenn Sie einige wichtige Punkte angesprochen haben stellen sich mir ein paar Fragen:
Mir erschließt sich nicht so ganz, warum es Ihrer Meinung nach falsch ist, dass es im Jahr 2048 keine Fische mehr geben soll? Hätten Sie eine Quelle?
Auf diesen beiden Seiten, um jetzt mal ein paar zu nennen, ist nämlich genau davon die Rede: Im Jahr 2048 soll es laut diesen Wissenschaftlern, wenn der Mensch so weiter macht, keine Fische mehr in den Ozeanen geben:
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/fischerei/index.html
https://www.focus.de/wissen/videos/world-ocean-day-wenn-sie-weiter-fische-im-meer-sehen-wollen-muessen-sie-jetzt-auf-zwei-dinge-verzichten_id_7232639.html#:~:text=Wenn%20wir%20jetzt%20nichts%20%C3%A4ndern,National%20Geographic%20bereits%202006%20prophezeit.
Aus dem nächsten Link ist zu entnehmen, dass es sich um Speisefische und Meeresfrüchte handelt. Wenn man dieses Szenario aber weiterdenkt ist es nicht verwunderlich, dass auch alle weiteren Arten im Meer aussterben müssten:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/artensterben-meere-koennten-bis-2048-leergefischt-sein-a-445889.html
Sie sprechen davon, dass MSC zwar den gesetzlichen Standards entspricht aber nicht den ethischen. Daher würde mich interessieren, was Sie und ihr Team unternehmen möchten um diese Missstände, die Sie selbst eingestehen, aufzuklären? Meiner Meinung nach kann es nicht vertretbar sein ein Unternehmen zu unterstützen oder sogar mit zu begründen, dass man gleichzeitig moralisch fragwürdig findet und das einzige Argument das gesetzliche Mindeststandard ist. Sie sprechen von neuen Reformen — wann werden diese kommen und wie werden sie aussehen?
Ich bedanke mich bereits für Ihre Antwort.
Viele Grüße
Hallo Frau Eisenkoepfchen, dass es 2048 keinen Fisch mehr geben wird basiert auf eine Studie von Professor Worm und Kollegen in der Zeitschrift „Science“ im Jahr 2006 die damals große Medienaufmerksamkeit bekommen hat. Danach gab es aber eine große wissenschaftliche Diskussion wie man die Daten am Besten analysieren sollte. Worm und Kollegen haben den Datensatz dann noch einmal überarbeitet und 2009 veröffentlicht (“Rebuilding Global Fisheries”). Eine noch neuere Überarbeitung ist Worm et al. „Averting a global fisheries disaster“ (2016). Beide letzteren Studien zeigen zwar auch ein eher düsteres Bild der weltweiten Fischbestände, aber sprechen nicht mehr von einem weltweiten Kollaps bis 2048.
Bezüglich MSC. Wir haben inzwischen bei mehr als 20 MSC Zertifizierungen Einsprüche eingelegt, sind aus dem MSC Board ausgestiegen, kritisieren öffentlich den MSC und fordern tiefgreifende Reformen. Aber wir stecken in einer Zwickmühle. Die MSC Zertifizierung ist immer noch besser als nichts, die gesetzlichen Vorgaben alleine sind noch niedriger. Die MSC Reform läuft zur Zeit und ist bis 2022 geplant.
Bzgl. des MSC-Siegels vielleicht tatsächlich empfehlen, keinen Fisch mehr zu essen? Wäre das nicht eine gute Idee für eine Tierschutzorganisation?
Der WWF wird als Gütesiegel als nicht verlässlich gekennzeichnet — ist der Artikel deswegen so entkräftend geschrieben?
Es entsteht nach dem Lesen des Artikels bei mir die Frage, wieso das Massenausrotten von Meereslebewesen mit dem Einkommen von 800
Mio Menschen argumentiert und verteidigt wird? Das wäre ähnlich, wie wenn man sagt, dass Raubbau, Mord und Diebstahl Einkommen sichern…das ist vielleicht so, aber das ist doch nicht richtig oder gar ein Argument der Verteidigung.
Hallo Philipp,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Du verfasst diesen Kommentar im Namen des WWF (wird übrigens als erstes angezeigt wenn man nach “Kritik Seaspiracy WWF” sucht) und hinterlässt damit bei mir nur Kopfschütteln. Soll “Es ist nicht einfach” eure ernstgemeinte Reaktion auf die Kritik durch den Film sein? Ganz zu schweigen von einigen Rechtschreibfehlern, ist das inhaltlich mehr als dünn. Hier geht es doch nicht darum, dass Fischerei in manchen Ländern aus kultureller oder wirtschaftlicher Sicht elementar ist. Sondern vielmehr darum, dass die Menschen der Industrienationen mit ihrem übermäßigen Konsum diesen grundsätzlichen Bedarf weitaus sprengen. Es steht längst nicht mehr das Überleben, sondern die pure Gier der Menschen im Mittelpunkt. Wie kann man da von “Es ist nicht einfach” reden? Wieso könnt ihr das Kind nicht beim Namen nennen?
Du kritisierst in deinem Kommentar die Evidenz Evidenz der Daten aus dem Film, ohne sie aber richtig zu stellen. Oder spielst das offenkundige Defizit von MSC mit “Es braucht Reformen” runter, statt einzugestehen, dass seit Jahren ein konsequentes Einschreiten verpasst wurde.
Es schwirren gerade viele Fragen umher — nicht nur in meinem Kopf, sondern in den Köpfen vieler Menschen. Und dieses platte “Es ist nicht einfach” hilft sicherlich nicht dabei, das Vertrauen in eure Ernsthaftigkeit zu manifestieren bzw. zurückzuholen. Sicherlich macht ihr viele Sachen richtig, dafür unterstütze ich euch auch gern weiterhin. Aber bei dieser Thematik habt ihr absolut versagt und viel Vertrauen verspielt.
Nachhaltiger Fischfang = nachhaltiges Töten?
Fand den Film doch sehr schockierend. Würde ich mich nicht vegan ernähren, wäre es spätestens jetzt der Fall.
Eine Schande, was die Menschheit (mich eingeschlossen)mit dem Planeten anstellt.
Es gibt genug Wissenschaftler, die genau die von dir kritisierten “falschen” Zahlen so bekräftigen. Auch die Nabu bekräftigt dies so (https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/fischerei/index.html).
Generell drängt sich mir beim Lesen deines Artikels die Frage auf, ob dieser im Rechtfertigungsmodus geschrieben wurde — immerhin wird der WWF im Film kritisiert.
Ich finde deine Argumentation wirklich schwach und hätte mehr erwartet.
Danke Marvin für dieses Votum. Ich bin genau deiner Meinung. So lange dachte ich, dass der WWF unserer Welt helfen möchte. Nach Seaspiracy und vor allem dem Lesen dieses Artikels bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher und ich werde in Zukunft meine Spenden, vorausgesetzt es ändert sich nichts, niemals mehr dem WWF zukommen lassen. Ein solcher Beitrag ist Grund genug!
Obwohl ich schon seit vielen Jahren Vegetarierin bin und keinen Fisch esse, hat mich die Doku sehr geschockt. Und mich irritiert sehr, dass die Fischindustrie so einflussreich ist, dass sie nicht nur die Brexit–Verhandlungen erschweren konnte, sondern auch kaum deutliche Kritik an ihr geäußert wird. Auch von NGOs nicht. Wenn man sich die Verflechtungen (s. WWF und MSC) anschaut, dann liegen Erklärungen auf der Hand. Meiner Meinung nach sagt die Doku auch nicht, dass alle Menschen aufhören sollen Fisch zu essen, sondern diejenigen, die Fisch aus industriellen Fischfang beziehen. Also zB wir Mitteleuropäer und nicht die somalischen Fischer, die mit ihrem Kanu aufs Meer fahren. Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass das Thema beim WWF zukünftig einen größeren Stellenwert einnimmt.
Lieber Philipp,
lieber WWF,
ich unterstütze den WWF seit Jahren finanziell. Ich habe Euch schon die schwache Performance bei Wilmar und der zertifizierten Produktion von Palmöl wirklich übel genommen. Diese dünne Reaktion ist ein weiterer Tiefpunkt. Ihr müsst Euch entschlossener gegen kommerziellen Fischfang und für mehr Transparenz & Aufklärung einsetzen. Ohne “Wenn und Aber”. Ganz im Sinne Eures Zweckes: Zum “Schutz für Tiere & Lebensräume”. Andernfalls kann ich Euch nicht mehr ernst nehmen und spende zukünftig mein Geld guten Gewissens an “Sea Shepherd”.
“Zugleich sichern Fischerei und Aquakultur das Einkommen von 800 Millionen Menschen.”
Ein solch schlechtes Argument hätte ich nicht vom WWF erwartet.
Von folgenden Bereichen sind auch viele Menschen abhängig:
— Textilindustrie inkl. den Färbereien, Gerbereien etc.
— Waffenindustrie
— Landwirtschaft inkl. den dafür benötigten Rodungen im Regenwald
— Öl-Industrie inkl. den schönen Bohrinseln
Dies um nur einige zu nennen! Ich würde mir wünschen dass sich der WWF diesem Thema nochmals annehmen würde.
Diesen Beitrag finde ich wirklich sehr enttäuschend.
Schade, dass Netflix nötig ist, um auf solche Missstände hinzuweisen, obwohl es große internationale Organisationen gibt, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben. Anstatt sich zu freuen und daran anzuknüpfen, versucht sich der WWF auch noch auf erbärmliche Weise rauszureden.
Da sehe ich leider schwarz für den Klimaschutz.
Ich kann mich nur der Meinung von Martin (11. April) anschließen.
Seit Jahren unterstütze ich den WWF, aber nur dank Filmen wie ‘Seaspiracy’ (und ‘Cowspiracy’ oder ‘Dominion’) tut sich jetzt etwas in der breiten Bevölkerung.
Seaspiracy rüttelt wach und der WWF müsste alles tun, um diese große Aufmerksamkeit zu nutzen — anstatt zu relativieren, was im Zweifel nur bewirkt, dass sich wieder einige zurücklehnen und sagen: na ja, ist ja alles nicht so einfach (das ist doch immer so!).
Ich habe jetzt Sea Shepherd stark unterstützt — und werde das weiterhin tun.
Der WWF muss zwei Gänge zulegen (genauso wie Greenpeace et al.), um meine Spenden zukünftig zu bekommen.
Dem kann ich mich nur anschließen!
Ich kann mich dem Tenor der bisherigen Kommentare leider nur anschließen und bin wirklich enttäuscht von diesem Beitrag. Kultur und Arbeitsplätze als Hauptargumente und ein Grundtenor, der aussagt alles halb so wild, ein bisschen weniger Fisch essen ist schon ok, weil in Küstenregionen Somalias kann man ja auch nicht darauf verzichten. Das ganze noch untermauert mit Studien hier in den Kommentaren, die behaupten ohne Protein aus Fisch gehts nicht. Das gute alte Proteinargument gegen eine vegane Lebensweise, die in unseren Industrienationen sehr gut machbar ist. Dagegensetzen möchte ich zudem, dass durch die Bioakkumulation aller möglichen Giftstoffe, die mittlerweile im Meer sind, Fisch mit Sicherheit nicht das gesündeste Lebensmittel ist. (Keine Ahnung, ob das im Film vorkam, ich kann mir solche Dokus leider nicht anschauen)
Auch Kultur ist für mich kein Argument, da in der Vergangenheit bereits einige problematische Dinge mit Kultur gerechtfertigt wurden. Demnach müsste sich ja nie etwas ändern. Wie schon einige andere vor mir geschrieben haben, geht es nicht darum Menschen, die sich in Küstenregionen von selbst gefangenem Fisch ernähren das verbieten zu wollen aber das sind auch nicht die, die im Supermarkt Regale voller MSC-geprüfter toter Fische kaufen können. Oder eben alternativ auf eine pflanzenbasierte Ernährungsweise umstellen können.
Generell würde ich mir vom WWF eine veganfreundlichere Einstellung wünschen, da das was wir auf dem Teller haben, einen ziemlich großen Einfluss auf den Tier- und damit verbunden den Naturschutz hat.
Was viele ja nicht wissen ist, dass die großen oder alle Trawler, die die Weltmeere leerfischen mit sämtlichen — ich sage mal Werkzeugen — ausgestattet sind. So zum Beispiel: Echolot, GPS, Infrarot Sensor usw. so dass man in den letzten Winkel der Meere die Fische aufspüren kann. Die Fische selbst haben keine Rückzugmöglichkeit mehr, so wie vor etwa 100 Jahren es der Fall war.
Diese Angaben hier ist auch von einem Meeresbiologen aus Hamburg deutlich belegt worden, der sich mal einen Trawler von Innen angesehen hatte.
Deshalb bin ich auch der Meinung, dass die Weltmeere spätestens bis zur Mitte dieses Jahrhunderts leer gefischt worden sind, und das Ökosystem sich komplett in den Meeren nachteilig verändern wird, da sich durch die Klimaerwärmung die Ozeane erhitzen werden und viele Korallenriffe dadurch zerstört werden.
Wie man weiß kann jedes Korallenriff nur einen gewissen Grad an Temperatur verkraften, aber geht es darüber hinaus dann sterben die Pflanzen und somit auch die Meeresbewohner mit Ihnen einen qualvollen Tod, was wiederum wir Menschen zu verantworten haben.
Vielen Dank, dass ich meinen Beitrag hier weitergeben darf!
Gehen wir davon aus, dass beispielsweise die Industriestaaten das Fischen einstellen und mit Kampagnen versucht wird, die Bürger auf Fleischkonsum auszurichten. Abgesehen davon, dass große Teile der Lebensmittelindustrie umgestellt werden müsste, würde die ganze Show viele Jahre dauern. Das ist eine lange Zeit, und genau diese Zeit haben wir nicht. Wenn ich die Lage einschätzen sollte, dann würde ich sagen, es ist zu spät. Wir haben es vermasselt und werden es nicht umkehren können. Wenn wir ehrlich sind, dann wissen wir das auch. Wir müssen die Überbevölkerung in den Griff bekommen, alles andere ist nur Wunschdenken. Ganz egal was wir tun: Wir Menschen “fressen” den Planeten auf, das in jeder Sekunde unseres Daseins. Um das Elend aufzuhalten, müssten wir das System ändern, doch das wird nicht passieren. Also, genießt die letzten Jahre die uns noch bleiben und das war es…
P.S. Am Anfang muss es heißen: .…die Bürger auf Fleischverzicht auszurichten. Sorry, Google-Translater.…
ich habe den Film mit großem Interesse gesehen und finde ihn sehr gut. Mich bewegt diese Doku wirklich zum nachdenken. Allerding spricht Rick Obary in seinem Film “Die Bucht” von 20 Tausend Delfinen die jährlich in Taiji getötet werden und nicht 700.…
Sehr enttäuschend, wie wenig in dem Beitrag wirklich auf die eigentliche und berechtigte Kritik aus dem Film eingegangen wird. Da hätte ich von WWF sehr viel mehr erwartet. Den Beitrag finde ich leider am Thema vorbei. Natürlich muss sich auch WWF irgendwie finanzieren aber für mich leider wieder eines dieser Beispiele, dass Geld eben doch die Welt regiert — schade.
Ich finde es sehr bedenklich, dass der WWF von den Ungereimtheiten im MSC weiß und sich trotzdem nicht eindeutig davon distanziert. Viele Konsumenten kaufen Produkte mit dem MSC-Gütesiegel mit der Überzeugung den nachhaltigen Fischfang zu unterstützen. Dies nicht zuletzt auch deshalb weil Organisationen wie der WWF dahinter stehen!
Die Aussage, dass es sich beim MSC um Mindeststandards handelt, die zwar über den gesetzlichen Vorgaben liegen, aber nicht den Anforderungen aus Natur-/Tierschutzsicht entsprechen, hört sich bei allem Respekt, mehr nach einem schlechten politischen Kompromiss , als nach einem Statement einer Umweltschutzorganisation an.
Zu dem Argument mit den Arbeitsplätzen muss man entgegenhalten, dass ein nachhaltiger, dem Tierschutz gerechter Fischfang wesentlich mehr Manpower benötigt, was wiederum zusätzliche Arbeitsplätze schaffen würde.
Zusammengefasst kann man leider nur den Lobbyisten der Fischerei-Konzerne gratulieren : Sie haben es geschafft, dass die Konzerne ihren kommerziellen Fischfang ohne großartige Maßnahmen für Natur- und Umweltschutz weiter betreiben können und sie zusätzlich die Fische mit einem Gütesiegel für Nachhaltigkeit (mit noch höheren Margen) verkaufen dürfen.
Ganz klar wird gesagt, dass der industrialisierte Fischfang — Folge eines uneingeschränkten Fischkonsums in wohlhabenden Ländern- überdacht werden sollte, da wir Bevölkerungen, die tatsächlich auf den Fischfang angewiesen sind, ihre Nahrungsgrundlagen wegnehmen bzw. ‑fischen. WWF sollte den Beitrag entfernen.
Abgesehen davon finde ich etwas anderes ziemlich schade: Dieser Film hat viele Menschen zum Nachdenken und Umdenken gebracht. Tatsächlich dazu, dass sie ihr Konsumverhalten ändern wollen, sich umweltfreundlicher Verhalten wollen. Mit Aussagen wie diesen über den Film (auf der Website des WWFs) wird die ganze Sache mal wieder relativiert…wie so oft. Umweltschutz soll und kann eben nicht mehr bequem sein. Ein bisschen weniger Fisch essen..das wird uns leider nicht weiterhelfen und ist ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ganz ehrlich — aus Kommunikationssicht echt das beste Statement das ich gelesen habe von den Organisationen, welche direkt oder indirekt angegriffen wurden.
Als Angler ist es wichtig, die Auswirkungen der Fischerei auf die Umwelt und die Fischbestände im Auge zu behalten. Der Film “Seaspiracy” zeigt eindrucksvoll auf, wie wichtig eine nachhaltige Fischerei ist und wie sehr unsere Meere unter der Überfischung leiden. Ich denke, es ist ein wichtiger Film, der dazu beitragen kann, das Bewusstsein für die Folgen unseres Handelns zu schärfen und den Schutz der Meere und ihrer Bewohner zu fördern. Es liegt in unserer Verantwortung als Angler und Konsumenten, die Fischbestände zu erhalten und zum Schutz der Ozeane beizutragen.